Julia Romeiss mit Justus und Ella
Die Kreativität hat Julia einfach im Blut! Die Kommunikationsdesignerin hat mehrere DIY-Bücher veröffentlicht, führt ein Papeterie-Label, bloggt und realisiert Projekte mit ihrem Mann, einem Produktdesigner. Überall in der Wohnung stehen Möbel, die in Eigenkreation entstanden sind, die Wände sind voll mit bunten Kunstwerken – denn wenn Julia sich nicht gerade beruflich auslebt, dann bastelt sie sehr gerne mit ihren Kindern – und fühlt sich dabei überhaupt nicht als altbackene Bastel-Mama. Wir haben Julia und ihre kleine Familie außerhalb von München besucht. Die vier leben im Mehrgenerationenhaus mit Garten, Werkstatt und Baumhaus. Außerdem mit dabei: die farbenfrohen und frei gestaltbaren LEGO® DOTS™. Die hat Julia schon vor einer Weile lieben gelernt, denn damit kann man sich perfekt austoben!

isabel |
Liebe Julia, erzähl uns ein bisschen von dir! |
Ich komme aus dem beschaulichen Neckartal aus einer Kleinstadt zwischen Heilbronn und Heidelberg und bin studierte Diplom-Kommunikations-Designerin. Studiert habe ich in Mannheim, mein Praxissemester habe ich bei einem großen Designbüro in München gemacht und die haben nach dem Studium dann gefragt, ob ich nicht bei ihnen arbeiten möchte. Das habe ich anschließend fast fünf Jahre lang getan – und dort für imposante Kunden gearbeitet. War alles ziemlich aufregend und genau so, wie man sich das in einer Agentur vorstellt. Wir haben viele Preise gewonnen, hatten große Budgets, mit denen man verrückte Sachen anstellen konnte und waren ständig unterwegs. |
isabel |
… und dann? |
Dann habe ich gekündigt! Mich hat es erst sehr eingeschüchtert, dass man bei eigener Kündigung drei Monate für Gründerzuschuss oder Arbeitslosengeld gesperrt ist, und dass ich diese Zeit finanziell irgendwie überbrücken musste. Als junge Designerin verdient man nicht wahnsinnig viel und in einer Stadt wie München ist das Ersparte spätestens am Ende des Monats aufgebraucht. Aber nach einem halben Jahr Hin- und Herüberlegen hab ich mich getraut und bin ins kalte Wasser gesprungen. Das war übrigens auch das erste und einzige wirklich gute Gespräch mit meinem damaligen Chef. Völlig absurd, davor hab ich mich oft unsichtbar gefühlt und am Ende hat er mir lange zugehört und mich verstanden. |


