Jessica und ihr Freund leben mit Töchterchen Julie in einer wunderschönen, ziemlich minimalistisch eingerichteten Altbauwohnung in Hamburg. Bevor die beiden Eltern wurden, liebten sie die Flexibilität. Urlaube, Umziehen, mal hier, mal da. Seit Julies Geburt ist das ein bisschen anders, aber letztendlich fiel ihnen der Switch ins Familienleben recht leicht. Wie alles genau lief, auch beruflich, das erzählt uns Jessica im Interview. Im Alltag und bei Shooting mit dabei: der Clikk von Stokke. Der neue, super flexible Kinderstuhl passt mit seinem hochwertigen Scandi-Design nicht nur perfekt zu Jessicas Stil, sondern lässt sich zudem binnen Sekunden ganz easy ohne Werkzeug auf- und abbauen.
Jessica Baeumler mit JulieSie bringt so viel Entschleunigung und Besonderheit in den Alltag
Liebe Jessica! Erzähl mal, ihr seid ja damals als du schwanger warst, umgezogen, oder?
Ja, in der Reihenfolge war’s eigentlich nicht geplant. Wir waren noch nicht so lange ein Paar und haben uns beide in unseren jeweiligen Wohnungen so wohl gefühlt, dass wir sie nicht unbedingt aufgeben wollten. Ein Leben ohne Übernachtungstaschen war aber auch ganz reizvoll. Mit Glück und über Freunde fanden wir dann unsere Wohnung und konnten uns hier noch in Ruhe einleben, bis wir ein paar Monate später zu dritt waren. Sinngemäß sagte John Lennon doch mal, dass das Leben passiert, während man noch dabei ist, Pläne zu machen. Er hängt deshalb jetzt in unserer Küche. :)
Du liebst Interieur, das sieht man. War das schon immer so?
Ja, immer! Meine Mama war früher Dekorateurin, deshalb war bei uns Zuhause immer alles in Bewegung. Das hat natürlich auf mich abgefärbt. Schon mein Kinderzimmer habe ich andauernd umgeräumt, das hat mir riesigen Spaß gemacht. Damals war es aber noch eher Terracotta-Schwammtechnik und ein blauer Sitzsack dazu. So bunt gehts hier heute nicht mehr zu. Zum Glück!
Ich bekomme regelmäßig die Krise, wenn alles mehrere Wochen exakt gleich angeordnet ist und muss dann umstellen. Demnächst steht hier sogar einen Zimmertausch an, es wird also nie langweilig! Das heißt aber selten, dass ich etwas Neues dazu kaufe, die meisten Möbelstücke begleiten mich schon seit vielen Jahren und sind ein Mix aus Erbstücken, Designklassikern und Ikea. Ansonsten bin ich ein großer Fan von Kleinanzeigen, da hab ich schon die tollsten Schätze geschossen und verkaufe auch hin und wieder selbst ausgemusterte Teile. Ich mag es minimalistisch, skandinavisch – aber immer mit einer persönlichen Note.
Da passt der Clikk von Stokke ja super rein. Das Motto des Stuhls ist „1-2-3 Clikk!“ weil er sich so leicht – quasi nur mit einem Klick – auf- und abbauen lässt. 1-2-3 Kinderfrei – machst du das manchmal?
Sogar regelmäßig! Wenn wir Freunde zum Essen einladen zum Beispiel. Der Clikk ist wirklich in weniger als einer Minute auseinandergenommen und verstaut, sodass alle Gäste Platz am Tisch haben. Trotzdem ist er sehr standfest und sicher – und die für Julie wichtige korrekte Sitzposition mit aufgestellten Füßen im 90°Winkel ist gegeben. Am nächsten Morgen steht er dann genau so schnell wieder bereit. Praktisch ist außerdem, dass man den Tray in die Spülmaschine tun kann nach einem Tomatensoßenmassaker. Ich wünschte, das ginge auch mit unserem Dielenboden. Aber ich mag es nicht nur “kinderfrei”, wenn wir Besuch haben. Auch wenn Julie Abends im Bett ist, muss ich immer das gesamte Spielzeug aufräumen, um so richtig abzuschalten. Tagsüber ist ja die ganze Wohnung ein riesiger Spielplatz!
