Familienfreundliche Vorbild-Unternehmen: Wildling

Treue Leser:innen erinnern sich vielleicht an unsere Beiträge "Familienfreundliche Vorbild-Unternehmen"(Hier und hier). Die wollen wir jetzt wieder verstärkt in den Fokus rücken! Und haben auch schon fleißig Firmen gesammelt, die sich das Thema "Vereinbarkeit" nicht bloß auf die Fahne schreiben, sondern es auch wirklich leben. Dabei haben wir tolle Tipps unter anderem von euch bekommen - und freuen uns auch weiterhin, wenn ihr uns Arbeitgeber:innen empfehlt, die wirklich familienfreundlich sind. Denn auf dem "Papier" der Website, dem Social Media Auftritt sind es ja die meisten. Das Thema "Employer Branding", also die gezielt gestaltete Wahrnehmung eines Unternehmens als Arbeitgeber, ist längst über die Start-Up-Szene hinaus ein beliebtes Mittel zur Personalgewinnung. Im Wettrennen um passende und motivierte Talente für das eigene Unternehmen ist die Zielgruppe "Eltern" mit ihren Bedürfnissen natürlich vordergründig immer auf der Agenda. Wir wollen euch hier aber Unternehmen zeigen, die wir wirklich besonders finden hinsichtlich Vereinbarkeit und Familienfreundlichkeit. Heute geht es dabei um Wildling! Die tollen Minimalschuhe für Kinder und Erwachsene kennen sicherlich die meisten. Wie es so ist, für Wildling zu arbeiten, verraten euch heute drei Mitarbeiter:innen.

Wildling Shoes ging 2015 mit einem Team aus zwei Personen, dem Gründer:innen-Paar Anna und Ran, an den Start. Die beiden hatten eine Vision: Nämlich sprichwörtlich neue Wege gehen beim Thema Schuhwerk. Ran als gelernter Sporttherapeut, Trainer und seit jeher leidenschaftlicher Barfußläufer entwickelte also gemeinsam mit seiner Frau Anna Schuhe, in denen sich die Fußmuskulatur frei entwickeln und kräftigen kann. Da die Banken ihnen nicht genügend Kredit geben wollten, initiierten die beiden kurzerhand ein Crowdfunding. Und siehe da: Es gab schnell eine passionierte Fan-Gemeinde, die genau solche Schuhe wollte.

Ein Wildling-Fan von Tag Eins an, ist übrigens Christina Travisano, eine der drei Mitarbeiter:innen, mit denen wir gesprochen haben! Sie hatte bereits vor dem offiziellen Onboarding bei Wildling eine Facebook Community gegründet, die es bis heute gibt und die knapp 35.000 Mitglieder zählt. Dass dem Gründerpaar Anna und Ran auch Themen wie Nachhaltigkeit und ein authentisches und faires Miteinander eine Herzensangelegenheit sind, zeigt sich nicht zuletzt beim Thema Teamführung. Von den inzwischen etwa 260 Mitarbeiter:innen arbeiten 77% remote und über ganz Deutschland verteilt – tägliche Präsenz ist nur in den Teams Logistik und Showroom gefragt. Ein klassisches Konzerngebäude gab es noch nie.

Das hat natürlich den den Vorteil, dass Mitarbeiter:innen auch von überall her zu Wildling kommen können, ohne den Wohnort wechseln zu müssen. Dafür, dass dabei das Teamgefühl nicht auf der Strecke bleibt, sorgten regelmäßig stattfindende Treffen und Team-Events. Sowie natürlich auch – in Zeiten der Pandemie eh selbstverständlich geworden – regelmäßige Onlinemeetings. Flache Hierarchien, gemeinsam definierte Zielvorgaben sowie Vertrauensarbeitszeiten gibt es ja mittlerweile schon in vielen Unternehmen. Was wir aber bei Wildling wirklich herausragend finden, ist die temporäre Möglichkeit, bis zu 25 % der Arbeitsstunden bei vollem Lohnausgleich zu kürzen. Und außerdem auch die enge Zusammenarbeit mit einem Familienservice, der ganz konkrete Hilfen bei der Kinderbetreuung und Pflege von Angehörigen bietet. Wir wollten wissen, wie das genau funktioniert und haben mit drei Mitarbeiter:innen mit jeweils ganz unterschiedlichen Hintergründen gesprochen. Und uns von ihnen erzählen lassen, warum sie gern bei Wildling arbeiten.