isabel |
Wie lebst du deine Kreativität im Alltag mit Kids aus, bastelt ihr viel? |
Ja, tatsächlich bin ich eine Mama, die wirklich gerne bastelt. Ich weiß, das wird hie und da belächelt wird und mich regt das total auf, wenn Basteln und kreativ sein als “hausmütterlich” abgetan wird. Ich bin einfach ein Mensch, der schon immer gerne gebastelt hat – und das auch mit seinen Kindern gerne tut. Wenn wir ehrlich sind, kommen da selten perfekte Bastelprojekte heraus. Mein fünfjähriger hat ganz eigene Vorstellungen, was gebastelt werden soll und da bin ich auch super stolz auf ihn, er hat gute Ideen! Er weiß genau, welche Materialien er braucht und wie das ganze aussehen soll. Wenn ich da mit meinen Vorstellungen komme, funktioniert das meistens nicht. Was dagegen gut funktioniert: Wir basteln parallel, er seine Sachen, ich meine und ich helfe im zwischendurch. Für viele leben wir wohl im Bastelparadies: Wir haben Unmengen an Material von vergangenen Projekten, die übrig geblieben sind. Da können sich unsere Kinder bei den meisten Dingen auch frei bedienen. Ich mag dieses bunte und kreative Leben! |
Neulich ist er ganz stolz mit seinem selbstgestalteten Armband in den Kindergarten geschwebt! |
isabel |
Und ihr habt ja auch LEGO DOTS für euch entdeckt, was mögt ihr daran? |
Oh ja, die lieben wir sehr. Gregor und ich sind LEGO Kinder, wir haben früher auch viel mit unseren Geschwistern mit LEGO gespielt. Bei meiner Mama gibt es nach wie vor eine riesige LEGO-Schublade und die ist bei jedem Oma-Besuch für Justus und Ella ein absolutes Highlight. Unsere Kinder spielen eigentlich täglich damit, sie bauen die verrücktesten Dinge und wenn die beiden meist gegen Abend an der LEGO-Kiste sitzen kehrt oft konzentrierte Stille ein – bis auf die üblichen kleinen Geschwister-Streitereien, die bleiben natürlich nicht aus. Zu Ostern hab ich DOTS als schönes Ostergeschenk entdeckt und mag als Designerin natürlich besonders die grafische Bildsprache, die man damit erzeugen kann. Ob kreative Muster oder farbenfrohe Formen – da sind der Phantasie keine Grenzen gesetzt. Justus liebt – wie wohl die meisten Kinder in dem Alter – Glitzer über alles. Besonders gut kamen bei uns die Armbänder an, die man auch mit „DOTS Diamant Steinchen“ besetzten kann. Da ist er neulich ganz stolz mit seinem selbstgestalteten Armband in den Kindergarten geschwebt. Aber wir haben auch schon Bilderrahmen und Stiftehalter designt. Und neuerdings verzieren wir viel mit Buchstaben, die man mit DOTS kreieren kann. Die Sets bieten Kindern eine intuitive kreative Spielfläche, mit der sie ihre Ideen und ihre Persönlichkeit ausdrücken können. Das individuelle Designen und kreative Gestalten der Armbänder und Raumdekorationen fördert dabei kreatives Selbstvertrauen. Die Sets sind deshalb natürlich auch perfekte Geschenke zur Weihnachtszeit – egal ob ein einzelnes Armband im DIY-Adventskalender oder ein Stiftehalter im Nikolausstiefel! |


isabel |
Mittlerweile wohnt ihr in Dachau, also im Speckgürtel von München, und mit vier Generationen unter einem Dach. Wie ist das so? |
Als ich 2015 mit Justus schwanger war, kam im Mai die Nachricht, dass in Gregors Elternhaus die Dachgeschoss-Wohnung frei wird. Wir waren mittlerweile schon recht verzweifelt auf Wohnungssuche, denn auch vor fünf Jahren waren die Preise in München saftig. Zudem waren wir beide selbstständig mit unregelmäßigen Einkommen, da hatten wir gegen die Unternehmensberater-Fraktion eher weniger Chancen bei den Vermietern. Wir wussten, dass es in der kleinen Zwei-Zimmer-Wohnung als Familie sehr eng werden würde, wollten jedoch unbedingt in München bleiben. Dachau war für uns erstmal gar keine Option. Aber die Gelegenheit mit der Wohnung mussten wir wahrnehmen. Es sprach einfach zu viel dafür. |
Nach und nach wussten wir die Vorteile unserer neuen und alten Heimat dann doch zu schätzen |
isabel |
Ich kann mir vorstellen, dass man als Kreativkopf die Stadt dennoch immer noch vermisst, oder? |
Ja! Wir haben mitten in München gewohnt. Gregor ist zu mir in meine kleine Single-Wohnung in München-Neuhausen am Rotkreuzplatz gezogen. Und wir haben es so geliebt: Alles mit dem Rad oder mit den Öffentlichen erreichen zu können. Die vielen schönen, kleinen Lädchen, abends noch kurz bei „unserer“ Italienerin im Nebenhaus die weltbeste Pasta essen zu können. In unser Ladenbüro im Münchner Museumsviertel zu radeln und dort mit inspirierenden, befreundeten Menschen zu arbeiten, mit denen wir eine Bürogemeinschaft in der Theresienstraße hatten. Das war genau so, wie ich mir mein kreatives Leben vorgestellt hatte. Eine Stadt birgt so viel Inspiration, die man in der Vorstadt schon sehr suchen oder sich selbst schaffen muss. Aber umso älter die Kinder geworden sind, um so mehr hab ich mich auch wieder getraut, meine Fühler auszustrecken. Wir sind viel mit unseren Kindern unterwegs, nehmen sie ab und an auch zu Kundenterminen oder auf Trips mit, die andere vielleicht mit kleinen Kindern eher als stressig empfinden würden. Und anstrengend ist das natürlich, aber was bleibt, ist neuer Input, Inspiration und ganz viele Eindrücke, aus denen man neue Ideen spinnen kann – und das ist es wert. Deshalb gehen wir diese Situationen immer wieder ein. |


