Unser Kinderzimmer-Check: Bei Julia!

Als wir Julia, Lido und ihre drei Jungs vor zwei Jahren besucht haben, lebten sie noch in einer traumhaften Altbau-Wohnung in Kreuzberg. Damals verriet Julia schon: "Wir haben ein Haus gekauft. Allerdings eines, wo noch so richtig viel saniert und renoviert werden muss. Mal sehen, wie lange es dauert, bis wir dort einziehen können."

Tatsächlich haben Julia und Lido, die Gründer von BerBerlin jetzt über drei Jahre an dem Haus herumgewerkelt und herumwerkeln lassen. Die üblichen Pannen blieben nicht aus: die Küche wurde in der falschen Farbe geliefert, die Wasserhähne waren zu lang für die Waschbecken…. “Alles, was man nicht zu hundert Prozent definiert, geht garantiert schief”, erzählt Julia. Aber die hat es mit Humor genommen, soweit es ging. Ganz fertig sind sie auch immer noch nicht mit dem Haus, aber seit drei Monaten wohnt die kleine Familie jetzt im Eigenheim mit Garten – und meine Güte! Haben die das schön gemacht!

Überall liegen natürlich BerBerlin Teppiche, alles ist stilvoll, kein bisschen langweilig und vor allem – das ist mir wirklich ganz besonders positiv aufgefallen – es sind nicht überall Möbel und Accessoires, die man schon tausend Mal gesehen hat. Julia hat ein Händchen für den richtigen Mix, sie kombiniert alt mit neu, stöbert ewig nach Fundstücken und ist auch mal mutig, wenn es um ausgefallene Farben oder Formen geht.

Heute hat sie uns exklusiv in die Kinderzimmer der Jungs eingeladen und zeigt uns, wie was umgebaut wurde. Schaut mal, wir haben sogar ein Video gedreht!

Im ersten Stock rechts ist das Kinderzimmer ihres großen Sohnes Junes, der, das sagt Julia neidlos, “das schönste Zimmer im Haus” bekommen hat. Bodentiefe Fenster, und nachmittags kommt dort direkt das goldene Sonnenlicht herein. Die Wände sind in einem zarten hellblau gestrichen. Die Farbe hat Julia bei Valuc 15 mischen lassen.

Das Highlight ist aber nicht die Fensterfront, sondern die Wand gegenüber. Hier ist ein großer Einbauschrank untergebracht, auch in der tollen Farbe. Die Schubladen reagieren auf Druck, und da passt wirklich eine Menge herein. Hier ist es also, wenn man mag, schnell aufgeräumt! Die Einbauten hat Julia vom Schreiner machen lassen, die Pläne dazu hatte ein befreundeter Architekt gemacht.

Ursprünglich war der Plan, die Zimmer einfach durch eine “ganz normale” Wand zu trennen. Die beiden Zimmer im ersten Stock waren nämlich vor dem Umbau offen, sollten aber ja zu zwei Kinderzimmern werden. Eines für die Zwillinge, eines für Junes. Die Verkäuferin rief Julia ein paar Tage nachdem der Vertrag unterschieben war, an und sagte: “Ich wollte noch mal sagen. Oben in den ersten Stock, da kommt so schön das Licht rein seit dem Durchbruch, früher waren diese Räume so dunkel. Ich fände es so schade, wenn sie die zumachen würden.” No pressure! Julia überlegte hin und her. Und fand dann die Idee mit den Einbauschränken, den Sitzecken und eben dieser Glaswand zwischen den Zimmern. So kommt das Licht noch durch, die Geschwister können sich sehen, man kann aber auch auf jeder Seite den Vorhang zumachen und seine Ruhe haben. “Die Ecken sind jetzt fast wie ein extra Raum. Die Kinder nutzen sie sehr viel und ziehen sich zum Hörspiel hören, Lesen oder Entspannen zurück.” erzählt Julia.

Das Bett in Junes Zimmer stammt, genau wie die beiden Betten seiner Brüder, von Julias Side-Project Mini Lit. Mit einem Freund kauft sie dafür alte Bauernbetten und arbeitet sie auf. Schön, oder? Über Junes Bett hängt der großartige Tigerteppich, den Julia ausgewählt hat, weil Junes so ein Tiger-Fan ist. Bestellt hat sie ihn bei Slowdown Studio. “Aber Achtung! Man muss noch Zoll und Shipping zahlen,” warnt Julia. “Der Tiger war eine teure Angelegenheit.” Es gibt aber in Köln einen Laden namens Grünblaugrau. Dieser führt ebenfalls die Marke Slowdown Studio.

