Ein Mal alles neu, bitte! – Make-Up made in Berlin
Ich schminke mich seit ich 15 bin. 20 Jahre Farbe im Gesicht – da muss viel Make-Up und Wimperntusche in den Abfluss geflossen sein. Besonders damals mit 15, als ich mich ordentlich zugekleistert habe und meine Sommersprossen verstecken wollte. Wie bescheuert. Und heute wünsche ich sie mir zurück, die Punkte im Gesicht. Das Gute ist: je mehr Jahre auf dem Buckel, desto weniger Zeugs im Gesicht. Wenn es nach meinem Freund geht, schminke ich mich immer noch „zu viel“. Er mag es ganz natürlich am liebsten, ich mag ein gleichmäßiges Hautbild und frische auf den Wangen. Bei der Auswahl der Produkte setze ich teilweise auf Altbewährtes, manchmal irgendwelche Samples aus einer Goodie Bag oder random Kosmetik aus der Drogerie. Trends wie Contouring, Highlighter und Ähnliches beobachte ich mit großem Interesse, traue mich am Ende aber dann doch nicht ran, weil 1. zu faul und 2. zu untalentiert. Deshalb setze ich seit Jahren auf getönte Tagespflege oder leichtes Make Up, bisschen Bronzer, Wimperntusche, Augenbrauen nachmalen, fertig.
„Mama das stinkt!“
Besonders jetzt als Mutter bleibt ja eh noch weniger Zeit für Experimente und ich bleibe bei den Skills, die ich habe. In meinem Fall heißt das: ein Pinsel für alles + der Einsatz von Fingern.
Bei der morgendlichen Malerei fiel mir vor einiger Zeit auf, dass es irgendwie schräg ist mein frisch geschminktes Gesicht an die zarte Wange meines Babys zu drücken. Ich fing an, alles auf Geruch und Inhaltsstoffe zu checken und setzte mich tatsächlich das erste Mal bewusst damit auseinander, was ich mir da eigentlich alles in die Visage schmiere. Und spätestens als ich die Gunst der Stunde nutzte und mir die Nägel lackierte, während Mikkel neben mir auf seiner Decke spielte, zeigte mir das Rümpfen seiner kleinen Nase, dass Kosmetik und Baby nicht unbedingt zusammen passt. Den beißenden Geruch nehme ich selber gar nicht mehr war, er allerdings schon. Lackschnüffler mit 8 Monaten? Bitte nicht!
Lieber spät als nie
Wie der Zufall manchmal so will, werde ich kurz danach auf „Gitti“ aufmerksam, ein neues Berliner Label, welches veganen Nagellack auf Wasserbasis herstellt. Angeblich geruchlos! Mit Neugier verfolge ich den Launch des Labels und in meinem Insta-Feed bleibt mein Auge an weiterer Naturkosmetik hängen, jetzt wo ich plötzlich sensibel für das Thema bin. Kurzer Hand steht der Entschluss fest. Ich möchte nur noch Produkte benutzen, die zu 100% aus natürlichen Inhaltsstoffen bestehen, lokal produziert werden und im besten Fall noch auf eine umweltfreundliche Verpackung achten. Toller Nebeneffekt: meine Recherche zeigt, dass hinter all diesen tollen Berliner Make-Up Labels inspirierende Geschichten stecken, von Frauen, die wissen, was sie wollen und ihren Traum vom eigenen Business umgesetzt haben. Da kann jeder große Beauty-Konzern einpacken. Ich stürze mich also kopfüber in die Onlineshops und suche nach sehr ähnlichen Produkten, die meine „Fast Beauty Produkte“ ersetzen. Ich sag mal so… ich bin im Beauty-Himmel angekommen!
Glow me up!
Zu aller erst möchte ich eine neue Pflege fürs Gesicht. Da muss ich nicht lange überlegen, sondern tippe sofort „Lovely Days Botanicals“ in meine URL-Zeile. Lovely Days hatte ich vor einigen Jahren schon mal in der Goodie Bag, gefiel mir total gut und der „Glow Juice“ wurde mir ständig auf den Sozialen Kanälen unter die Nase gerieben und stand somit schon eeeeewig auf meiner Wunschliste.
Ich zitiere: „Deine Haut – nur ein bisschen besser. Glow Juice ist ein innovativer Cocktail aus Nährstoffen, straffenden Extrakten und Pigmenten, die Deine Haut sofort frischer und leuchtender erscheinen lassen, ohne Deine natürliche Ausstrahlungskraft zu überdecken. Kaltgepresstes Pfirsichkernöl, Kaktusfeigenöl, Himbeerextrakt und Sanddornfruchtfleischöl nähren Deine Haut intensiv mit Antioxidantien und Vitaminen.“ Ihr versteht, warum ich hier zuschlagen musste, oder?