isabel |
Ich liebe eure Werkstatt! Verbringt ihr da viel Zeit? |
Die Werkstatt ist genauso alt wie Justus – als ich hochschwanger war, haben sich Gregor und sein Papa einen langersehnten Traum erfüllt und das Haus bauen lassen. Dort befindet sich unter anderem eine CNC-Fräse und auch eine kleine Kinderwerkstatt. |

isabel |
Dein Mann ist ja genau wie du ein sehr vielseitiger und kreativer Mensch, wie habt ihr euch kennengelernt? |
Unsere Kennenlerngeschichte ist ein bisschen wie aus einem Kitschroman, aber es war wirklich so! Ich saß in dem besagten Ladenbüro in München in der Theresienstraße, in dieser Zeit waren wir vier Kreative – drei Kommunikationsdesignerinnen und ein Fotograf – und wir hatten regelmäßig unsere Arbeiten im Schaufenster liegen. Zu der Zeit hatte meine Freundin Teresa ihre Siebdruck-Plakate zum Thema „Space“ ausgelegt und die auch zum Verkauf angeboten. Gregor kam zufällig in der Straße vorbei und ihm fiel ein Weltraum-Print ins Auge, so ist er mit Teresa ins Gespräch gekommen. Sie hat mir total von diesem Produktdesigner vorgeschwärmt – nach und nach entstand eine Freundschaft und Gregor hat seine tollen Mercury Leuchten bei uns in den Laden gehängt. So haben wir uns kennengelernt. Ich bin Teresa nach wie vor sehr dankbar, dass sie meinem Schicksal ein bisschen auf die Sprünge geholfen hat. |
isabel |
Wie sieht ein normaler Tag bei euch aus? |
Justus geht ins Kinderhaus, so heißt der Kindergarten hier. Meistens fährt Gregor ihn dort mit dem Auto hin und ich passe derweil auf Ella auf und mache sie fertig… was ja bei einer 2-jährigen ab und an etwas länger dauert! Bei gutem Wetter fahre ich gerne mit dem Rad zum Kindergarten und anschließend in unser Büro in der Dachauer Altstadt. |


isabel |
Ella ist noch nicht in der Betreuung und du meintest letztens, dass das ganz schön gemischte Gefühle mit sich bringt…. |
Ja, das tut es. Anfang des Jahres hatten wir bei Ella mit der Krippen-Eingewöhnung angefangen, das hat etwas gedauert, lief aber im Prinzip ganz gut. Sie war allerdings ziemlich auf eine Bezugsperson fixiert, genau diese Erzieherin kündigte – und dann kam der Lockdown. Mir war klar, dass nach dieser Pause wieder alles von vorne beginnen würde und ich konnte mir das in Kombination mit Corona einfach nicht vorstellen. Wir haben lange überlegt – und dann den Platz schweren Herzens im Mai gekündigt. Jetzt genieße ich das auch sehr, Ella so viel um mich zu haben. Zwei Jahre ist so ein anstrengendes, aber gleichzeitig so ein großartiges Alter. Zu arbeiten funktioniert nur, weil wir uns alles gleichberechtigt aufteilen. Ich möchte mich nicht entscheiden, ob ich arbeite oder Mama bin. Und wir sind auf dem richtigen Weg, das habe ich im Gefühl. Ich fände es schön, wenn das für alle möglich wäre. Für Selbstständige, für Angestellte, für Mamas, für Papas. Ohne schlechtes Gewissen. Einfach selbstverständlich. |
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Es funktioniert nur, weil wir uns alles gleichberechtigt aufteilen. |
isabel |
Was vermisst du am meisten aus deinem alten Leben? |
Das spontane und das soziale. Wir waren vor den Kindern viel mit Freunden unterwegs, abends auf Konzerte und am Wochenende in den Bergen. Jetzt, wo viele Kinder haben, ist das immer eine ewige Planerei, bis man mal einen Termin findet und wenn man dann einen hat, wird meistens ein Kind krank oder was anders kommt dazwischen. Oft entscheiden Gregor und ich dann einen Ausflug alleine mit den Kindern zu machen, ohne sich mit anderen zu verabreden, weil das einfach um einiges unkomplizierter ist. Bei Verabredungen ist es am Abend schon eine größere Hürde noch mit der S-Bahn oder dem Auto nach München rein zu fahren, als früher kurz vor die Haustüre zu gehen und vielleicht noch für 5 Minuten in die U-Bahn zu steigen. Inzwischen habe ich auch in Dachau Freundinnen gefunden, mit denen ich mich abends mal auf ein Bier treffen könnte, aber ganz ehrlich, oft bin ich einfach nach so einem vollen Tag zu platt dafür und schlafe im Zweifel mit den Kindern beim Zubettbringen mit ein. Corona hat diese Situation natürlich nicht einfacher gemacht. Freunde zu sehen ist gerade etwas ganz Besonderes geworden. Da hoffe ich sehr drauf, dass das nächstes Jahr wieder besser und entspannter wird. |