Und woher ist das alles?

Das wollt ihr natürlich wissen: Woher kommen die vielen schönen Sachen in Julias gelungenem Einrichtungsmix? Junes Schreibtisch hat Julia bei einem Trödelladen in der Körtestraße in Kreuzberg gefunden, die Poster darüber sind von Gretas Schwester, die Lampe ist von Ikea. Die Stühle in beiden Kinderzimmern sind wild zusammengestellt, die meisten stammen vom Flohmarkt, aber der rote Schreibtischstuhl ist von Modulor. 
Die schweren Cord-Vorhänge hängen in beiden Zimmern, in Junes Zimmer in blau, im Zwillings-Zimmer in rostrot. Julia hat sie bei Socialite Family gefunden! Der Affe ist natürlich von Kay Bojesen. Das rote Rutschauto gibt es ähnlich hier. Der Elefantenkorb (von Minimarkt) ist leider mittlerweile vergriffen! Die schönen Lampen werden von Schneid Studio hergestellt – und man kann hier die Farben und Formen individuell zusammenstellen.

Die Kissen kommen natürlich in erster Linie von BerBerlin, genauso wie die Teppiche und der Pouf im Tipi. Die Vorhänge in der Kuschelecke sind Vintage, Julia hat sie bei Ebay-Kleinanzeigen gefunden. “Stoffe kaufe ich sonst auch total gerne bei Heimatkinder in der Böckhstraße. die haben eine tolle Auswahl”, erzählt Julia.

Und die Aufbewahrungselemente? Die Kiste unter Junes Bett hat Julia vom Flohmarkt, genauso wie den Koffer für das Lego. Der Korb neben der Tür ist von Marni Interiors (ähnlich hier), “den habe ich bei einem Pop-Up gekauft und eigentlich ist es verrückt, dass er im Kinderzimmer steht. Aber so ist es manchmal”, sagt Julia und lacht. Die Uhr mit den Vögeln ist von KooKoo.

Weiter geht es im Zimmer der Zwillinge. Auch so ein schöner Raum!! Für die Wand und die Schränke wurde ein Mintgrün ausgewählt. Und hier werden die beiden Jungs morgens mit der Sonne geweckt, das Zimmer ist nach Osten ausgerichtet. “Nicht selten wachen Lido und ich auch hier auf, die Betten sind ja zum Glück groß genug!” erzählt Julia.

Die kleinen Puppen-Betten sind von Ferm Lining, via Smallable, “mein Versuch der gender-neutralen Erziehung”, ergänzt Julia lachend. „Aber sie kommen auch wirklich gut an. Mir ist es wichtig, dass die Jungs lernen, dass auch Männer Care-Arbeit verrichten.” Darin liegen die süßen Puppen von Minikane. Unter beiden Betten stehen Filz-Körbe von muuto, unter diesen Betten ist wirklich perfekter Stauraum! Auf den Betten liegen Musselindecken von Socialite Family.

Auf dem Fensterbrett steht eine schöne Lampe von Laveste Laveste, das Poster mit den Baggern kommt wieder von Gretas Schwester.

Der Nachzieh-Hund ist von Janod, und diese großartigen, karierten Spielkissen stammen von Schaumstoff Lübke aus Hamburg. In Hamburg hat Julia auch die drei Poster mit den Hunden gekauft. “Die sind von einem ganz tollen Künstler, der immer auf der Brücke beim Eppendorfer Baum verkauft, wenn da Markt ist”, sagt sie. An der Decke hängt eine Lampe von Kramari, die beiden Haken mit Papagei und Fisch sind Fundstücke aus Frankreich, die Rucksäcke sind von Sticky Lemon und das Parkhaus ist ein Vintage Modell von Fisher Price.

Im Zwillingszimmer ist übrigens auch das Highlight des Hauses versteckt: eine Luke, in die man schmutzige Wäsche werfen kann – und sie landet direkt im Keller in der Waschküche. Ein Kracher, oder?

Obwohl die Sanierung dieses Hauses also jede Menge Stress, Schweiß, Herzblut und Geld gekostet hat, sagen Julia und Lido: hat sich gelohnt. Die Jungs haben jetzt so viel Platz, der Garten ist ein Traum, die Ruhe auch. War es alles wert.

Danke, liebe Julia, für die tollen Eindrücke und die detaillierten Angaben zu diesen wirklich traumhaften Kinderzimmern! Wir sind ins Träumen geraten und versucht, auch gleich ein bisschen umzudekorieren – geht’s euch auch so?

Fotos: HEJM – Interieurfotografie 
Video: Roddy Ziebell