Ein großes, neues Kinderzimmer

Jetzt ist es schon wieder vier Monate her, dass wir innerhalb unserer Wohnung umgezogen sind. Verrückt, es kommt mir wie letzte Woche vor! Viele hat es im letzten Jahr ja aufs Land gezogen, ich kenne jetzt schon mehrere Familien, die die Stadt verlassen haben. Ich kann das verstehen, es ist gerade nicht sonderlich attraktiv in der Großstadt. Wir bleiben dennoch. Weil wir hier so verwurzelt sind, weil die Kinder so viele Freunde und Freundinnen in unmittelbarer Nähe haben. Und weil ich mich noch erinnern kann, dass es als kleines Kind ein Traum war, auf dem Land zu sein (ich war damals oft wochenlang bei meiner Großmutter), als Teenager wollte ich davon aber nichts mehr wissen und mich interessierte nur noch das Stadtleben. Lang ist es nicht mehr hin, bis eines unserer Kinder in dieses Alter kommt. Also bleiben wir direkt und fahren am Wochenende wann immer möglich in die Natur.

Weil aber auch der Umzug in eine größere Wohnung utopisch ist, mussten wir uns in unserer Bude etwas überlegen. Die Kinder bewohnten fast vier Jahre lang das kleinste Zimmer der Wohnung (hier könnt ihr es euch noch mal genau ansehen), das klappte gut, aber irgendwann ging es nicht mehr. Wenn Freunde oder Freundinnen da waren wurde gestritten, der Platz war einfach zu wenig. Wir überlegten: die Kinder kommen ins große Zimmer, wir ziehen mit unserem Schlafzimmer in das kleine Zimmer. Aber sollten wir das große Zimmer nicht auch direkt teilen, damit jedes Kind sein eigenes Reich bekäme?

Ich wollte direkt Nägel mit Köpfen machen, hatte schon einen Schreiner bestellt und verbrachte Stunden damit, eine Trennwand zu gestalten. Doch mein Partner setzte sich am Ende durch. Seine Argumente: Das muss jetzt noch nicht sein, die Kinder sind noch relativ jung (sie sind jetzt acht und fast fünf) und spielen noch oft und gut zusammen. Sie sind gerade auch noch sehr bewegungsfreudig und brauchen eher Platz statt Trennung. Außerdem wäre das ganze Projekt sehr sehr kostspielig geworden und aufwendig noch dazu. Er plädierte also für “Schritt für Schritt”. Ich gab klein bei – und bin jetzt so froh darüber!!

Denn er hatte recht. Die beiden kommen noch überraschend gut klar in dem gemeinsamen Zimmer. Sogar wenn ein Kind Besuch hat, geht es irgendwie klar. Und auch das ins Bett bringen ist recht entspannt, denn unsere Tochter schläft sehr schnell und gut ein, meistens sogar, wenn der Große in der anderen Ecke noch leise liest. Zudem war dieser kleine Umzug innerhalb der Wohnung schon so unfassbar viel Arbeit, Geräume und Geschleppe – was war ich froh, dass wir nicht auch noch eine Trennwand bauen ließen.

Wir haben alles neu gestrichen, sogar die Leisten. Das war auch nötig und es macht so einen Unterschied! In allen anderen Räumen haben wir Farbe von Little Greene verwendet, mein absoluter Liebling in Sachen Farbe. Ich habe mit Little Greene auch schon Möbel gestrichen und schwöre wirklich total darauf. Im Kinderzimmer wurde es aber dann doch eine Farbe von Schöner Wohnen, My Magnolia nämlich.