isabel |
Wie sind Ella und Justus miteinander, eher friedlich oder eher Geschwisterstreit? |
Die machen das super. Sie spielen trotz des Altersunterschiedes oft miteinander, momentan haben wir nur ein Kinderzimmer – und da wurschtelt jeder gerne vor sich hin. Ella bewundert ihren großen Bruder sehr, auch wenn sie zwischendurch ordentlich austeilt. Da bin ich sehr stolz auf Justus, der macht das ganz toll und lässt so einiges über sich ergehen, er liebt seine kleine Schwester schon sehr. Ich bin ziemlich zuversichtlich, dass das noch besser wird, wenn Ella ihre 2-jährige Zerstörungsphase durch hat. |
isabel |
Wie war die Corona-Zeit im Frühjahr für euch? |
Wir leben ja durch unsere Selbstständigkeit und unserem Mehrgenerationenhaus schon recht in einem autarken, eigenen System. Deshalb hat das in den Wochen des Lockdowns mit der Vereinbarkeit – den Umständen entsprechend – gut geklappt. Wir haben uns nach außen hin recht abgeschottet, haben sehr wenig Leute getroffen und waren sehr vorsichtig. So konnten die Kinder nach wie vor zu Uri und Opa Kontakt halten. Was für uns eine enorme Entlastung war. |
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Während des Lockdowns hat es mit der Vereinbarkeit – den Umständen entsprechend – gut geklappt. |


isabel |
Was ist für dich die größte Herausforderung beim Kinderhaben? |
Mit dem Kopf ständig wo anders zu sein. Das konzentriert bei einer Sache bleiben, fällt oft komplett weg. Es herrscht ständige Zerstreuung. Man hüpft von einem zum nächsten, nichts ist wirklich fertig. Da Struktur und Ruhe im Kopf zu behalten, wenn man das schafft ist das wie ein Sechser im Lotto. |
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isabel |
Und was macht am meisten Freude? |
Eine Familie sein. Zusammen sein. Möglichst oft. Viele Dinge gemeinsam erleben. Die Liebe zwischen den Geschwistern. Zu sehen, wie jedes Kind seine eigene Persönlichkeit entwickelt. Einer meiner schönsten Glücksmomente ist es, wenn ich die beiden Kinder ins Bett bringe und jedes in einem meiner Arme friedlich schlummert. Auch wenn der Tag davor anstrengend und nervenaufreibend war. Diesen Moment möchte ich keinesfalls missen. |
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isabel |
Danke, Julia! |
Julia Romeiss mit Justus (5) und Ella (2). Dieses Porträt entstand in Zusammenarbeit mit LEGO® DOTS™. Die Sets bieten Kindern eine kreative, intuitive Spielfläche, mit der Kinder ihre Ideen und ihre Persönlichkeit ausdrücken können. Perfekte Geschenke, oder? |