Und hier kommt er endlich. Der Post zu unserem berühmtem Weihnachtsgeschenk. Wir haben uns richtig ins Zeug gelegt…
Auf der Suche nach der perfekten Kinderküche sind mein Freund und ich schier wahnsinnig geworden. Aus Holz sollte sie sein, nicht kitschig sollte sie sein, und stabil sollte sie sein. Die meisten waren aber natürlich rosa und mit Herzchen, instabil oder schlicht zu teuer.
Die Kinderküche – Duktig mit Neuanstrich!
Wir hatten mit Tonnen-Küchen im Retro-Design geliebäugelt, unser Favorit blieb aber die Ikea-Küche. Duktig, der Klassiker! Unschlagbar, weil sie einfach wirklich wie die Miniatur-Version einer echten Küche aussieht. Und weil man das Cerankochfeld mit einem Knopf zum Leuchten bringen kann. Ein unschlagbar cooles Feature, wie wir fanden. Nur vom Design waren wir nicht so ganz überzeugt.
Also beschlossen wir kurzerhand, die Küche zu “hacken”. Wir statteten dem Baumarkt einige Besuche ab, machten uns auf Blogs und Pinterest schlau. Wir schliffen, lackierten und werkelten. Und wir STRITTEN. Weil wenig so wurde, wie gedacht, weil immer wieder kleine Probleme auftraten und weil diese Küche doch so toll werden sollte!
Als dann endlich alles aufgebaut war, war sie tatsächlich ziemlich genau so perfekt wie erhofft. Papa und Mama lagen sich in den Armen und das Kind liebt seine Küche heiß und innig. Wenn ihr das Wahnsinnsprojekt nachmachen wollt, hier kommt die Anleitung:
Man benötigt:
IKEA DUKTIG Kinderküche
IKEA BRAKIG Tapete Dreieck hell
IKEA Küchengriffe LINDSDAL 2×2 Griffe
IKEA Küchenknöpfe LINDSDAL 2×2 Knöpfe
Buntlack Lack glänzend türkis
Buntlack Lack glänzend weiß
Schleifpapier
Holzbeize, nussbraun
Silberne Effektfarbe (z.B. von Schöner Wohnen)
Evtl. Unterlack, Allgrund
Spanplatte oder großen Pappkarton
Klebeband, Pinsel, Rollen, Muttern
Wir wollten die Küche übrigens erst gebraucht kaufen, jedoch verliert sie scheinbar kaum an Wert! Bei Kleinanzeigen waren nur Küchen für fast den Originalpreis zu finden – trotz Gebrauchsspuren! Also haben wir haben die Küche neu gekauft (es gibt gelegenlich Angebote!).
Hier ein paar Bilder von der Entstehungsphase:
Und so sind wir vorgegangen:
Die Einzelteile haben wir erst mal alle sorgfältig abgeschliffen und dann alle Teile (bis auf die Herdtür und die Mikrowellen-Tür) weiß lackiert. Mehrere Schichten und genug Zeit, um die Farbe zwischendurch trocknen zu lassen, sind empfehlenswert! Außerdem ist es wichtig, auf lösungsmittelfreien und kinderfreundlichen Lack zu achten und die Küche vor der Übergabe möglichst lange auslüften zu lassen. Auch kinderfreundliche Lacke riechen nämlich ziemlich intensiv.
Bei der Herdtür und der Mikrowellentür haben wir dann jeweils die Fenster abgeklebt und diese türkis lackiert. Die Farbe haben wir im Baumarkt anrühren lassen!
Die Arbeitsplatte war am meisten Arbeit. Wir haben mit Beize gearbeitet, was aufgrund der Struktur und Bearbeitung des Holzes sehr aufwendig war. Ich glaube wir haben mehrere hundert Mal drüber gebeizt, einwirken lassen, nochmal gebeizt, über Nacht einwirken lassen, nochmal gebeizt. Hier ist es übrigens schlau, nicht zu viel abzuschmirgeln, denn ist zu viel von der Oberfläche abgeschliffen, entstehen Flecken! Irgendwann wird die Platte dann aber schön dunkelbraun und glänzend, kleine Unebenheiten gehen als Patina durch…
Das Waschbecken sollte silber-glänzend werden. Problem ist nur, dass alle Silberfarben extrem giftig sind. Wir entschieden uns für silberne Effektfarbe, mehrmals aufgetragen hält sie ganz gut! Auch die Erhöhungen haben wir silber gestrichen.
Wenn alles getrocknet ist, kann man die Küche zusammenbauen. Die mitgelieferten Griffe haben wir einfach durch LINDSDAL Griffe aus dem Ikea-Sortiment ersetzt. Man kann auch andere Griffe nehmen, wichtig ist nur, dass die Größe übereinstimmt (ca. 14,5 cm) und dass man ein paar Extra-Muttern hat, denn die Griffe sind natürlich für dickere Türen gedacht.
Griffe aus der großen Küche
Auch über dem Herd haben wir LINDSDAL Knöpfe angebracht. Passt zwar nicht zum Ceranfeld, sieht aber süß aus und Kinder spielen so gerne an den Griffen rum! Einfach kleine Löcher bohren und festschrauben.
Zuguterletzt haben wir noch eine dünne Spanplatte mit der Brackig Tapete beklebt und diese an der Hinterseite festgenagelt. Man kann auch eine dickere Pappe verwenden und sie einfach mit Klebeband festmachen.
Und am Ende sieht die Küche völlig anders und einfach toll aus! Sie kam übrigens auch sehr gut an, unser Sohn zelebriert seitdem Gemüse-Orgien und, was noch viel großartiger ist: Er lässt uns endlich in Ruhe kochen, seit er seine eigene Küche hat!
Und noch mehr Details von der fertigen Küche:
Fotos von Ferhat Topal, danke!
Die Hej-Community fand unsere Küche übrigens so gut, dass sie sie im Bereich DIY gepostet haben. Danke auch dafür!