Let’s talk about: wie reagieren eure Kinder auf Zucker?

Ich finde es ehrlich gesagt total blöd, den Zuckerkonsum meiner Kinder einzuschränken. Naschen gehört doch irgendwie zur Kindheit dazu, oder? Und ich erinnere mich selbst so gern daran, wie ich meine paar Mark Taschengeld damals beim Kiosk in schrecklichen Süßkram investiert habe. Das prickelnde Kaugummipulver. Die saure Brause. Die klebrige, pinke Paste aus der Tube. Irgendwie war das alles so eklig. Aber auch so wundervoll.

Das will ich meinen Kindern nicht nehmen. Und doch merke ich immer wieder, dass es unserem Familienleben gut tut, wenn wir die Kinder nicht völlig grenzenlos naschen lassen.

In diesem Beitrag soll es nicht um den gesundheitlichen Aspekt von Zucker gehen, auch wenn dieser natürlich enorm wichtig ist. Zucker ist ungesund, macht dick. Zucker tut unseren Kinder nicht gut. Das ist ganz klar. Aber ich will hier mal auf etwas Anderes raus: Nämlich darauf, wie Zucker das Verhalten unserer Kinder beeinflusst. Wenn es das denn tut!

Marie hat mir immer geschworen, dass Zucker bei ihrem ersten Kind nichts macht. Sie fand das fast albern, wenn ihr ihr erzählte, dass meines im Kreis hüpft, wenn es ein paar Gummibären nascht. Nun ist ihr zweites Kind ähnlich wie meine erstes: wenn es viel Zucker isst, ist es danach wesentlich aufgedrehter. Bei vielen Kindern kann man ja förmlich dabei zusehen, wie der Zuckerspiegel in den kleinen Körpern steigt. Sie essen Gummibärchen, Marshmallows, Brause. Und dann rennen sie plötzlich wild herum, kichern, balgen sich. Sind kaum ansprechbar. Manche werden fast aggressiv. Wie im Rausch. Kennt ihr das? Oder bin es nur ich, die das sieht? Oder kann es sein, dass das einfach von Kind zu Kinder unterschiedlich ist? Wenn ja, woran liegt das?

Wenn der Zuckerspiegel steigt…

Bei meiner Tochter macht Zucker auch weniger, als bei meinem Sohn. Aber es ist immer noch so, dass ich nach entspannten Tagen oft denke: Warum waren die heute eigentlich so easy und gelassen? Keiner ist ausgeflippt, es gab nicht diese irren Momente, wo die Kinder gefühlt völlig woanders sind und kam mehr reagieren, weil sie so wild sind. Und dann stelle ich oft – nicht immer – fest, dass es eben nicht Süßes gab.

Letzte Woche war ich mit drei Kindern alleine im Schwimmbad. Nicht gerade meine liebste Beschäftigung, es war voll und heiß und drei Kinder beaufsichtigen und immer wieder im Wimmelbild suchen – na, ihr wisst schon. Aber es wurde SO ein schöner Nachmittag. Die Kinder spielten im Wasser und flezten zwischendurch auf der Decke. Lasen Comics, spielten Uno. Ich glaube, es lag an der Hitze, die waren einfach erschöpft. Aber es lag sicher auch daran, dass ich gleich zu Beginn sagte: heute gibt es leider kein Eis. Die Schlange ist einfach zu lang. Ich hatte Wasser, Salzstangen und kleine Baby-Karotten dabei, die mampften sie fröhlich vor sich hin. Es war also mal wieder so: ein entspannter Tag – ohne Zucker.

Auch auf Kindergeburtstagen merkt man einen Unterschied!

Und dann war da noch der Kindergeburtstag vor zwei Wochen. Acht sehr temperamentvolle Kinder, die den ein oder anderen Kindergeburtstag schon mal zum Platzen gebracht hatten. Aber es war sooo entspannt und schön. Sie spielten, es gab einige Aktivitäten. Und Kuchen, von dem nicht mal alle ein Stück abhaben wollten. Beim Topfschlagen ein bisschen Kinderschokolade – die die meisten sich aufheben wollten. Sonst nix Süßes. Keine Piñata, keine nervigen Zucker-Tüten zum Mitnehmen (ich bin kein Fan davon…). Ich dachte danach, dass ich das beim nächsten Geburtstag auch so machen will. Einfach den Zucker reduzieren. Denn ich bin mir sicher, dass es da einen Zusammenhang gibt.

Wie seht ihr das: Reagieren eure Kinder auf Zucker, oder nicht? Ist euer Alltag entspannter, wenn es wenig(er) Zucker gibt? Oder haltet ihr das für überbewertet? Verratet auch gerne, wie ihr es mit dem Zucker haltet. Dürfen die Kids naschen? Gibt es auch mal mehr als ein Eis am Tag? Ich bin sehr gespannt!