Kinderhaben in den Niederlanden: Janina Temmen von CRAEKKER – Mit Gewinnspiel!

Wie ihr vielleicht schon mitbekommen habt, sind wir und unsere Kids große Fans des niederländischen Kindergepäck-Labels CRAEKKER. Die tollen Teile sind nämlich nicht nur wahnsinnig gut durchdacht (da merkt man, dass Eltern dahinter stecken), sondern haben auch noch richtig schöne und vor allem auch nachhaltige Designs. Wir stellen euch heute die beiden Gründer von CRAEKKER vor, Janina und Marian. Die beiden leben mit ihrer Familie inmitten schönster Natur am Stadtrand von Amsterdam und sind nicht nur Geschäftspartner, sondern vor allem auch Paar und Eltern zweier Kinder. Und haben "nebenbei" auch beide noch andere Jobs. Wie das alles funktioniert und wie das eigentlich so ist, mit dem Kinderhaben in den Niederlanden, das verrät Janina hier im Interview.

Liebe Janina, du bist ja ursprünglich Design- und Lifestyle-Journalistin. Wie kommt man dann dazu, Taschen, Rucksäcke und Gepäck speziell für Kinder zu designen?

Marian und ich kommen ursprünglich beide aus der Mode, haben Modejournalismus und Modemanagement studiert, für verschiedene Fashion-Labels gearbeitet und unsere gesamte Studienzeit in Showrooms und auf Messen gejobbt. So haben wir uns übrigens auch kennengelernt: Auf der Bread&Butter 2006 in Berlin! Marian hatte ein knallgrünes Shirt an und auf der Bühne rockte Deichkind mit „Krawall und Remmi Demmi“…
Marian hat seitdem für verschiedene Modelabels wie Tommy Hilfiger und Calvin Klein gearbeitet, ich habe mich beruflich in die Lifestyle und Interior Richtung entwickelt, war bei der Elle Decoration als Redakteurin angestellt und dann frei für Magazine wie Schöner Wohnen und Living at Home tätig. Doch dann stand Marian irgendwann mit einem Arm voller Kindertaschen vor mir und meinte, er könne das besser… Ich hatte als Lifestyle-Redakteurin sowieso immer die Szene im Blick und als frischgebackene Mama persönlich auch das Gefühl, dass da was fehlte. Also hatte er mich geangelt! Plötzlich war die Idee für CRAEKKER in unseren Alltag eingezogen und wir waren ständig daran am rumfeilen.

Wie schön, ein echtes Familien-Business sozusagen. Welchen Herausforderungen begegnet ihr dabei als Paar und als Eltern?

Die Herausforderung, ein Unternehmen zusammen aufzubauen, erklärt sich glaube ich von selbst. Irgendwas ist immer und irgendwo brennt es auch immer. Da lerne ich von Marian: Er ist in solchen Situationen immer sehr gelassen und grundsätzlich optimistisch. Für unsere Partnerschaft ist das eine schöne Erfahrung, solche beruflichen Herausforderungen zusammen zu meistern. Beruflich kocht ja sonst jeder so seine Suppe —CRAEKKER ist das Baby von uns beiden. Das Schönste an CRAEKKER ist für mich eigentlich zu sehen, wie sich unsere Netzwerke zusammenschließen und eine kreative Spielwiese formen, auf der wir unsere Vision von einer Kindertaschen-Marke aufbauen können.

Stichwort „Vereinbarkeit“: Wie teilt ihr euch auf mit allen anfallenden Aufgaben im Bereich Arbeit und Haushalt auf? Und klappt das  eher gut, oder führt ihr da häufiger Diskussionen?

