Zuhause mit… Lara & Timo!

Heute hat es uns nach… Oldenburg verschlagen! Denn dort leben Lara und Timo zusammen mit ihrem Sohn in einem Altbau-Häuschen, das über 100 Jahre alt ist. Beide sind kreative Köpfe, die auch handwerklich begabt sind, deshalb gibt es immer eine Ecke, die gerade im Wandel ist. Und nun besitzen die beiden auch noch einen alten Bus! Der wird natürlich auch noch ausgebaut, ist ja klar. Danke, dass wir bei euch Mäuschen spielen dürfen, ihr Beiden.

Hi ihr Zwei. Ihr seid ja richtige Handwerker_innen. Hattet ihr da schon immer Talent?

Lara: Ja, ich denke schon! Timo hat schon in seiner Kindheit die ersten kleinen Handwerksprojekte mit seinen Eltern umgesetzt und hat in dieser Zeit unglaublich viel gelernt.

Timo: Wir sind mit Mitte 20 in eine tolle Altbauwohnung gezogen. Hier wollten wir die ersten Interior-Projekte umsetzen und die schöne Wohnung hat uns richtig inspiriert, auch selbst kreativ zu werden. Wir haben mit kleinen Projekten angefangen und die Wände gestrichen. Dann haben wir auf Flohmärken nach Vintage Möbelstücken gestöbert und diese nach unseren Vorstellungen aufgearbeitet. So haben sich die Projekte immer weiter gesteigert! Irgendwann haben wir dann unser Haus gekauft und hätten hier theoretisch durchstreichen und einziehen können. Wir haben uns aber für einen anderen Weg entschieden (den wir später noch das ein oder andere Mal bereuen sollten): Wir haben das Projekt fast zu einer Kernsanierung gemacht. Einige Wände wurden rausgenommen, dannn die Dielenböden im gesamten Haus abgeschliffen und weiß gestrichen, das Dachgeschoss ausgebaut und und und. Man könnte also sagen: Wir suchen uns scheinbar die handwerklichen Projekte bzw. sie ziehen uns einfach an. Dann haben wir keine Wahl mehr und schwups – steckt man mittendrin.

Lara: Timo erzählt immer, dass sein Vater mitten in der Sanierungsphase draußen auf den Treppenstufen zu ihm gesagt hat „An Weihnachten wirst du das alles wieder vergessen haben“ – und er hatte Recht. Genau so ist es. Hinterher blickt man natürlich stolz und froh auf das, was man geschafft hat.

Was ist euch besonders in Erinnerung geblieben? Und welche Projekte stehen noch an?

Lara: Ein tolles Projekt war unser Schlafzimmer-Ausbau im Dachgeschoss in den letzten zwei Jahren. Wir wollten es im schwedischen Stil gestalten und haben nach den Dämmarbeiten die Holzdielen weiß gestrichen und eine rustikale und ganz breite Holzvertäfelung angebracht, die wir ebenfalls weiß gestrichen haben.

Timo: Wir hatten auch viel Spaß daran, einen Van selbst auszubauen. Mit dem sind wir dann viel gereist, als der Kleine drei Monate als war. Wir waren in Holland, Belgien, Frankreich, Spanien und haben viele tolle Dinge – das erste Mal zu dritt – erlebt. Das war wirklich ein tolles Abenteuer.

 

 

Gibt es ein liebstes Möbelstück?

Beide: Wir lieben unser gemütliches Sofa und das Beste für alle, die auch so gerne immer mal wieder umräumen: Das Sofa ist modular! Wir hatten es schon in verschiedenen Räumen stehen und selbst im aktuellen Wohnzimmer schon in drei verschiedenen Set-ups. Das macht einfach Spaß. Man kann es beliebig umbauen und gibt dem Raum so immer wieder einen neuen Look.

Und einen liebsten Ort im Haus?

Lara: Unser Familyroom: Wir haben uns dadurch, dass wir so viele Wände rausgenommen haben, einen ganz offenen Grundriss kreiert: Küche, Esszimmer und Wohnzimmer sind jetzt ein offener Bereich und hier spielt sich unser Familienleben ab. Neben unserer Küchenzeile steht eine kleine Küche von unserem Sohn und während das Essen gekocht wird, kann am großen Esstisch gemeinsam geknetet werden – und alle sind beisammen. Das haben wir uns immer so gewünscht.

 

 

Es ist so hell bei euch, wie geht das mit Kind zusammen?

Lara: Das ist eine gute Frage – Vermutlich können wir einfach ziemlich gut ignorieren, wenn irgendwo ein kleiner Fleck zu sehen ist und generell verzeiht der Altbau Einiges. Denn es sind ja doch mal Macken im alten Dielenboden, die Wände nicht ganz gerade und es gibt viele andere kleine Mankos, die ein 100 Jahre altes Haus eben so mit sich bringt.

Was ist euer beruflicher Hintergrund?

