Schwanger in Style: Maria Ziemann

PR-Expertin Maria haben wir vor gar nicht allzu langer Zeit zu ihren Beauty-Ritualen befragt. Lustigerweise war Maria dann fast zeitgleich mit mir schwanger, weshalb wir uns gleich dachten: Bei Marias tollem Stil sind wir schon wirklich gespannt auf ihre Bauch-Looks. Denn Maria ist einfach immer ziemlich gut angezogen, mal ein bisschen verrückt, mal ein bisschen bunt, irgendwie Hippie und dann doch wieder sportlich. So ganz klar kann man ihren Stil gar nicht fassen - gut siehts aber immer aus. Schaut am besten selbst mal!

Liebe Maria! Was ist dir eigentlich wichtig bei deinen Schwangerschaftsoutfits?

An erstere Stelle kommt eine Mischung aus Style und Komfort – ich will mich mental und physisch wohl fühlen können. Ich bin immer noch ich – nur mein Körper verändert sich rasant schnell – das allerdings nur für eine enorm kurze Zeit und dann erfolgt wieder ein Wandel.
Dann folge ich meinem Kleiderschrankcredo: Habe ich es schon im Schrank und kann ich einfach neue Kombinationen mit dem finden, was da ist? Kann ich es bei meinem Freund sonst „leihen“? Wenn es doch ein Neuzugang sein muss, entscheide ich zusätzlich nach: Ist es nachhaltig oder Vintage? Kann ich es auch nach der Schwangerschaft noch lange tragen?

Zu guter Letzt sind mir in der Schwangerschaft die Materialien noch wichtiger als sie es ohnehin schon sind. Kunstfaser und Schwangerschaftshormone sind einfach keine gute Kombination. Was ich gar nicht mag sind zu weite Outfits. Und bodenlange Kleider. Das steht mir leider gar nicht – ich bin dafür etwas zu kurz. Ich zeige gerne meinen Bauch und je weniger steif die Materialien sind, desto mehr weiß ich dieses Privileg der fast 10 Monate auch modisch zu schätzen. Am Ende des Tages kann aber auch der Jogginganzug ausgehfähig werden, wenn Schuhe und Accessoires hochwertig und smart kombiniert sind. Styling in der Schwangerschaft erfordert etwas mehr Zeit, weil die Kombis immer neu gefunden werden müssen, aber es ist wirklich nur für ein paar Wochen – das muss man sich immer wieder sagen.

Outfit 1
Ein Outfit für jeden Tag im Sommer! Die Hose ist aus der aktuellen Kollektion von mara mea. Sie kann mit herunter gerolltem Bund oder bei Kaiserschnittnarbe, dank softem Bündchen, auch nach der Schwangerschaft gut getragen werden und die handgefertigten Stickereien sind dann doch wieder sehr besonders. Ich mag den Clash von sportlich und Boho. Ich würde sagen, dass das vermutlich mein Signature Look ist. Dazu eine Seidenbluse in meiner aktuellen Lieblingsfarbe „Senf”. Sie ist Vintage und Oversize. Kleiner Funfact: Dieses Hemd hatte ich schon lang vor der ersten Schwangerschaft. Seide in Oversize umspielt den Bauch sanft ohne zu kastig zu werden, bietet viel Luft und Raum und sieht einfach immer hochwertig aus – auch wenn es ungebügelt ist und nur auf den Spielplatz nach der Kita geht. Bügeln ist mein Kryptonit und mache ich grundsätzlich nicht.

Abgesehen von Leihgaben oder eben neuen Kombinationen, hast du sonst noch ein paar Tricks und Tipps, damit man in der Schwangerschaft nicht zu viel Neues anschaffen muss?