Wir haben in den letzten Jahren mit unserer Family eine 180°-Wendung gemacht von einer Aufteilung, wo mein Mann mehr als Vollzeit gearbeitet hat und extrem viel im Ausland unterwegs war, zu dem Modell, wo wir jetzt sind. Was das für ein Modell ist? Keine Ahnung, ich glaube wir passen da in keinen vorgefertigten Begriff. Unsere Grundstruktur ist jetzt gerade eigentlich so: Ich arbeite drei Tage in der Woche, dazu eigentlich immer abends noch ein bisschen und an den Wochenenden je nach Auftragslage. Unsere Älteste ist in der Schule, die Kleine an drei Tagen im Ganztags-Kindergarten, an einem Tag haben wir nachmittags einen Hort, an einem anderen Tag eine Babysitterin und ansonsten wuppen wir das irgendwie. Klappt das? Ja — aber es ist schon ein Struggle. Den Haushalt empfinde ich dabei nicht so als Problem: Wir haben uns die To-Dos (Wäsche waschen, einkaufen, Küche machen…) nach Vorlieben oder eher Abneigungen aufgeteilt. Das fühlt sich fair aufgeteilt an für mich. Was ständig zu Diskussionen führt sind diese 100 Extra-To-Dos, die auf der B-Spur permanent mitfahren: Fahrradbremse reparieren, mit dem Hund zum Tierarzt-Check, Dankeschön-Geschenk für die Gitarrenlehrerin kaufen… Und Marian kann diesen Mental-Load besser ausblenden, als ich. Mich verfolgt diese Liste sehr — da hilft mir eigentlich nur Sport zum auszoomen. Oder zum Meer fahren.

Ihr beide lebt ja in den Niederlanden, am Stadtrand von Amsterdam. Was hat euch hierher verschlagen?

Ursprünglich ein Jobangebot von meinem Mann. Damals waren wir gerade erst verheiratet und wollten zusammenziehen. Der Plan war, dass wir nach Hamburg zurück zu meiner Familie ziehen und ich dort versuche, eine Festanstellung im Verlag zu ergattern. Als Marian dann mit dem Jobangebot um die Ecke kam, war ich trotzdem sofort dafür. Aus purer Neugierde. Daraus sind jetzt schon zehn Jahre Niederlande geworden. Zuerst wohnten wir mitten in der Stadt in einem typischen Amsterdamer Grachtenhäuschen. Das war eine schöne Zeit — aber wir sind emotional da nie richtig angekommen. Als unser Hund dri und unsere erste Tochter ein Jahr alt wurden, sind wir rausgezogen an den Stadtrand. Hier gibt es einen wunderschönen Wald, einen kleinen See, die Amstel — viel Wind und Weite. Und es sind trotzdem nur 25 Minuten in die Innenstadt. Unsere Nachbarschaft selbst ist eine idyllische, perfekt vernetzte Bubble, bewohnt von Einheimischen und Expats im gleichen Maße. Wir haben mehrere gute Restaurants und Cafés um die Ecke, eine Shoppingmall, alle Angebote für Kinder, die man sich vorstellen kann. Ins Amsterdamer Stadtzentrum wollen wir nicht mehr zurück — eher noch weiter raus aufs Land. Marian träumt von einem Bauernhof, ich von einem Wochenendhäuschen am Meer.

Klingt traumhaft! Wie ist es denn so mit dem Kinderhaben in den Niederlanden? Gibt es da Unterschiede deiner Meinung nach, oder ist das schon sehr ähnlich wie in Deutschland?

