Kapstadt mit Kindern! Der große City Guide für Familien

Ich weiß nicht, wo die Zeit geblieben ist - es sind nur noch drei Wochen, die uns in Kapstadt bleiben, schnief! Wir haben viel viel erlebt hier, viel unternommen, viel gesehen und immer hatte ich im Hinterkopf, dass ich das alles aufschreiben muss, damit ihr Leser auch etwas davon habt! Denn viele von euch planen ja auch einen Trip ans Kap. Hier kommt also nun der ultimative Kapstadt City Guide für Familien. Es gibt noch viel mehr, aber das sind meine Lieblinge:

Übernachten

Wir haben fast ausschließlich AirBnb gebucht. AirBnb hat den Ferien-Wohnungsmarkt hier fest in der Hand, fast jede Unterkunft ist zumindest auch dort zu finden. Manchmal lohnt es sich, alternativ auch bei Booking oder einfach Google zu checken, ob AirnBnb wirklich die preiswerteste Variante anbietet. Oft gibt es Rabatte, wenn man länger bleibt und es gibt sehr viele Familienwohnungen. Hier findet ihr einen Artikel mit schönen Familien-AirBnbs.

Für mich hat sich die Gegend rund um Hout Bay, oder gleich auf der Kap-Halbinsel, also in Noordhoek, Kommetjie oder Scarborough am familienfreundlichsten angefühlt. Wer aber ein Baby hat, oder eher City machen will, der kann natürlich auch in der Stadt wohnen. Ich fand Sea Point sehr angenehm, man kann natürlich auch schön (und posh!) in Clifton oder Camps Bay wohnen. Oder urban mitten in Gardens. Auch Tamboerskloof ist nett. Als familienfreundliche Hotels gelten zum Beispiel die Antrim Villa und das Cotsworld Guesthouse. Mir gefallen auch das La Grenadine und das Derwent House. Natürlich bieten auch das Belmont Mount Nelson und die One&Only Resorts ein tolles Kinder-Angebot an, hat halt seinen Preis :)  Auch das Monkey Valley Resort fanden wir sehr schön, die Häuser sind groß und gut ausgestattet, der Blick umwerfend. Die Anlage könnte jedoch eine Überholung gebrauchen, und es ist nicht billig. Viele buchen auch über In Awe Stays. Ich wollte eigentlich gerne noch ein paar Unterkünfte für euch “testen”, leider finden die Kinder das viele Umziehen nicht so toll, deshalb haben wir uns dagegen entschieden.

Restaurants

Man isst in Kapstadt überdurchschnittlich gut und günstig und es ist selten ein wirkliches Problem, wenn Kinder mit dabei sind (Sterne-Restaurants ausgeschlossen, aber das versteht sich ja von selbst!). Fast immer gibt es Kinderstühle und eine Wickelmöglichkeit, oft sogar eine Kinderkarte. Und es gibt einige Restaurants die ganz besonders kinderfreundlich sind, wo man sogar mit übermüdeten oder schlecht gelaunten Kindern hin kann, haha!

Mein absoluter Favorit ist das Café Paradiso in der Kloof Street. Das Essen ist richtig gut, der Service nett und es gibt einen extra Kinderbereich, in dem die Kleinen Pizza oder Gingerbread backen können (und das dann auch später essen). Im Idealfall gibt man die Kinder hinten ab, sie sind eine Weile beschäftigt, danach essen sie glücklich ihre eigene Pizza, beschäftigen sich im Anschluss sogar noch ein bisschen selbst, weil sie bislang so eine gute Zeit hatten und alle sind happy und können in Ruhe essen. So war es bei uns mehrmals und Xaver war absolut begeistert. Herrlich! Kann nicht mal jemand so ein Konzept in Deutschland machen? Ein gutes Restaurant, das auch etwas für Kinder bietet??

Das Dunes in Hout Bay ist ein weiterer Familien-Favorit. Der Spielplatz ist legendär, die Aussicht auch, hier sitzen jeden Abend Unmengen von Familien, Xaver hat fast immer sofort deutsche Freunde gefunden und ich liebe es! Auch wenn ich die Karte mittlerweile auswendig kenne und das Essen nicht überragend ist. Man sitzt hier einfach so nett und die Sonnenuntergänge sind auch wunderschön.

