Wie erzieht man kleine Feminist*innen?

Letzten Freitag war Weltfrauentag - in Berlin war dieser Tag sogar ein Feiertag! - und überall auf der Welt, aber ganz besonders in den sozialen Netzwerken haben Frauen sich gegenseitig gefeiert, ihre Stimme erhoben für Gleichheit und gegen Unterdrückung und Sexismus. Ich begrüße das so sehr. Als Tochter einer frühen Feministin war das jedoch nicht immer so, das gebe ich zu.

Ich fand die Kampfkultur meiner Mutter lange Zeit eher unangenehm, wollte kein kämpfendes Mädchen sein, sondern ein ganz normales. Ich fand auch wirklich keine Nachteile an meinem Weiblich-sein, im Gegenteil. Auch im Nachhinein muss ich sagen, dass ich großes Glück hatte. Ich hatte eigentlich nie das Gefühl, wegen meines Geschlechts diskriminiert zu werden, hatte Chefs und Chefinnen, die mich unterstützt haben, viele tolle Frauen um mich herum, und ich habe zwischendurch auch in Branchen gearbeitet, in denen Frau-sein sogar ein Vorteil war. Und dennoch. Irgendwann wurde auch mir klar, dass wir von gleichen Rechten weit entfernt sind. Frauen verdienen weniger, führen seltener, erfahren häufiger Gewalt und sexistische Unterdrückung. Spätestens wenn Kinder ins Spiel kommen, ist es meist vorbei mit der Gleichberechtigung. Frauen wird auch heute noch nicht zugetraut, eine liebende Mutter UND eine erfolgreiche Geschäftsfrau zu sein, unterschwellig wird von Frauen erwartet, dass sie den Haushalt und den Großteil der Kinderbetreuung schmeißen UND auch ein bisschen Karriere machen. Hausfrauen werden belächelt, erfolgreiche Frauen als herzlos abgestempelt. Frauen hören ständig: wo ist dein Kind? Müssen sich immer rechtfertigen, egal, für welches Leben sie sich entschieden haben – und ob diese Entscheidung immer so freiwillig ist, dass ich noch eine ganz andere Frage.

Gleiche Chancen?

Frauen werden immer noch andauernd an ihrer Optik bemessen und bewertet – Männer viel weniger. Frauen haben einfach immer noch nicht die gleichen Chancen, selbst hier, in unserer westlichen und vermeintlich fortschrittlichen Welt. Auch wir Deutschen sind immer noch weit weg von einer Gesellschaft, in der die Geschlechter wirklich gleichwertig sind. Neben vielen politischen Rahmenbedingungen, die überfällig sind, bin fest davon überzeugt, dass wir als Eltern die Aufgabe haben, unsere Kinder in die richtige Richtung zu erziehen, denn sehr viele Gründe für die Diskriminierung von Frauen haben ihren Ursprung in der Erziehung.

Nun wird dieser Tage viel darüber gesprochen, wie wir unsere Mädchen erziehen
sollten, um sie zu starken, selbstbewussten Frauen zu machen, die ihren Weg gehen. Es gibt zahlreiche Bücher dazu, Mädchen dürfen alles sein: Bauarbeiterin und Superheldin, Prinzessin und Ärztin.

Aber was ist mit den Jungs? Als Mutter eines Sohnes kenne ich das Gefühl, den Eindruck zu haben, dass unsere Jungs in diesen Zeiten ein bisschen zu kurz kommen. Dabei ist das natürlich Quatsch. Wahre Gleichheit wird es erst geben, wenn alle Männer da draußen auch Feministen sind. Und zwar so richtig. Wir müssen unsere Jungs also zu Feministen erziehen, wir müssen alle an einem Strang ziehen.

Feministen? Manche von euch horchen da vielleicht auf. Denn dieser Begriff ist leider nicht nur positiv behaftet. Aber JA, Feministen. Feminismus bedeutet runtergebrochen einfach, dass man der Meinung ist, dass die Geschlechter gleichwertig sind und die gleichen Chancen haben sollten. Nicht mehr und nicht weniger. Wer das nicht unterschreibt, melde sich bitte. Na, also. Wir sind hoffentlich alle Feministen. Wir Menschen sind nicht gleich, aber gleichwertig.

