Immer wieder Südtirol <3

Ich war schon als Kind viel in Italien, klar, ich bin ja in München aufgewachsen, da war das einfach naheliegend. Später, in meinen 20ern bin ich manchmal mit Freunden wild am Freitag Abend losgefahren, am Samstag haben wir dann in Verona gefrühstückt. Was man eben so macht, wenn man jung und frei ist… Durch Südtirol bin ich aber damals immer nur durchgedüst. Hat mich irgendwie gar nicht so interessiert… Das sollte sich aber bald ändern!

Seit ich Kinder habe, war ich jetzt schon vier Mal in Südtirol mit ihnen. Immer an anderen Orten, mal mit dem Camper, mal im AirBnb und mal im Sterne-Familien-Hotel. Und das ist auch schon der erste Grund, warum ich die Gegend so mag. Man kann so vielfältig Urlaub machen! Man kann jeden Tag am See chillen, oder jeden Tag etwas Neues entdecken. Man kann wandern oder spazieren gehen. Man kann Kultur oder Kinderprogramm machen.
Es ist überall schön und gepflegt, die meisten Menschen sprechen Deutsch, das wäre mir jetzt gar nicht so wichtig, aber für die Kinder ist es so toll, weil sie immer sofort Freund_innen finden! ALLE sind kinderfreundlich. Man denkt hier Kinder einfach mit. Ich war noch nie in so vielen richtig guten Restaurants mit Spielplatz, Außenbereich, Streichelzoo. Das ist einfach so angenehm. Eventuell lehne ich mich weit aus dem Fenster, aber ich würde fast behaupten, es gibt keine bessere Urlaubsdestination mit Kids als Südtirol. Es ist nah, es ist gastfreundlich, das Klima ist angenehm, es ist kinderfreundlich, das Essen ist überall extrem gut, es gibt viele unfassbar tolle Unterkünfte. Was will man mehr? Einziger Wehmutstropfen: es ist nicht supergünstig. Aber man kann es sich günstig gestalten – oder richtig luxuriös. Ich hab alles schon mal probiert und kann gar nicht sagen, was mein liebster Trip war. Aber weil ich immer wieder gefragt werde, wo und wann und was machen und wo schlafen, dachte ich, ich fasse mal unsere drei letzten Trips zusammen:

Sommer 2019, unterwegs mit dem Camper!

Gestartet haben wir damals in Brixen. Von München aus ist man da in guten drei Stunden. Hatte ich schon erwähnt, dass die kurze Anreise ein großer Pluspunkt für mich ist? Und ich liebe die Autofahrt über den Brenner. Das weckt so viele Erinnerungen und es ist einfach so, so schön… Und dann ändert sich das Klima immer mehr – und man ist in Italien. Traumhaft! Brixen ist eine pittoreske und sehr aufgeräumte Stadt, wir waren nur einen Nachmittag da, aber an das Essen im Brix 0.1 erinnere ich mich noch, es war nicht günstig, aber irre gut. Und die Location ist der Hammer! Ansonsten ist der Brixner Dom auf jeden Fall einen Besuch wert und bei schlechtem Wetter kann ich die Acquarena empfehlen.

Wir hatten eigentlich vor, viel herumzufahren, am Ende waren wir nach einer Nacht in Kastelruth fünf Nächte am Kalterer See. Weil es dort SO schön ist! Der Campingplatz Gretl ist klein und gemütlich. Wir hatten den perfekten Stellplatz und das perfekte Wetter und dann haben wir auch noch direkt nette Menschen kennengelernt. Ich erinnere mich daran, dass unser Sohn in der Badehose geschlafen hat, damit er morgens sofort wieder mit seinen Freunden losziehen und in den See springen kann. Es war wahnsinnig schön. Das Gretl am See ist ein super Restaurant, auch das Strandbad ist toll. In der Nähe gibt es aber auch noch ein paar weitere nette Restaurants und es gibt auch einen kleinen Supermarkt und ein Strandbad für Pommes. Wir haben auch oft abends einfach eine Nudel gekocht. Hier habe ich das erste Mal “Campen gefühlt”. Die Einfachheit, die Nähe zur Natur, morgens sind wir so erholt aufgewacht, ich habe unsere vier Tassen und Teller nach dem Frühstück abgewaschen (Im Camping-Supermarkt gab es frische Brötchen!) und selbst das habe ich als meditativ empfunden. Es war herrlich. Rund um den Kalterer See gibt es auch einige Hotels, von denen ich nur Gutes gehört habe. Zu Beispiel das Hotel Seeleiten, oder das Parc Hotel.

Unser Zuhause für zwei Wochen!
Am schönen Kalterer See
Mit Bergpanorama!

Einen Tagesausflug haben wir nach Tramin gemacht. Dort sind wir eher zufällig gelandet und es ist so hübsch! Wir haben wahnsinnig gut gegessen und zwar in der Bürgerstube. Natürlich kann man in Dramen auch herrlich Wein trinken, wie überhaupt in der ganzen Gegend (die Südtiroler Weinstraße…), aber wir mussten da leider passen.

