10 Dinge, die ein Papa niemals hören will

Vor ein paar Wochen haben wir uns ausführlich darüber ausgelassen, was wir Mamas bitte nicht mehr hören wollen. Die Liste ist wohl unendlich, interessant fand ich aber, dass mein Freund sich sofort beschwerte. Er müsse auch ganz schön oft einstecken! Anscheinend nervt es uns als Eltern also gleichwertig, dass manche Leute (auch Freunde…) unreflektiert Sprüche lassen. Nur meckern Männer nicht so gerne…ha! Klar, meistens ist das überhaupt nicht böse gemeint, manchmal sogar nett, aber oft sind die Kommentare einfach überflüssig. Vor allem, wenn es sich um klitzekleine Momentaufnahmen handelt, aus denen Wildfremde Schlüsse auf die eigene, sehr private Lebenssituation schließen. Hier eine kleine Auswahl der unbeliebten Sprüche aus Papa-Sicht! Ein paar Gründe sind hier geklaut, aber wohl universell auf der ganzen Welt anwendbar:

1. Kann ich ihnen helfen?

Mein Freund kann es überhaupt nicht ab, wenn er als Vater nicht ernst genommen wird. Den meisten Männern, die sich an der Kindererziehung ernsthaft beteiligen, geht es wohl so. Und da ist dann auch das gut gemeinte: “Kann ich ihnen helfen?” fehl am Platz. Vor allem wenn es in relativ normalen Situationen fällt, die zu bewältigen sind, bzw. aus denen ein Fremder sicher auch nicht heraushelfen kann (wann kann er das überhaupt?). Z.B. wenn das Baby schreit, oder wenn das Kleinkind sich im Supermarkt auf den Boden wirft. Papa kann die Situation sicher besser lösen als irgendeine dahergelaufene Oma! Noch unangebrachter sind übrigens konkrete Lösungsvorschläge à la: “Das Baby hat Hunger” oder “Ooohh, der ist müde!”. Auch das weiß der Papa sicher besser. Im Zweifel sollte man solche “normalen” Situationen einfach als solche anerkennen und sie ignorieren, anstatt den Eltern ein schlechtes Gewissen zu machen. Sagt jedenfalls mein Freund. Stimmt auch, oder?

2. Du bist echt ein toller Vater!

Eigentlich nichts, worüber man sich beschweren sollte. Aber mein Freund bekommt dieses Kompliment oft, wenn er überhaupt nichts Besonderes macht. Wenn er Xaver zur Kita bringt, ihn tröstet, mit ihm spielt, oder ihm Essen mitgebracht hat. Niemand würde mir sagen: du bist eine tolle Mutter, weil ich mein Kind auf den Arm nehme, wenn es weint, oder? Das nervt ihn, und das verstehe ich auch. Die meisten Väter wollen heutzutage gleichwertig behandelt werden, dazu gehört auch, dass sie nicht für alltägliche Dinge gelobt werden wollen.

3. Heute hat der Papa das Kind wohl angezogen…

Da musste ich sehr lachen, denn es stimmt: Männer stecken ihre Kinder oft in die lustigsten Outfits. Meiner gibt zu, dass er nicht gerade ein Styling-Spezialist ist, und meistens nimmt er einfach das, was gerade zur Hand ist. Und er hat ja auch recht: Es ist eigentlich total egal, ob der Body zur Jeans passt, oder ob der Pullover schon einen Fleck hat. Auch gleiche Socken sind völlig überbewertet. Kindern ist es ja zum Glück noch wurscht, wie sie aussehen, und uns sollte es auch wurscht sein. Nur bei einer Sache bin ich streng: warm genug muss es sein. Das sieht zum Glück mein Freund mittlerweile auch ein.

4. Was machst du denn dann den ganzen Tag mit dem Kind?

Das gilt jetzt wohl für Mamas und Papas! Ein bisschen ist der Unterton nämlich auch immer: “Nichts, oder? Rumhängen, oder? Faul sein, oder?” Die Antwort ist aber: MEHR ALS DU DENKST, und vor allem: MEHR ALS DU! Vollzeit-Papas (und -Mamas!), auch wenn sie es nur temporär sind, müssen waschen, kochen, einkaufen, wickeln, den Kindern hinterherrennen, Dreck wegwischen, baden, anziehen, Tränen trocknen, in den Schlaf schunkeln, diskutieren, erziehen, ermahnen, bespaßen… Und: eine Pause gibt es eigentlich nie.

