Als wir letztes Jahr Shirley vom Wunderhaus kennenlernten, war klar, dass wir sie porträtieren mussten! Wir wollten mehr wissen über ihr Leben in New York als junge Single Mom und Model und über ihren Neuanfang in Berlin, mit Mann, zweitem Kind und einem spannenden Projekt. Zusammen mit ihren beiden Töchtern Michaela, 19 Jahre, und Bella, 2 Jahre alt, sowie ihrem Mann Jakob durften wir sie in der schönen Familienwohnung im Prenzlauer Berg besuchen.
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Hallo Shirley! Du bist noch nicht so lange in Berlin und hast vorher in New York gelebt – obwohl du eigentlich aus Toronto bist. Erzähl uns doch kurz von deiner Geschichte.
Ich bin in Toronto aufgewachsen, habe mit 22 meine Tochter Michaela bekommen. Dann kam das Visum für New York: So konnte ich dort als Model arbeiten. Ich nutzte die Chance ohne lange Nachzudenken! Es war kurz nach dem 11. September und meine Freunde dachten ich sei ein wenig verrückt… Michaela ging dort in die erste Klasse und wir lebten in New York für zehn Jahre.
Wie hast du es geschafft eine Karriere als Model hinzulegen, alleinerziehend und ohne Familie im Hintergrund?
Meine Tante lebte in der Bronx und hat mir viel geholfen. Außerdem hatte ich mir ein tolles Netzwerk an Freunden aufgebaut, sie waren viel da, wenn ich arbeiten musste oder auch einfach mal ausgehen wollte. Playdates und Übernachtungen bei Michaelas Freunden haben mich auch gerettet!
Wo in New York hast du gewohnt?
Bevor ich nach Berlin gezogen bin, haben Michaela und ich in einem süßen Backsteinhaus in Bed-Stuy Brooklyn gelebt.
Musstest du deine Tochter jemals mit zu einem Job nehmen?
Ja, oft! Es gab zum Beispiel einmal einen schulfreien Tag und da musste ich sie mitnehmen. Das Shooting war für ein Magazin und ich war nervös, denn erstens: Kinder können unberechenbar sein, erst absolute Engel und dann plötzlich kleine Teufelchen. Und zweitens: Es gibt so viele Leute am Set und man weiß einfach nie, wie sie alle reagieren werden. Und dann hat es aber toll funktioniert! Alle haben Michaela verwöhnt, wollten mit ihr spielen, ausmalen und haben Fotos von ihr gemacht. Es wurde ein toller Tag!
Gibt es Dinge, die du im Nachhinein anders machen würdest?
Ich glaube daran, dass alles aus einem guten Grund passiert. Auch wenn es nicht immer einfach war, meine Freunde waren für mich da, durch dick und dünn. Dafür bin ich sehr dankbar.
Vermisst du New York?
Ja, das tue ich. Besonders die Energie und die Freunde. Aber Berlin verändert sich so viel und die Leute, die ich hier getroffen habe sind so liebenswürdig und wunderbar.
Deine beiden Töchter sind 17 Jahre auseinander, wie klappt das mit den beiden?
Michaela ist überglücklich endlich ein Geschwisterchen zu haben. Sie kümmert sich viel um Bella und hilft wo sie kann. Einen Babysitter im Haus zu haben ist natürlich auch manchmal praktisch.
Wohnt Michaela auch bei euch?
Ja, das tut sie. Bald geht sie auch auf die Universität, es wird also eine Weile dauern, um meine Trennungsangst zu überwinden!
Und Bella geht in die Kita? An was arbeitest du gerade?
Seit Oktober geht Bella in die Kita. Und ich arbeite an einem Projekt namens Wunderhaus. Das Wunderhaus soll ein Ort werden, das das Leben von modernen Familien bereichern und vereinfachen soll: Ich glaube, dass die ersten Monate im Muttersein die härtesten sind, man fühlt sich isoliert und die Hormone spielen verrückt. Da kann es toll sein, an einem Ort zu sein mit Eltern, denen das ähnlich geht und sich dort zu entspannen, gut zu essen und einem sauberen, schönen Spielbereich für die Kinder zu haben.
Deine Wohnung sieht toll aus. Besonders das Kinderzimmer ist ein Traum. Woher bekommst du deine Inspiration?
Pinterest und Instagram sind tolle Quellen – es gibt so viel talentierte Mütter da draußen mit spannenden Ideen. Zum Beispiel sind Sissy and Marley toll und manche der Kinderzimmer auf The Glow. Auf Instagram sind es Stina Style, Blonde and Bone oder Jenni Kayne, sie hat ein wunderbares Spielzimmer für ihre Kinder geschaffen.
Auf den Bildern machst du ein Avocado-Toast – hast du ein besonderes Rezept?
Es ist unser Lieblings-Familien-Snack! Ich benutze dafür Chia-Samen-Dinkelbrot, Avocado, ein paar Tropfen Olivenöl und Meersalz. Für Jakob und mich streue ich auch noch ein paar Chilli-Flocken darüber.
