Haarausfall & Co: 5 effektive Beauty-Alternativen für Mamas
Auch Stewardessen-Krankheit genannt. Im jugendlichen Konsumrausch zu viel experimentiert mit Tuben und Tiegeln. Die Konsequenz: ein feuerroter Ausschlag um meinen Mund. Hielt drei Hautärzte, Cortison und ein Jahr Behandlungszeit an. Die letzte Dermatologin riet mir schließlich, konsequent alle Produkte wegzulassen und bis heute halte ich das nahezu immer noch so. Naja, zumindest fast. Meine Wimpernzange, die BB-Cream von Clinique und roter Lippenstift à la Jeanne Damas stehen bei mir dann doch inzwischen an der Tagesordnung.
Ich pflege und schminke ansonsten aber nach wie vor sehr reduziert und nahezu ausschließlich mit Naturkosmetik oder Parfümerie- und Apothekenprodukten. Immer vor allem aber ehrfürchtig davor, was zu viel Pflege mit einem anstellen kann. Insofern: Ich weiß nicht viel um extralange Beauty-Routinen, aber sehr wohl um ein paar sehr effektive und vor allem schnell angewandte Alternativen. Und wenn es als Mutter auf eines ankommt, dann doch darauf, schnell und effektiv zu sein.
Legen wir los – meine 5 allerliebsten Tricks/Routinen:
1) Kokosöl für weißere Zähne
Kokosöl lässt sich für vielerlei, vor allem aber auch fabelhaft für die Mundhygiene nutzen. Und zwar, um damit seine Zähne auf natürlichem Wege etwas heller tunen. Zumindest beobachte ich das bei mir und habe auch schon von anderen davon gehört.
Funktioniert so: Ich spüle jeden Morgen für ein paar Minuten meinen Mund mit Kokosöl, ehe ich sie putze. Funktioniert bei uns zuhause, wenn ich unter der Dusche stehe und mir ohnehin niemand etwas abverlangt, ich auf irgendwas antworten müsste. Der Effekt ist unmittelbar zu beobachten: Das Öl holt Beläge effektiver runter und entlässt einen außerdem mit einem nachhaltig frischem Atem in den Tag.
2) Schwarzer Tee gegen Hautunreinheiten
Es gibt da auch diesen Tipp zu Eiswürfeln, der besagt, dass man sich sofort etwas Gefrorenes ans Gesicht halten soll, sobald man spürt, dass sich da unter der Haut etwas garstig rotes anbahnen könnte. Diesen Augenblick verpasse ich meistens. Also gilt es für mich zu behandeln, wenn die Chance aufs Verhindern schon vertan ist. Und das funktioniert bei mir 1A mit schwarzem Tee. Der wirkt, so erzählte mir einmal ein Dermatologe, entzündungshemmend. In meinem Fall sogar so effektiv, dass ich manchmal meine, wirklich unschönen Eiter-Exemplaren bereits mit nur einem Teebeutel für immer den Garaus gemacht zu haben.
Funktioniert so: Schwarzen Tee mit siedendem Wasser übergießen, ziehen lassen und dann das Wasser abgießen. Den Beutel abgekühlt, aber immer noch warm bis erträglich heiß auf die betroffene Stelle legen, bzw. leicht andrücken, bis der Beutel erkaltet ist. Kann meiner Erfahrung nach auch mehrfach am Tag wiederholt werden, wenn es akut notwendig ist.
3) Babypflegeöl zur Gesichtsreinigung
Dieser Tipp ist definitiv aus meinem Geiz erwachsen. Ich habe lange Zeit mein Gesicht nur mit Wasser gewaschen, weil es nichts zu reinigen gab, ich kein Make-up getragen habe, dass ich hätte abwaschen müssen, um keine Unreinheiten zu provozieren. Zumindest bildete ich mir das mit der Reinigung ein. Eine Kosmetikerin hat mir gegenüber vor ein paar Jahren wiederum insistiert, es gälte doch aber sich all den Dreck in der Luft, die Abgase, usw. abzuwaschen. Also fing ich dann doch wieder an. Allerdings nicht mit einem Schaum, einer Lotion oder was es an Reinigungsprodukten sonst noch auf dem Markt gibt. Öl sollte es sein. Also wurde erst in Sesam-, dann in Kokosöl investiert. Weil man mir sagte, das würde für die allermeisten gut funktionieren. Hängen geblieben bin ich letztlich beim Weleda Baby & Kind Calendula Pflegeöl, weil ich das irgendwann mal für Julius Hintern gekauft hatte und es hier eben noch herumstand. Ergebnis: Wirkt bei mir Bombe.
