Rendite machen und Gutes tun, geht das? – Nachhaltig investieren mit Evergreen

Als wir euch bei Instagram gefragt haben, welche Geld-Themen euch besonders interessieren, kam neben den Fragen zur Rente vor allem ein Thema auffällig häufig vor: Nachhaltigkeit! Denn "Investieren" klingt für Viele einfach immer noch nach "Böse". Rendite machen, oder überhaupt das Thema "Geld" ist einfach für einige von euch - insbesondere für Frauen - negativ behaftet. Außerdem sind Bank- und Finanzprodukte auch durchaus für ihre Intransparenz und versteckte Gebühren bekannt... Weil uns das Thema selbst auch so sehr interessiert, haben wir dazu Julia Geithner von Evergreen ein paar Fragen gestellt. Bei Evergreen laufen Geldanlagen fair und transparent ab. Und Julia ist Managerin Corporate Social Responsibility, also quasi die "Nachhaltigkeitsexpertin" bei Evergreen. Hier könnt ihr ihre Blogbeiträge zum Thema lesen!

Liebe Julia, wir stellen immer wieder fest, dass es gerade Frauen wichtig ist, “moralisch” zu investieren. Aber ist das denn überhaupt möglich, Geld zu investieren, Gewinn zu machen – und dabei etwas für Umwelt und/oder Gesellschaft zu tun?

Das ist auf jeden Fall möglich! Geldanlagen muss man sich wie ganz normale Produkte vorstellen. Da kann man sich, wie auch bei Kleidung oder Lebensmitteln, eben für ethische und nachhaltige oder nicht nachhaltige Varianten entscheiden. Und bevor man ans Investieren denkt: das betrifft auch das Girokonto oder das klassische Sparbuch. Genauso wichtig wie ein ethisches oder nachhaltiges Finanzprodukt ist auch die Bank bzw. der Anbieter, der dahintersteckt. Diesen sollte man genauer unter die Lupe nehmen. Denn während wir bio und fair shoppen, häufiger auf das Auto verzichten oder gar unsere Ernährung umstellen, machen unsere Banken Geschäfte mit Kohlekraft, Waffenexport und Öl. Seit 2015 haben deutsche Banken allein 1900 Milliarden Euro in fossile Energien gesteckt – und das, ohne unser Wissen oder unsere Zustimmung! Da hilft es dann auch nicht, wenn diese Bank nebenbei noch einen grünen Fonds anbietet, denn es ergibt keinen Sinn, ein nachhaltiges (Finanz)Produkt bei einem nicht nachhaltigen Anbieter zu kaufen.
Mittlerweile gibt es zum Glück schon eine ganz Menge toller Banken und Finanzdienstleister, die starke Werte vertreten und viel Positives leisten. Und genau bei denen kann man dann auch mit gutem Gewissen nachhaltig und ethisch investieren. Dort wird das angelegte Geld beispielsweise in Sektoren wie erneuerbare Energien, Bildungswesen oder grüne Infrastruktur investiert und der Gewinn durch Förderung dieser Projekte erwirtschaftet. Win-win! Wie auch bei EVERGREEN funktioniert das Ganze dann entweder mit aktiven Fonds, die gezielt nach Nachhaltigkeitskriterien zusammengestellt werden, oder wie bei anderen Anbietern über passive ESG-ETFs.

Die Regel für die meisten ist: Profit ist gleich Böse, Großkonzerne auch. Ist es so einfach?

