8 Tipps für einen entspannten Kindergeburtstag

Als wir euch vor Kurzem nach Themen gefragt haben, kam ganz oft: Kindergeburtstage! Was machen? Was anbieten? Wie kann man etwas Schönes planen, ohne ein Vermögen auszugeben? Ich gestehe hier mal: ich mag Kindergeburtstage nicht besonders. Als die Kids klein waren, habe ich noch sehr gerne große Gatherings gemacht, zum Brunch eingeladen zum Beispiel. Aber da ging es auch eher um meinen Partner und mich, wir haben unsere Freunde und deren Kids eingeladen und die Kleinen haben gespielt, während wir Sekt getrunken haben.

Mit steigendem Alter steigen auch die Ansprüche. Von allen und auch an sich selbst. Die Kinder wollen selbst einladen (“Keine Mädchen!!!”), “der Lukas hatte so eine tolle Schatzsuche bei seinem Geburtstag”, und “die Lilli hat so coole Tüten mitgegeben, für jeden Gast eine!” Zudem sind Kinder dann auch gerne mal Nervenbündel am eigenen Geburtstag, sie schlafen oft in der Nacht vorher schlecht, wachen sehr früh auf, die Erwartungen sind groß, die Nerven dünn, der Zucker tut sein übriges – halleluja.

Ich bin deshalb Fan davon, alles eher ein bisschen Low Key zu machen am Kindergeburtstag. Ist eh schon alles so spannend. Das kann aber – mal wieder – jede Familie für sich entscheiden. Je nach Interessen, Vorlieben, Talenten und Kapazitäten. Ich kenne gleich mehrere Familien, die immer so irre tolle, kreative Geburtstage schmeißen, mit Motto und Klettergarten und Matsch-Party und und und. Die lieben das! Aber es muss nicht so sein. Bei uns ist der Ablauf immer recht ähnlich, nix spannendes, meist im Park, einfach ein nettes Miteinander – und bisher kam es gut an. Kann sein, dass andere Eltern sich hinter meinem Rücken darüber austauschen, dass es bei uns immer so simpel zugeht und wir uns so “wenig Mühe” geben mit den Geburtstagen. Aber das ist mir egal. Meinen Kindern tut es nämlich auch ganz gut, wenn der Geburtstag nicht völlig überladen ist. Wir hatten auch schon aufwendige, große Feiern mit Motto und so weiter. Beim ersten Kind. Mache ich nie wieder, ist mir viel zu anstrengend! Dennoch sollte man fancy Kindergeburtstage nicht gleich verurteilen – Alexandra Zykunov hat ja am Wochenende darauf hingewiesen, dass Instagram-Profile mit Bastelkunst und Backtalent einfach sehr viel mehr Aufmerksamkeit bekommen und dass der Druck, am Geburtstag zu performen enorm ist – und das ist auch sicher nicht unproblematisch. Aber die einzelnen Personen können dafür ja nichts. Und weil Eltern, die es simpel halten, eher weniger Aufmerksamkeit bekommen, oute ich mich hier einfach mal als eine, die es sich gerne leicht macht.

Man sollte sich beim Geburtstag ja immer auch überlegen: Für wen mache ich das hier? Für Instagram? Um die anderen Eltern zu beeindrucken? Das sollte vielleicht nicht die Motivation sein. Es sollte um das Kind gehen – und auch um einen selbst. Mir ist es wichtig, dass die Kids einen schönen Tag haben. Und dass ich ihn auch genießen kann! Hier also meine Tipps für einen entspannten Geburtstag, der allen Spaß macht, wenig kostet und den Eltern nicht die Nerven raubt.

1. Geburtstagstisch

Bei uns gibt es morgens immer einen Geburtstagstisch mit einem simplen Kuchen (oder Muffin, gekauft), einer Kerze, ein paar Geschenken und einer Girlande (immer die gleiche, habe ich vor 8 Jahren gekauft, bester Invest!). Bei Spotify Birthday Playlist an, Kerzen auspusten, fertig. Alles im Schlafanzug. Dazu kommt später meistens die Oma, sonst aber niemand. Als Dekoration eignen sich Konfetti, Luftschlangen, Ballons – oder auch nichts. Finde, das braucht es nicht unbedingt, die Kinder interessieren sich eh nur für die Geschenke! In Sachen Kuchen mache ich meistens Marmor- oder Zitronenkuchen (Backmischungen sind immer erlaubt), gerne mit ein bisschen Candy, das ist einfacher, als es aussieht! Ich backe allerdings auch wirklich gerne und gut, bin hier also kein Maßstab. Und es gab – wie gesagt – auch schon Geburtstage, da habe ich einen Muffin beim Bäcker um die Ecke gekauft und eine Kerze reingesteckt (Kuchenkerzen habe ich Unmengen, die sammle ich in einem Glas), das Kind fand das wundervoll!

