Unser Kinderzimmer-Check: Bei Sabrina!

Vor knapp drei Jahren haben Sabrina und ihr Mann Ouissem ein über 100 Jahre altes Häuschen mitten im Ruhrgebiet ersteigert. Seitdem leben sie darin mit drei Kindern als Patchworkfamilie – und sanieren das Haus mit viel Eigenleistung und Leidenschaft. Auf ihrem Instagram-Account zeigt sie immer wieder so schöne Momente und Einblicke. Deswegen haben wir für unseren Kinderzimmer-Check mal gefragt, wie sie das mit den Kinderzimmern so macht – aufräum- und stiltechnisch. Welche Herausforderungen es gibt, ob sie Ordnungstipps hat und mit welchen Sachen sich die Kinder gerade am liebsten beschäftigten. Hereinspaziert!

Liebe Sabrina, wer bist du und wer wohnt hier?

Ich bin Sabrina und wohne mit meinem Mann und drei Kindern als Patchworkfamilie in einer kleinen Stadt in NRW. Mein Sohn Vincent Vega ist 15, gerade in die Oberstufe gekommen und plant schon seinen Führerschein (völlig verrückt, wie schnell das geht). Unsere Mittlere Mila Anouk ist vier und unser kleinster Jonah Nael ist bald zwei Jahre alt. Momentan bin ich in Elternzeit. Davor habe ich auf dem zweiten Bildungsweg als Marketingassistentin begleitend zum Studium (Journalismus/PR) gearbeitet. Mein Lehrberuf ist Friseurin und ich habe viele Jahre in diesem Beruf verbracht, bis ich einfach etwas Neues ausprobieren wollte. Wir haben vor knapp drei Jahren ein kleines Zechenhaus aus dem Jahr 1913 ersteigert. Das Haus war fast noch im Urzustand und seitdem sanieren wir hier mit viel Liebe und Eigenleistung und ich tobe meine Leidenschaft für Interieur aus.

Wow. Würdest du denn sagen, dass ihr “fertig” seid – und was habt ihr alles selbst gemacht?

Fertig sind wir noch lange nicht. Es gibt kleine und große Baustellen. Momentan bauen wir parallel in Eigenleistung das obere Bad und den Dachboden aus. Manchmal frage ich mich, ob man in so einem Häuschen jemals fertig wird. Zu Mal meine Lust, ständig etwas zu verändern und neue Ideen umzusetzen, mir da auch noch in die Quere kommen.
Wir haben sehr viel alleine gemacht. Lediglich die neue Gas-/Wasserinstallation wurde von einem Fachmann erledigt. Unser Haus hatte weder einen Gas- noch Fernwärmeanschluss und die Straße musste aufgerissen werden. Bis zum Kauf wurde mit zwei Kohleöfen geheizt. Ebenso sind die Elektrik und der Innenputz von Firmen gemacht. Das untere Bad haben wir fliesen lassen, oben versuchen wir es jetzt selbst.

Haben alle Kinder ein eigenes Kinderzimmer?

Vincent hat ein eigenes Zimmer, das steht aber von seiner Seite streng unter Verschluss. Das zweite Zimmer teilen sich Mila und Jonah. Das soll auch so bleiben. Allerdings haben Ouissem und ich noch kein Schlafzimmer. Wir schlafen zusammen mit den Kleinen und sind froh, dass der Raum das hergibt. Sobald der Dachboden fertig ist, zieht Vincent nach oben und aus seinem jetzigen Zimmer wird unser Schlafzimmer.

Was war dir bei den Kinderzimmern wichtig?

Der Teenager hat freie Hand, was sein Zimmer betrifft. Unsere Geschmäcker sind sehr verschieden, aber das soll so sein. Er probiert sich aus. Meine Prioritäten, was das Kinderzimmer der Kleinen betrifft, ändern sich mit dem Alter und auch Charakter der Kinder. Obwohl wir erst eineinhalb Jahre hier wohnen, hat sich dieser Raum wohl schon am meisten gewandelt. Erst vor kurzem gab es ein Makeover. Wir haben uns schweren Herzens vom Gitterbett getrennt, um Platz für Spielzeug zu schaffen. Jonah hat nie dort geschlafen, er braucht immer einen von uns in der Nähe und somit hab ich die Entscheidung getroffen. Bei meiner Tochter war anfangs alles sehr spartanisch und ruhig eingerichtet. Alles Spielzeug war greifbar. Ebenso Bilderbücher. Sie ist ein ruhiges Wesen. Spielte oft allein für sich. Hatte einen kleinen Tisch, wo sie eigenständig malen, bauen oder Bücher anschauen konnte. Ich mag die Ansätze von Montessori sehr und konnte sie wunderbar umsetzen. Bei Jonah funktioniert dieses Konzept nicht. Das musste ich mir eingestehen und anders planen. Er ist eine kleine Rakete, jedes greifbare Spielzeug fliegt durch die Gegend (was oft schon sehr gefährlich wurde). Auf Tisch und Stühle wird wild geklettert und sobald irgendwo ein Stift liegt, sind anstatt das Blatt, alle Möbel und Wände bemalt. Er braucht eine begleitende Hand. Das ist natürlich nicht den ganzen Tag machbar und das Zimmer soll für ja eine Bereicherung sein. Wir haben die Zimmersituation also geändert. Ein Regal gebaut, um das Spielzeug hoch zu stellen. Nun holen wir gemeinsam immer ein Teil runter. Natürlich gibt es noch eine greifbare Kiste mit zwei, drei Lieblingsspielsachen. Die tausche ich bei Zeiten immer mal aus.

