Kinderbücher zu “schwierigen” Themen
Irgendwann habe ich festgestellt, dass es ziemlich viele, sehr gute Kinderbücher zu dem Thema “Tod”gibt. Viele vermitteln genau die “Lockerheit”, die uns Erwachsenen oft abhanden gekommen ist, die Kinder aber noch haben. Ich denke da an einen Freund von Xaver, dessen Oma letztes Jahr gestorben ist. Er erzählte fröhlich und laut und immer wieder: “Meine Oma war krank und sie hatte keine Haare mehr und war ganz alt und dünn und jetzt ist sie tot und wir haben sie begraben!”. Mein erster Impuls war: So kann er doch nicht über so eine ernste Sache sprechen! Aber dann dachte ich: Wie schön, dass Kinder den Tod und das Altern noch so nehmen, wie es ist: ganz natürlich nämlich.
Ein anderes, großes Thema: Krieg. Und Flucht. In Xavers Kita kamen letztes Jahr ein paar Flüchtlingskinder unter. Eine harte Probe für alle, und mein Sohn hat das alles gefühlt damals noch nicht richtig verstanden. Wenn ich ihm auch mehrmals versucht habe, auf kindlichem Wege zu erklären, was diese Kinder ungefähr mitgemacht haben. Mittlerweile sind ein paar schon in der Schule, aber das Thema beschäftigt uns natürlich weiter: Seit ein paar Monaten darf Xaver ab und zu mit uns Nachrichten anschauen (ich bin da übrigens nicht so begeistert und will ihm oft die Augen zuhalten), seitdem kommt oft: Ist das Syrien? Ist das Krieg? Wie kamen die dann hier her? Und so weiter. Auch zu diesem Thema habe ich schöne Bücher gefunden, die das Verstehen ein bisschen erleichtern. Übrigens sehr guter Nebeneffekt: Noch vor kurzem fand mein Sohn “Krieg” irgendwie cool (Krieg der Sterne, etc…), und ich habe mittlerweile wirklich den Eindruck, dass er verstanden hat: Krieg ist nicht cool. Krieg ist schlimm, und sonst gar nichts.
So, nun aber meine Buchauswahl:
Obwohl ich dachte, dass Xaver ein bisschen zu jung für dieses Buch ist, ist es unser Liebling geworden. Es geht um ein Mädchen, dessen Katze überfahren wird, die dann immer wieder geboren wird – und immer wieder stirbt. Ein interessant illustriertes Buch (etwas düster und wenig farbenfroh für meinen Geschmack, aber mal was anderes!), das den Tod als etwas ganz Alltägliches darstellt. Auch schön: es ist richtigl lang, macht aber so viel Spaß beim Vorlesen, dass wir uns noch keine Sekunde gelangweilt haben. Ja, ich auch nicht!
Ein Klassiker! Und ein wunderschönes Buch. Es geht um einen Dachs, der seht beliebt ist, und sich langsam verabschiedet. Auch der Prozess des Todes kommt vor und wie die Tiere danach trauern. Und weiterhin mit dem Dachs kommunizieren, ihn nie ganz vergessen. Unheimlich schön, sehr kindlich, und trotzdem gar nicht pathetisch. Ich mag’s und der Sohnemann auch!
Dieses Buch liebt Xaver auch. Opa erzählt von seiner Reise, von der er ja noch gar nicht weiß, wohin sie führt. Der Tod wird hier als etwas Aufregendes und beizeiten sogar Schönes und vor allem Ungewisses dargestellt, ohne zu beschönigen, dass er auch sehr traurig sein kann. Es hat ein bisschen was von “Connie-Heile-Welt”, aber das mag Xaver ja auch (zwinker zwinker).
Nasse Nasenspitzenküsse: Was passiert, wenn man tot ist?
Auch die liebe Theresa Zeitz, die wir hier schon mal vorgestellt haben, hat ein Buch über den Tod geschrieben. Louise und Tante Elfriede gehen spazieren und sprechen über den Tod. Wie auch bei den anderen Büchern geht es immer wieder darum, dass man die Toten noch “spüren” kann, auch wenn sie nicht mehr physisch da sind. Hier ist es noch ein bisschen “esoterischer”, als in den anderen Büchern dargestellt, aber dennoch sehr süß.
Ein wunderschönes Buch mit interessanten Illustrationen und Schriften. Am Anfang finde ich es etwas zu poetisch und sperrig und auch Xaver mag den Anfang nicht, ich denke, er ist auch noch ein bisschen zu jung. Ab der Mitte wird es dann aber greifbarer und sehr schön. Für ältere Kinder ein tolles Buch, das wunderschön verdeutlicht, dass Kinder eigentlich keine Angst vor dem Fremden haben. Und dass man Brücken
Dieses Buch ist vor allem wunderschön interessiert. So schön, dass Xaver vor allem die Bilder schön findet. Ich persönlich finde, dass es gut und trotzdem kindgerecht erklärt, wie anstrengend, langwierig, gefährlich und schrecklich so eine Flucht sein kann. Am Ende hat es Xaver auch nachhaltig beeindruckt, er spricht oft davon.