Eine Freundin erzählte mir letztens folgende, sehr amüsante Geschichte. Sie lernte eine Französin im Zug kennen. Diese war jung, schick, hatte zwei Kinder und pendelte jeden Tag zwischen Deutschland und Frankreich. Und da wir ja alle immer gerne ins Nachbarland schielen, wie die das so machen mit dem Kinderkriegen, fragte meine Freundin: Und, was sind so die Unterschiede zwischen Deutschland und Frankreich? Man hätte jetzt alles erwartet, einen Vergleich in Sachen Kinderbetreuung, Frauen im Job, Stillen oder Erziehung. Nein, die französische Dame sagte aber: „Die Unterschiede? Also der wichtigste Unterschied ist: In Deutschland! Da gibt es dm.“
Was machen wir heute?
Haha. Nun ist es auch noch zufälligerweise so, dass diese Freundin meine dm-Partnerin in Crime ist bzw. war. Ihr versteht nicht, worum es geht? Na um den Drogeriemarkt! Wir haben beide gleichzeitig Kinder bekommen, und uns monatelang durch den Trott mit Kleinkindern gerettet. Was machen wir heute? War immer die Frage, und fast immer lautete die Antwort: erst mal zu dm. Denn seien wir mal ehrlich. Es ist ein Paradies für Mütter. Nicht nur gibt es da alles, was man fürs Baby und als Mama( und gezwungenermaßen Hausfrau) so braucht – denn auch wir beide versuchten, neben dem Baby-Mama-sein auch noch irgendwie den Haushalt zu schmeißen. Nein, es ist noch viel mehr.
Brauche ich alles
Wir alle wissen, dass man sich durch die Unsicherheiten der ersten Zeit gerne allerlei Produkte anschafft, die eine Erleichterung versprechen. Das Kirschkernkissen gegen Baby-Bauchweh. Die seidigen Stilleinlagen gegen wehe Brustwarzen. Die Muttermilch-Becher für abgepumpte Milch. Schnuller und Trinkflaschen in allerlei Varianten. Wir haben alles gekauft! In der Hoffnung, es würde uns über schwierige Zeiten hinweghelfen. Hat es auch, denn sie gingen immer vorbei. Aber eigentlich natürlich nicht. Eigentlich wäre es auch ohne den ganzen Kram gegangen. Klassischer Placebo-Effekt! Oft mussten wir sehr lachen, wenn wir ernsthaft, richtig lange überlegten, ob wir die neueste Produkt-Neuheit denn nun auch bräuchten. Da standen wir dann vor dem Regal mit dem Spülmittel, extra zum Babyflaschen reinigen und überlegten, ob das nun Abzocke sei. Und die Babies? Haben meist seelig geschlafen. Die liebten dm halt genauso wie wir… Wenn es aber hart auf hart kam und ein Baby einen Anfall bekam, haben wir uns im dm nie schlecht gefühlt damit. Da sind ja eh fast nur Mamis unterwegs und alle hatten Verständnis. Zur Not konnte man auch wickeln, denn es gibt einen Wickeltisch mit allem Nötigen. Ich erinnere mich an eine Situation, als meine Freundin ihre Tochter im Manduca hatte und mich mit entsetzten Augen ansah: “Ich glaube, sie hat mich eben angepinkelt! Die Windel sitzt wohl nicht richtig!” Es war Winter, bitterkalt. Schnell zu dm und die Sache regeln. Ach ja, noch ein Nagellack, kann man ja mal mitnehmen. Ich brauche auch noch Feuchttücher! Mit leeren Händen sind wir da nie rausgegangen.
Irgendwie war dm für uns monatelang so etwas wie Ikea. Eine kleine, wunderbare Mama-Wohlfühlwelt, in der man alles shoppen, und vor allem, viel Zeit totschlagen konnte, und in der man aufgrund des Wohlfühl-Faktors immer zu viel Geld ließ.
Clever, oder?
Es ist aber auch ein wirklich tollen Unternehmen. Der Chef schafft es immer wieder mit sehr sympathischen Aussagen in die Medien. Und dann hat er so clevere Geschäftsideen, wie die Eigenmarke DenkMit. Die ist nämlich insofern babyfreundlich – ja, es handelt sich um Putzmittel! – als da der Bitterstoff Bitrex verwendet wird, wann immer es geht. Und der macht alles ungenießbar. Sprich: Er schützt Kinder, denn der extrem bittere Geschmack veranlasst sie dazu, Putzmittel sofort wieder auszuspucken, wenn sie sie in den Mund bekommen. Außerdem schreckt es sie davon ab, ein zweites Mal aus einer Reinigerflasche zu probieren. Später, als unsere Kinder ins Krabbelalter und in die berühmt-berüchtigte orale Phase kamen, wussten wir diese Idee dann auch zu schätzen. Auch wenn es zum Glück noch nie zu einer brenzligen Situation kam.
Hier bin ich Mutter, …
Hach. Mittlerweile sind sowohl ich, als auch meine Freundin wieder ins Berufsleben zurückgekehrt, zu dm schaffen wir es nur noch selten und wir erledigen Einkäufe jetzt viel effizienter als vorher. Genauer gesagt fragen wir uns jetzt, wie wir eigentlich einen ganzen Tag mit Kaffeetrinken und Einkaufen verbringen konnten damals! Natürlich gab es auch Schrei- und Beruhigungs-Pausen, Stillen, Fläschchen anrühren, Kind rumtragen-Phasen. Das war anstrengend. Aber im Großen und Ganzen waren die ersten Monate sehr viel von Zeit totschlagen geprägt. Und eben von dm. Hier bin ich Mensch, hier kauf ich ein. Eigentlich könnte es auch heißen: Hier bin ich Mama, hier kauf ich ein!
PS: dieser Post ist nicht von dm gesponsert. Leider!
PPS: Nichts gegen Rossmann. Geht auch, aber dm ist einfach der Shit :)