Eine Frage, die ich gar nicht so einfach finde. Durch meine mir selbst auferlegte Shoppingquote habe ich mich von vorn herein limitiert. So sehe ich es zum Beispiel nicht ein, mir eine Schwangerschaftsjeans zu kaufen, die ich nur wenige Monate (3-4) benötige – ist doch das letzte Trimester im Sommer! Im ersten Trimester hilft ja auch noch der Zopfgummitrick (also den Haargummi durchs Knopfloch und über den Knopf binden). Wenn man Jeans so liebt wie ich, ist einfach alles einfacher! Mein Lieblingsoutfit ist Jeans und dann ein Shirt drüber. Ich habe also versucht eine Schwangerschaftsjeans gebraucht bei Mamikreisel in meiner Größe zu finden – leider ohne Erfolg. Wer da Glück hat, braucht dann wirklich nicht mehr viel. Man kann aber auch Schwangerschaftskleidung leihen. Bei „Tale Me“ zum Beispiel. Meine Lösung im kalten zweiten Trimester waren eine Leggings von Lululemon und Vintageschlauchröcke sowie eine Culotte mit Gummizug geschichtet – das hatte ich alles schon in meinem Kleiderschrank und hielt mich warm. Nun ist es wärmer draußen und ich kann Kleider tragen. Wer die Kleider schon im Winter tragen möchte, kann sich eine Schwangerschaftsstrumpfhose zulegen oder eben die gute Yogaleggings ohne Gummizug unter einem Kleid mit Stiefeln tragen. Der Sommer ist wirklich viel einfacher modisch gesehen. Aber geht es nicht den meisten von uns immer so?

Outfit 2
Zu diesem handgefertigten Kleid aus Baumwolle von Blackvelvet Circus x Folkdays muss eigentlich nicht viel gesagt werden. Es war ein Geschenk meines Freundes an mich zu Weihnachten. Als er es kaufte, wussten wir nichts von unserer kleinen Sommerüberraschung. Ich liebe es bei milden Temperaturen und es sieht mit Ankle Boots, Sandalen und Sneakern immer wieder anderes aus. Ich fühle mich unheimlich natürlich feminin darin – wie eine etwas ruhigere Version meiner selbst. Ich kann es mir auch als lange Tunika über einer Jeans gut vorstellen, wenn es kühler wäre – aber testen konnte ich es auf Grund fehlender Jeans in der aktuellen Auswahl noch nicht. Die Knopfleiste ist leider zu kurz, als dass es stilltauglich bleibt. Also trage ich es in diesem Sommer so oft ich kann und hole es zu einem späteren Zeitpunkt wider heraus.

Outfit 3 
Dieses Kleid ist von Riyka aus London und ein Traum. Der Schnitt ist ein Babydoll aber klassisches Denim mit sportlichen Einsätzen in Knallfarben lassen es nicht zu kitschig wirken sondern bringen sogar einen Hauch modernen Retrolook. Ich liebe es manchmal “verspielt Girly trifft auf rau-sportlich” in einem Look zu kombinieren. Dieses Kleid braucht genau wie das Folkdays Kleid nicht viel – nur die richtige Einstellung der Trägerin. Ich kombiniere hier gerne Trekkingsandalen oder Turnschuhe. Wenn es femininer sein sollte, dann kombiniere ich Clog-Sandalen mit leichtem Absatz.

Gibt es Marken, die du besonders magst?

Unabhängig meiner Schwangerschaft mag ich es am liebsten Independent wie die schöne Auswahl bei Folkdays oder AA Collected. Reformation aus den USA haben es mir auch angetan. Ich habe außerdem einen Faible für klassisches Denim und Sneaker kombiniert mit tollen Shirts von z.B. Womom und zeitlos femininen Taschen vom Flohmarkt sowie für französische Modelabel (leider nicht alles nachhaltig). Derzeit sind das Rouge, Sezanne und Mes Desmoiselles. Für etwas mehr „Fashion“ mag ich auch sehr gerne Stine Goya. Hach, da darf ich manchmal gar nicht zu sehr reinschauen. Ich mag die neuen Sommersachen vom britischen Independent Label Riyka, die nicht nur nachhaltig und fair sondern auch Zero Waste produzieren. Die Designs sind wirklich sehr cool, sportlich bis minimal verspielt und perfekt verarbeitet. Sicher nicht für jeden Geschmack aber genau darum liebe ich independent Designs so. Derzeit entdecke ich viele tolle neue independent- und nachhaltige Labels über das Unisexmagazin Beige. Belize war da z.B. mal ein Tipp und ich bin Hals über Kopf verliebt. Nur bin ich eben auch total schwanger und es macht gerade keinen Sinn mich dort weiter umzusehen so lange mein Körper sich so schnell wandelt.