Und so wende ich es an: Ich trage es zur Reinigung auf mein trockenes Gesicht auf. Massiere meine Haut einen Moment sanft mit den Fingerspitzen und nehme darauf alles mit zwei sehr feuchten Wattepads von meinem Gesicht ab. Löst bei mir allen Schmutz und Make-Up-Reste. Wobei ich keine wasserfeste Mascara trage, da müsste man wahrscheinlich noch mal anders ran. Ich bilde mir jedenfalls ein, dass durch die Ölmassage der eine oder andere Mitesser aus den Untiefen meiner Poren entstopft wird.
Übrigens kann man Öl genauso gut zur Pflege und anstelle einer Creme verwenden. Dazu trägt man das Öl auf angefeuchteter Haut auf, zum Beispiel nach einem Gesichtswasser oder Toner. Ich habe eine Zeit lang das Gesichtstonikum von Dr. Hauschka verwendet. Man kann aber genauso gut grünen Tee oder Reiswasser in eine Sprühflasche umfüllen und das als Gesichtswasser nutzen.
4) Rizinusöl gegen Haarausfall
Rizinusöl als Haarpflege habe ich selbst relativ spät entdeckt, streng genommen erst vor einem Jahr. Hätte mir wohl aber ungemein geholfen, als mir wegen der hormonellen Umstellung ein paar Monate nach der Geburt von Julius die Haare ausfielen und mein Haupthaar sich zunehmend lichter gestaltete. Kennen sicher die meisten Mamas. Rizinusöl ist jedenfalls inzwischen meine Waffe Nr. 1, wenn ich merke, dass mal wieder mehr Haare in der Bürste hängen bleiben als mir eigentlich lieb ist. Ich kann auch nicht erklären, warum es wirkt. Aber es wirkt. Ich schwöre darauf und predige in meinem Freundeskreis, welchen Effekt das Öl langfristig angewendet hat: meine Haare wachsen kräftiger und schneller nach. Kurzfristig ist Rizinusöl schlicht eine wahnsinnig gute Pflege fürs Haar.
Und so wende ich es an: Ich verteile das Öl im Prinzip wie eine Kur im gesamten Haar. Vorher wasche ich meine Haare, erwärme das Öl ein wenig und massiere es dann erst auf meinem Skalp und den Rest dann in die Längen und Spitzen meiner Haare ein. Im Idealfall lässt man es dort unter Frischhaltefolie und einem Handtuch mindestens ein, zwei Stunden einwirken. Besser ist noch mit der Ölkur in den Haaren schlafen zu gehen. Dafür setze ich mir nachts im Bett eine Mütze auf. Viel braucht man übrigens nicht. Ich massiere immer nur einen Teelöffel ein. Zu kaufen gibt es das Öl nur in der Apotheke. Im Unterschied zu konventionellen Kuren gilt es nach der Rizinusölpackung übrigens, die Haare zweimal zu shampoonieren, um auch wirklich alles Klebrige aus den Haaren zu waschen.
5) Roggenmehl als Shampoo
Nun ist das Rizinusöl nicht meine einzige Haarpflege-Entdeckung im vergangenen Jahr gewesen. Ich habe mir ein paar Monate die Haare nur noch mit Roggenmehl gewaschen (wie das funktioniert, kann man sich hier ansehen). Inzwischen variiere ich zwischen Mehl und Shampoo (Rizinusöl lässt sich zum Beispiel mit Roggenmehl nur schlecht bis gar nicht herauswaschen). Ich glaube, das stellen sich viele krasser vor als es eigentlich ist. Wenn es sich denn überhaupt jemand vorstellen kann, der davon noch nicht gehört hat. Eigentlich nämlich funktioniert Roggenmehl mit Wasser angerührt genauso wie Shampoo. Es reinigt die Haare. Mit dem Unterschied, dass es nicht so aggressiv wirkt wie Tenside und deshalb die schonendere Variante ist. Und da wären wir auch schon bei dem Grund, warum ich überhaupt damit angefangen habe. Ich hatte vor gut einem Jahr den Eindruck, mit den allermeisten Shampoos nicht mehr klar zu kommen, bzw. war einfach mit den Ergebnis in der Regel nicht zufrieden. Meine Haare fühlen sich inzwischen und seitdem ich Roggenmehl hin und wieder als Alternative nutze nun viel besser an: kräftiger, voluminöser und auch elastischer. Ganz so wie ich es mir in meinen kühnsten Träumen vorgestellt habe. Es gab Momente im vergangenen Sommer, da dachte ich, meine Haarsträhnen seien nahezu genauso elastisch wie jene Hochglanzhaare in den uns allen geläufigen Shampoowerbungen. Für den Glanz wende ich nach der Roggenmehlwäsche übrigens immer eine saure Rinse an.
Und jetzt ihr: Habt ihr auch ähnliche Routinen auf Lager? Schreibt doch mal! Wer unterdessen ein gutes Shampoo zu empfehlen weiß, soll damit ebenfalls gerne in den Kommentaren herausrücken.
Photo: Joanna Kosinska