Christina Travisano
Product Data Specialist im Team Webshop and Digital Solutions

Tina ist seit Juni 2016 offiziell bei Wildling. Sie ist seit dem Crowdfunding mit dabei und damit sozusagen Mitarbeiterin Nr. 2. Sie hat drei Kinder (Romeo, Loris und Lailani) zwischen 14 und 6 aus einer früheren Beziehung und lebt mit ihrem Partner in Crime und Bonuspapa der Kids zusammen. Als sie zu Wildling kam, war sie gerade frisch getrennt und alleinerziehend.

Wie viele Stunden arbeitest du pro Woche?
Ich arbeite 40 Stunden.

Inwieweit arbeitest du flexibel?
Ich kann meine quasi Arbeitszeiten frei einplanen, nur Termine für Meetings geben einen kleinen Rahmen vor.
So kann ich morgens schon ganz früh arbeiten, sobald die Kids aus dem Haus sind, oder – wenn beispielsweise ein Termin ansteht – auch einfach einmal später anfangen. Auch bin ich nicht ortsgebunden, was uns zum Beispiel ermöglichte, ganz spontan und trotz bevorstehenden Relaunch die Omi zu ihren Geburtstag im Schwarzwald zu überraschen! Das ist mit das Tollste: dass ich einfach immer und von überall aus arbeiten kann. Im Garten, auf dem Spielplatz oder auch mal gemeinsam mit Kolleg:innen.

Wie ist eure Kinderbetreuung organisiert?

Die beiden “Kleinen” besuchen nach dem Unterricht die Ganztagsschule und werden danach entweder von mir oder der Nachbarin abgeholt, deren Tochter mit meiner Kleinsten in die Klasse geht. Der Große kommt selbständig mit dem Bus zur Schule und zurück und kocht auch mal selbst zu Mittag, wenn ich es z.B. noch nicht geschafft habe, weil ich in Meetings steckte.

Warum hast du dich bei Wildling beworben?
Hab ich nicht :)! Da ich seit Anfang an Wildling Fan und Crodfundern der ersten Stunde war – und außerdem eine Wildling Fan-Gruppe auf Facebook gegründet und mit Informationen versorgt habe, kam Anna eines Tages auf mich zu und fragte, ob ich nicht für sie arbeiten möchte. Die kleine Gruppe hat sich im Lauf der Jahre zur Wildling Community mit heute knapp 35.000 Mitgliedern gemausert. So kam ich damals zu Wildling und freute mich natürlich, bei einer Firma arbeiten zu können, hinter deren Werten und Visionen ich zu hundert Prozent stehen kann.

Was passiert, wenn deine Kinder krank sind?
Dann wird gekuschelt :) ! Wenn sie wirklich sehr krank sind, kurieren sie sich neben meinem Schreibtisch auf der Couch aus, auch sonst bietet das Home Office die Möglichkeit, sie selbst zuhause betüddeln zu können. Einzig Zwischenrufe und das Winken in die Kamera während Meetings könnten ein wenig reduziert werden, aber glücklicherweise ist das den meisten Kolleg:innen nicht unbekannt und zaubert oft ein Lächeln in die Gesichter.