In Hout Bay gibt es noch weitere Klassiker für Familien: im Spiro’s gibt es klassische griechische Gerichte und einen schönen kleinen Spiel- und Kletterbereich und drinnen sogar einen Raum mit Verkleidungen! Im Clay Cafe können die Kinder mit Keramik Kunstwerke schaffen, während die Eltern Kaffee schlürfen – naja okay, nicht so ganz: eigentlich sind es eher gemeinschaftliche Kunstwerke, die hier entstehen. Aber dafür wirklich tolle. Achtung: Es dauert normalerweise drei Wochen, bis man die Keramik gebrannt und lackiert abholen kann, selten werden Ausnahmen gemacht. Plant einen Besuch hier also lieber am Anfang ein. Und bei Massimos kann man super Pizza essen, während sich die Kinder auf dem riesigen Spielplatz auspowern.

Ein Oberhit ist das Foodbarn in Noordhoek, sternemäßiges Essen, eine Deluxe-Kinderkarte und ein Spielplatz. Hier kann man richtig richtig gut speisen und die Kinder sind auch versorgt und glücklich. Wenn das Restaurant ausreserviert ist, gibt es noch das Deli, auch schön, auch gutes Essen.

In der Stadt fand ich noch das Restaurant in den Company Gardens nett, das Essen ist mittel, aber der Spielplatz und der Außenbereich sind sehr schön. Und im Grand Africa sitzt man traumhaft am Strand, die Kinder spielen im Sand und es gibt Pizza. Außerdem wird das Deer Café immer wieder empfohlen, da muss ich noch hin!

Märkte

In Kapstadt isst man aber ohnehin nicht nur im Restaurant, es gibt immer irgendwo Braai (Grillen), die Südafrikaner sind tolle Gastgeber. Und man geht andauernd auf Märkte! Mein kulinarischer Favorit ist der Oranjezicht Markt, sooo lecker! Hier kann man sich wirklich durch alle Stände durchfressen und es waren immer viele Kids da. Der Markt an der Old Biscuit Mill ist ein weiterer Klassiker, der vor allem bei Deutschen sehr beliebt ist. Mit Kindern fand ich es aber ehrlich gesagt zu voll. Beide finden immer samstags statt.

Sonntags kann man nach Blaauwklippen auf den Family Markt fahren, da gibt es Kids Projects und Ponyreiten. Mein Family Food Markt Favorit ist der in den Cape Point Vineyards. Die Aussicht ist legendär, es gibt einen schönen Spielplatz und Unmengen von Kindern. Das Essen ist eher nebensächlich bei der Aussicht – Picknickdecke mitbringen! Findet immer donnerstags statt. Auch in Hout Bay gibt es einen netten Markt (freitags), der indoor ist, sich also anbietet, wenn das Wetter mal nicht so schön ist.

Strände

Klassischer Strandurlaub ist nicht in Kapstadt. Die Strände sind wunderschön, aber das Wasser ist so kalt, dass man kaum mit den Füßen rein möchte. Einen Tag am Strand rumhängen kann man aber natürlich trotzdem (und irgendwann sind wir auch einfach ins Wasser gegangen um uns abzukühlen). In Richtung indischer Ozean, in der False Bay, wird das Wasser wärmer, dort ist aber auch die Hai-Gefahr größer. Es gibt gute Frühwarnsysteme, dennoch sollte man das wissen.

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Mein liebster Strand ist in Noordhoek, man fährt über den wunderschönen Chapmans Peak und sieht schon von oben die Dünen. Xaver nennt Noordhoek “Wüste” und er hat recht: Endloser weißer Sand, Sandrutschen, einfach traumhaft! Unbedingt Schirm mitnehmen, denn Schatten gibt es nicht. Und danach ins Foodbarn – klar. Siehe oben!

Der zweite Favorit ist ganz klar Llandudno. Eine weiße Bucht mit weichem Sand und vielen Surfer-Familien. Achtung, hier ist weit und breit nichts, also Essen und Trinken einpacken! In den Toiletten gibt es aber Wickeltische, sogar einen in der Männertoilette.

In der Stadt fand ich die Strände in Clifton schön (4 ist beliebt bei Familien, wir waren meistens bei 2, weil dort Freunde wohnten und es oft windstill ist), Bakoven ist auch toll, Camps Bay fand ich schrecklich, viel zu voll!