In Quinns Ecke hatten wir bis vor kurzem noch das wundervolle Kalon Bett stehen, aus dem sie aber nun einfach herausgewachsen war. Deshalb ist jetzt das neue Bett von Vertbaudet eingezogen. Ich mag die Holzdetails und die kleine Maus ist so stolz auf ihr “großes Bett”. Der Clou: In der Schublade versteckt sich eine Gästematratze! So kann immer Besuch über Nacht bleiben. Und wenn die Eltern mal bequem hier schlafen wollen, geht das auch. Es war überraschend einfach aufzubauen und ist auch wirklich stabil. Der Betthimmel ist von Liewood und ich habe ihn bei Kyddo gekauft (dort gibt es ihn nicht mehr, aber hier habe ich ihn gefunden!). Auch die wunderschöne Bettwäsche ist aus dem Kyddo Shop und zwar von Garbo und Friends. Über dem Regal hängt ein Poster von Made x Soft Gallery und ein klassisches String Regal, in dem wir Stempel, Wasserfarben und kleine, schöne Dinge verstauen. Ich habe für dieses Shooting übrigens mal NICHT alles, was nicht so schön ist, weggeräumt, weil es ja authentisch sein soll. Und bei uns ist nicht alles aus Holz und das meiste ist sogar angemalt, abgenutzt – es wird eben bespielt…

Vor dem Bett stehen das Puppenbett von Numero 74, und der Korb zum Ziehen von Olli Ella. Quinn spielt eher mit Kuscheltieren, als mit Puppen, das sieht man, oder? Der Teppich ist natürlich von Berberlin. Es gibt immer mal wieder ähnliche!

Neben dem Bett steht ihr kleiner Schreibtisch, den wir vor Jahren auf dem Flohmarkt gefunden haben und an dem sie wirklich oft sitzt und malt und bastelt. Darüber haben wir aus zwei Bloomingville Regalen eine Tonie-Box Station gebaut. Den Vitra Elefanten habe ich übrigens auf dem Kinderflohmarkt gekauft! Eigentlich dachte ich, er würde sich vor allem für Produktionen eignen und ins Büro ziehen. Aber meine Tochter liebt ihn, also steht er jetzt dekorativ und unpraktisch herum – genauso wie bei den Vorbesitzern, haha! Daneben sind zwei Bücherregale von Vertbaudet, die ein bisschen wie ein Raumtrenner funktionieren. Ideal sind sie so, wie wir sie stehen haben, nicht, denn auf der anderen Seite sind auch noch die praktischen Regale, in die man die Bücher stecken und präsentieren kann. Die können wir jetzt leider nur auf der einen Seite nutzen. Dennoch mag ich diese Regale sehr, denn es passt fast alles rein, was die Kinder so an Kram haben. Viele Bücher, kleine Spielsachen in Dykasa-Boxen, Spiele, Puzzles und und und… Über dem Raumtrenner hängt ein Kunstwerk von Quinn, das die Kritzelei für uns aus einer Zeichnung von ihr gemacht hat. Ich liebe es so sehr! Quinn malt oft Häuser und es passt irgendwie richtig schön zu uns. Mehr über Claudius und die Kritzelei erfahrt ihr hier und auf Instagram. So ein persönliches Kunstwerk ist natürlich kein Schnäppchen, aber auch eine Investition fürs Leben. Ich kann es nur empfehlen.

Hinter der Tür versteckt sich übrigens eine kleine Garderobe von Ikea, an der Rucksäcke und so weiter hängen. Und das Side by Side Regal, das ich vor Monaten bestellt hatte, es kam und kam nicht und irgendwann habe ich es dann auf Kleinanzeigen gefunden und die Bestellung storniert. Über so etwas kann ich mich ja maßlos freuen – Geld gespart und nachhaltig ist es auch noch! Und das Regal ist wirklich perfekt für Kinderschuhe. Daneben steht das Klavier, das nun endlich gestimmt ist, auf dem aber nicht so richtig jemand spielt, weil das mit dem Unterricht ja gerade so schwer ist. Aber bei uns sind beide Kids irre musikalisch und ich habe große Hoffnung, dass wir demnächst loslegen. Ich würde mich ja auch so gerne selbst mal wieder ans Klavier setzen…