Einige von euch werden jetzt auch sagen: mache ich doch. Ich sage meiner Tochter, dass sie alles sein kann und meinem Sohn, dass er weinen darf. Das ist auch super. Aber ich glaube, wir alle können noch ein bisschen genauer hinschauen. Es ist nämlich verdammt schwer, nicht zu gendern bei der Kindererziehung. Verdammt schwer!

Gefühle zeigen

Aber auch ich denke, dass Gefühle zeigen, erlauben, benennen, ein sehr guter Punkt ist. Boys do cry! Jungs weinen genauso viel wie Mädchen, und ihnen das zuzugestehen, ist unheimlich wichtig. Wichtig ist auch, damit nicht aufzuhören, wenn das Vorschulalter erreicht ist. Spätestens beim Schuleintritt erwischen sich nämlich viele Eltern dann doch dabei, den Sohn „abhärten“ zu wollen, vielleicht auch, damit er in der Schule nicht als “Weichei” gilt. Sätze wie: “stell dich nicht so an”, “war doch nicht so schlimm”, “hab dich nicht so”, “reiß dich mal zusammen”, hören Jungs ganz sicher auch heute noch öfter als Mädchen.

Dabei darf Mann doch bitte bitte auch noch nach der ersten Klasse in Mamas oder Papas Arm weinen, den Gefühlen freien Lauf lassen, Schwächen zeigen. Es gibt Studien, dass Jungs weniger Körperlichkeit erfahren, weniger in den Arm geworden werden als Mädchen. Insbesondere von ihren Vätern. Genau wie ihr wahrscheinlich, sage ich da: what? Bei uns nicht! Aber das im Hinterkopf zu haben, darauf zu achten und die Söhne vielleicht noch ein mal extra zu umarmen – schadet sicher auch nicht.
Und es sollte natürlich die ganze Palette der Gefühle erlaubt sein – für Mädchen genauso wie für Jungs: Angst, Trauer, Wut, Scham. Dazu gehört auch, auszuhalten, dass Kinder diese oft sehr heftigen Gefühle auch mal körperlich zeigen, sich raufen, auf die Eltern einschlagen. Ist nicht leicht, weiß ich natürlich selbst. Man sagt, dass Kinder ihre Impulse ab einem gewissen Alter dann auch besser unter Kontrolle haben. Gefühle aber sollen und dürfen und müssen weiterhin erlaubt sein. Auch Empathie gehört dazu, Nächstenliebe, Hilfsbereitschaft. Das sind Werte, die wir unseren Jungs genauso näher bringen müssen, wie den Mädchen. Jemand wird in der Kita gehänselt? Dazwischen gehen ist cool, mitmachen nicht. Jungs sollten genauso viel in die Arbeit mit kleinen Geschwistern mit einbezogen werden, warum babysitten Jungs eigentlich seltener? Sollten wir mehr promoten. Und so weiter…

Gute Vorbilder

Apropos. In unserer Kita arbeiten vier Männer. Vier ganz unterschiedliche Männer. Ich finde das so wichtig und merke stark, wie gut das den Kindern tut. Unsere Kita ist hier leider eine Ausnahme. In den meisten Kindertagesstätten arbeiten überwiegend Frauen, und – naja – ich will nicht generalisieren. Aber oft werden „wilde Jungs“ dann auch als eher störend empfunden und tendenziell „weibliche“ Dinge wie Basteln und Handarbeit in den Vordergrund gestellt. Jetzt habe ich total gegendert, Mädchen sind auch wild, Jungs basteln auch gerne. Aber Jungs haben nun mal mehr von diesem Hormon namens Testosteron und sind oft ein bisschen bewegungsfreudiger, haben ein bisschen mehr Wumms. Und ich finde es nicht unproblematisch, dass für viele die Kinderjahre „a woman’s world“ sind, während das Berufsleben dann eher als „a man’s world“ wird. Die männlichen Erzieher gehen bei uns wirklich ein bisschen besser auf die wilden Jungs ein, sie machen Kletter-Ausflüge mit ihnen, toben im Bewegungsraum ausgiebig mit. Aber sie schlichten auch und kuscheln, wickeln und füttern. Zu sehen, dass Männer Care-Berufe haben – und dabei auch noch irre cool sind – das ist so viel wert. Es würde mich nicht wundern, wenn der ein oder andere aus unserer Kita später Erzieher werden will. DAS ist Gleichberechtigung. Ist natürlich jetzt meine Berlin-Blase, aber vielleicht könnt ihr alle in eurer Tagesstätte anfragen, ob nicht mal ein Mann eingestellt werden kann und das nach vorne bringen.