Das lässt sich auf jeden Fall sehr bequem verallgemeinern: “Die Big Player vermehren ihr Geld auf Kosten ihrer Mitarbeitenden und der Umwelt.” Aber Profit muss nicht gleich schlechtes bedeuten und umgekehrt können ja auch kleine Firmen die “Bösen” sein. In der Modebranche beispielsweise haben etablierte Großunternehmen wie Patagonia ihren Fokus auf gesellschaftlicher Verantwortung und Umweltschutz gelegt. Wer also auf Nummer sicher gehen will, sollte recherchieren und nicht nur vom Profit her urteilen. Der Fokus sollte dabei vordergründig auf der Unternehmensführung und den Unternehmenswerten liegen. Kommunizieren sie transparent? Zahlen sie angemessene Gehälter? Werden die Mitarbeitenden und Kund:innen gut behandelt und welche Rechte haben sie? Wird bei der Produktionskette die Umwelt beachtet und geschützt? Und – auch ganz wichtig – welches Unternehmen steht möglicherweise dahinter? Oftmals wissen wir nicht, dass kleinere, nachhaltige Firmen von größeren, nichtnachhaltigen aufgekauft wurden. Erst wenn diese Fragen beantwortet sind, kann man sich in seiner Wahl sicher sein. Und dann kann auch ein profitables Unternehmen einen nachhaltigen Beitrag leisten.

Gerade wird ja überall empfohlen, in ETFs zu investieren, mir ist aber aufgefallen, dass sogar in denen, die als „nachhaltig“ gelten, Unternehmen wie Nestlé vorkommen…

Das grundliegende Problem ist hier, dass es noch keine global anerkannten, einheitlichen Kriterien für Nachhaltigkeit gibt. Für jede Person bedeutet dieser Begriff ein bisschen was anderes, je nachdem aus welchem Blickwinkel man die Geldanlage betrachtet und welche Bereiche einem wichtig sind. Das gleiche passiert auch bei den Rating-Agenturen. Sie haben eigene Bewertungvorgaben, nach denen sie die ETFs auf Nachhaltigkeit bewerten und die Indizes entsprechend erstellen. Das Unternehmen Nestlé wird beispielsweise von einer der führenden Rating Agentur MSCI mit AA bewertet (nur AAA ist besser). Damit zählt es laut MSCI zu den Top Firmen in Hinblick auf Nachhaltigkeit. Nun wird sich dabei aber nicht nur auf die Einflüsse auf das Klima oder die Umwelt beschränkt, sondern auch Faktoren wie Produktsicherheit, Datenschutz, Unternehmensführung, Verpackung und Entsorgung, Lieferketten oder Rohmaterialien berücksichtigt. Und in all diesen schneidet Nestlé eben ziemlich gut ab, sodass die Gesamtbewertung dementsprechend positiv ist. Wenn man dem Ganzen dann aber seine eigenen Werte gegenüberstellt und kritisiert, dass Nestlé Wasserraub und Regenwaldabholzung betreibt, dann scheint so ein Rating plötzlich nichtig. Und da viele ETFs auf Basis von Standard-ESG-Ratings zusammengestellt werden, ohne dass es weitere Ausschlusskriterien gibt, findet man eben auch in nachhaltig beworbenen ETFs Unternehmen, die man persönlich nicht unterstützen möchte.

Und was ist mit dem Klimawandel? Kann ich auch hier „klimafreundlich“ investieren?

Ja, das ist möglich, wenn man sich zum Beispiel einen Fonds oder ETFs sucht, der auf das 1,5° Ziel des Pariser Klimaabkommens ausgerichtet ist. Bei beiden werden dann nur Unternehmen selektiert, die in ihren CO2 Emissionen einen bestimmten Wert nicht überschreiten. Das erklärt auch, warum in „Klima ETFs“ hauptsächlich Unternehmen aus der Finanz-, IT- und Kommunikationsbranche auftauchen. Denn diese besitzen keine Produktionsstätten oder lange Lieferketten und stoßen dementsprechend vergleichsweise wenig CO2 aus. Man muss aber dazu sagen, dass durch den Fokus auf so wenige Branchen das Risiko der Geldanlage steigt. Man konzentriert seine Investitionen dadurch nur auf wenige Sektoren und wenn diese crashen, fallen die eigenen Geldanlagen mit. Schlauer ist es breiter zu diversifizieren, also in mehr Branchen zu investieren. Dadurch sinken das Risiko und die jeweilige Branchenabhängigkeit. So machen wir das auch bei unseren EVERGREEN Fonds. Wir streuen die Geldanlage unserer Kund:innen global und selektieren gleichzeitig die Unternehmen basierend auf ihren CO2 Emissionen. Eine Kombination aus Risikominimierung und Klimaziel ist also ratsam.

