Fünf unserer absoluten Kinderbuch-Klassiker (von denen ich mich nicht trennen kann)

Kinder wachsen in Schüben, das wissen wir alle. Plötzlich sind die Füße über Nacht zwei Nummern gewachsen, die Hosen zu kurz, die T-Shirts bauchfrei. Doch nicht nur die kleinen Körper wachsen. Auch mental machen Kinder immer wieder Sprünge. So ist das gerade bei uns. Mein kleines Kind wird nun auch schon eingeschult im Sommer und man merkt an vielen Stellen, dass sich ihre Interessen verändern, dass sich ihr Horizont erweitert.

Das ist meistens schön, insbesondere weil sie gerade auch so viel mit ihrem Bruder anfangen kann, die beiden haben tatsächlich momentan viele Überschneidungen. Es ist aber natürlich auch immer ein bisschen mit Wehmut verbunden. Wieder geht ein Kapitel vorbei. Bald werden wir (nach über 8 Jahren!) nicht mehr morgens in die Kita fahren.

Und ich bin wegen dieser ganzen Wachstumsschübe gerade auch ständig am Aussortieren. Kleidung, Spielsachen – und Bücher. Letzteres fällt mir am wenigsten leicht. Ich hänge an vielen Büchern, weil ich sie mit so vielen schönen Momenten verbinde. Mittlerweile lese ich so selten vor, beide Kinder fordern das nicht mehr ein, das große liest ja auch schon lange selbst. Früher habe ich dieses Ritual so genossen (auch manchmal verflucht, klar) und es fällt mir schwer, die Erinnerung daran gehen zu lassen.

Dennoch habe ich mich von vielen Büchern getrennt. Von einigen wenigen aber nicht. Weil es SOLCHE Klassiker sind, zumindest für uns. Weil wir sie SO oft gelesen haben, weil sie so zur Kindheit meiner Kinder gehören. Ehrlich gesagt auch, weil sie so “zerlesen” sind, dass man sie eh nicht guten Gewissens weitergeben kann…

Zu unseren persönlichen Klassikern gehören:

Wo die wilden Kerle wohnen

Das ist mal wirklich ein Klassiker. Maurice Sendak hat ihn 1967 geschrieben! Es geht um den wilden Max, der von seiner Mutter ohne Essen ins Bett geschickt wird und dann das Reich der wilden Kerle erobert. Manche finden das Buch veraltet, alleine schon weil es mit dieser Strafe beginnt. Wir haben es immer geliebt. Weil es um Fantasie, Mut und “anders sein” geht – und auch darum, dass man zuhause immer geliebt wird und zurück kommen kann. Die Zeichnungen sind skurril und ja, man merkt schon an vielen Stellen, dass es ein altes Buch ist. Aber hier haben beide Kinder es viele Jahre lang geliebt.

Der Löwe in dir

Ich glaube, das Buch kann ich immer noch auswendig. So, so schön. So tiefgründig und doch so leicht zu lesen. Es geht um die Maus, die darunter leidet, dass sie so klein und machtlos ist. Eines Tages fasst sie all ihren Mut zusammen und beschließt, den mächtigen Löwen als Freund zu gewinnen, um Brüllen zu lernen. Die Lehren aus diesem Buch: man muss nicht groß sein, um mutig zu sein. Freundschaft ist ein starkes Mittel. Und: Jeder von uns ist mal Löwe, mal Maus. Diese Frage stellen wir uns sogar immer noch manchmal abends: “Heute eher wie ein Löwe gefühlt, oder wie eine Maus?” Es gibt aus der Serie von Rachel Bright und Jim Field noch weitere Bücher, “Die Streithörnchen” zum Beispiel und “Trau dich, Koalabär”. Wir haben sie alle, sie sind alle irgendwie schön – aber der Favorit war und ist der Löwe…

Der Grüffelo

Dazu muss ich nicht viel sagen, oder? Der Grüffelo wurde hier schon gelesen, als Kind eins noch kein Jahr alt war. So ein schönes Buch, so ein tolles Fabelwesen, der Grüffelo wird unseren Kindern wohl allen immer als Held ihrer Kindheit im Gedächtnis bleiben. Lustig, dass auch hier eigentlich die kleine Maus der Star ist, oder? Und natürlich sind auch wieder alle weiteren Bücher von Axel Scheffler und Julia Donaldson wundervoll. Ich glaube, wir haben oder hatten sie ALLE. Mein zweitliebstes Buch, nach dem Grüffelo, ist “Die Schnecke und der Buckelwal”. Ich verbinde damit die schönsten Erinnerungen und mag die Geschichte sehr.

Nick und der Wal

Lustig, hier gibt es auch Parallelen zu Schnecke und zum Buckelwal. Es geht um Nick, der mit seinem Papa am Meer lebt. Er rettet einen Wal, versteckt ihn in der Badewanne. Es geht um Einsamkeit, Geheimnisse, erschöpfte Eltern – und warum es sich immer lohnt, ihnen zu vertrauen. Ich mag auch die Bilder wahnsinnig gerne, so detailreich, so gelungen, man kann so viel entdecken. Das andere Buch von Benji Davis, das hier hoch- und runtergelesen wurde, ist übrigens “Beste Freunde”.

Das NEINhorn

Nanu! Dieses Buch ist doch erst 2019 erschienen und darf schon in die Liste der “Klassiker”? Für uns ja. Denn wir haben es im Winter vor Corona gekauft – und seither (auch dank der Pandemie) etwa sieben Trillionen mal gelesen. Und immer wieder gelacht und uns gefreut. ALLE! Es geht um ein kleines, schnickeldischnuckeliges Einhorn, das sich gegen alles sträubt, was ihren Verwandten in der Zuckerwattewelt wichtig ist. Beide Kinder lieben das Neinhorn immer noch – jedes auf seine Weise. Zum letzten Weihnachten gab es dann noch “Das NEINhorn und die SchLANGEWEILE” – auch eine Empfehlung. Und das ansonsten BESTE Buch von Marc-Uwe Kling ist “Der Tag, an dem die Oma das Internet kaputt gemacht hat“. Das haben wir 2019 auf Reisen im VW-Bus als Hörbuch entdeckt und es ist einfach HERRLICH!

Welche Bücher sind bei euch solche Klassiker geworden?