Zuhause gilt natürlich das Gleiche

Aber gute Vorbilder zuhause sind natürlich genauso wichtig. Ein Vater, der kocht, wickelt, staubsaugt, sich um Kinderarzttermine kümmert – Gold wert. Eine Mutter, die auch mal weg ist, arbeiten geht, sich verwirklicht – auch Gold wert. Vor kurzem habe ich mit meinem Sohn ein – etwas in die Jahre gekommenes – Bilderbuch angesehen, Papa war da ein Mann hinter dem Computer, Mama schnitt Gemüse. “Bei uns ist es umgekehrt”, sagte er und ich triumphierte innerlich. Aber man muss nicht zwingend 50/50 und nicht-traditionell sein, um ein gutes Vorbild zu sein. Eine Freundin von mir lebt das traditionelle Modell, der Mann Vollzeit, sie nur ein paar Stunden die Woche – und auch sie achtet penibel darauf, ihrem Sohn weiterzugeben, dass das nicht der Standard ist, sondern dass es eben bei ihnen so läuft, bei anderen anders. Dass Papas genauso gut putzen können und dass viele auch zuhause arbeiten und nachmittags da sind. Das predigt sie jeden Tag. Außerdem bezieht sie ihren Sohn bewusst viel im Haushalt mit ein. “Er soll auf eigenen Beinen stehen können”, sagt sie.

Das bisschen Haushalt…

Das Thema Haushalt ist ein großes Thema. So groß! Es ist erwiesen, dass Mädchen mehr im Haushalt helfen als Jungs und – das finde ich fast noch schlimmer – dass Jungs eher für übernommene Aufgaben bezahlt werden. Auch hier passiert irre viel unbewusst und deshalb dürfen wir ruhig ein bisschen genauer hinsehen. Selbst die gleichberechtigsten Paare berichten mir oft, dass SIE die Orga-Arbeit übernimmt und auch mehr Haushalt, weil ihr das eben auch mehr liegt und IHM auch nicht so wichtig sei. Und das ist ja wohl kaum in den Genen verwurzelt, das ist zu hundert Prozent anerzogen. Ich glaube, selbst die feministischsten Eltern erziehen ihre Mädchen häufig unbewusst dazu, später mal in der Lage zu sein, einen Haushalt zu führen. Während das bei Jungs vernachlässigt wird – und wenn nicht, dann wird Mithilfe im Haushalt tendenziell eher mit Belohnungen verknüpft, also nicht als selbstverständlich genommen. Auf deutsch gesagt räumen viele Mütter ihren Söhnen mehr hinterher als ihren Töchtern, werden Töchter selbstverständlicher in den Haushalt mit einbezogen als Jungs. Das übliche Beispiel von dem Studenten, der seine Wäsche noch zu Mami bringt und nicht mal ein Spiegelei braten kann, ist leider immer noch aktuell – und eine StudentIN, die so lebt – man zeige sie mir. Also bringen wir unseren Söhnen unbedingt bei, wie eine Waschmaschine funktioniert, wo der Wäschekorb ist, dass Sauberkeit auch Männersache ist und nichts von alleine passiert.

Farben, Spielsachen, Freunde

Hier tue ich mir selbst schwer. Mein Sohn wächst in einem sehr gleichberechtigten Haushalt auf, und geht in oben beschriebene Kita. Bis er etwa vier war, war Gender auch kein Thema. Er trug alle Farben, spielte mit Puppen und Baggern. Irgendwann kam aber auch er mit typischen Jungs-Interessen nach Hause: Ninjago, Nexo Knights, Waffen, schnelle Autos, Superhelden.