Was ich an den Niederländern sehr schätze, ist ihre unkomplizierte Art, wie sie Kinder erziehen. Viele Dinge werden ganz pragmatisch angegangen: Kinderbetreuung zum Beispiel. Oder Geburtstage: Die kann man hier auch einfach mal vorfeiern, wenn das besser in den Familienalltag passt. Der Pragmatismus geht aber auch wirklich bis ins Detail: Mütze oder Schal tragen im Winter hier nur unsere Kinder oder die anderen Deutschen. Kinder werden in den Niederlanden nach unserem Empfinden sehr schnell zu selbstständigen kleinen Menschen erzogen — in aller Konsequenz: wenn sie also das Gefühl haben, es ist warm genug, um ohne Kopfbedeckung aus der Tür zu gehen, dann tun sie es und ihre Eltern lassen sie. Insgesamt lassen sich Niederländer höchst ungerne etwas vorschreiben, vielleicht gibt es dadurch unter Eltern auch weniger solche “Das-macht-man-so-Regeln“. Die Tatsache, dass wir in so einem internationalen Melting-Pot wohnen und kulturell zwischen den Stühlen sitzen, verstärkt das natürlich auch noch. Jeder macht hier so sein Ding — das ist natürlich Fluch und Segen zugleich. Insgesamt lässt es mir aber viel Spielraum ich selbst zu sein und gibt uns als Familie Freiheit.

Beschreibe doch mal einen typischen Tag bei euch!

Puh, den gibt es eigentlich nicht. Vor allem seit Corona steht alles Kopf: Mein Mann war vorher beruflich sehr viel im Ausland unterwegs – plötzlich dann nur noch zuhause und seit einem Jahr auch noch als Selbstständiger arbeitend. Dazu kamen die Lockdowns, Homeschooling… Wir besprechen uns im Moment eigentlich jeden Abend, wie der nächste Tag laufen soll. Natürlich hat eine Woche so eine grundsätzliche Struktur bei uns, aber die müssen wir aufgrund von vielen Faktoren meistens nochmal anpassen. Das letzte Jahr haben wir ehrlicherweise nur versucht, mit der Welle mitzuschwimmen und nicht unterzugehen. Langsam haben wir aber wieder einen guten Flow und sind im Alltagswelle-Surfen ein ziemlich unschlagbares Team geworden.

Woher nimmst du deine Inspirationen?

Das ist so ein selbst laufender Motor, gespeist aus Messen, Mailings, Recherche, Gesprächen und viel Futter aus Social Media, Kultur und eigenen Erlebnissen… Meistens beginne ich mit etwas und finde auf dem Weg noch 1000 neue Ideen. Ich habe eigentlich eher immer zu viel als zu wenig Inspiration. Mein Gehirn hat eigentlich ständig 100 Tabs offen: Wenn es gut läuft, dann vernetzen die sich sogar noch alle untereinander, ohne dass ich dafür etwas machen muss.

Wieviel von eurem Amsterdamer-Lebensgefühl steckt in CRAEKKER?

Oh viel! Die Niederländer sind ein extrem geselliges Völkchen — genau wie unsere Taschen und Rucksäcke. Marian und ich wollen best buddies, perfekte Alltagsbegleiter für Kinder entwerfen, die auch ihre Eltern lieben. Dabei ist uns wichtig, durchdachte, ästhetische Kinderrucksäcke und Kindertaschen zu kreieren, die immer ein Augenzwinkern haben. CRAEKKER ist unkonventionell und streetsmart — genau wie Amsterdam.

Liebe Janina, vielen Dank für deine Einblicke in euer Business und den Familienalltag! Wir wünschen euch weiterhin ganz viel Erfolg und Spaß mit CRAEKKER.

Die tollen Kindergepäckstücke von CRAEKKER gibt´s jetzt übrigens auch in den ganz neuen Herbstfarben. Auch für Kita- und Schulanfang haben sie wirklich gute Teile im Sortiment. Schaut doch mal rein in den Onlineshop! Und überlegt euch schon mal, was ihr euch aussuchen wollt. Denn: Zwei von euch können sich freuen und ein Teil nach Wahl gewinnen! Hierfür müsst ihr einfach entweder hier, auf Instagram oder auf Facebook verraten, was euch bei Kinderrucksäcken, -taschen und -koffern besonders wichtig ist. Das Gewinnspiel läuft bis 9.8. um 12 Uhr, der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Wir wünschen euch viel Glück!