Timo: Wir haben beide als Lehrer:in gerarbeitet, uns hat aber – gerade seit unser Sohn geboren ist – das Kreative gepackt. Wir machen „von allem ein Bisschen“: wir haben ganz viel Freude daran, Content zu produzieren, wir machen gerne Fotos und Videos und ganz bald geht es bei uns auch mit youtube los – denn wir haben uns gerade einen alten Mercedes Oldtimer Bus gekauft und wollen diesen als Family-tinyhome-Mobil ausbauen.

Lara: Das möchten wir natürlich gerne mit euch teilen und euch auf unserem Weg mitnehmen.

 

 

Der Bus! So toll. Ich weiß, dass viele sich nicht an dieses Thema wagen, weil man ja gerade mit einem alten Bus auch viel Pech haben kann. Ist bei euch was schief gegangen? Wie habt ihr euch abgesichert?

Lara: Natürlich hält so ein alter Bus immer wieder neue Überraschungen bereit und es wird bestimmt abenteuerlich. Als wir noch zu zweit unterwegs waren, sind wir mit einem alten VW Bulli gereist und meistens hat eine kleine Panne zu einem tollen Erlebnis und neuen Bekanntschaften geführt. Timo ist gelernter Kfz-Meister und wir müssen ehrlich zugeben – das ist ein ziemlich gutes Backup.

Was läuft es bisher mit dem Bus?

Noch bevor der Ausbau starten konnte, hatten wir schon bei der Abholung großes Glück: Wir haben den Bus nämlich aus Konstanz abgeholt und sind dabei pro Strecke über 800 km gefahre, also wirklich einmal quer durch Deutschland.
Der Bus hat dort 12 Jahre einer Halle gestanden und war davor als Behördenfahrzeug angemeldet. Wir waren unsicher, ob uns die Heimfahrt gelingt. Die Rückfahrt war also unglaublich aufregend, aber es hat glücklicherweise alles gut geklappt und wir haben von unserer ersten Fahrt nur schöne Erinnerungen im Gepäck: Bob Marley auf den Ohren und der erste Sonnenuntergang – allerdings auf der Autobahn.

Seit einigen Wochen wartet unser Bus nun auf seinen Einsatz und wir schmieden im Hintergrund schon fleißig Pläne und sind ganz gespannt.

Warum wollet ihr überhaupt einen größeren Bus?

Timo: Letztes Jahr waren wir mit unserem selbstausgebauten Van in Frankreich und haben schnell festgestellt: Mit Kids braucht man doch etwas mehr Platz. Als wir wieder Zuhause waren, haben wir alle Suchaufträge aktiviert und auf allen Plattformen nach unserem alten Traumbus gesucht. Nach langer Suche haben wir dann unser „Einhorn“ gefunden. „Einhorn“, weil es wirklich ein seltenes Fundstück ist. Wir haben nämlich eine ganz besondere Variante namens „Breitmaul“ gesucht. Diese Variante ist noch ein kleines Stück breiter und länger als der normale Düdo Bus und somit sehr selten und kaum zu finden.

Wer oder was inspiriert euch?

Lara: Was das Thema Interior angeht, sind wir gerne in Holland unterwegs. Dort finden sich so viele coole Stores und wir mögen den Mix aus Vintage und stylishen Interior Pieces. Auf Reisen sind Trips in die verschiedenen Städte auch immer sehr inspirierend. Bei unserem letzten Besuch in Biarritz haben wir tolle Streetstyles entdeckt, viele coole Cafés mit tollen Wandmurals gesehen und in dem ein oder anderen Vintagestore gestöbert.

Timo: Wir kommen dann mit ganz viel Inspitation im Gepäck nach Hause und das gibt uns ganz viel Energie für neue Projekte bei uns Zuhause.

Wo seht ihr euch in 5 Jahren?

Wir fahren mit unserem Family-Bus durch die Welt, bleiben für ein paar Wochen in San Sebastian, verbringen ein paar Wochen an der Algarve und reisen ohne Plan und Ziel durch die Weltgeschichte.

Hach, das klingt einfach traumhaft!

Wir spielen tatsächlich immer mal wieder mit dem Gedanken, Deutschland zu verlassen und mal ist der Plan konkreter und mal rückt er wieder in die Ferne. Was das angeht, schwanken wir sehr, denn seit wir Eltern sind und eben nicht mehr nur für uns selbst Verantwortung tragen, überlegen wir gründlicher und sind weniger „Hals über Kopf“ unterwegs. Wir würden zwar auch jetzt einfach einsteigen und losfahren – ohne Ziel und ohne Plan – aber gerade so eine Entscheidung muss gut überlegt sein. Und wie es alle Eltern kennen – für diese Überlegungen, die vielen Recherchen, das viele Lesen – dafür fehlt uns gerade einfach oft die Kraft. Aber gerade deswegen sind wir einfach wahnsinnig glücklich über unser rollendes Zuhause, das hoffentlich bald fertig ist und uns mitnimmt auf seine Abenteuer.

Viel Spaß!

Fotos von Kerstin von Sanvie