Schwimmen kann man in Fish Hoek, das Wasser ist wirklich um Einiges wärmer! Und hier fühlt man sich dann auch endlich mal wie in Afrika, der Strand ist beliebt bei allen Schichten und bei Schwarz und Weiß.

Ein Must ist natürlich auch ein Besuch am Boulders Beach bei den Pinguinen, wir fanden es beide Male sehr touristisch, man muss weit klettern um ein ruhiges Plätzchen zu finden, aber so nah an den Pinguinen zu liegen ist natürlich schon ein Knaller.

Auch in Muizenberg, ein Surfer-Strand, kann man ganz gut baden, größere Kids haben vielleicht Lust auf einen Surf- oder BodyBoard-Kurs. Und in St. James lädt ein Natur-Pool zum Schwimmen ein. Die bunten Hütten alleine sind schon einen Besuch wert!

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Zum Essen kann ich auf dem Weg in die False Bay das Café Olympia und das Live Bait in Kalk Bay empfehlen.

Es macht oft Sinn, sich Ebbe und Flut vorher anzusehen, denn viele Strände sind nur bei Ebbe bzw. Flut wirklich attraktiv.

Die Sonne ist übrigens ziemlich intensiv. Hoher LSF ist Pflicht, vor allem für die Kinder. Ich habe beide am Anfang auch immer in ein UV-Shirt gezwängt.

Ausflüge

Man kann soooo viel machen, dass man leicht in Freizeit-Stress verfallen kann. Ist uns immer wieder passiert, deshalb denkt daran: weniger ist mehr, vor allem mit (kleinen) Kindern! Unsere sind immer besser drauf, wenn wir auch mal einen Tag zuhause bleiben, wenn sie einigermaßen zur gleichen Zeit ins Bett kommen und wenn wir es generell ruhig angehen lassen. Dann macht es allen auch mehr Spaß. Ist natürlich auch Kind-abhängig, aber angesichts der Unmengen, die man hier machen kann, finde ich es wichtig, daran zu erinnern.

Kap der guten Hoffnung

Der Klassiker. Mit einem Baby so mittel aber mit großen Kindern sehr schön. Die Fahrt alleine ist schon ein Erlebnis, im Nationalpark laufen Zebras, Schildkröten, Affen und viele andere Tiere frei rum und es gibt sehr schöne, fast menschenleere Strände. Mit einer kleinen Gondel kann man an das eigentliche Kap fahren, die Aussicht ist natürlich bezaubernd und man bekommt richtig ein Gefühl, wie das wohl so war, als die Holländer dieses wunderschöne Fleckchen Erde entdeckten. Picknick mitnehmen oder im Hub Café oder im Whole Earth Café in Scarborough Mittag essen! Und wer Zeit hat, kann noch bei der Straußenfarm anhalten!

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Aquarium und V&A Waterfront

An der V&A Waterfront kann man easy einen ganzen Tag mit den Kindern verbringen. Bietet sich an, wenn das Wetter mal nicht so toll ist. Das Aquarium ist wirklich schön gemacht, es gibt einen großen Spielplatz, einen kleinen Zug, der durchs Gelände fährt und ein Riesenrad. Und Unmengen von Shops, einen Foodmarkt und Restaurants. Xaver hat’s geliebt und wäre es nach ihm gegangen, wären wir jede Woche dort hin gefahren.

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Sea Point Pools

Ebenfalls in der City kann man an windstillen, warmen Tagen einen Ausflug zu den legendären Sea Point Pools machen. Ein traditionsreiches Schwimmbad mit alten Springtürmen, drei Becken, davon eines für Kinder, eines für Schwimm-Anfänger. Macht Spaß und die Aussicht aufs Meer hat was von einem Infinity-Pool!

Weingüter

Es gibt waaaahnsinnig guten Wein in der Umgebung und wenn man klärt, wer fährt, kann man die ein oder andere Weintour auch mit Kind machen. Wir fanden die Weingüter in Constantia schon toll, aber man kann natürlich auch weiter raus fahren, Vergelegen, Lourensford und Warwick gelten zum Beispiel als sehr familienfreundlich. Oft kann man Picknick-Körbe vorbestellen, was unheimlich charming ist.