Ich finde es bei euch ziemlich minimalistisch. Wie schafft ihr das?
Frag mal meinen Freund, der beschwert sich ständig, dass hier alles so voll ist. Tatsächlich habe ich ein ganz gut funktionierendes Ordnungssystem und sortiere regelmäßig und einigermaßen rigoros aus. Dabei wird dann auch viel verschenkt oder landet auf Kleinanzeigen.
Stauraum ist natürlich auch wichtig, davon haben wir viel in unserem riesigen Pax im Schlafzimmer und in der Abstellkammer. In einige Schränke darf man trotzdem manchmal nicht schauen.
Wie hast du die ersten Wochen als Mutter erlebt?
Super ambivalent. Mir fiel es schwer, in der neuen Rolle anzukommen, darauf kann man sich einfach so schlecht vorbereiten. Ich hatte den Anspruch, sofort wieder so weiterzumachen wie zuvor, konnte es nicht erwarten rauszugehen oder die Nachrichten zu lesen. Damit habe ich mich selbst ganz schön überfordert, das ging schon rein körperlich gar nicht. Das Hormonchaos hat sein übriges dazu getan. Dann noch die Erwartungen von außen: Freu dich, dass alle gesund sind! Freu dich über Besuch!
Ihr wart noch nicht so lange zusammen, habt ihr euch trotzdem als Eltern schnell gefunden?
Ich glaube, egal wie lange man vorher ein Paar war, sobald man ein Kind bekommt ist alles ohnehin nochmal ganz neu und anders. Bei uns funktioniert das ganz gut, wir teilen uns alles was anfällt möglichst zur Hälfte und versuchen, uns gegenseitig zu entlasten. Das klappt natürlich nicht immer und vieles kommt auch zu kurz. Aber wir wissen, wir können uns aufeinander verlassen, das finde ich das Wichtigste.
Gleichberechtigung ist ja in aller Munde und dein Freund arbeitet in einer Werbeagentur. Hat er die typischen Agentur-Arbeitszeiten und wie teilt ihr euch auf?
Zum Glück nicht! Er arbeitet Vollzeit, kann aber für Termine pausieren oder auch mal einen Tag Home Office einlegen. Meistens geht er recht pünktlich und arbeitet extrem selten am Wochenende. Bei mir ist das ähnlich. Im Notfall schauen wir, wer von uns beiden wichtige Termine hat und einspringen kann.
Wie war es beruflich für dich?
Ich war schon ein paar Jahre in meiner alten Agentur, als ich schwanger wurde. Es hat sich erst Mal nichts groß verändert – ich wurde nicht benachteiligt. Ich weiß aber seit dem Ende der Elternzeit, dass das in der Werbebranche nicht selbstverständlich ist. Der Einstieg war wahnsinnig schwierig. Da wird immer noch ein riesiger Unterschied gemacht. Sicher hätte niemand beim Einstellen meines Freundes Angst, dass er wegen Läusen in der Kita auf der Arbeit ausfällt, aber ich wurde oft gar nicht erst eingeladen. Irgendwann bin ich dazu übergegangen, meine Mutterschaft nicht mehr zu erwähnen, sie ist ja auch nicht relevant für meine Arbeitsleistung. Eine gute Lösung finde ich das aber nicht, in der Branche muss noch Einiges passieren. Es wird viel mit New Work-Begriffen um sich geworfen, am Ende werden aber doch bevorzugt weniger gute Berufseinsteiger mit der Bereitschaft zu massig Überstunden und Wochenendarbeit eingestellt und so eine hohe Fluktuation erzeugt.
Meine jetzige Agentur ist da zum Glück sehr offen und beschäftigt viele Eltern in den verschiedensten Voll- und Teilzeitmodellen.
Welche Veränderung nach der Geburt war für dich am Krassesten?