Was hast du am Liebsten mit Michaela in New York unternommen? Und was machst du jetzt gern in Berlin mit beiden Töchtern?
In New York sind wir gern zu Barnes and Noble, in den Battery Park oder zu La Esquina essen gegangen. Wir waren auch viel in Museen, denn da gibt es an den Wochenenden oft kostenlose Veranstaltungen. In Berlin gehen Michaela und ich gern zur Maniküre zusammen oder zum Frühstücken ins Soho House. Mit Bella gehe ich gern zu Dussmann in der Friedrichstraße. Und sonst sind wir oft im Volkspark Friedrichshain oder am Kollwitzplatz.
Was ist das Anstrengendste am Mutter-Sein?
Obwohl ich gern früh wach bin, macht das ständige frühe Aufstehen wirklich keinen Spaß.
Und was ist das Beste?
Die bedingungslose Liebe, die ich für meine beiden Töchter habe!
Danke Shirley!
Shirley Erskine-Schreyer mit Bella (2) und Michaela (19), Februar 2016
Interview: Marie Zeisler
Fotos: Julia Luka Lila Nitzschke
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When we met Shirley of Wunderhaus last year, we immediately knew that we had to do a portrait on her! We wanted to know more about her life as a young single-mom and model in New York, her new start in Berlin, with a man, a second child, and an exiting project, Wunderhaus. We met her with her daughters Michaela, 19 years old, and Bella, 2, and her husband Jakob in their beautiful family apartment in Prenzlauer Berg.
Hello Shirley! You just recently moved to Berlin. You were living in New York before, but you are originally from Toronto. Can you tell us your story?
I grew up in Toronto and had my daughter Michaela at 22 when I received a Visa to work in NY as a model and jumped at the chance to have a change of scenery. It was right after 9-11 so people thought I was a bit crazy :) Michaela started school in grade 1 and we lived there for 10 years.
How did you manage to be a model in New York and a single-mum with no family to help around?
My aunt, who lived in the Bronx, was a great help and I had developed a great network of friends who were super helpful when I had to work or simply if I wanted to go out. Play-dates and sleepovers were also my saving grace!
Where in New York did you live?
Before I moved to Berlin, Michaela and I lived in a cute brownstone in Bed-Stuy, Brooklyn.
Did you ever have to bring your daughter to a model job?
Yes many times. Once there was a school holiday and I had to bring Michaela to work with me. I was shooting for a magazine and I was nervous to bring Michaela with me because A) Children are unpredictable and they can be absolute angels or little devils ;) and B) When there are so many people on set you never know what their reaction might be. But actually it worked out quite well because Michaela was spoiled. Everyone wanted to play or colour with her or take photos of her. So it turned out to be a great day!
Are there things you would do differently if you could?
I believe everything happens for a reason and although times were tough sometimes, my friends were there for me through thick and thin and I could never be more grateful for that.
Do you miss New York?
I do miss NY, the energy, and my friends. But Berlin is changing so fast and the people I have met are just kind and amazing.
Your daughters have a 17-year age difference. How are they getting a long?
Michaela is over the moon to finally have a younger sibling and a sister at that. She is very caring and helpful with Bella and having a live-in Babysitter doesn’t hurt as well!
Is your older daughter living with you?
Yes, she will be going to university in September so it will take me a while to get over my separation anxiety, hahaha!
Is Bella going to daycare? What are you working on at the moment?
Bella has been going to Kita since October. While I have been working on creating Wunderhaus, a place that will simplify and enrich the lives of modern families. I feel the first few months of motherhood are the toughest, you feel isolated and your hormones are going crazy. You just want to go somewhere with like-minded parents and relax in a cozy atmosphere with great food and a clean, fun space where your children can play.
Your apartment looks beautiful. We especially love the kids’ rooms. Where do you get inspired?
Pinterest and Instagram are great inspirations – there are so many talented mothers out there with great ideas. For example, I love Sissy and Marley, some of the kid’s rooms on The Glow are inspiring and on Instagram: Stina Style, Blonde and Bone and Jenni Kayne, who has a really great playroom for her children.
In the pictures we can see you making avocado toast – do you have a special recipe?
It’s a family favourite! I use chia seed dinkel bread, avocado, a drizzle of olive oil, sea salt and for Jakob and myself a sprinkle of chili flakes.
What was your favorite thing to do with your daughter in New York and what is it now in Berlin, with both of them?
In New York, Michaela and I enjoyed going to Barnes and Noble, to Battery Park, eating at La Esquina and going to the museums with their free programs for kids on the weekends. In Berlin, Michaela and I enjoy getting our nails done together, enjoying breakfast at the Soho House Store and with Bella I enjoy going to Dussmans book store on Friedrichstrasse, going to Volkspark Friedrichshain or the park at Kollwitzplatz.
What is the most annoying part about being a mum?
Although I am an early bird, waking up super early every morning can wear you down!
And what’s the best part?
The unconditional love I feel for both my girls!
Thank you, Shirley!
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Shirley Erskin-Schreyer with Bella (2) and Michaela (19), February 2016
Interview: Marie Zeisler
Photos: Julia Luka Lila Nitzschke