2. Wie viele Kinder?

Bei uns ist die Regel, dass man so viele Kinder einladen darf, wie man alt wird. Also fünfter Geburtstag: 5 Kinder. Aber wenn wir draußen feiern und kein Corona ist, waren es auch schon mal ein paar mehr. Oft kamen sogar die Geschwister noch mit und es ergaben sich zwei Banden, eine große, eine kleine. War immer total nett. In der Wohnung würde ich immer auf so wenig Kids wie möglich setzen. Überhaupt vermeide ich persönlich große Runden in der eigenen Bude, wobei das auch besser wird, wenn sie größer sind. Je nachdem, wie eng man mit den Eltern ist und wie alt die Kinder sind, würde ich ab einem gewissen Alter auch auf “Abgebe”-Geburtstage setzen. Das ist meistens für alle eine gute Sache, ich kenne Eltern, die in den drei Stunden ins Spa gefahren sind, weil sie endlich mal eine verlässliche Kinderbetreuung hatten, haha!

3. Wie lange?

Drei Stunden, vier, maximal fünf. Danach sind alle bedient, ist zumindest meine Erfahrung. Hier gilt aber auch wieder: je älter die Kids sind, je entspannter wird es meistens auch. Und wenn man draußen ist und alle gut spielen, kann es auch mal länger werden. Ein gemütliches Geburtstagsgrillen im Freien, bei dem alle entspannt sind, kann man zum Beispiel auch schön ausklingen lassen und in den Abend ziehen, finde ich. Wenn man mit den Eltern klar kommt, versteht sich! Aber prinzipiell sind ein paar Stunden genug – insbesondere bei Abgebe-Geburtstagen.

4. Einladungen?

Kann man machen, muss man aber nicht. Es kann Spaß machen, mit den Kindern eine Karte zu basteln und diese z.B. in der Kita zu verteilen. In unserer Kita wurde das aber von den Erzieher:innen nicht so gerne gesehen, denn es führte oft zu Unmut bei den Kindern, die nicht eingeladen waren. Vielleicht also doch lieber verschicken? Mir alles zu aufwendig. Ich persönlich mache immer eine WhatsApp-Gruppe. Das reicht meiner Meinung nach völlig aus.

5. Entertainment-Programm

Wir hatten auch schon Geburtstage ganz ohne Programm, wenn die Kinder klein sind (bis drei?) finde ich das auch total okay. Danach gab es eigentlich immer Schnitzeljagd oder Schatzsuche. Einen vierten Geburtstag haben wir mit Topfschlagen, Stopptanz, und vielen weiteren, klassischen Geburtstags-Spielen verbracht, aber das fand ich sehr anstrengend. Einmal haben wir alle gemeinsam eine große Pizza gebacken, das war schön! Aber wie gesagt: Schatzsuche ist mein Liebling. Hier die Anleitung für eine einfache Schatzsuche: – Vier bis zehn Stationen aussuchen und an jeder Station einen Luftballon aufhängen. – Im Luftballon befindet sich das Rätsel! – Rätsel suche ich immer einfach im Netz, also ich google zum Beispiel: “Rätsel 5 Jahre” und dann sammle ich die, die ich passend finde. Ältere Kinder können die Rätsel natürlich auch selbst vorlesen und hier kann man sogar Rechenaufgaben einbauen. – Zusätzlich kann man den Kindern die Challenge geben, den Ballon selbst zu zerplatzen (je nach Alter). Wer es etwas ausgefallener mag, kann einen Detektiv-Fall mit Spuren und so erfinden. Haben wir auch schon mal gemacht, war damals (5. Geburtstag) aber fast zu schwer. – Der Schatz ist dann bei uns immer eine Kiste, in den für jeden eine kleine Tüte ist. Mit ausschließlich Süßkram und maximal ein Kindertattoo. Wer das anders sieht, muss kreativ werden! Wer Kapazitäten hat, kann auch Badezusatz, kleine Spielsachen, etc zusammensammeln. Aber ich finde, Zucker pur darf auch mal sein am Geburtstag. Ich nehme dafür einfache Butterbrottüten, die ich immer in Massen zuhause habe.

Was natürlich auch immer geht: eine Piñata. Ein Kind hatte sich letztes Jahr beides gewünscht, Schatzsuche und Piñata – und dann war die Piñata eben der Schatz. Eine Piñata kann man easy im Internet bestellen. Ihr seht: ich mache es mir gerne einfach. Aber ich habe eben auch die Erfahrung gemacht, dass Kinder keine riesigen Ansprüche haben. Was sie sich wünschen ist meistens eine gute Zeit, ein bisschen Anleitung und viele Süßigkeiten. Das hat man alles mit einer Schatzsuche abgedeckt. Die ja auch manchmal eine Stunde dauern kann, je nach Schwierigkeitsgrad!