Wir organisierst du dich mit deinem Partner bezüglich Arbeit- und Familienzeiten?
Je nachdem, was ansteht, passe ich meine Arbeitszeiten flexibel an. Da kann es auch vorkommen, dass ich einmal abends oder auch am Wochenende arbeite, weil wir z.B. einen besonders schönen Sonnentag für einen kleinen Ausflug nutzen wollen. Meist aber sind die regulären Arbeitszeiten am Geschicktesten für alle, sodass ich nicht mehr arbeite, wenn alle zuhause sind und wir das Familienchaos voll und ganz genießen können.

Du bist bei Wildling ja Mitarbeiterin „Nr. 2“, also quasi von der ersten Stunde an dabei. Inwieweit konntest du bei Wildling auch deine eigenen Vorstellungen von „Vereinbarkeit“ und „Familienfreundlichkeit“ einbringen und umsetzen?
Als ich bei Wildling anfing, steckte ich mitten in der Trennung vom Vater der Kids und war lange Zeit alleinerziehend. Das stellte mich natürlich vor besondere Herausforderungen. Diese konnte ich aber mit den damals noch sehr wenigen Kolleg:innen besprechen und sehr familiär meistern. Und das war dann von Anfang an ein gutes Beispiel, wie es trotz gewisser Herausforderungen funktionieren kann, Müttern, Alleinerziehenden und Familien die Chance zu bieten, für Wildling zu arbeiten. Dass es normal ist, wenn die Kids bei beruflichen Reisen bzw. Treffen dabei sind, weil eines noch gestillt wird, oder es eben bei Meetings auch einmal lauter wird im Hintergrund. Flexible und an das Familienleben angepasste Arbeitszeiten gab es somit schon von Anfang an. Und ebenso ein wertschätzendes Miteinander.

Was schätzt du besonders an deinem Arbeitsmodell und Arbeitgeber?
Die Freiheit und das Vertrauen. Ich bin ziemlich frei in den Dingen, die ich tue und wie ich sie tue.
Flache Hierarchien, selbständiges und selbstverantwortliches Handeln stärken das Vertrauen in sich und seine Fähigkeiten. Wir wissen, wofür wir stehen und können uns ständig weiterentwickeln, sodass jede:r bei Wildling den für sie/ihn optimalsten Job und Platz finden kann. Gerade in diesen Zeiten und mit drei Kids ist die mögliche Stundenreduzierung um 25 % bei vollem Gehalt ein Segen, dafür bin ich sehr dankbar! Da es doch hin und wieder sehr chaotisch werden kann, wenn nicht nur der Hund, sondern auch drei Kids und Partner plötzlich alle zuhause sind und ihre Aufmerksamkeit fordern.

Wow, das klingt ja wirklich nach einem tollen und besonderen Angebot, mit der Stundenreduzierung bei vollem Gehalt! Kannst du mir darüber etwas mehr erzählen? Wie genau funktioniert das – und wie sind die Bedingungen?
Na klar, sehr gerne! Seit Anfang der Corona-Zeit kann jede:r bei uns ohne Gehaltseinbußen die Arbeitszeit um 25% reduzieren. Das ist der grobe Rahmen und ein freiwilliges Angebot, mit dem wir hoffen, die Belastung überall senken zu können. Hier sind jedoch explizit nicht nur Eltern gemeint, sondern alle Teammitglieder, die Bedarf haben. Bedingungen gibt es tatsächlich keine! Und das Ganze kann einfach ohne Begründung beim Teamlead beantragt werden. Wir gehen dann mit dem Mitarbeitenden seine/ihre jeweiligen OKRs (Objectives and Key Results, also individuelle Zielvereinbarungen) durch und entschieden gemeinsam, welche davon gestrichen werden. Es ist also tatsächlich ein bedingungsloses und niedrigschwelliges Tool, um gerade auch Eltern, die von der Mehrfachbelastungen der Pandemie betroffen sind, direkt zu unterstützen.

Danke, liebe Tina!

