Julia kenne ich schon recht lange und sie ist eine der Personen, die sich immer wieder neu erfinden – und dabei doch im Kern treu bleiben. Eine, die als gelernte Schauspielerin während ihrer zweiten Schwangerschaft auf einmal ihre Leidenschaft (und ihr Talent!) für die Malerei entdeckte und fortan die Nächte durchmalte. Mit der man ebensogut bis zum Morgengrauen die Bars in Mitte unsicher machen kann, wie die Spielplätze in Prenzlauer Berg. Die mit ihrem wahrhaft komödiantischen Talent nicht nur ihre Kids unterhält, sondern auch als Gagschreiberin für ein Satire-Format brilliert. Die sich mal eben zum mütterlichen Raubtier wandeln kann, wenn sie im Café angesprochen wird, weil sie in der Öffentlichkeit stillt. Und die für ihre Schlagfertigkeit in solchen Situationen nicht erst einmal Standing Ovations geerntet hat.
Julia wohnt mit ihrem Partner, der ebenfalls Schauspieler und Produzent ist, und ihren zwei Kindern in einer typischen Berliner Altbauwohnung mit großer Dachterrasse in Prenzlauer Berg. Eigentlich konnte sie sich früher nie so recht vorstellen, einmal Mutter zu sein. Warum es dann doch anders kam und was die Fünfer-Bande (dazu gehört noch Hund Iggy Stock) sich so durch ihren kunterbuntes Leben manövriert, hat Julia uns bei einem herbstlichen Spaziergang durch den Kiez erzählt. Mit dabei war der Bugaboo Fox 3 als perfekter Begleiter für alle kleinen und großen Abenteuer des Alltags.
Julia Huston mit Jannik Büddig, Vincent und OliviaDas Wilde, das Kuschlige, das Unerwartete und das Gefühl, zusammen ein großes, dickes, waberndes Etwas zu sein.
Liebe Julia, erzähl doch mal ein bisschen von dir: Woher kommst du ursprünglich, was hat dich nach Berlin verschlagen und was machst du sonst so?
Meine Mutter war Schweizerin und mein Vater ist Italo-Amerikaner. Ich habe noch viel Familie in Italien, die meisten sind in Neapel. Ich bin in Düsseldorf geboren, habe aber auch in Ulm und Vancouver gelebt und bevor ich nach Berlin zog, 2006 für die Schauspielschule, war ich wieder in Düsseldorf. Ich bin Schauspielerin von Beruf, arbeite aber auch als Sprecherin und als Aufnahmeleitung und Regie für Werbecastings. Da durch Corona kaum mehr Live-Castings stattfinden, habe ich mir ein hübsches Home Casting Studio gebaut und unterstütze Kolleg*innen mit ihren E-Castings. Vor Corona habe ich Theater in Bremen gespielt.
Wie haben Jannik und du euch kennengelernt?
Wir kannten uns eigentlich schon recht lange, bevor wir ein Paar wurden. Über Freunde, aber sehr flüchtig. Man sah sich ab und an auf Veranstaltungen und in der Nachbarschaft und wir mochten uns auch immer. Er kam auffallend oft im Galao auf dem Weinbergsweg vorbei, wo ich als Barista arbeitete. Ihm machte ich natürlich immer extra smoothen Schaum auf seinen Kaffee. Wir fingen irgendwann an, uns zu verabreden und bei einem Poker Turnier brizzelte es dann so stark, dass wir zwei Kinder machen mussten, haha…
Wolltest du schon immer Kinder haben?
Nein, überhaupt nicht. Ich konnte immer gut mit Kindern, mit ihnen zu spielen machte und macht mir riesen Spaß, ich kann mich da richtig reinsteigern. Vielleicht wollte ich deshalb auch keine Kinder, weil ich mir selbst schon Kind genug war. Ich wollte aber auch nie unbedingt feste Beziehungen – und war trotzdem immer in welchen. Ich sah mich irgendwie als die lonely Einzelgängerin. Wenn ich mich aber an die lonely Einzelgänger-Zeiten zurückerinnere, war das gar nicht mal so spaßig. Und dafür, dass ich keine Kinder wollte, habe ich plötzlich ganz schön viele!
