Langstrecke mit zwei Kindern – meine Erfahrungen und ein Super-Tipp

Wir haben es geschafft - seit etwa zwei Wochen ist Kapstadt unser neues, temporäres Zuhause und so langsam kann man sagen, dass wir richtig angekommen sind. Bevor wir die Sonne Südafrikas genießen konnten, stand uns aber noch eine logistische und nervliche Meisterleistung bevor: Das Packen. Die Wohnung herrichten. Und die Reise natürlich. Der erste Langstrecken-Flug für Quinn. Und zu viert... Gut 19 Stunden waren wir unterwegs, puh!

Der Start am Flughafen war durchwachsen: Wir standen mit zwei dicken Koffern, Reisebett, Kinderwagen-Tasche, zwei Kindern und viel Handgepäck am Check-In, als mehrere hinter uns Wartende plötzlich erschrocken auf Quinn in ihrem Autositz zeigten. “Das Baby! Oh nein!” Das Baby hatte sich nämlich von oben bis unten vollgekotzt. Macht sie sonst nie! Also umgezogen, alles ausgewaschen (Quinns Kuscheldecke war bis zur Ankunft in Südafrika nass…), Gepäck dann doch eingecheckt und los. Wir waren von da an auf das Schlimmste vorbereitet, aber nein: beide Kinder haben beide Flüge zum Glück top gemeistert.

Fliegen mit Baby

Alle Tipps für Flugreisen mit Baby haben wir hier schon mal zusammengefasst. Kann ich noch weitere Ratschläge geben? Eigentlich nicht. Bei einem Baby kann man immer nur versuchen, ruhig zu bleiben und hoffen, dass es möglichst viel und gut schläft, finde ich. Babys sind einfach unberechenbar, es kann total gut laufen, aber eben auch katastrophal werden. Unsere Kinder haben die langen Flüge tatsächlich sogar immer besser mitgemacht, als die kurzen. Beide hatten noch nie Probleme mit dem Druckausgleich und Xaver findet Fliegen mittlerweile sogar richtig toll. Ob das nun Glück ist, oder daran liegt, dass Papa und Mama auch sehr routinierte Vielflieger sind, kann ich nicht sagen. Ich denke aber, es ist vor allem ersteres.

Quinn hat tatsächlich den Großteil beider Flüge verschlafen, etwa die Hälfte der Zeit lag sie davon im Bassinet, den Rest verbrachte sie auf meinem Arm. Größere Schrei-Orchester hat sie uns erspart und sich übergeben musste sie zum Glück auch nicht noch mal. Ich finde, das ist ein ziemlich guter Schnitt und ich bin ehrlich stolz auf mein Töchterchen, dass sie das so gut gemacht hat!

Fliegen mit Kleinkind

Für Kleinkinder habe ich aber noch ein paar Tipps. Zum Beispiel: Man kann Kinder-Essen vorbestellen, mache ich auf Langstrecke immer und Xavers Menüs kamen bisher besser bei ihm an, als das normale Erwachsenen-Essen.

Ich finde es außerdem besser, mit Kindern nicht in der ersten Reihe zu sitzen, trotz mehr Beinfreiheit für die Eltern. Ich saß auch dieses Mal vorne alleine mit Quinn und ihrem Bassinet, Papa und Xaver saßen hintern uns. Denn in der ersten Reihe kann man für gewöhnlich die Sitzlehnen nicht runterklappen, und Xaver liegt immer gerne halb auf uns drauf. Gerne ausprobieren würde ich mal diese JetKids-Köfferchen, ich weiß aber gar nicht, ob das uns bei einem schweren Riesen wie Xaver noch so viel bringen würde… Hat Jemand Erfahrungen mit diesen Betten? Für Babies sind sie ja wohl Quatsch, da müsste man ja einen ganzen Sitz dazukaufen, oder? Für Größere habe ich von Fly-Tot gehört, ist aber überall ausverkauft… Bei uns lief es bisher auch ohne diese Accesoires immer, Xaver schläft eigentlich recht gut im Flieger.

Ansonsten haben wir mit ihm den Deal, dass er on Board fast ohne Limit fernsehen darf. Dass gibt es normalerweise nie, aber ein Flugzeug ist definitiv nicht der richtige Ort, um solche Dinge zu diskutieren, deshalb darf er dort so lange er will. Ich hatte dieses Mal sogar zusätzlich noch ein paar Filmchen aufs iPad geladen, sicherheitshalber. Haben wir aber alles nicht gebraucht. Warum?

Weil ich den absoluten Kracher in petto hatte. Der Mega-Tipp für lange Flüge mit Kleinkindern! Der Tipp kam von WhatsUpMoms, ja ja ich weiß, total Ami und übertrieben aber manchmal haben die wirklich gute Ideen! Wie zum Beispiel diese Travel Box:

Ich hatte zufällig noch so ein Metall-Köfferchen zuhause und ich dachte: Probieren kann man es ja mal.

Unsere Box war natürlich wesentlich weniger fancy. Das war auch teilweise Absicht, denn wenn ich Xaver so viele Optionen geben würde, wäre er vermutlich sogar überfordert. Die Cheerios zum Auffädeln und die Washi-Tapes habe ich mir also gespart. Stattdessen habe ich einfach bei Ebay kKleinanzeigen für 5 Euro eine Tüte Lego gekauft (es ein Mal durch die Spülmaschine gejagt), auf den Koffer eine Lego-Platte geklebt und noch ein Set Alphabet-Magneten mit reingepackt. Kostenpunkt. 8,50 Euro.

Erfolgsquote: 100%!

Xaver hat sich so maßlos gefreut, hat sofort gebaut, entdeckt. Raumschiffe, Autos, Häuser, Mauern. Auch das Aplpabet wurde hoch und runter gespielt und wir haben viele lustige Wörter erfunden. Als wir auf unseren Anschlussflug warteten, gab es wegen der Legobox sogar den einzigen kleinen Wutanfall während der ganzen Reise. Er wollte nicht aufhören, zu spielen! Und er trug den Koffer natürlich stolz über den Flughafen. Das Lego funktionierte besser als Fernsehen: “Mama, darf ich Lego spielen?” sagte er immer wieder, wenn wir den Koffer zwischendurch wieder einpacken mussten. Auch hier in Kapstadt ist der Lego-Koffer noch im Dauer-Einsatz. Wir haben kaum Spielsachen dabei, insofern ist das perfekt.

XCPT

Der Koffer ist also mein ultimativer Tipp für lange Flüge mit Kleinkindern. Vielleicht packe ich auf der Rückreise noch Washi Tape mit ein… Oder einfach ein Stickerbuch. Mal sehen!

Mehr Updates aus Kapstadt und einen kleinen Travel-Guide für Familien in Kapstadt gibt es übrigens ganz bald!