Jonas Schweitzer-Faust
Video Content Creator im Visual Arts Team

Jonas ist seit 2019 bei Wildling und gelernter Schauspieler und Regisseur. Seine Frau ist ebenfalls bei Wildling angestellt und die beiden haben zwei gemeinsame Kinder. Jonas hat außerdem noch eine Tochter aus einer vorigen Beziehung.

Du und deine Frau arbeiten arbeiten im selben Unternehmen. Welche Vor- und Nachteile hat das?
Wir verstehen, worum es geht, wenn wir über unsere Arbeit reden. Was sowohl ein Vor- als auch ein Nachteil sein kann. Meist ist es ein Vorteil und wir können uns Feedback geben oder gegenseitig helfen. Schwierig wird es, wenn wir eigentlich beide einen Termin wahrnehmen sollten und die Kinderbetreuung ausbleibt. Dann spielen wir “Schere, Stein, Papier” darum, wer hingehen darf.

Du arbeitest 35 Stunden, deine Frau 30 Stunden. War das schon von Anfang an so, oder hattet ihr auch schon ein anderes Modell?

Abhängig vom Alter der Kindern haben wir zwischenzeitig Stunden reduziert und meine Frau hat nach den Geburten der Kinder zunächst mit weniger Stunden begonnen und dann langsam wieder erhöht. Ich habe währenddessen Elternzeit genommen und mich mehr um die Kids gekümmert. Aber als beide Jungs endlich in der Kita waren, haben wir doch merklich aufatmen können.

Wie organisiert ihr euch, wenn die Kinder krank sind?
Wir sprechen jeden Tag ab, wann wer von uns Betreuungsschichten mit den Kindern übernehmen kann und wo vielleicht ein Termin verschoben werden kann. Bis auf online Meetings und spezielle Veranstaltungen sind wir komplett frei, unsere Arbeitszeit selbst einzuteilen. Diese Freiheit hilft uns sehr. Trotzdem, da machen wir uns nichts vor, ist und bleibt es extrem anstrengend, Kinder und Arbeiten unter einen Hut zu bringen.

Ihr arbeitet beide komplett von zuhause aus. Habt ihr dafür jede*r seinen eigenen Arbeitsbereich? Und was macht ihr, wenn euch zuhause mal „alles zu eng“ wird?
Wir haben ein sehr kleines Arbeitszimmer, in dem ich meist arbeite oder wir uns abwechseln. Wer die Kids betreut, räumt das Büro. Meine Frau arbeitet lieber mal am Küchentisch, im Wohnzimmer oder auch im Garten. Der Küchentisch als Arbeitsplatz führt manchmal zu lustigen Situationen, wenn mich Leute aus dem Meeting heraus grüßen, wenn ich etwas aus dem Kühlschrank nehme. Bisher ist es uns wegen fehlenden Arbeitsplätzen noch nicht zu eng geworden. Schwierig wird es, wenn jemand von uns doch noch mal eben die neuesten Nachrichten von der Arbeit am Handy checkt und in so eine Starre verfällt, wo alles andere ausgeblendet wird. Da fliegen dann manchmal die Legosteine.

Hast du Elternzeit genommen? Und wenn ja: Wie lange?
Bei unserem ersten gemeinsamen Sohn habe ich neun Monate genommen, beim zweiten nur sechs Monate, weil wir in ein größeres Haus gezogen waren. In der günstigen kleinen Wohnung war es finanziell leichter, mehr Zeit zu nehmen.

Warum würdet ihr euren Arbeitgeber als „familienfreundlich“ bezeichnen? Welche Vorteile genießt ihr hier, die ihr woanders vielleicht nicht hättet?
Wir dürfen unsere Arbeitszeiten selbst einteilen. Außerdem gibt es ein generelles Verständnis für Kinder, die ein Meeting “sprengen”. Oder auch dafür, dem (Online-)Meeting mal auf dem Weg zur Kita  nur halb beiwohnen zu können. Dafür wir bei uns keiner schräg angeschaut. Es gibt viele Kolleg:innen und Vorgesetzte,  die ebenfalls Kinder haben und so wissen, wie es manchmal läuft, wenn die Kita dicht ist und alle verschnupft sind.