Ihr seid ja beide Freiberufler. Ist das eher hilfreich mit den Kids, da ihr flexibler seid, oder habt ihr auch öfters mal Probleme, Jobs und Familie unter einen Hut zu kriegen?
Sowohl, als auch. Morgens gibt es bei uns immer eine Tagesplan-Besprechung, wer was wie wo… Meistens kriegen wir es gut hinjongliert. Wenn man dann doch gleichzeitig arbeiten muss, nehmen wir uns einen Babysitter, da wir keine Omas und Opas in Berlin haben. Letztens zum Beispiel hatten Jannik und ich gleichzeitig Aufnahmen für das Hörspiel „Mitten am Tag“ von Pantaleon und am Ende blieb dann doch ein großer Teil der Gage beim Babysitter hängen, haha. Gleichzeitig ist es toll, dass wir durch die Selbstständigkeit viel Zeit zusammen verbringen können und die Kinder bringen uns auch beruflich auf Trab.
Wie sieht ein typischer Tag bei euch aus?
Wir stehen auf, alle wuseln herum, es fliegen die Windeln und Kaffebohnen, dann bringt meistens Jannik den großen auf dem Weg ins Büro zur Kita und ich mache Babyzeit mit der Kleinen und Castings. Ich hole Vinnie meistens ab, manchmal mit Baby, manchmal ist die Kleine beim Papa und dann unternehmen wir oft noch etwas Schönes in der jeweiligen Konstellation, oder alle zusammen und auch oft mit Freunden. Iggy, der beste Hund der Welt, ist meistens bei demjenigen, der mehr draußen ist, damit er schön viel Auslauf kriegt.
Wie seid ihr denn an eure riesengroße Wohnung inklusive Dachterrasse in Prenzlauer Berg gekommen? Habt ihr lange suchen müssen?
Ich bin tatsächlich ein Glückskind, was Wohnungen betrifft. Ich ziehe schöne, bezahlbare Wohnungen magisch an – wofür ich sehr dankbar bin. Wir haben von der Wohnung von Freunden gehört, uns direkt verliebt und uns beworben. Es war die erste und einzige Wohnung die wir uns ansahen. Wir mussten allerdings einen nicht ganz billigen Abstand zahlen, dafür konnten wir den alten Mietvertrag übernehmen.
Ihr seid ja schon immer recht viel unterwegs gewesen. Wie handhabt ihr das mit den Kids?
Ich empfinde es als sehr schön, mit den Kindern unterwegs zu sein, beide sind neugierige Kinder und saugen alles, was man draußen so erlebt, mit staunenden Mündern auf. Der Bugaboo Fox 3 ist aber tatsächlich auch eine große Hilfe. Wenn man mit der einen Hand den Großen an einer Pfütze vorbeischleusen muss, lässt sich der Wagen butterweich mit der anderen Hand lenken. Er ist auch einfach so leicht, und easy zusammenklappbar, dass man ihn ohne Anstrengung in Öffis und Autos ein und ausladen kann. Im Sommer war er auch toll, die Wanne hat so luftdurchlässigen Elemente, dem Baby war nie heiss. Das Geschwisterboard von Bugaboo wird unsere nächste Anschaffung werden.
Wie hat Vincent denn auf seine kleine Schwester reagiert und wie war es für ihn, „entthront“ zu werden?