Outfit 4
Dieses Kleid von Monkind ist stofflich ein Traum UND es hat Taschen – alles mit Taschen ist ein Bonus für mich! Der Schnitt ist locker leicht und ich trage es gerne oversized. Ich bin eigentlich gar kein Fan von Lila aber dieser verwaschene dunkle Ton eignet sich im Sommer genau wie im Herbst. Der Schnitt ist einfach gehalten. Damit es nicht zu „Bullerbü“ wirkt, kombiniere ich meine gelb-roten Pallaphoenix Sneaker von Palladium Boots dazu. Da der Wind manchmal noch recht frisch ist, trage ich eine Jacke aus der Chang Mai Region, die ich mir bei einer Reise in Bangkok auf einem Markt vor vielen Jahren gekauft habe. Ich liebe es Handwerkskust aus aller Welt entdecken zu dürfen und etwas davon mit nach Hause zu bringen. Ein echtes Privileg, welches ich sehr zu schätzen weiß. Immer wenn ich diese Sachen trage, erwecken sie die schönen Erinnerungen. Die Brille habe ich in einem Second-Hand Laden leider total überteuert im vergangenen Jahr gekauft, aber der rote Rahmen sprach mich an. Sie ist ursprünglich vom belgischen Label Komono. Ich habe leider einen Hang für Sonnenbrillen und Hüte. Gerne auffällig, weil meine Kleidung eher basic ist und durch Accessoires alles ein Update und einen neuen Look bekommen kann.

Meine Kette ist von meiner Oma und meine Ohrringe von sind von Anni Lu.

Und wie sieht es in der Schwangerschaft aus?

Maternity-Lieblingslabel habe ich gar nicht so viele aber grundsätzlich liebe ich natürlich die lokalen Heldinnen aus Berlin: mara mea, die ebenfalls so nachhaltig wie möglich designen und produzieren. Die Schnitte sind sehr zeitlos und vor allem die Rucksäcke perfekt durchdacht. In der Kleidung kann man lang nach den typischen Bauchfalten oder Stilllagen suchen, die schon von weitem „Maternity“ schreien. Sie bedienen sich eher klassischer Schnitte, die schwangerschafts- und stilltauglich sind. Das ist das auch Geheimnis, warum die Sachen noch lange tragbar bleiben, wenn diese Zeit auch schon wieder vorbei ist. Wo es wirklich Sinn macht sicher ein wenig Geld zu investieren, ist neue Unterwäsche. Die kann man weder leihen noch hat man die neuen Größen im Schrank. In meiner ersten Schwangerschaft hatte ich Sport-BHs, die mitwuchsen aber ich nicht mehr tragen konnte als das Stillen begann. Da bin ich diesmal auf Boob Design gestoßen. Jeder Still-BH wird mit einem zusätzlichen Einsatz geliefert, der am Verschluss eingesetzt wird und somit den breiteren Unterbrustumfang flexibel mitgestalten lässt. Dieser BH für die Schwangerschaft wird direkt danach dann zum Still-BH und passt sich dem wieder verringerten Unterbrustumfang sofort an indem man den Einsatz herausnehmen kann. Das finde ich sehr durchdacht.

Danke dir Maria und alles Gute für deine Schwangerschaft!

Hier gehts übrigens zu Marias buntem Instagram-Account!

Fotos: Anne Freitag