Vielen Dank für den Einblick, lieber Jonas!

Katharina Kaufmann-Pika, Teamlead Offline & Events


Katharina ist seit 2017 im Unternehmen und Mutter von vier Kindern. Ihr Sohn Theo ist Autist mit Pflegestufe 3. Katharina hat vorher in der Hotellerie und in der Gastronomie gearbeitet.

Wie viele Stunden arbeitest du pro Woche?
Ich arbeite 40h/Woche.

Wie organisiert ihr euren Alltag mit vier Kindern und wie teilst du die anfallenden Aufgaben mit deinem Partner auf?
Als getrennte Partner:innen leben wir derzeit eine Eltern-WG in einer Patchwork-Konstellation mit unseren vier Kindern. Besonders durch die Pandemie haben sich noch einmal neue und zusätzliche Herausforderungen gezeigt, die es gemeinsam zu meistern gilt. Aufteilungen passieren derzeit im Wochentakt anhand dessen, wie wir Eltern jeweils beruflich eingespannt sind, ob ich für und mit Wildling auf einem Event unterwegs bin und welche besonderen Termine es mit den Kindern wahrzunehmen gilt. Dabei den Blick auf die Kinder mit ihren besonderen Bedürfnissen und Wünschen zu wahren und unsere eigenen Grenzen zu erkennen ist nicht immer ganz einfach. Es gibt feste Aufteilungen in Haushaltsdingen, die mit den jeweiligen Vorlieben einhergehen, wie die Wäsche, die ich ungern aus der Hand gebe (haha) und den Zubettgehritualen, bei denen wir uns möglichst täglich abwechseln und Unterstützung bei Hausaufgaben und Co. die wir, gemeinsam mit den Kids handeln, so wie es in den jeweiligen Tag passt.
Ich habe für mich in den letzten zwei Jahren gelernt, Zeit einzuplanen für die Dinge, die mich fernab meiner Rolle als Mutter und im Job motivieren und Kraft geben.

Eines deiner Kinder ist autistisch mit Pflegestufe 3. Vor welchen besonderen Herausforderungen stehst du im Arbeitsleben als Mutter eines Kindes mit Pflegestufe?
Die besondere Herausforderung liegt darin, neben der Arbeit im Homeoffice und dem täglichen Wahnsinn in einem Haushalt mit vier Kindern, eine Struktur zu schaffen, die Theo Sicherheit und Beständigkeit gibt. Das gelingt nicht immer und besonders in Zeiten, in denen viel auf der beruflichen und privaten Agenda liegt, merke ich die Auswirkungen sofort. Unruhe, schneller aufkommende Konflikte zwischen Theo und seinen Geschwistern, Hilflosigkeit und Frustration.
Wir bemühen uns, es nicht erst soweit kommen zu lassen, aber gerade in turbulenten Zeiten kreuzen sich berufliche Verantwortlichkeiten bei uns als Eltern mit Terminen bei Therapeuten, Ärzten, Behörden usw. Die Doppelbelastung als pflegende Angehörige und Arbeitnehmerin ist manchmal eine große Herausforderung.
Dass ich durch meine Arbeit bei Wildling, insbesondere durch die Flexibilität, die mir die Arbeit im Homeoffice bringt, die Chance habe, Termine mit meinem Kind in den normalen Tagesablauf einzubauen, ist eine große Entlastung und ein Lifesaver!

Gibt es hier ansonsten noch Unterstützung?