Dann waren wir einen Tag am Gardasee (das ist dann schon Trentino-Südtirol und auch ein bisschen anders), einen Tag in Verona und auf dem Rückweg haben wir noch zwei Nächte am Tennosee verbracht. Der ist eiskalt, aber irre schön und den Campingplatz kann ich auch empfehlen. Auch das ist dann Trentino-Südtirol, man merkt das daran, dass die Menschen italienisch sprechen! Aber das ist ja auch das Schöne an der Gegend, dass man so schnell im Rest von Italien ist. Selbst für einen Tagestrip lohnt sich Venedig oder Verona, oder oder… Ich habe an unseren Camping-Urlaub nur gute Erinnerungen. Wir sind recht günstig weggekommen, haben viel gekocht, viel erlebt und SO viel gesehen. Das ist so toll am Reisen mit dem Auto: man sieht so viel! Vor Serpentinen sollte man allerdings keine Angst haben, klar…

Herbst 2020, die Luxus-Version

Gestartet haben wir im ersten Corona-Herbst im Family Home Alpenhof in Meransen. Wir sind fast durchgefahren, denn es ging gerade die zweite Welle los, wir waren frisch negativ PCR getestet und wollten kein Risiko eingehen. Der Alpenhof war eine unserer ersten Familienhotel-Erfahrungen und dann gleich so eine gute. Mir ist vor allem das Essen in Erinnerung geblieben, das wirklich fantastisch war. Auch das Kinderbuffet war herrlich und fernab von Chicken Nuggets und Pommes. Außerdem ist der Alpenhof sehr familiär, freundlich und gemütlich. Es gibt einen großen Pool-Bereich, eine sehr nette Kinderbetreuung und tausend Aktivitäten. Wir haben damals einen Tag einen Ausflug mit der Gitschbergbahn gemacht und oben lag schon Schnee. Im Oktober! Ich weiss noch, dass ich eher für einen Spätsommer-Trip gepackt hatte und wir definitiv die falschen Schuhe dabei hatten, aber es war SO ein Erlebnis.

Einen weiteren Ausflug haben wir nach Bozen gemacht, um Freunde zu treffen, die viel in der Gegend sind. Mit der Rittner Seilbahn sind wir nach Ritten gefahren. Ein Wahnsinnserlebnis! Dort haben wir einen Spaziergang zum Kaserhof gemacht, es gibt dort Lamas zu sehen, das war super. Vor allem für die Kinder, wir haben dort mehrere Stunden verbracht. Wer in Ritten übernachten möchte: Das Hotel am Hang sieht toll aus, da möchte ich unbedingt noch mal schlafen.

Dann haben wir Freunde in Trento besucht, das ist auch wieder der italienische Part von Südtirol, aber auch sehr, sehr schön. Wir hatten damals ein AirBnb gemietet, ich finde, es gibt da einige sehr Familienfreundliche AirBnbs!

Zwischendurch sind wir sogar noch einen Tag und eine Nacht nach Venedig gefahren, meine Tochter ist alleine über den Markusplatz gerannt und hat Tauben gejagt, unfassbar, es war eben Corona. So leer wird Venedig wohl nie wieder sein. Am nächsten Tag haben wir in Verona Mittag gegessen und sind dann ins Feuerstein gefahren. Dazu muss ich wohl nicht viel sagen, das Feuerstein ist zu Recht der Traum von sehr vielen Familien. Es ist leider ein sehr teures Vergnügen, aber ich sage immer: wenn man sich das leisten kann, dann sollte man es machen. Denn so ein Aufenthalt ist wirklich ein gutes Investment. Wir waren SO erholt, auch wenn wir nur drei Nächte da waren. Die Kinderbetreuung ist phänomenal, die Lage des Hotels sowas von schön, der Spa-Bereich ist Eins A, es gibt Wasserrutschen ohne Ende, einen Buddel-Raum, einen Kreativraum. Jeden Tag gibt es am Nachmittag ein Angebot für Eltern und Kinder und auch viele Aktivitäten nur für Eltern. Wandern, Yoga… Das Essen ist spitze, es stimmt einfach alles. Und dennoch muss ich sagen, dass ich eher eine Individual-Urlauberin bin. Es war ganz, ganz toll. Aber ich mag die Abwechslung. In diesem Urlaub hatten wir sie ja sogar, wir waren bei Freunden, im AirBnb, im 4-Sterne und im 5-Sterne-Hotel. Alles hatte was für sich!

Herbst 2022 : Mädchen-Trip nach Lana

Und zuletzt waren wir jetzt gerade im Herbst 2022 in der Region Lana. Nur meine Tochter und ich, und wir hatten noch eine Freundin und deren Tochter mit dabei. Das war auch wieder ein sehr vielfältiger Trip, was damit zu tun hat, dass nun auch die Kleine mit ihren sechs Jahren fast alle Aktivitäten mitmachen kann. Und an der Wahl unseres Hotels. Wir waren nämlich im Grafenstein und ich finde, das Grafenstein ist ein toller Mix aus allen Hotels, in denen ich bisher war. Es gibt morgens ein reichhaltiges Frühstücksbuffet und nachmittags Kuchen, aber kein Abendessen. Die Zimmer haben eine Küche, man kann also kochen, was viele Familien mit kleinen Kindern auch gemacht haben. Wir waren aber abends fast immer essen, was ich auch total empfehlen kann, denn wie gesagt: man kann in der Gegend ÜBERALL sehr gut und sehr kinderfreundlich essen!