Rosa sei „Mädchen“, lila auch, einige Spielsachen sowieso. Und obwohl ich das nicht begrüßt habe, fand ich es auch wichtig, ihm hier eine gewisse Freiheit zu lassen und ihn nicht zu bevormunden. Bei den Farben habe ich natürlich schon meinen Senf abgegeben, alle Farben gehören allen Kindern. Punkt. Aber ich werde ihn nicht zwingen, rosa zu tragen, wenn er das nicht möchte. Und was die Waffenspiele betrifft, darüber habe ich hier schon mal geschrieben… Und ich bin da heute noch der Meinung: Jungs in feminine Rollen zu drücken, ist ja auch Quatsch. Auch Jungs dürfen alles sein und alles spielen: Bauarbeiter und Prinz, Arzt und Kindergärtner. Aber eben auch Ritter und Ninja, wenn sie das möchten. Das Kind als das akzeptieren, was es ist, seine Interessen fördern, ohne es in Schubladen zu stecken. Das ist wohl die Kunst. Mittlerweile hat sich bei meinem Sohn und seinen Freunden übrigens auch viel relativiert. Gerade stecken sie alle in einer sehr ausgeprägten Detektivphase, es sind auch viele Mädchen involviert. Er hat sich die Haare wachsen lassen, das wollte er so. Und einer seiner Lieblingspullover ist zumindest rosé. Was seine Freunde betrifft: er entscheidet natürlich selbst. Aber ich unterstützte Mädchen-Freundschaften sehr und versuche auch, sie gut zu pflegen. Nicht nur, weil ich die entsprechenden Mütter treffen möchte, sondern auch, weil ich es wichtig finde, dass mein Sohn den Anschluss zu weiblichen Freunden nie verliert. Es schadet sicher nicht, früh zu lernen, dass man auch auf nicht-sexueller Ebene mit Frauen befreundet sein kann. Dazu kommt, dass es ihm auch gut tut, mit Mädchen rumzuhängen, die Energie ist da schon manchmal eine andere. Auch zu seinem Geburtstag sage ich: mindestens zwei Mädchen einladen, bitte. Mir ist das einfach wichtig. Ich will ihm keine Freunde vorschlagen – aber Mädchen gehören nun mal dazu. Er sieht das zum Glück genauso.

Bücher und Sprache

In der Süddeutschen erschien vor Kurzem ein Special über Geschlechterklischees in Kinderbüchern. Das Ergebnis: Jungen machen in Büchern häufiger spannende, auch gefährliche Erfahrungen. Bei Mädchen geht es eher um Tiere, Schule und Familie. Kommt euch sicher bekannt vor. Wenn man mal drauf achtet, merkt man es sofort.
Mich machen Conni, Bobo Siebenschläfer und Leo Lausemaus auch oft kirre, immer putzt die Mutter und der Vater kommt erst abends aus der Arbeit. Ich achte sehr auf diverse Kinderbücher, darauf, dass auch andere Familienmodelle präsentiert werden, viele Hautfarben, sexuelle Orientierungen – einfach die ganze Klaviatur. Mirna Funk hat vor kurzem ein Kinderbuch veröffentlicht, in dem ganz verschiedene Familienformen gezeigt werden, und hier haben auch wir mal Bücher gesammelt, die alternative Familienformen repräsentieren. Vielleicht sollten wir dazu noch mal ein Special machen, was meint ihr? Diverse Kinderbücher?

Natürlich kann ich aber auch in Sachen Bücher keinen Einfluss auf alles haben. Der Große liebt die drei ???, in den Geschichten kommen auffallend wenig Mädchen vor – aber es ihm zu verbieten, ist natürlich keine Option. Ich spreche das also an, und lese ausgleichende Bücher, die er zum Glück genauso gerne mag. Kinderbücher sind mächtig, sie repräsentieren die Welt der Kinder. Ein bisschen darauf achten, ist also sicher eine gute Idee.

Und Sprache ist natürlich auch mächtig.