Aus meinen Erfahrungen der letzten vier Jahren bei Wildling kann ich sagen, dass ich mir der Unterstützung meiner Kolleg:innen immer sicher sein kann, wenn es darum geht, einmal Termine um eine halbe Stunde zu verschieben oder sich kurzfristig im Meet vertreten zu lassen, weil das Kind außerplanmäßig aus der Schule abgeholt werden muss, oder dringend Unterstützung benötigt. Das Verständnis für jede:n Einzelne:n ist herausragend.
Was bei uns Übrigens auch toll ist: Wir arbeiten eng mit einem Familienservice zusammen, der unseren Mitarbeiter:innen ganz konkrete Hilfestellungen beim Thema Pflege von Kindern und Angehörigen bietet. Zum Beispiel unterstützt er auch bei der Vermittlung von Kitaplätzen oder ambulanten Pflegediensten. Und man kann (virtuelle) Kinderbetreuung in Anspruch nehmen. Oder auch Coaching für spezielle Lebenslagen und eine gute Work-Life-Balance kann jederzeit in Anspruch genommen werden. Es gibt sogar eine 24-Stunden-Hotline für akute Krisensituationen. Toll, oder?

In der Tat! Du hast ja vorher in einer ganz anderen Branche gearbeitet. Wie sah es denn da bezüglich der Vereinbarkeit aus?
Vereinbarkeit ist in der Branche, aus der ich ursprünglich komme ein Fremdwort (gewesen). Ich habe in Vorstellungsgesprächen klar diskriminierende Absagen erhalten, weil ich Mutter von damals zwei Kindern war. Mit Begründungen, bei denen ich mir noch jetzt die Haare raufen möchte. Als Restaurantleitung habe ich vermieden, mögliche Vereinbarkeitshürden mit in den Job zu tragen, mit der Angst und dem Wissen, dass mich Kolleg:innen, Vorgesetzte und das Team schneller für nicht belastbar, flexibel genug und als möglicherweise unzuverlässig einschätzen würden. Diesem Druck wollte und konnte ich mich ab einem gewissen Zeitpunkt nicht mehr aussetzen und habe dann nach Alternativen gesucht. Und diese glücklicherweise bei Wildling gefunden.

Wie findest du es, komplett remote zu arbeiten? Vermisst du auch manchmal das Zusammensein mit KollegInnen?
Als Lead Offline & Events bei Wildling, bin ich, zumindest in den letzten zwei Jahren, in den Genuss gekommen, meine Arbeit sowohl remote als auch vor Ort bei unseren Partner:innen und Kund:innen zu gestalten. Diesen Ausgleich brauche ich als Person, daher freut es mich umso mehr, dass ich mich künftig gänzlich auf das Thema der Events konzentrieren und damit auch in Zukunft für Wildling außerhalb des Homeoffice unterwegs sein darf. Darüber hinaus gibt es viele Möglichkeiten, mit meinen Kolleg:innen in Kontakt zu treten. Sei es bei virtuellen Coffee Meets, in Workshops vor Ort, Teamtreffen oder Coworkingmöglichkeiten im eigenen Zuhause, bei Kolleg:innen oder im Café um die Ecke. Also nein, mir persönlich fehlt nichts!

Gäbe es noch etwas, was du dir in punkto „Familienfreundlichkeit“ zusätzlich wünschen würdest von deinem Arbeitgeber?
Ich bin tatsächlich der Überzeugung, dass die Grundlagen alle geschaffen sind und wir nur noch etwas besser darin werden können, unsere Rollen sichtbar zu strukturieren, transparent zu machen und Synergien zu bilden, um uns in den Themen bestmöglich auszutauschen und zu unterstützen und so Entlastung schaffen und auch den mentalen Druck zu nehmen, den man sich in Hochphasen ganz von selbst macht.

Vielen Dank für das Gespräch und weiterhin alles Gute, liebe Katharina!

Dieser Beitrag entstand in freundlicher Kooperation mit Wildling Shoes.

 

Picture Credits: Nina Kurz, Sandra Dienemann, Nora Tabel, Jonas Schweitzer-Faust, Jonas Bär, Katharina Kaufmann-Pika privat