Little Tipps: Was bei Blasenentzündungen hilft

Es gibt so ein paar leidige Themen, die vor allem für uns Frauen relevant sind - und umso mehr in der Schwangerschaft und Stillzeit. Ja, ich kenne eigentlich kaum eine Frau, die vor allem mit einer Sache nicht immer wieder befasst ist und gehöre (oder inzwischen muss man eher sagen gehörte) auch dazu: Harnwegsinfektionen.

Die Schmerzen, die mit einer solchen Infektion einhergehen, rangieren gleich nach denen von Zahnschmerzen, finde ich. Sie sind bei einer fortgeschrittenen Blasenentzündung schier unerträglich. Ich habe gerade in jungen Jahren nahezu regelmäßig Infektionen gehabt und es immer so weit kommen lassen, dass eine Antibiose unvermeidlich war. Nun bin ich kein großer Freund von Medikamenten gleich welcher Art (es sei denn im Notfall natürlich) – insbesondere unter dem Gesichtspunkt “multiresistente Keime” und wie unser unverhältnismäßiger Konsum gerade von Antibiotika uns ob der sich daraus entwickelnden Resistenzen wieder ins Mittelalter zurück katapultieren könnte (Auch wenn gerade an der Antibiotika-Alternative  “Bakteriophagen” geforscht wird, die bis jetzt nur vereinzelt gegen “Superinfektionen” eingesetzt werden). Dazu ist dieses Video ganz aufschlussreich.

Jedenfalls: Es gibt ja zu jeder Krankheit Vorstufen und so auch bei Blasenentzündungen, zumindest wenn sie mit Symptomen einhergehen. Harnwegsinfektionen können nämlich tückisch sein und auch atypisch verlaufen, also ohne Symptome wie Brennen oder Bauchschmerzen. Insofern: Obacht!

Mein Bewusstsein für Medikamente bzw. dagegen hat sich indessen sehr konkret in der Schwangerschaft gewandelt und doch habe ich gerade in dieser Zeit das letzte Mal Antibiotika gegen eine Blasenentzündung genommen, als die Schmerzen im fortgeschrittenen Stadium nicht mehr auszuhalten waren.

Und weil ich dem mitten in der Schwangerschaft so kritisch gegenüber stand, habe ich mich danach informiert, was ich alternativ und früher tun könnte im Fall der Fälle.

Wir alle wissen: Blasenentzündungen entstehen nicht durch kalte Füße, sondern Keime, die den Harnleiter hinauf kriechen – gerne nach dem Sex. Deshalb ist der erste Rat so einfach, wie wirksam: nämlich auf die Toilette zu gehen nach dem Sex, um Keime unmittelbar “auszuspülen”.

Wird das vergessen oder kommt es doch und ob anderer Umstände zu einer Entzündung funktionieren eigentlich Blasen- und Nierentees, noch mehr Tee, warme Füße, Wärmflasche ganz gut.

Eine Freundin, die Hebamme ist, meint, dass, wenn so eine Infektion einmalig auftritt, ihr, in manchen Fällen, auch mit viel Trinken beizukommen ist. Wichtig sei aber vor allem für Schwangere bei “chronisch rezidivierenden Infektionen” (mindestens drei Episoden pro Jahr oder zwei pro Halbjahr) auf jeden Fall zum Arzt zu gehen, weil jegliche Form von Erregern im Körper das Risiko einer Frühgeburt erhöhen würden. Übrigens und das lässt sich aus einem ihrer Lehrbücher zitieren, entwickelt sich bei 10 Prozent aller Schwangeren eine Infektion, jede dritte unbehandelte Schwangere entwickelt wiederum eine Nierenbeckenentzündung.

So viel zu den Risiken und den geläufigsten ersten Maßnahmen. Wahrscheinlich ist der nun folgende und mein Tipp auch kein geheimer, aber bei mir hat er tatsächlich den Durchbruch gebracht:

Cranberry-Kapseln.

Man kann es natürlich auch mit Cranberry-Saft probieren:

“Cranberry-Saft enthält viele keimtötende Substanzen. Denn die roten Beeren sind reich an Vitamin C und Eisen, außerdem liefern sie Proanthocyanidine (PACs). Diese sogenannten bioaktiven Stoffe hüllen die krankmachenden Bakterien ein. Dann können sich die Keime nicht mehr in der Schleimhaut einnisten und werden besser ausgeschieden. Dadurch können wiederkehrende Blasenentzündungen erfolgreich vermieden werden.”

Aber noch viel effizienter, habe ich den Eindruck, wirken eben Cranberry-Kapseln, weil deren Wirkstoffe einfach höher konzentriert sind als ein Saft sein kann.

Ich nehme, sobald ich merke, dass sich nur ansatzweise eine Infektion breitmacht, eine Kapsel mit viel Flüssigkeit ein und – et voilà – meistens ist das Thema oft schon nach ein paar Stunden wieder gegessen.

Und noch ein Tipp von Marie:

Brausetabletten mit Goldrutenkraut

Ich habe seit Jahren immer eine Packung Urol Flux Brausetabletten zu Hause. Wenn ich merke es könnte zu einer Entzündung kommen, trinke ich ein bis zwei Gläser davon. Urol Flux hilft aber auch, wenn das Kind schon in den Brunnen gefallen ist: Die Schmerzen werden weniger und die Harnröhre wird durchspült, denn der enthaltene Goldrutenextrakt wirkt entzündungshemmend und wassertreibend. (Achtung, fragt vorher euren Arzt, ob ihr die Brausetabletten auch während der Schwangerschaft nehmen dürft.)

 

Wenn all das nicht hilft, sogar Blut im Urin oder eine gewisse Schmerztoleranz überschritten oder eine Infektion einfach nicht einzudämmen ist, klar – dann muss eben doch der Arzt ran.