Warum Müll nicht gleich Müll ist und was ecover damit zu tun hat

Das belgische Unternehmen ecover hat es sich schon in den späten Siebzigern zum Ziel gesetzt, nicht nur keinen ökologischen Footprint zu verursachen, sondern einen positiven ökologischen Footprint zu hinterlassen.  Und da wir ecover als Marke und auch deren Philosophie mögen, haben wir uns gefreut, als die Einladung zum ecover Rubbish-Café und Trend Summit in den Posteingang geflattert kam.

Bewusst zu konsumieren ist etwas, was uns am Herzen liegt (auch wenn wir natürlich ein kommerzielles Online-Magazin sind). Natürlich trennen wir unseren Müll und Isabel schimpft auch jedes Mal mit mir, wenn ich das Paketband nicht vom Karton ablöse, bevor ich es in die Pappe-Papier-Tonne werfe. Abgesehen von kleineren Faulheits-bedingten Faux-pas war ich aber schon davon überzeugt, so einigermaßen zu wissen wie man recycelt und worauf man beim Wegwerfen achten sollte.

Beim Trend Summit von ecover wurde ich eines Besseren belehrt! Eine richtig spannende Podiumsdiskussion war das. Mit dabei: Sebastian Bayer, Geschäftsführer bei dm, Nora Griefahn, Geschäftsführende Vorständin bei Cradle to Cradle (schaut euch diesen gemeinnützigen Verein unbedingt mal an!), Nobert Völl, Pressesprecher bei Der Grüne Punkt und natürlich Tom Domen von ecover. Die Diskussion schwankte hin und her zwischen eher idealistischen Ansätzen (und positive Zukunftsversionen sind ja sehr wichtig!) die meist aus der Aktivist*innenecke von Nora kamen und sehr pragmatischen Ansichten der Industrie, in diesem Fall vom dm-Chef. Müll sei, so Nora, eigentlich ein von Menschen gemachtes Konstrukt, das an sich gar nicht logisch sei; früher hätte es auch keine Verpackungen gegeben. Wohin dann aber mit dem Bonbonpapier unserer Kids, war ein Einwand eines Zuhörers – eine klare Antwort konnte nicht gefunden werden.

Wichtig sei, dass die Industrie umdenke, und da will ecover mit gutem Beispiel vorangehen. Es sollte die Norm sein, in einem “life cycle” zu denken – also daran, dass alles wieder der Natur hinzugeführt werden kann bzw. Rohstoffe immer wieder genutzt werden können. Genau deshalb hat ecover ein Produkt geschaffen, das ohne Probleme wieder in den Wasserkreislauf kann. Und der neue ecover-Flaschenkörper besteht zu 100% aus recycelten Materialen und ist auch zu 100% wieder recyclebar.

Das neue Verpackungsgesetz, welches 2019 eintritt, wird Hersteller dazu drängen, Verpackungen vernünftiger zu designen, damit diese besser recycelt werden können. Und auch das ist wichtig, denn, wie der Grüne Punkt immer wieder fordert: es reiche nicht, wenn man den Müll einfach in den gelben Sack wirft, die Firmen müssen schon bei der Wahl des Plastik genaustens darauf achten, welche Inhaltsstoffe darin sind. Plastik ist nicht gleich Plastik. Nicht alles kann gut recycelt werden. Deshalb fordert Cradle to Cradle auch, dass vom Gesetzgeber genau definiert werden solle, was ins Plastik darf und was nicht.

Mode aus PET ist Quatsch – wichtig ist der Kreislauf

Wichtig ist dabei der Gedanke des Kreislaufs: Hippe Öko-Mode, die sich darüber profiliert aus PET hergestellt zu sein, ist nämlich gar nicht nachhaltig! Man sollte diesen Kunststoff lieber im Flaschenkreislauf lassen, denn so kann er immer wieder benutzt werden. Merke: Mode aus PET ist eher ein Downcycling.

Auch Produkte, deren Verpackung kompostierbar sind, sind nicht unbedingt nachhaltiger! So macht es mehr Sinn, wenn Plastik verbrannt wird und diese Verbrennungsenergie weiter verwendet werden kann, als wenn man den Becher aus Maisstärke selbst kompostiert. Kohlenstoff wird so oder so freigesetzt – nachhaltiger ist es also Plastikbecher zu kaufen. Noch so ein Fact, der mich echt überrascht hat!

Bio-Plastik muss nicht unbedingt nachhaltiger sein

Auch hier steckt der Teufel im Detail: Plastik, das zum Beispiel aus Stärke hergestellt wird, muss nicht besser abbaubar sein, als Plastik, das aus Erdöl kommt. Es hängt einfach immer an der Zusammensetzung des Kunststoffs! Der Einprägsamste kam dann aber von Sebastian Bayer, der eine Vermutung, die ich schon länger hatte, auf den Punkt gebracht hat: All unsere Diskussionen um Plastiktüten und -strohhalme sind ja schön und gut, letztendlich handele es sich dabei aber um Scheindiskussionen! Denn 2/3 der Mirkoplastikbelastung in Deutschland kommt von Autoreifen! Wenn man also wirklich etwas für die Umwelt machen will, sollte man aufs Auto verzichten oder zumindest möglichst wenig Autofahren.

Das Fazit des Trend Summit: Weniger Autofahren und die Industrie dazu zu bewegen, bei der Produktion auf bessere Verpackungen zu achten. Plastik ist an sich nichts schlechtes: In der Medizin rettet es täglich Leben. Wir brauchen Plastik, aber es gibt eben bei Kunststoff gravierende Unterschiede.

Für uns Konsumenten heißt das auch; aktiv werden, Firmen darauf ansprechen, warum sie beispielsweise immer noch PVC verwenden und vor allem: bewusst konsumieren!

Dieser Beitrag entstand in freundlicher Kooperation mit ecover.