Die Haut sieht so gut aus damit! Ganz frisch, zarter Glow und besonders angenehm, jetzt wo es wärmer ist. Bin begeistert und die neue Tagespflege steht hiermit also schon mal fest.
Endlich – Ein Make-Up, das auch pflegt
Next Step ist eine leichte, vegane Foundation von NUI Kosmetik. Die Textur ist genau so, wie ich es mag, federleicht und kein Gefühl von Make-Up im Gesicht. Die Aloe Vera Basis versorgt die Haut mit Feuchtigkeit und sorgt für ein mattes Finish. Aber auch nicht zu matt, eben ganz natürlich und ebenmäßig.
Bei NUI hab ich dann gleich auch noch einen Concealer und das 3 in 1 Blush bestellt. Der Concealer ist mein absoluter Favorit! Schon als mein Finger die Textur berührt (wie gesagt, mache fast alles mit den Fingern) fällt auf wie cremig und „feucht“ sie ist. Kokosnuss, Jojoba und Rizinus hydriert, glättet und nährt die feine Haut unter den Augen. Hier wird nicht also nicht nur abgedeckt, sondern auch gleichzeitig gepflegt, ohne lästige Rückstände in den Fältchen. Bin so happy damit und freu mich schon jeden Morgen auf die Verwandlung von müde zu wach.
Zu guter letzt der Blush-Stick, der auf Augen, Lippen und vorzugsweise den Wangen funktioniert. Ich hab immer einen Bogen um diese Sticks gemacht, weil ich nicht sicher war, wie ich sie am besten auf die Wangen bekomme, ohne anschließend wie ein Clown auszusehen. Ist aber total einfach, da sich das cremige Blush beim auftragen in ein pudriges Finish verwandelt, welches sich problemlos mit den Fingern verblenden lässt. Sieht natürlich aus und auch hier wurde wieder an die Pflege gedacht. Diesmal in Form von feuchtigkeitsspendenden Pflanzenölen. Der Stick ist auch perfekt für die Handtasche, klein und praktisch um sich unterwegs ein bisschen Frische ins Gesicht zu zaubern.
Gretel ohne Hänsel
Die Lippen bleiben bei mir eigentlich immer natürlich. Abgesehen von meiner geliebten Kaufmann’s Creme, nach der ich leider süchtig bin. Ohne die Metalldose mit dem nackten Baby drauf, verlasse ich nicht das Haus. Für den Sommer und einige Hochzeiten die anstehen, darf ein bisschen Farbe aber nicht fehlen und so entscheide ich mich für das Label „Lovely Days Botanicals“. Ebenfalls aus Berlin. Ein knalliges Pink und ein softes Peach wandern in den Warenkorb. Die matte, cremige Konsistenz ist angenehm auf den Lippen und nicht zu knallig. Lässt sich sicher auch richtig dolle auftragen, aber mit der Kaufmann’s drunter, gibt’s für mich nur einen Hauch von Farbe und ich find’s gut so. Feuchtigkeitsspendende Babassubutter und hochwertiges Avocadoöl pflegen die Lippen und beide Farben kann man sicher auch als Farbtupfer für die Wangen benutzen.
Ohhhh Gitti!
Zu guter Letzt wäre dann da noch der schon oben erwähnte Nagellack von Gitti. Da ich selten ohne rote Nägel aus dem Haus gehe, bestelle ich auch diesmal wieder ein knalliges rot. Ich mag es wenn ein kleiner Orangestich im Rot steckt und komme hier voll und ganz auf meine Kosten. Gitti verzichtet auf 17 schädliche Inhaltsstoffe… 17!!! Kein Wunder das beim herkömmlichen Lack die Babynase gerümpft wurde. Was ist denn da nur alles drin? Bei Gitti jedenfalls ganz viel Wasser. Und nicht nur das, mit dem Kauf einer Nagelfarbe wird automatisch ein Mensch auf der anderen Seite der Welt mit sauberem Trinkwasser versorgt, dank der Zusammenarbeit mit Charity Water. Und wie riecht er denn jetzt, der vegane Lack? Nach nix. Nada. Niente. Findet Mikkel auch richtig gut.
Und das wars, also fast…
Natürlich benutze ich auch noch Wimperntusche, da habe ich aber erst mal nichts bestellt, weil ich noch einen gefühlten Jahresvorrat habe, nachdem vor einer Weile mal am Duty Free zugeschlagen habe und die will ich nicht unnötigerweise vertrocknen lassen, um sie dann wegzuwerfen. Das wäre alles andere als nachhaltig. Jetzt fehlt eigentlich nur noch ein passender, angenehmer Sonnenschutz… wer gute Tipps hat für mich, bitte immer her damit! Hab das Gefühl ich werde doch noch zum Beauty-Pro.