Es gibt auch immer wieder Aktivitäten für die ganze Familie im Hotel, zum Beispiel eine Pizza-Night. Das Hotel ist familiengeführt – und das merkt man!
Im Grafenstein gibt es eine Kinderbetreuung, die extrem liebevoll und nett gemacht ist. Am ersten Abend haben unsere Kids Fackeln gebastelt und eine Fackel-Wanderung gemacht, ein Erlebnis, das uns allen für immer in Erinnerung bleiben wird. Am letzten Tag haben sie eine Aufführung vorgeführt, so lustig! Und zwischendurch wurde gebastelt, getobt, es gibt Go-Karts, einen Fußballplatz – unsere Mädchen wollten da gar nicht mehr weg!

Aber wir haben auch ein paar Ausflüge gemacht: Am ersten Tag waren wir im Kränzelhof, ein Weingut mit einem irre schönen Garten mit Labyrinth, und und und. Es war so schön – und dieses Mal sprang auch ein Glas Wein für uns raus. Abends waren wir im Haidenhof essen, eine unglaublich schöne Location mit extrem nettem Personal und sehr gutem Essen. Es gab Maronen und Kaiserschmarren, die Kids durften live beim Maronen rösten dabei sein und ich habe gelernt, dass man diese anschließend mit Butter bestreichen sollte. Der Haidenhof liegt oberhalb von Tscherms, direkt am Marlinger Waalweg und am Meraner Höhenweg. Wir sind am nächsten Tag gleich wieder hin, zum Mittagessen, dann ohne Kinder, denn wir waren alleine wandern!

Die Wanderwege sind nicht zu anspruchsvoll und es ist für jeden was dabei. Von euch explizit empfohlen wurde der Brandis-Waalweg, ein schöner Wanderweg von Lana durch Weinberge, Apfelwiesen und Kastanienhaine bis zum Wasserfall. Außerdem kann man mit der Gondel rauf zum
Vigiljoch und dann zur Glampl Alm wandern. Beide Wanderungen sind sehr leicht und auch mit kleineren Kindern und sogar Kinderwagen machbar. Manche Wege sind wir auch mit den Kindern gelaufen! Außerdem waren wir im Südtiroler Obstmuseum und an einem anderen Abend beim Pfefferlechner essen. Mit Blick auf den Kaninchenstall! Dass das für die Kinder ein Kracher war, muss ich wohl nicht betonen, oder? Der Pfefferlechner ist nicht nur Restaurant, sondern auch Brauerei (sehr zu empfehlen: das alkoholfreie Bier mit Basilikum-Note!), wir haben fabelhaft gegessen.

Was mich immer wurmt, wenn man ein schönes Hotel hat: man verbringt dort ja eigentlich zu wenig Zeit. Deshalb hatten wir in Lana einen ganzen Tag (es hat auch noch geregnet, perfekt!) eingeplant, um nur in der Sauna rumzuhängen. Die Kinder waren in der Betreuung und wir haben einfach mal entspannt.
Abends hatten wir dann eine Kochbox von Karl Telfser aufs Zimmer bestellt. Das war schnell zubereitet und super lecker. Allerdings: Es macht Sinn, wenn man sich für ein, oder maximal zwei Gerichte entscheidet. Sonst kommt man doch wieder in den Stress und das will ja wirklich niemand im Urlaub.

Was man noch machen kann in der Gegend? SO viel. Hätten wir mehr Zeit gehabt, hätten wir noch eine Tour mit der Seilbahn nach Burgstall-Vöran zum Knottnkino gemacht. Oder die
Orchideenwelt besucht. Auch das Restaurant Etschgrund wurde empfohlen und die Gärten von Trauttmansdorff. Es gibt auch noch eine Greifvogelwarte in Dorf Tirol und einen tollen Markt in Meran, die Rockarena (für Schlechtwetter-Tage!). Und, und, und…

Also… ihr hört es schon. Das war nicht mein letzter Südtirol-Trip. Auch wenn ich immer mit ein paar Kilo mehr auf den Rippen zurück komme (das Essen ist einfach ZU gut), ist es für mich der perfekte Ort mit Kindern. Viele der vorgestellten Locations haben übrigens bis Ostern zu, aber ich wollte sie euch nicht vorenthalten. Und man kann natürlich jetzt schon für 2023 reservieren. An vielen Orten kann man auch das ganze Jahr urlauben und sogar Skifahren. Prinzipiell würde ich sagen: Südtirol geht bei jedem Wetter, wir waren aber nun zwei Mal im Herbst da – und das war schon ganz besonders schön…