Unsere aktuellen Buchtipps für Kleinkinder
Deshalb sind mir gute Kinderbücher so wichtig: Klar, sie sollen dem Kind Spaß machen – aber ich will auch nicht jedes Mal Bauchschmerzen haben müssen, weil die Texte doof sind oder die Zeichnungen uninspiriert. Dabei sind Kleinkindbücher natürlich nicht gerade Hochliteratur. ABER es gibt durchaus Unterschiede. Manche Bücher sind mit Köpfchen und Witz gemacht – und andere eben nicht. Weil es nicht immer ganz einfach ist, das gute Buch zu erwischen, denn es gibt soooo viele Kinderbücher auf dem Markt, kommen hier unsere aktuellen Lieblingsbücher.
Ach, wir lieben Pip und Posy! Die Bücher sind für meinen Zweieinhalbjährigen perfekt: Sympathisch-verspielte bunte Zeichnungen vom tollen Axel Scheffler und eine Storyline, der Zweijährige gut folgen können (ohne dabei Eltern zu sedieren). Im Ernst, es sind wirklich süße kleine Geschichten, mit Themen, die Kleinkinder beschäftigen. Bei unserem Buch ist es gerade so, dass Posy zu laut ist und sich die Schnecke von Pip erschreckt. Sie streiten ein wenig, Posy weint. Dann rettet Posy aber mit ihrer lauten Stimme Pips Schnecke vor einer Krähe… Kurze, einfache Sätze und trotzdem tut es nicht weh beim Vorlesen. Im Titelbild findet sich die neuste Ausgabe: Pip und Posy feiern Geburtstag. Auch hier gibt es wieder eine unterhaltsame kleine Geschichte (Pip kommt zum Geburtstag, sie spielen, er rutscht aus und die Torte geht kaputt). Macht Spaß! Erschienen im Carlsen Verlag.
Atme ein, atme aus kleine Maus
Achtsamkeit für Kinder: Wer jetzt denkt, was soll dieser Achtsamkeitsquatsch jetzt auch noch für Kinder! Dem kann ich nur sagen: Alles halb so schlimm, hier geht es einfach um etwas Entspannung, und die können wir alle abends gebrauchen. Das Buch erzählt anschaulich die Geschichte eines kleinen Mäusekindes, das ein Gewitter erlebt und nicht einschlafen kann. Dann legt Mama den Kuschelhasen auf den Bauch des Kindes, sie beobachten, wie er sich auf und ab bewegt… Das Buch kann wilde Kinder beruhigen, wenn sie sich schon darauf einlassen (können). Wir lesen es gern (weil es mich auch beruhigt und ein wenig runterbringt vom Alltagsbuzz), allerdings ist der Zweijährige fast noch etwas klein, mit drei klappt das bestimmt schon besser. Hinten im Buch stehen auch verschieden Achtsamkeitsübungen, die man zusammen mit dem Kind machen kann (aber natürlich nur wenn man Freude daran hat und das Kind auch!).
Das Buch hat kaum Text, besticht aber durch sehr klare, witzige Illustrationen der erfolgreichen Comiczeichnerin Isabel Kreitz. Es ist tatsächlich ein kurzweiliges Buch, aber das braucht es ja auch manchmal! Mein Sohn lacht sich jedenfalls kringelig, wenn Max, der Kater, Miep, den kleinen Vogelfreund sucht, der sich unter seinem Pyjama versteckt. Hier wird das Zubettgehen-Ritual thematisiert, was uns auch immer hilft, vor allem, wenn das Kind noch zappelig ist. Zähne putzen, Schlafanzug anziehen und ab ins Bett geht es für Max und Miep. Das Buch ist im Gegensatz zu vielen anderen Kleinkindbüchern nicht mit Details überfrachtet, sondern ziemlich simpel gehalten. Und hier liegt eben auch seine Stärke.
Manchmal sind gerade die ganz einfachen Bücher genau die richtigen! Im Moment interessiert sich das Kind sehr für Zahlen. Das Pappbuch aus dem Laurence King Verlag ist beim ihm sehr beliebt und auch ich schaue mir gern die niedlichen Vogelillustrationen der bekannten britischen Illustratorin Marion Deuchars an. Im Buch werden die Zahlen von 1 bis 10 präsentiert, süße Fingerprints unterhalten dabei und führen Kleinkinder langsam an Zahlen heran.
Wieder so ein Buch von Danielle Graf und Katja Seide (“Das gewünschteste Wunschkind treibt mich in den Wahnsinn”), welche den Kinderalltag so schön widerspiegelt und dabei ganz nebenbei Eltern hilft, mit stressigen Situationen besser umzugehen – und vor allem ihre Kinder besser zu verstehen! Die Illustrationen sind von Günther Jakobs (“Schnabbeldiplapp”) und wir mögen sie sehr. Zur Story: Maxi soll sich morgens selbst fertig machen, denn Papa (jaaa, Papa!) muss noch die beiden Babys versorgen. Dabei muss er Maxi immer wieder zurufen “Beeil dich”, weil sie, wie die allermeisten Kinder, morgens träumt. Hier wird wieder die Kinderperspektive so schön sensibel erzählt und am Ende des Buches kommen noch ein paar Ratschläge für Eltern, damit der morgendliche Alltagsstress reduziert werden kann (und wie man neurodiverse Kinder durch Rituale unterstützen kann): “Wir sollten nicht infrage stellen, ob ihnen die Socken zu pieksig oder die Lampe zu hell ist, weil wir nicht in ihrem Körper stecken.”