Zweijährige Kinder <3
Zweijährige Kinder sind noch so klein und doch schon so groß. Sie watscheln manchmal noch wie kleine Enten, können aber schon verdammt gut Mama am Handy nachahmen, inklusive angestrengter Gestik und Mimik.
Zweijährige Kinder können übrigens auch aus Tupperware Handys machen, aus Taschenrechnern und aus externen Festplatten. Manchmal sogar aus Büchern.
Sie werden im Handumdrehen zum Kellner im Restaurant, bereiten zauberhafte Fantasie-Kuchen zu und verkaufen imaginäres Obst, inklusive Wechselgeld aus Luft. Dafür brauchen sie nichts, okay vielleicht ein Sofakissen, ein Pixi-Buch, einen Becher. Topflappen werden zu Pizza, Tennisbälle zu Obst – kein Problem für Zweijährige. Und wie schelmisch sie sich freuen, wenn Eltern und Geschwister auf ihre Spiele eingehen!
Überhaupt Freude: Viele zweijährige Kinder freuen sich mit dem ganzen Körper, die Ärmchen zittern, die Beinchen auch, das Strahlen geht von Ohr zu Ohr.
Zweijährige Kinder singen wie Profis und tanzen wie Flummibälle. Sobald Musik läuft springen mit erhobenen Armen euphorisch durch die Gegend, oder werfen sich theatralisch zu Boden. Sie sind noch so knuffig, manchmal noch speckig, aber sie wollen schon alles alleine machen. Treppe steigen, auch wenn es Stunden dauert. Selbst essen, auch wenn der Boden danach einem Schlachtfeld gleicht. Schuhe selbst anziehen, auch wenn sie immer falschrum sind.
Sie erklären und erklären und wenn keiner was versteht, werden sie sauer, oh je. Aber wie!
Auch Wut, Frust und Enttäuschung spüren sie am ganzen Körper, schmeißen sich auf den Boden, reißen den Kopf in den Nacken, brechen zusammen. Und schreien! Oh my, können die schreien. Manche kreischen auch, das kann richtig weh tun.
Manchmal reagieren sie auch cool, wenn keiner sie versteht. Sie erklären weiter, gestikulieren, werden laut und schauen ganz erstaunt, die Pausbacken dick, der Mund klein, die Augen groß. Mama? sagt ihr Blick: hast du mich wirklich nicht verstanden?
Zweijährige Kinder können zupacken, kratzen, beißen und hauen, dass einem anders wird. Und wenn sie merken, dass sie jemandem weh getan haben, reagieren sie oft ganz entsetzt, weil sie noch gar nicht verstehen, was hier vor sich geht.
Sie sind eine Mischung aus Baby und Kleinkind, sie fühlen viel, sie kommunizieren viel, sie leben oft in ihrer eigenen Welt. So niedlich.
Ihre Füße sind noch klein und ganz ganz weich, die Hände patschig und oft klebrig. Sie können einen schon so fest umarmen, manchmal ziehen sie die Knie zur Brust, wenn man sie hochhebt und sind dann wie ein kleines Paket auf dem Arm.
Überhaupt der Arm! Laufen können sie schon, die zweijährigen Kinder, aber anstrengend ist es halt auch. Manche halten schon lange durch und marschieren und marschieren, die meisten rufen aber regelmäßig ARM! stellen sich den Eltern in den Weg, heben die kleinen Arme, flehen ARM!! Und wer kann da nicht nachgeben?
Wenn Zweijährige mit der Müdigkeit kämpfen, kann das ganz schön anstrengend sein. Wieder flehen sie dann, werden manchmal wütend, jammern. Wenn dann irgendwann die Lider schwerer werden… Sie sich nicht mehr zusammenreißen können…. Sie versuchen es noch! Alles da draußen ist ja so spannend! Aber ach! Da klappt er auch schon weg, der Kopf.
Zweijährige Kinder können übrigens schon schnarchen. Und im Schlaf an die Eltern ranrobben wie kleine Kätzchen. In Löffelchenposition.
Viele haben schon richtig gute Freunde, streiten sich dann mit diesen über alles: Meins! Oder sie liegen sich dramatisch in den Armen, stecken die Köpfe zusammen, grinsen sich an.
Zweijährige können Chaos verursachen, schreien im Supermarkt, rennen auf die Straße, oder durchs Restaurant.
Sie können soooo anstrengend sein. Und dennoch muss ich sagen: Terrible Twos? Die Wutanfälle von Zweijährigen sind nichts gegen die von Drei- oder Vierjährigen. Und trotz aller Plackerei ist dieses Alter nach wie vor mein Liebstes. Jede Phase hat ihre schönen und ihre kräftezehrenden Zeiten, jede Vor- und Nachteile, aber bei Zweijährigen…
Ein Bekannter hat fünf Kinder und auf die Frage, warum sie immer wieder ein Kind bekommen, sagte er mal: “Damit immer eins zwei ist”. Ich kann ihn so gut verstehen!