Babylonstoren

Hier geht’s weniger um den Wein, denn um die Optik. Ich glaube, es gab niemanden, der uns nicht Babylonstoren empfohlen hatte im Vorfeld und es stimmt: Ist das schön! Es gibt viel zu entdecken, kleine Hänge-Kokons zum Verstecken, eine Kürbisstraße, viele tolle Pflanzen, etc. Und ehrlich gesagt sind alleine die Toiletten einen Besuch wert, haha! Im Glass House kann man gut mittag essen (früh kommen, sonst steht man an), für das Babel Restaurant muss man reservieren. Wenn man das tut, erlebt man sensationelle Küche, so ansprechend angerichtet, wie ich es noch nie erlebt habe. Für die Kinder ist auch gesorgt, es gibt Kinder-Gerichte (fancy!) und Stokke-Hochstühle. Außerdem überall Wickeltische, Eis, etc. Unsere Kids haben sich gar (halb)nackig gemacht und sind in den kleinen Fluss gesprungen, als es richtig heiß war. Fanden alle amüsant!

Imhoff Farm

Auf dem Weg von Noordhoek nach Kommetjie. Viel zu streicheln und zu entdecken gibt es hier: Kaninchen, Hühner, Meerschweinchen, Ziegen… Man kann außerdem Kamelreiten und Schlangen begutachten! Das Restaurant ist gut und hat eine tolle Aussicht und natürlich ist auch hier alles für die Kids da, was sie so brauchen.

World of Birds

Hier gibt’s nicht nur Vögel, sondern auch Reptilien und vor allem Äffchen! Außerdem Bollerwägen zum Ausleihen und einen Spielplatz. Ein toller Tages-Ausflug in Hout Bay.

Township Tour

Ich fand die Idee einer Township-Tour anfangs eher makaber und doch wollte ich sehen, wie der Großteil der Südafrikaner so lebt. Tatsächlich sind die Bewohner alle sehr offen, wir haben mehrmals gehört, dass es sehr wertgeschätzt wird, dass so viele Deutsche auch die andere Seite von Südafrika sehen wollen. Und es ist nicht nur Elend und Gewalt in den Townships, es gibt viele stolze, glückliche Bewohner, saubere, liebevoll dekorierte Hütten, eine tolle Community und natürlich Unmengen von Kindern. Ich fand Imizamo Yethu, das Township in Hout Bay genau richtig für einen Besuch mit Kindern. Die Touren werden von einem Einheimischen gemacht und sie sind informativ und interessant. Wir waren direkt bei Thobeka, einer tollen Frau, die mich wirklich beeindruckt hat. Ihr könnt sie unter der Telefonnummer +27 603 109 075 erreichen und einen Termin ausmachen.

FullSizeRender Natürlich kann man auch in Khayletisha und in Gugulethu Touren machen, ich würde mich aber immer vorher informieren, ob man Kinder mitnehmen kann.

Tafelberg, Lions Head, Signal Hill

Wir waren tatsächlich noch nicht auf dem Tafelberg, schäm! Ist aber noch geplant. Man kann mit einer Gondel hochfahren und Tickets vorher online reservieren. Es macht Sinn, das Wetter vorher zu checken, damit es nicht zu heiß oder zu windig ist. Abends fahren die Einheimischen gerne zum Signal Hill und genießen oben ein Picknick (ihr hört: die Südafrikaner lieben nicht nur Braai, sondern auch Picknick!). Der Lions Head ist ein schöner Hike, aber nur für altere Kinder geeignet. Mit Babytrage ist das möglich, aber einigermaßen anspruchsvoll!

Praktisches und gut zu wissen

Kapstadt ist wirklich super easy mit Kindern. Wirklich SUPER easy. Mit Baby auch, fast noch einfacher, finde ich. Es hat kaum was von Afrika, ich finde es hier sogar komfortabler als in vielen europäischen Ländern, und als in Asien, Südamerika oder Indien sowieso. Mit dem schlechten Gewissen und der Armut muss man aber klar kommen, immer noch fällt mir das nicht leicht, die Besuche bei Vulamasango, einem Charity-Projekt, das Kindern aus den Townships eine neue Perspektive bietet, haben mein mulmiges Gefühl sogar eher noch verstärkt. Es ist schon echt krass. Hier mein ausführlicher Bericht zu Vulamasango. Ich finde aber nicht, dass die gesellschaftlichen Probleme ein Grund sind, hier nicht hin zu fahren. Wir haben in den letzten Wochen alle so viel darüber gesprochen, über die Apartheit, über Nelson Mandela, über Jacob Zuma, über Schwarz und Weiß, Armut, Reichtum und Verrohung. Darüber was falsch läuft und lief in diesem Land und wie die Zukunft wohl aussehen könnte. Es ist nicht schwarz/weiß, beide Seiten müssen viel verändern, damit es irgendwann gerechter wird in Südafrika. Vieles von dem, was wir hier attraktiv finden, ist nur dank jahrhundertelanger Ausbeutung und nach Plan von Weißen erschaffen worden, das sollte man sich vor Augen halten. Genauso wie die Tatsache, dass die Weißen noch feiner raus sind, seit die Regierung schwarz ist. Ich habe viel gelesen, viel nachgefragt. All das hat mir persönlich einen anderen Blick auf diese Welt gegeben, und ich habe dieses Land und seine Leute trotz der seltsamen Vergangenheit ins Herz geschlossen und möchte diese Erfahrung nicht missen.

