Sich während den langen, fast zehn Monaten, in denen im weiblichen Körper ein Kind heranwächst wohlzufühlen, ist nicht gerade selbstverständlich oder leicht. Kein Wunder! Der Körper leistet schließlich Höchstarbeit. Deshalb sollte man ihm gerade dann eine Extra-Portion Aufmerksamkeit schenken.
Die meisten schwangeren Frauen leiden unter körperlichen Wehwehchen und Unannehmlichkeiten. Hier eine kleine Auswahl der möglichen Nervereien: Sodbrennen, Wassereinlagerungen, Haarausfall, geschwollene Füße, schlechte Haut, Rückenschmerzen, Hämorrhoiden, Schlafstörungen, Blasenschwäche, verstärkter Ausfluss, Schwangerschaftsstreifen, schmerzende Brüste, extreme Gewichtszunahme, Launen, Hyper-Sensibilität, Krampfadern, Verstopfung, … klingt toll, oder? Aber keine Sorge. Die Wenigsten erwischt es wirklich schlimm und die allermeisten Frauen genießen ihre Schwangerschaft sogar sehr. Damit es euch auch so geht, haben wir ein paar ganz einfache Wohlfühl-Tricks zusammengefasst.
Pflege:
Jetzt ist es Zeit, sich öfter mal ein Bad zu gönnen (nach der Geburt ist Baden auch erstmal verboten), ein ausgiebiges Peeling zu machen oder die Füße in abschwellenden Salzen zu baden.
Nur zu heiß sollte man nicht baden, und zimtige Weihnachts-Zusätze sind aufgrund von wehenfördernden Nebenwirkungen nicht zu empfehlen. Sonst ist alles erlaubt! Wer Probleme mit dem Einschlafen hat, dem sei ein Entspannungsbad mit Honig oder Sahne und ein paar ätherischen Ölen empfohlen (z.B. Lavendel, Rose, Sandelholz oder Zeder).
Viele Frauen kennen den Schwangerschafts-Juckreiz, der durch eine vermehrte Durchblutung entsteht. Ein regelmäßiges Peeling tut da gut und bereitet die Haut zusätzlich auf das Schwangerschaftsöl vor, das mehrmals täglich auf Bauch, Busen und Oberschenkel gerieben werden sollte.
Gegen schwere Beine helfen Rosskastanien-Gel aus dem Drogeriemarkt und tägliches kaltes Abbrausen. Am besten, man legt die Beine außerdem noch regelmäßig hoch, das beugt Krampfadern vor. Konsequent sein wird hier belohnt!
Zahnpflege ist ein weiteres Thema, dem man sich besonders widmen sollte. Die meistens Schwangeren machen Bekanntschaft mit blutendem Zahnfleisch. Viele spüren auch den Kalzium-Mangel, der daher kommt, dass alle Mineralien beim Baby landen. Damit man nicht, wie früher prophezeit wurde, je Kind einen Zahn verliert, sollte man auf genug Kalzium achten (Milchprodukte oder Tabletten), regelmäßig Zahnseide benutzen und mindestens ein Mal in der Schwangerschaft zur Prophylaxe gehen.
Irgendwann kommt der Moment, an dem man nicht mehr richtig an die eigenen Füße herankommt. Eine Pediküre ist deshalb nur zu empfehlen, insbesondere wenn es in Richtung Geburtstermin geht. Welch schöne Vorstellung, nach der Geburt wenigstens gepflegte Füße zu haben!
Auch die Gesichtshaut kann sich plötzlich komplett verändern. Manche bekommen unreine Stellen, die meisten müssen auf besondere Pflege achten (einige sind auch vom berühmten Glow gesegnet und haben überhaupt keine Probleme). Regelmäßige Peelings, Gesichtswässerchen und Masken können Abhilfe schaffen und manchmal muss auch eine komplett neue Pflegeserie angeschafft werden.
Sport:
Körperlich aktiv bleiben ist unheimlich wichtig, nicht nur weil es davor bewahrt, zu dick zu werden, sondern auch weil der Körper viel Kraft braucht, um das zusätzliche Gewicht zu wuppen und die Geburt durchzustehen. Couch-Potatoes haben es am schwersten, vor allem gegen Ende der Schwangerschaft. Es lohnt sich also wirklich, den inneren Schweinehund zu überwinden und sich viel zu bewegen.
Wir empfehlen, regelmäßig schwimmen zu gehen! Das Gefühl der Schwerelosigkeit ist einfach unbezahlbar. Schwimmen ist außerdem ein sanftes Training für den Rücken und regt den Lymphfluss an, was Wassereinlagerungen vorbeugen kann.
Auch Yoga wird nicht ohne Grund immer empfohlen. Kräftigende und beruhigende Übungen sind genau das Richtige für Mutter und Kind. In guten Kursen werden außerdem das Durchhaltevermögen und die Atmung trainiert – eine sehr gute Vorbereitung auf die Geburt.
Ernährung:
Dass man sich ausgewogen und vitaminreich ernähren sollte, erklärt sich eigentlich von selbst. Ebenso der Verzicht auf rohes Fleisch und rohen Fisch, auf Rohmilchkäse und natürlich auf Alkohol und andere Gifte. Schwangere sollten auf ihren Appetit hören und versuchen, viel viel Gemüse und Obst zu sich zu nehmen. “Leere” Kohlehydrate (Weißbrot, Pasta) sollten vermieden und durch “gute” (Vollkorn, Kartoffeln) ersetzt werden. Vor allem abends werden low-carb und viel Gemüse empfohlen, das beugt auch Sodbrennen vor. Und beim Fleisch sollte man vielleicht auf Bio-Fleisch setzen (nach den letzten Lebensmittelskandälchen ohnehin fast obligatorisch). Generell gilt also so viel Natur, wie möglich. Das heißt: Konservierungsstoffe, Geschmacksverstärker, Farbstoffe, etc. vermeiden.
Es gibt noch tausend weitere Tipps und Tricks, welche haben euch in der Schwangerschaft geholfen? Wir finden: Übertreiben muss man es auch nicht. Man sollte versuchen, die Schwangerschaft mit all ihren lästigen Nebenwirkungen zu genießen, die neuen Kurven zu lieben und sich zu freuen, über das, was im Körper passiert. Es ist am Ende dann doch ein sehr kurzer Zeitabschnitt, der vielleicht so bald nicht mehr wiederkommt!
Für alle, die wirklich leiden (es gibt zum Beispiel Frauen, denen von Anfang bis Ende konstant schlecht ist): Durchhalten! Auch diese paar Monate gehen vorbei und angeblich macht man es nicht umsonst. :)
Happy Pregnancy!
Illustration: © Kera Till