5. Oh der arme Kleine, Mama kommt sicher bald wieder!

Es kann manchmal hässlich werden mit Kindern. Sie schreien und machen Terror, und das aus den verschiedensten Gründen. Wenn dann jemand so etwas sagt, dann beleidigt das den Vater noch mehr als die Nr. 1. Denn: Kinder machen sowas. Ob die Mama da ist, oder nicht. Und: Vielleicht kommt die Mutter nicht wieder? Vielleicht gibt es gar keine, vielleicht ist der Vater alleinerziehend, vielleicht ist er schwul? Mal wieder hat der Einmischer hier keine Ahnung über die Lebenssituation und er kennt den Charakter der Kinder auch nicht. Dieser Spruch ärgert im Übrigen auch mich, denn er impliziert nicht nur 1. der Vater bekommt es alleine nicht hin, sondern auch 2. die Mutter ist keine gute Mutter, denn sie ist ja nicht da.

6. Also ich mache das immer anders, nämlich SO….

Hier bin vor allem ich gemeint, denn dieser Spruch kommt oft von mir. Ups! Er hat ja recht, manchmal machen wir beide Quatsch, vor allem aber hat bei vielen Dingen jeder seine eigene Variante. Papa bringt das Kind so ins Bett, Mama anders. Mama wickelt so, Papa so. Ist das ein Problem? Nein! Solange man sich bei grundsätzlichen Dingen einig ist, und das sind wir zum Glück fast immer. Seit seiner Elternzeit bekomme ich übrigens auch oft zu hören, meine Variante sei nicht die Ideale! Kann natürlich überhaupt nicht sein, denn…:

7. Papa weiß viel, Mama weiß alles

Haha! Tatsächlich haben wir mal einen Body mit diesem Aufdruck geschenkt bekommen. Wirklich! Und das auch noch genau an einem Tag, an dem wir uns richtig in die Wolle bekommen hatten, weil ich eine Diskussion mit: “Am Ende weiß es die Mama immer besser” beendet hatte. Zu meiner Verteidigung: das war ganz am Anfang, ich war fertig vom Dauerstillen und von den Nächten. Jetzt würde ich das nicht noch mal so sagen. Nur wenn die Babys noch ganz klein sind, wenn Mama und Kind noch so eine absolute Einheit sind, da hat die Mutter wirklich oft ein besseres Gefühl für das Baby. Wenn sich dann aber beide gleichwertig kümmern – dann stimmt das nicht. Dann weiß Papa genauso bescheid.

8. Das ist wirklich mutig von dir…

Beliebt, wenn Väter Elternzeit nehmen. Warum ist das mutig? Weil danach der Job weg ist? Weil die Kollegen doof schauen? Weil man sich als Mann, wenn man temporär Vollzeit-Papa und Hausmann ist, als Weichei abstempeln lassen muss? NEIN! Ich hoffe wirklich nicht, dass auch nur einer dieser Gründe wirklich wahr ist. Elternzeit nehmen ist nicht mutig, es sollte ganz normal sein.

9. Das Kind sieht dir ja überhaupt nicht ähnlich

Sollte eigentlich auch selbstverständlich sein, dass man so etwas nicht sagt, weder zur Mutter, und ERST RECHT nicht zum Vater! Denn diese Feststellung impliziert immer: “….ist es vielleicht gar nicht von dir??” Und das ist nun wirklich eine sowas von private und hypothethische Angelegenheit, die kann man nicht mal nebenbei so erwähnen. Und oft sehen die Kinder einfach aus, wie sie aussehen! Unser Sohn ist blond und hat blaue Augen, mein Freund und ich sind beide dunkel, ich habe braune Augen, mein Freund grüne. Und ich schwöre, wir sind zu 100% die Eltern, wer wagt es überhaupt, das in Frage zu stellen?

10. Papa muss heute babysitten

Papas sind keine Babysitter, MAN KANN SEINE EIGENEN KINDER NICHT BABYSITTEN! Wenn ein Papa mit den Kindern Zeit verbringt, nennen das aus irgendeinem Grund total viele Menschen Babysitten. Dabei ist es das ÜBERHAUPT nicht. Und wieder: würde das jemals Jemand sagen, wenn Mama zuhause bleibt und Papa Ausgang hat?? Na eben…

 

 

Das Foto stammt übrigens aus unserem Griechenland-Urlaub. Es ist eines meiner absoluten Lieblings-Bilder meiner beiden Männer <3