Was bietet EVERGREEN denn ansonsten noch konkret an, wenn man nachhaltig investieren will?

Wir managen unsere beiden hauseigenen Fonds Evergreen PDI Yin und Evergreen PDI Yang. Selbst managen bedeutet, dass wir selbst auswählen, welche Anlageinstrumente in unsere Fonds gekauft werden. Der Yin ist sicherer ausgerichtet und der Yang ist riskanter, dafür aber auch ertragreicher. Online kann man bei uns seine individuelle Risikobereitschaft bestimmen lassen und anhand der ermittelten Risikokennzahl wissen wir dann, zu welchen Anteilen dein Geld in den Yin bzw. in den Yang investiert wird. Unser Fondsmanagement-Team kümmert sich täglich um das Risikomanagement der Wertpapiere in den Fonds und passt die Geldanlage an die jeweilige Marktlage an. Dazu zählt auch das tägliche Screening unseres Portfolios nach strengen ESG Kriterien. Also Richtwerte, anhand deren wir ermitteln, wie sich z.B. ein Unternehmen in den Bereichen Umwelt, Gesellschaft und Unternehmensführung verhält. Dazu haben wir mehrschichtige Auswahlprozesse und über 15 Ausschlusskriterien. Eine sehr große Rolle spielen dabei auch Impact Investments. Das sind Investitionen, die einen klaren Mehrwert schaffen und aktiv zur Lösung von globalen Problemen wie Hunger, Armut, Bildungsmangel oder Wassernot beitragen. Bei der Wahl dieser Impact Investments orientieren wir uns an den 17 Zielen der UN für nachhaltige Entwicklung. Außerdem untersuchen wir auch die CO2 Emissionen und richten unser Anleihenportfolio am 1,5° Ziel des Pariser Klimaabkommens aus.

Und welche (internationalen) Initiativen unterstützt EVERGREEN?

Durch unsere Impact Investments haben wir die Möglichkeit, direkt und indirekt verschiedenste globale Projekte zu fördern. Mit der Investition in einen direkten Umwelt Bond der Nordic Investment Bank beispielsweise, beteiligen wir uns an der Energiewende im nordischen Raum Europas und damit an der Reduktion von CO2 Emissionen, erneuerbaren Energien und nachhaltigem Transport. Auch im Asiatisch-Pazifischen Raum können wir durch einen Bond der Asian Development Bank dazu beitragen, dass Hunger und Armut und vor allem auch Geschlechterungleichheiten in diesen Gebieten bekämpft werden.
Auch mit EVERGREEN selbst wollen wir einen Impact schaffen. So kompensieren wir unsere nichtvermeidbaren CO2 Ausstöße mit MoorFutures, einer Initiative des Naturschutzbund Schleswig-Holstein. Der Kauf eines MoorFutures ermöglicht die Finanzierung der Wiedervernässung der natürlichen Moore im Norden Deutschlands. Dadurch regenerieren nicht nur Flora und Fauna, sondern es werden auch große Mengen an CO2 gebunden.
Auch lokal wollen wir uns einbringen und nehmen als Fahrradliebhaber beispielsweise am Stadtradeln teil, einer Kampagne, die das Klima in der Stadt verbessern soll. Während unserer 2 Freiwilligentage im Jahr engagieren sich außerdem alle unsere Mitarbeitenden jeweils einen Tag lang, während der Arbeitszeit. Hierbei gibt es einmal einen firmenweiten Tag für ein gemeinsames ehrenamtlichen Projekt und einmal einen Tag an dem man sich selbst bei einem Projekt engagieren kann, das einem am Herzen liegt.

