Zuhause mit… Luzi Olpp

Bunt, fröhlich, kreativ und mit vielen Blumen. So lässt sich das Instagramprofil von Luzi aka. Studio Bloom wohl ganz gut beschreiben. Dass Luzi ein Händchen für Interior hat, sieht man sofort. Kein Wunder, dass sie seit einem halben Jahr einen eigenen kleinen Conceptstore führt! Luzi wohnt mit ihrem Mann und zwei Kindern in Freiburg in einer 100qm großen Altbauwohnung. Für unsere “Zuhause mit…”-Reihe durften wir uns ein bisschen genauer umsehen. Yay!

Hallo, liebe Luzi! Wer lebt hier? Und wo lebt ihr?

Wir, das sind mein Mann Hack (47), unsere beiden Kinder Emil (8), Alma (5) und ich (35). Wir leben mitten in Freiburg in einer 100qm großen Altbauwohnung.

Was macht ihr denn beruflich?

Wir sind beide selbstständig und haben das 50/50 Modell für Arbeit und Kinderbetreuung. Mein Mann hat einen Skateshop und eine Brettmanufaktur für Skate- und Longboards und ich ein Label für handgemachte Produkte (Studio Bloom) und seit Neustem einen kleinen Conceptstore, in dem ich meine eigenen und andere Produkte im Design- und Interior-Bereich verkaufe.

Welcher Raum ist dein Lieblingsraum?

Unser grünes Wohnzimmer mit dem Schwedenofen und dem großen Sofa. Hier ist es immer gemütlich und jeder wuselt so vor sich hin, während oft der Ofen flackert.

Und dein liebstes Möbelstück?

Unser Hochbettwunder, das uns gleichzeitig unglaublich viel Stauraum ermöglicht.

Das Kinderbett habt ihr selbst gebaut, oder? Baut ihr generell viel selbst? 

Viele viele Möbelstücke sind Vintage und richtig alte Flohmarktschätze, die ich seit Jahren besitze und die mit mir umgezogen sind. Mein Mutter hat da ein ganz besonders gutes Auge, Sachen zu finden, die sie meistens auf Flohmärkten in Frankreich ergattert. Das sind oft auch Designklassiker oder alte Möbelstücke. Die Kombi aus beidem liebe ich sehr. Ein paar Ikeamöbel gibt es natürlich auch bei uns. Generell finde ich es einfach toll, Dinge gebraucht zu kaufen oder selbst zu bauen. Nicht jedem Hype nachzurennen sondern den eigenen Stil zu finden.
Unser Hochbett hatte ich grob geplant, für die Umsetzung haben wir uns aber Hilfe von einem Zimmermann-Freund geholt. Da in der Altbauwohnung alles schief und krumm ist und das gesamte Konstrukt echt mächtig, haben wir uns das mit der Statik nicht so richtig zugetraut. Ach, und selbst und ständig, da ist es auch mal schön, Dinge abzugeben. Ansonsten bauen wir eigentlich immer und alles selber. Die meiste Zeit frisst aber die Werkstatthalle bei meinem Mann, der gerade eine Solartherme Anlage installiert. Er baut wirklich die wildesten Dinge und Nachhaltigkeit spielt bei ihm eine super große Rolle!

Wie kam es dazu, dass du jetzt deinen eigenen Store führst? 

Einen eigenen Laden hatte ich eigentlich nie richtig fest geplant. Es hat sich mehr entwickelt und ergeben. In der Kleinkind- und Elternzeit habe ich oft abends an verschiedene Handarbeiten getüftelt. Irgendwann dann eine Website gebaut und Schlag auf Schlag wurde es immer mehr. Mein Arbeitszimmer wurde voller und voller und dann kam da auf einmal dieser kleine Laden (auf mich zu). Da ich relativ früh in meinem alten Beruf als Floristin Verantwortung übernehmen und einen Laden leiten durfte, wusste ich, was mich bei einem eigenen Geschäft erwarten würde – mitsamt den Sonnen- und Schattenseiten. Also dachte ich mir, wenn nicht jetzt wann dann – und für immer muss ja nichts im Leben sein.

Momentan kann ich mir beruflich nichts Schöneres vorstellen, da ich die Kombi aus meinem verschiedensten Tätigkeiten wirklich sehr schätze. Ich arbeite an Händler- und Webshopaufträgen, produziere den Schmuck und wirbel im Laden herum, packe Päckchen, recherchiere neue Produkte und kümmere mich um die Buchhaltung und meine Finanzen. Mein Laden ist ein bunter Mix aus vielen tollen Schätzen, die in den allermeisten Fällen von kleinen Hersteller_innen gefertigt werden.
Die meiste Inspiration habe ich früher wohl in Zeitschriften und Büchern gesucht. Mittlerweile hab ich irgendwie mein eigenen Stil gefunden, aber wenn ich heute nach irgendetwas Speziellem suche, ist es oft über das Internet, also Pinterest, Instagram etc. – Passiert natürlich auch unterbewusst, weil ich gerne Interior-Bloggern folge und deren Content mag.

Ihr wohnt sehr farbenfroh. Ist das dein Stil? Oder entscheidet ihr als Familie?

Ich würde sagen, dass es ein Mix ist, aber das meiste kommt schon von mir. Farben haben mich schon immer fasziniert und abgeholt, vor allem wenn es um Farbkombis geht.
In meiner Lehrzeit musste man immer Ton in Ton arbeiten. Die Zeiten sind wohl vorbei, juhee!

Veränderst du oft etwas Zuhause?

Als die Kinder klein waren, hatte ich viel viel mehr das Bedürfnis, ständig in der Wohnung was zu verändern, umzustreichen oder umzuräumen. Mittlerweile ist einfach viel zu wenig Zeit dafür da. Andere Dinge sind wichtiger geworden. Ich merke aber auch, dass ich gar nicht mehr so das Bedürfnis habe, auch aus Gründen der Nachhaltigkeit. Ich finde es heutzutage so so wichtig, langlebig zu denken. Das heißt nicht, dass man sich stiltechnisch nicht verändern kann. Aber vielleicht nicht jedem Trend nachrennen oder andauernd Dinge neu kaufen. Das ist mir in unserer Zeit oft ein bisschen zu schnelllebig geworden, auch durch den Einfluss von Instagram und der Werbung durch Kooperationen. Es verleitet schon enorm dazu, zu kaufen. Und oft sind das Dinge, die man doch eigentlich schon in „schön“ besitzt.

Wir stecken gerade mitten in einem neuen Projekt und bauen mein altes Arbeitszimmer zum zweiten Kinderzimmer um. Wie auch bei unserer ersten Hochebene, versuchen wir schlicht und zeitlos zu planen, sodass die Zimmer auch später, ohne Kinder noch genutzt werden können. Die hohen Altbaudecken bieten sich total gut an, den Raum gut auszubauen um mehr Patz zu generieren. Zu viert würde es sonst auf den 100qm manchmal ganz schön eng werden.

Dein Interior-Tipp?

Langlebig, zeitlos und nachhaltig planen. Mit kleinen Farbakzenten wie Wandfarbe oder bunten Textilien lässt sich so schnell etwas verändern. Dinge selber bauen, sofern man die Möglichkeit hat. Und frische Blumen sind bei mir ein Muss, da ich ja lange Jahre als Floristin gearbeitet habe und sie mir immer gute Laune machen.

Danke, Luzi!

Mehr von Luzi findet ihr hier und hier.

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