Sprüche wie: “Das ist für Mädchen”, “stell dich nicht wie ein Mädchen an”, sind tabu, ist ja logisch. Ich finde es aber auch wichtig, den Kindern eine vernünftige und nicht bewertende Art und Weise mitzugeben, über andere Menschen zu sprechen. Vor allem über Frauen. Ich bin selbst mit so vielen Jungs aufgewachsen, die Frauen permanent bewertet haben. “Die hat einen dicken Arsch”, “die hat schöne Augen”, “die soll eine Schlampe sein”. Schrecklich! Ich glaube, dass mich das wahnsinnig geprägt hat – und zwar nicht positiv. Viele dieser Männer sind jetzt übrigens um die 40 und tun sich ganz schön schwer damit, dass dieses Verhalten nach #Metoo und so weiter einfach überhaupt nicht mehr angesagt ist. Ich muss wohl nicht erwähnen, dass der Vater meiner Kinder so nicht über Frauen spricht. Über Männer auch nicht! Und auch ich versuche, möglichst wenig zu bewerten, zu lästern, zu klatschen, auch wenn ich das in jungen Jahren durchaus auch gerne mal gemacht habe. Respekt ist der Schlüssel.

Sex und Körperlichkeit

Ein weiteres großes Thema, das ich nur kurz ansprechen will. Wenn Jungs ihren Körper entdecken, wird das oft belustigt hingenommen, bei Mädchen eher tabuisiert. Offen über die verschiedenen Geschlechter sprechen, auch darüber, dass es nicht nur männlich und weiblich, sondern viel dazwischen gibt, das finde ich unheimlich wichtig. Wir versuchen zu hause ganz stark, den Kindern ein gutes Körpergefühl mitzugeben, selbstverständlich nackt zu sein, über Dinge zu sprechen, aber natürliche Scham genauso zu akzeptieren. Mit meinem Sohn habe ich auch schon über das weibliche Geschlecht gesprochen, über Menstruation und wofür Tampons und Menstruationstassen benutzt werden. Er interessiert sich noch nicht für Sex, aber wenn es so weit ist, dann werden wir auch hier offen sprechen. Eine Freundin hat sich gar mit ihrem damals 8-jährigenSohn hingesetzt und ihm anhand eines anatomischen Bildes eine Vagina erklärt, mit allen Begrifflichkeiten, Details und Funktionen. Also das ist die Klitoris, hier kommt Urin raus, hier kommen die Babies und die Blutung raus. Ganz ohne Schämen und Getue, einfach so wie es eben ist. Bedeutend auch: alle Arten von sexueller Orientierung werden jetzt schon eingeführt. Ich sage immer zu meinem Sohn: “wenn du später mal mit einem Mädchen oder mit einem Junge zusammen bist, …” Er kennt viele gleichgeschlechtliche Paare, wächst damit auf, dass auch das einfach dazu gehört.

Was beide Kinder jetzt auch schon kennen, ist: Mein Körper, meine Regeln. Marie hat hier schon mal über Consent geschrieben, der Artikel ist immer noch sehr aktuell. Auch in Sachen körperliche Grenzen und Nein bedeutet Nein sollten wir Vorbild  sein!

Nein bedeutet Nein.

Am Ende habe ich – so wie wahrscheinlich viele Mütter da draußen – ganz tief in mir drinnen ein bisschen Sorge, mein Sohn könnte später trotz all der guten Vorbilder zum Macho mutieren. Denn die Gesellschaft da draußen formt ihn ja auch, die Familie hat viel Einfluss, aber jede Menge anderer Faktoren spielen eine Rolle. Eigentlich denke ich aber, die Sorge ist unberechtigt. Darin bestärkt mich auch der Vater meiner Kinder. Er sagt: “wir leben den Kindern ein tolerantes und gleichberechtigtes Leben vor, versuchen ihnen Werte wie Empathie, Fürsorge und Nächstenliebe zu vermitteln. Und wir zeigen ihnen die Welt. Selbst wenn sie sich im Laufe der Jahre mal verlaufen, diese Werte werden bleiben”. Er hat recht. Und am Ende sind diese Werte ja auch vollkommen geschlechtlos, oder?