Kommen wir zur Ecke des großen Bruders! Hinter seiner Seite des Bücherregals haben wir das String Regal befestigt, inklusive Schreibtischplatte. Für seinen kleinen Arbeitsplatz hat Xaver sich einen Tripp Trapp gewünscht, ich hätte ehrlich gesagt ein Vintage Modell schöner gefunden, aber ich mag den Tripp Trapp auch – und er ist ja quasi ein Design Klassiker, außerdem ist die Farbe (Moss Green) wirklich wunderschön. Das passende Junior Kissen von Stokke mögen wir auch sehr. Der Teppich ist von Bobo Choses, im Sale geschnappt! Und die Heizungsverkleidungen – ich weiß, ihr wollt alle wissen, woher die sind. Einigen hatte ich den Kontakt des Schreiners schon weitergeleitet. Er überlegt tatsächlich, mit ihnen in Serie zu gehen. Denn schöne Heizungsverkleidungen sind eine Marktlücke, ich habe diese deshalb auch quasi selbst entworfen und individuell in Auftrag gegeben. Neben dem Tisch sind in einem Korb “wunderschöne” Spielsachen untergebracht. Wie gesagt, ihr seht das Zimmer hier in einer aufgeräumten, aber ehrlichen Version. Meine Kinder lieben Plastik und Kram, es ist einfach so. Daneben haben wir in einer alten Kommode die Jungs-Kleidung untergebracht. Darauf steht ein X-Print von Paul Thurlby, den wir zur Geburt geschenkt bekommen haben, und unsere Birne aus der Juniqe x Kera Till Kollektion. In einem Körbchen ist die Stein-Sammlung untergebracht – gerade ein großes Thema!!

Xavers Bett ist von Rafa Kids, das war auch ein Invest, und wieder einer, den ich nie bereut habe. Wenn man es ein Mal auseinander- und wieder zusammenbaut, dann merkt man, wie toll das ist, Qualität zu haben. Und ich liebe auch das Design immer noch sehr. Oben hat er auch wirklich sein eigenes Reich. Hier liest er viel, hört Hörspiele, schläft und zieht sich zurück. Die Schwester darf nur an ganz besonderen Tagen oben sein! Das Wandregal ist von Ikea, die Lampe auch. Der Roboter ist von Ferm Living und das Poster von Frau Ottilie. Unter dem Bett haben wir gerade eine Kuschelecke, die gelbe Gästematratze ist von Maison du Monde, darüber liegt eine Krabbeldecke von Bobo Choses, das Poster ist von Gretas Schwester und das Bücherregal von Ikea. Die Kinder nutzen diese kleine Höhle tatsächlich beide viel. Der rote Panton Stuhl ist natürlich von Vitra, das war quasi das erste Design-Piece, das wir vor acht Jahren gekauft haben, er wird mittlerweile eher als Dekoration genutzt, aber ich mag ihn immer noch sehr. Es ist schon schön, so ein paar besondere Teile zu haben… Dahinter stehen die Tukluks, sie werden so so viel bespielt! Den Teppich habe ich mir mal vor Jahren waghalsig aus Marokko bestellt, in den vielen Jahren hat er kein bisschen an Charme verloren, finde ich, so ein gutes Teil. Leider passt er nicht mehr in unser Schlafzimmer, deshalb habe ich ihn schweren Herzens an die Kinder weitergegeben…
Vor dem Hochbett steht übrigens noch ein simpler Pax-Schrank, da sind Gesellschaftsspiele und Quinns Klamotten drin. Ist nur auf wenigen Bildern zu sehen, weil einfach nicht so spannend und wir wollen ihn auch irgendwann ersetzen.

Ich hoffe, ich habe an alles gedacht, ihr hattet so viele Fragen! Falls nicht, fragt einfach ;) Wen die Renovierung noch detaillierter interessiert: wir haben damals ganz viele Stories in den Highlights auf Instagram gespeichert. Hoffentlich gefällt euch das neue Reich der Kids! Es ist so schön zu sehen, wie sich so ein Zimmer mit den Jahren verändert. Xavers Babyzimmer seht ihr noch mal hier, als er etwa drei Jahre alt war, sah es so aus, das erste geteilte Zimmer ist nochmal hier zu sehen. Und jetzt eben das große Zimmer. So ist das mit Kindern, alles ist immer im Wandel!

Fotos: HEJM