Doch zurück: Alle, die sich ewig Gedanken machen, wie das sein könnte mit dem Essen und der Kriminalität, etc. Keine Sorge. Es ist wirklich sehr westlich hier und auch sehr sicher, solange man nicht völlig unvorsichtig ist. Westlich? Sehr sehr westlich. Die Supermärkte sind wahnsinnig gut sortiert, einen Woolworths würde ich mir auch in Deutschland wünschen! Alles ist etwas mehr “processed” als in Deutschland, das kennt man aus den USA und es fiel mir mehrmals negativ auf, aber irgendwann weiß man, worauf man achten muss, damit man nicht immer 10000 Emulgatoren, Konservierungsstoffe, Aromastoffe, Süßungsmittel, etc kauft. Es gibt hochwertigen Babybrei, Quetschies (man muss nur immer schauen, einige sind tatsächlich mit Zucker), gute Pulvermilch, etc. Sogar Holle wird verkauft, sauteuer, aber wer sich damit wohler fühlt, bekommt sogar das. Es gibt außerdem überall gute Windeln, Pampers sowieso, aber auch Huggies und meine liebsten waren die von Clicks. Feuchttücher gibt’s auch überall, die von Woolworths sind gut (wie überhaupt das ganze Naturkosmetik-Sortiment, Woolie ist einfach toll). Das Leitungswasser kann man sorgenfrei trinken, machen alle Einheimischen. Uns hat es schlicht nicht so gut geschmeckt, deshalb haben wir doch meistens Wasser gekauft.

Ein Auto mieten macht absolut Sinn, Südafrika ist ein Autofahrer-Land, außer in der City kommt man ohne Auto nicht weit. Uber ist sehr verbreitet, sicher und unglaublich günstig, habe ich ab und zu gemacht, wenn ich alleine oder nur mit Xaver unterwegs war. Sonst: Auto. Wenn wir mal zu Fuß gegangen sind, war das ein Erlebnis. Wir haben bei First Car und Avis gemietet, und am Ende, als wir uns sicherer fühlten bei Fun Car. Kann man voll machen, wenn man sich traut! Parken ist selten ein Problem und überall helfen selbsternannte Parking-Boys beim Einparken und werfen auch einen Blick auf das Auto. Den 1000-Euro-Kinderwagen und andere Wertsachen sollte man vielleicht dennoch nicht offen im Auto liegen lassen, aber wir haben uns immer sicher gefühlt.

Diese Parking Boys tippt man natürlich und überhaupt wird viel viel Trinkgeld gegeben, was ich angesichts der krassen Arm-Reich-Schere mehr als selbstverständlich finde. Im Restaurant sind es 10-15%, den Parking Boys haben wir immer 5-20 Rand gegeben, und alle anderen Dienstleister wurden auch immer extra mit Trinkgeld belohnt. In vielen Restaurants und Supermärkten gibt es auch Spenden-Möglichkeiten für soziale Projekte und die Townships, haben wir auch immer alles gemacht.

Alles in allem ist Kapstadt ein Super-Reiseziel für Familien, es ist ziemlich teuer, aber dafür bekommt man die schönste Natur, das beste Essen, eine unglaubliche Vielfalt und die herzlichsten Menschen. Und das alles ohne Zeitverschiebung. Ihr hört es vielleicht schon raus: gut möglich, dass wir uns nächstes Jahr wieder nach Südafrika aufmachen….

 

Fotos: Julia Nitzschke, Roddy Ziebell