Zum ersten Mal Mama – Was ich heute anders machen würde

Mein Sohn ist nun dreieinhalb Jahre alt, und wenn ich seine Babybilder mit Mama-Marie anschaue, fällt mir immer wieder auf, wie jung ich war und vor allem: wie unsicher. Natürlich trotzt man meistens nicht vor Selbstbewusstsein, wenn man etwas das allererste Mal macht. Natürlich ist man erst mal ein wenig durch den Wind und muss sich in dieser völlig neuen Rolle und Situation zu Recht finden.

Mir fällt aber eben extrem auf, wie zerbrechlich ich war: Mitgenommen von einer anstrengenden Geburt und verunsichert von all den Stimmen, die meinten so oder so muss man es machen. Auch wenn ich daran denke, wie Freundinnen von mir das erste Kind bekamen – wir waren alle irgendwie in einer Blase aus Aufregung, Überwältigung, Unsicherheit, Freude und Angst. Und ich war sehr empfänglich für all die Ratschläge, Kommentare und Meinungen, was an sich nichts Schlechtes ist. Nur: Ich wusste eigentlich am Besten, was gut für das Baby und mich ist. Trotzdem habe ich es mir nicht immer zugetraut, unsere Bedürfnisse durchzusetzen, sondern habe mich verunsichern lassen und Dinge zugelassen, die ich eigentlich nicht wollte. Zum Beispiel, als ich aus dem Krankenhaus nach Hause kam, Besuch anstand und das Neugeborene schlafend durch alle Hände gewandert ist.

Hach, und wenn ich jetzt die Bilder von mir anschaue, würde ich am liebsten in die Zeit von vor drei Jahren zurück reisen und mir folgende Dinge sagen:

 

Hör auf deine Intuition! 

Es gibt im Nachhinein so viele Dinge, von denen ich damals wusste, dass sie nicht gut sind, dass sie zu viel sind und dass ich und mein Baby etwas anderes brauchen. Ich musste zum Beispiel anderthalb Wochen nach der Geburt zum Zahnarzt. Das Baby blieb beim Vater und der Schwiegermutter und ich machte mich alleine auf den Weg. Ich weiß noch, wie ich im Auto saß und mich völlig amputiert gefühlt habe. So leer, so verunsichert. Was habe ich geweint. Heute muss ich sagen: Meine Intuition zu dieser Zeit war, das Baby mitzunehmen, nicht zu Hause zu lassen! Und ich hätte das verlangen sollen! Für mich war die Trennung vom Baby, wenn auch nur für einige Stunden, noch viel zu früh (und für das Baby auch).

Mach es nur dir und deinem Baby recht

Es ist nicht einfach stark zu sein, gerade wenn man sich in einer völlig neuen Rolle zurechtfinden muss. Ich hatte damals einen ordentlichen Babyblues, aber vor allem, weil ich nicht auf meine innere Stimme gehört habe! Weil ich es allen recht machen wollte und mich habe von Dingen überzeugen lassen, bei denen ich eigentlich Bauchschmerzen hatte. Zu früh zu viel Besuch und zu lange Reisen in den ersten Monaten waren nur einige der Dinge, die sich nicht gut angefühlt haben.

Ich hätte mich mehr für die Bedürfnisse meines Babys und mir einsetzen sollen, denn gerade in der ersten Zeit sind diese zwei Bedürfnisse noch sehr verschmolzen.

Habe keine Angst das Baby “zu verwöhnen”

Verwöhnen ist Quatsch! Babys können nicht verwöhnt werden, sie haben einfach nur Bedürfnisse, die gestillt werden sollten. Wenn jemand damit anfängt (meist die Oma oder Tante), dann kann man getrost auf Durchzug stellen. Auch was das Thema “Gewöhnen” angeht: Wenn etwas gerade für euch passt (zum Beispiel Familienbett) dann macht es doch einfach so. Was man angewöhnt hat, kann man auch wieder abgewöhnen. 

Du hast einen Babyblues?

Dann lass es zu! Schäme dich nicht. Das Gefühlsdurcheinander ist ziemlich normal und dann kann, und sollte man, diese Gefühle auch mal zu lassen. Wichtig ist nur, dass man darüber redet und sich Hilfe holt (von der Hebamme z.B.), damit eine postnatale Depression ausgeschlossen werden kann. Ich musste damals öfter mal weinen und habe mir ziemlich verurteilende Blicke eingefangen und mich damit noch schuldiger gefühlt. Schön, war das nicht! Es ist leider nicht immer gegeben, dass man verständnisvolle und sensible Menschen um sich herum hat.

Deshalb: Vertraue auf dich und sei eine Löwenmama!