Noch ein Tipp: Man kann sowas auch auslagern an (kinderlose?) Freund:innen und/oder Pat:innen: Einer kümmert sich um die Piñata, einer um die Schatzsuche.

Weitere Ideen: Eine Seifenblasenmaschine! Blinde Kuh, Schokokuss essen, Kinderdisco, Dosen werfen, kleine Pools aufstellen im Sommer, ihr wisst schon.

Zudem kann man auch recht günstig und einfach in Museen, Kletterhallen, Jump Houses, und so weiter Geburtstag feiern. Falls das in diesem Herbst/Winter Corona-bedingt möglich sein wird… In Berlin sind solche Sachen immer früh ausverkauft, aber wir waren selbst schon auf vielen tollen Geburtstagen in solchen Lokalitäten und ich war immer überrascht, wie günstig das ist. Wer mehr Geld ausgeben will: Fräulein Feiertag macht die schönsten, liebevollsten Kindergeburtstage. Die sind dann eher weniger Low Key, aber wie gesagt, das ist ja auch erlaubt.

6. Catering

Dazu haben wir vor kurzem sogar einen Leserbrief bekommen. Was soll man denn anbieten? Was ist zu viel, was zu wenig? Und ist es okay, wenn man sich Lego und Tonie-Figuren wünscht, aber nur Chips anbietet? Ich finde auch hier wieder: weniger ist mehr. Ich kenne kein Kind, das sich viel aus einem aufwendigen Buffet macht. Hier stellt sich also auch wieder die Frage: für wen macht man es? Bei uns gibt es immer Kuchen (den backt dann die Oma, oder wir kaufen einen) und Knabbereien, manchmal Gemüse mit Hummus, oder Brot und Käse. Vielleicht auch mal einen Nudelsalat, je nachdem, was die Kapazitäten sagen. Wenn diese eher aufgebraucht sind, dann bestellen wir Pizza. Oder wir machen Hot Dogs, auch super easy und unkompliziert. Einmal haben wir auch Pommes geholt! Apfelsaft und Wasser, manchmal für die Eltern Sekt. Fertig. Wenn der Geburtstag in keine Essenszeit fällt (also z.B. 15-18 Uhr) muss man sich da überhaupt nicht stressen. Ja, ich finde es sogar sympathisch, wenn man sich nicht zu viel Aufwand macht. Meine Erfahrung ist nämlich: das meiste Essen kommt nicht weg, das stresst dann extra – und insbesondere die Kinder interessieren sich eh maximal für den Kuchen.

7. Goodie Bags?

Ich weiß nicht, wer mit diesen Goodie Bags angefangen hat. Klar, freuen sich meine Kinder immer total, wenn sie nach einem Nachmittag voller Spiel und Spaß und Zucker auch noch eine kleine Tüte voll mit Spiel und Spaß und Zucker mit nach Hause bekommen. Aber muss es sein? Weil die Kids das ja mittlerweile schon fast verlangen, liebe ich den Kompromiss mit den Butterbrottüten im Schatz. Die meisten Kids essen den Inhalt natürlich direkt auf, aber manche nehmen den Rest auch mit nach Hause und da haben sie ihre Tüte :)

8. Und was für Geschenke wünscht man sich?

Ich finde nicht, dass ein Geburtstag ein Tausch sein muss à la “was ich ausgebe, will ich auch wieder einnehmen”. Insofern darf man sich auch mit wenig Budget etwas wünschen. Aber natürlich nie erwarten, dass das auch so geschenkt wird! Genauso wie man, wenn man eine aufwendige Feier schmeißt, nicht erwarten sollte, im Gegenzug teure Geschenke zu bekommen. In den ersten Jahren finde ich Schleichtiere eine schöne Sache, kosten 5-20 Euro, die Familien haben ja auch einfach unterschiedlich viel Geld. (Und bei vielen Geburtstagen wird es irgendwann teuer!). Auch Bücher, Tonies, kleine Lego-Sets kann man sich wünschen. Aber wie gesagt: die Erwartungshaltung würde ich hier klein halten, es geht doch darum, eine schöne Zeit zu haben und natürlich besorgen die großen Geschenke die Eltern (und Großeltern). Manche bringen nur eine Karte mit, andere ein paar Haarspangen, wieder andere ein großes Lego-Set. Die Kinder freuen sich über alles – und ich persönlich tue das auch immer!