Nehmen wir an, ich habe 1000 Euro zur Verfügung und möchte dieses langfristig und möglichst risikoarm und nachhaltig investieren. Was würdest du mir raten?

Wenn ich 1000 Euro zum langfristigen Investieren hätte, würde ich mir eine Geldanlage suchen, bei der folgende vier Punkte zutreffen:
Erstens, sie sollte breit und global diversifiziert sein. Wie oben kurz angesprochen, ist eine Diversifizierung sehr wichtig, damit mein Geld nicht von einem oder wenigen Industrien abhängig ist. Denn, sobald diese crashen, fällt auch mein investiertes Geld. Investiere ich hingegen in eine Geldanlage, die viele Industrien abdeckt, dann ist es nicht so schlimm, wenn eine davon etwas abstürzt, denn ich bin immer noch durch die anderen abgesichert.
Als zweites sollte sie meinen eigenen Nachhaltigkeitskriterien entsprechen. Dabei kommt es auf meine persönlichen Interessen und Werte an. Ist mir der Klimaschutz wichtig? Möchte ich bestimmte Industrien, wie Waffenhandel, Umweltzerstörung oder Kohlekraft von vornherein ausschließen? Ich würde aber kein nachhaltiges Anlageprodukt bei einem nicht nachhaltigen Anbieter kaufen. Deshalb würde ich sicherstellen, dass der Anbieter transparent und anständig ist und kein Greenwashing betreibt.
Als dritten Punkt würde ich schauen, dass meine Investition von Profis aktiv gemanagt wird. Ich selbst möchte nämlich nicht jeden Tag die Märkte analysieren und alles ständig im Blick behalten müssen, um zum richtigen Zeitpunkt zu kaufen oder zu verkaufen. Lieber lehne ich mich zurück und habe weniger Arbeit.
Der vierte Faktor sind die Gebühren. Wenn ich mein Geld risikoarm anlege, heißt das meist auch, dass es weniger Rendite erwirtschaftet, weil durch geringes Risiko der Wert zwar weniger fällt, aber eben auch weniger steigt. Wenn aber am Ende noch Gebühren für das Depot, den Service oder das Ein- und Auszahlen hinzukommen, dann wird die kleine Rendite durch alle Gebühren gefressen. Um das zu vermeiden, sollte man unbedingt auf eine transparente und faire Gebührenstruktur achten.

Und wie läuft das dann am Ende ab. Wo kann ich ein Depot errichten und was fallen für Gebühren an?

Die Depoteröffnung bei EVERGREEN erfolgt vollkommen digital und dauert nur 15 Minuten. Dabei bekommst du u.a. einige Fragen zu Deinem Risikoempfinden gestellt, damit wir dir einen passenden Vorschlag für deine Geldanlage unterbreiten können. Nach erfolgreicher Identifizierung über das Postident Verfahren eröffnen wir für dich ein Depot bei unserer Partnerbank DAB BNP Paribas. Deine Geldanlage bei uns kannst du schon ab 1 Euro starten. Dabei fallen nur Kosten für unsere Fonds in Höhe von 0,59 % pro Jahr. Die Kosten werden, wie bei öffentlichen Publikumsfonds üblich, direkt aus dem Fondsvolumen entnommen. Weitere Kosten entstehen für dich nicht, denn wir bezahlen aus den 0,59 % sowohl dein Depot, als auch alle Transaktionen sowie alle weiteren Gebühren.

Danke, Julia!

Und wenn ihr direkt starten wollt: Mit dem Code LITTLE10 bekommt ihr 10 Euro Startguthaben bei der Depoteröffnung gutgeschrieben, wenn sie diesen in der Depoteröffnungsstrecke mit angeben.