Ich habe ungelogen fast die Hälfte meiner Haare verloren! Damit kämpfe ich immer noch ein bisschen.
Am Anfang dachte ich, ich kann niemals wieder die Wohnung verlassen und werde stattdessen die nächsten zwölf Jahre stillend auf dem Sofa verbringen. Irgendwann habe ich natürlich wieder angefangen, auszugehen und über meinen Körper und einen Teil meiner Zeit zu bestimmen. Diese pausenlose Abhängigkeit war schwierig für mich. In Ruhe duschen? Niemals. Eine Mail am Stück zu Ende schreiben? Haha!
Jetzt werde ich manchmal ganz traurig, wenn explizit nach Papa verlangt wird.
Und diese absurden Monster-Brüste an Tag drei! Erzählt einem so ja vorher auch keiner.
Du bist eine natürliche Schönheit und kleidest dich sehr klassisch. War das auch schon vor dem Kind so?
Danke! An meinem Kleidungsstil hat sich nichts geändert, nur die Taschen sind größer geworden. Mit einem Wickelrucksack wird man mich aber trotzdem niemals sehen!
Momentan trage ich am liebsten Vintage Levi’s 501, einen Kaschmirpullover dazu und bin angezogen. Das geht im Büro und zum Schaukeln. Genau so freue ich mich aber schon wieder auf Wickelkleider und Espadrilles und bin auch furchtlos genug für ganz weiße Looks!
Achtest du auf gesunde Ernährung und wie lässt sich das mit Julie umsetzen?
Wir kochen meistens frisch, es sei denn, wir sind unterwegs. Meine Kochkünste sind begrenzt, aber mein Risotto ist ungeschlagen! Tim ist der begeistertere Koch von uns.
Es gibt viel Gemüse, sehr wenig Fleisch, für mich gar keines. Fertigprodukte verwenden wir fast nie. Zu Beginn der Woche planen wir grob, was es geben soll und werden dann eigentlich nie von einem leeren Kühlschrank überrascht.
Julie isst seit sie kann das, was auch bei uns auf den Teller kommt. Sie hat sich früh dafür interessiert und die Breiphase war kurz und anstrengend für beide Seiten. BLW war ein guter Weg für uns und hat dazu geführt, dass sie bis jetzt alles probiert und das meiste gern mag.
Was ist das Nervigste am Kinder haben?
Wir haben keine Großeltern in der Stadt und müssen uns genau absprechen, wenn es Abendpläne gibt. Gemeinsam Ausgehen ist dementsprechend schwieriger zu organisieren.
Und was ist das Schönste?
Hier erzählt man jetzt was von der Liebe, die man so vorher nicht kannte, oder? Ist aber wirklich so.
Ich lerne so viel, weil Julie alles wissen will und ich einfach oft nicht weiß, was das jetzt für ein Baustellenfahrzeug ist. Ich hinterfrage viel, was ich vorher als gegeben hingenommen habe. Julie weiß nichts von gesellschaftlichen Erwartungen, für sie ist alles neu! Das bringt so viel Entschleunigung und Besonderheit in den Alltag.
Danke, Jessica!
Dieses Porträt entstand in freundlicher Zusammenarbeit mit Stokke, einer Firma, der wir schon seit vielen Jahren treu sind.
Wenn ihr mehr über den flexiblen und schicken Hochstuhl Clikk erfahren wollt, könnt ihr euch hier informieren. Er ist, wie gesagt, im Handumdrehen zusammengebaut, sehr leicht zu reinigen und kommt als Komplett-Paket mit Tray und Gurt. Durch die verstellbare Fußstütze ist die korrekte Sitzposition mit Knien im 90°Winkel gegeben, die Kinder können ihre Füße abstellen, so müssen die Bauchmuskeln nicht angespannt werden und das Kind sitzt komfortabler. Geeignet ist er für Kinder von sechs Monaten, bis zu drei Jahren. Bei Jessica steht der Clikk in grau!
Jessica Baeumler mit Julie (16 Monate), Februar 2020
Fotos: Kathrin Stahl
Interview: Isabel Robles Salgado