Ich hatte Angst vor dieser sogenannten „Entthronung“ und habe mich aufs Schlimmste gefasst gemacht, aber es lief sehr gut. Jannik hat sich wahnsinnig ins Zeug gelegt und während des Wochenbettes ununterbrochen tolle Sachen mit Vinnie unternommen. Olivia hat ihm natürlich auch einen Krankenwagen aus dem Bauch mitgebracht. Ich glaube, er wurde gar nicht entthront, er hat jetzt nur noch eine kleine Königin dazugesetzt gekriegt. Ich habe versucht, ihm den Übergang so angenehm wie möglich zu gestalten, sogar zwei Monate lang Tandem gestillt. Das habe ich mir aber romantischer vorgestellt, als es dann war. Ich liebe das Stillen, aber zwei Milch-Vampire gleichzeitig war selbst mir ein bisschen too much. Der Große kam mir auch auf einmal riesig vor. Kurz nachdem Olivia geboren wurde, hat er mir ein paar mal gesagt: „Mama ich auch noch bisschen klein“ und das hat mich dann innehalten lassen: oh man ja, der ist ja auch erst zweieinhalb Jahre auf diesem Planeten. Aber ich bin wahnsinnig stolz auf meinen Sohn, er liebt seine Baby-Schwester sehr, lässt seinen Unmut nie an ihr aus und beschützt sie, obwohl es bestimmt nicht nur leicht für ihn ist und war. Er sagt immer: „Ich muss Lilo immer küssen“ und ja, das muss er immer. :)
Vermisst du manchmal dein „altes Leben“, vor den Kindern?
Es gibt Momente, da denke ich, dass ich das tue. Dann versetze ich mich in meine Vergangenheit zurück und eine große Vermissung macht sich breit. Ich hatte genug Zeit ohne Kinder.
Was machst du am liebsten, wenn du Zeit für dich hast?
Ganz viel Self-Care. Ich mache viel Sport, Gewichtheben und Yoga und danach Sauna und im Ruhebereich entspannen und meditieren. Danach bin ich wieder ganz allein zusammen mit mir glücklich, was sich auf die Kinder überträgt. Den Rest der Zeit versuche ich, meinen Freunden zu widmen, die keine Kinder haben – und die zugegebenermaßen leider gerade etwas zu kurz kommen.
Was sind deine liebsten Orte in Berlin mit Kids?
Vinnie und ich lassen uns am liebsten treiben und entscheiden spontan. Wir probieren oft neue Cafés aus und sitzen rum, essen leckeren Kuchen und beobachten Leute. Wir mögen die Pinke Panke sehr gerne und die Spielplätze um uns herum. Wir sind oft auf dem Humannplatz zu finden mit Eis und Waffel. Ansonsten lieben wir den Prenzlkasper, ein tolles Puppentheater und mit Iggy über Wiesen rennen. Was die Kleine am liebsten unternimmt, werden wir noch herausfinden. Bis jetzt ist sie immer gern bei allem dabei und freut sich des Lebens.
Und wohin geht ihr am liebsten ohne Kids?
Ohne Kinder gehen wir gerne ins Theater und Kino, oder wir besuchen eine Ausstellung. Das passiert allerdings alles im Moment sehr selten. Wird aber sicher wieder mehr, wenn die Kinder größer sind!
Was ist das Schönste für dich am Kinderhaben?
Dieses ewige frisch Verliebtsein, das zusammen Lachen, das Singen und Tanzen in der Küche. Das Wilde, das Kuschlige, das Unerwartete und das Gefühl, zusammen ein großes, dickes, waberndes Etwas zu sein das man nicht benennen kann, sich aber anfühlt wie das Beste vom Besten.
Und was ist das Nervigste?
Ärmel. Babys Ärmel anziehen. Und natürlich der Schlafentzug. Ich habe in ein paar Tagen Geburtstag und ich wünsche mir acht Stunden Schlaf. Am Stück. Mehr nicht. Obwohl, Vinnie sagte heute, dass ich von ihm ein pinkes Kleid kriege. Das nehme ich natürlich auch dankend an.
Liebe Julia, danke dir für den schönen Spaziergang und das Gespräch!
Julia Huston mit Jannik Büddig, Vincent (3) und Olivia (8 Monate)
November 2021
Fotos: Katja Hentschel
Interview: Hannah Stenke
Dieses Porträt entstand in freundlicher Kooperation mit Bugaboo.
Julia fährt den Bugaboo Fox 3, den neuesten, noch besseren Kinderwagen von Bugaboo für jedes Terrain. Er ist unglaublich leichtgängig, egal, ob in der Natur oder im Großstadtdschungel. Das typische Zentralgelenk und die Vierrad-Federung sorgen zusammen mit den pannensicheren Reifen für eine ruhige, sanfte Fahrt. Mehr Features kannst du hier kennenlernen.