Du hast einen sehr schönen Einrichtungsstil. Bestimmen die Kinder mit oder entscheidest du?

Erstmal lieben Dank! Wie schon erwähnt, entscheidet mein Großer das komplett selbst. Er hat einen ganz anderen Geschmack und auch einen ganz anderen Sinn für eine optimale Raumaufteilung. Es ist seine Aufteilung und das ist okay. Schließlich muss er in seinem Raum leben. Den beiden Kleinen ist es noch ziemlich egal, wie das Zimmer aussieht. Ich beziehe jedoch die Lieblingsfarben mit ein. Bei Mila ist das zur Zeit Blau. Erst vor kurzem ist hier ein Ivar eingezogen, der dann auch einen blauen Anstrich erhielt, obwohl ich ihn ganz gern in der gleichen Farbe, wie die Wand gehalten hätte. Da ich es mag, wenn man Dinge schnell verändern kann, kommt dieser Schrank gerade recht. Alles ist eher neutral eingerichtet und eventuell wechselt der Ivar als kleines Highlight seine Farbe mit den Lieblingsfarben der Kinder. Wenn ich umgestellt oder neu sortiert habe, gehe ich mit Mila alles durch. Zeige ihr wo sie was nun findet. Das klappt ganz gut. Der schöne Teppich ist von Liewood und die Sitzpolster sind von coogeecouch. Das Poster über der Kinderküche ist von Gretas Schwester und der Regenbogen-Wandteppich von Oyoy, das Bücherregal von Jollyroom und die Lichterkette von Creativcables. Die Plisseelampe auf dem Kleiderschrank habe ich bei H&M gefunden.

Was ist bei deinen Kindern gerade angesagt? Mit was spielen sie gerne?

Vor kurzem durften wir das Steck- und Bausteinset von Modu testen. Anfangs war ich etwas skeptisch, aber in der Tat ist das seitdem quasi Milas Hauptbeschäftigung. Ebenso mag sie gern die Spielmatten von Tukluk. Es ist zwar ein hochpreisiges Spielzeug, bei uns aber nicht mehr wegzudenken. Ich finde solche Dinge immer toll, um zu Festen mit der ganzen Familie zusammenzulegen. Wir handhaben das zum Beispiel zu Weihnachten so. Ansonsten ist sie sehr ins Rollenspiel vertieft. Mit Püppchen von Playmobil, Lego oder Sammelfiguren baut sie sich ihre eigene Welt und ist für sich ganz vertieft. Jonah spielt noch recht willkürlich. Momentan sind Autos interessant und alles was sich von alleine bewegt. Wir haben hier ein Straßenpuzzle und Holzautos von Hema und einen Spielbus von Kidsconcept. Vor kurzem hat er auch die Kugelbahn von nic für sich entdeckt. Ansonsten ist er im Gegensatz zu seiner Schwester ein totales Draußenkind und der Große liebt halt seinen PC. Erst vor kurzem hat er sich von seinem angespartem Geld seinen TraumPC zusammengestellt.

Stauraum ist ja oft ein Thema bei Kindersachen. Wie hast du das gelöst?

Ja, das ist gerade unser Endgegner. Vor allem, weil wir wegen des Altersunterschiedes von Mila und Jonah kaum aussortieren können. Spielzeug, mit dem Mila nicht mehr spielt, mag Jonah sehr gern. Im Kinderzimmer haben wir ein Regal für Bücher und Spielzeug, dass nicht so oft bespielt wird, oder bei dem die Kinder noch Hilfe brauchen, um es zu spielen. Der Ivar packt schon erstaunlich viel weg. Er ist voll mit Kisten und Puzzlen.
In zwei großen Körben haben wir Lego Duplo und Playmobil. Ein großes Sammelsurium, das Vincent an die Kleinen weitergegeben hat. Dann haben wir noch ein Wandregal für Lieblingsbücher und eine Bücherkiste. Hier bin ich letztens durch den Conceptstore „Filipok- Berlin.de“ auf die grandiose Idee gekommen, den geliebten bunten Kisten einen fahrbaren Unterbau zu bieten. Durch die vielen Bücher ist die Kiste sehr schwer und stand egal wo, immer irgendwie unbeweglich im Weg. Nun ist sie schnell bei Seite geschafft oder fährt dort hin, wo man sie benötigt. Kleiner, großer Gamechanger. Unsere Gesellschaftsspiele sind im Wohnzimmer verstaut. Das macht für uns am meisten Sinn, da diese eh immer am großen Esstisch gespielt werden.

Ändert ihr häufig was in den Kinderzimmern? Hast du schon ein Projekt, das du bald umsetzen willst?

Wie schon kurz erwähnt, haben wir gerade erst ein Makeover hinter uns gebracht. Wir sind aber noch nicht ganz fertig. Das nächste Projekt, auf das ich mich freue wird eine Mustertapete werden und ganz oben auf der Liste steht der Bau einer Sitzfensterbank.

Danke, Sabrina!