Hasi und Co. – Das Lieblingskuscheltier
Hasi’s Farbe änderte sich langsam, von Hell-Weiß über Beige zu tiefem Grau. Hasi ist auch nicht mehr flauschig, sein Fell ist verklebt, er hat nun immer diesen “nasser Pudellook”, obwohl er gar nicht nass ist. Hasi riecht auch nicht immer gut, intensives Kuscheln, auf dem Bodenschleifen, (und ja, Hasi kommt eben manchmal auch mit aufs Töpfchen), sorgen dafür, dass er etwas stinkig ist. Obwohl ich ihn wasche: Mindestens einmal die Woche muss Hasi baden, immer ein kleines Event für Junio. Und Hasis kleines Rosa-Näschen hat auch schon den ein oder anderen Fleck, der nicht mehr rausgeht. Hasi ist nicht mehr der Frischeste.
Aber Hasi. Hasi begleitete uns nach Italien, Mumbai, auf die Andamanen Inseln, Bad Gastein, Frankreich…
Hasi war einfach immer mit dabei. Hasi überlebte sogar eine Attacke des Boxer-Hundes der Großeltern. Hasi verbrachte auch schon eine Nacht bei Regen im dunklen Park und wurde von Isabel und Xaver am nächsten Morgen gerettet. Als wir ihn in dieser Nacht schrecklich vermissten, hörte ich zum ersten Mal von Freunden: “Waas? Ihr habt nicht gleich einen Zweiten gekauft? Von Lieblingskuscheltieren immer zwei zu Hause haben!” Auch Junios Papa meinte schnell, dann kaufe man eben einen neuen. Einfach zwei kaufen? Das habe ich von pragmatischen Freunden schon öfter gehört, aber Hasi gibt es nur einmal und im Nachhinein muss ich zugeben, dass ich mehr Angst um Hasi hatte, als Junio. Hasi steht für soviel: Das Großwerden von Junio, all die Erfahrungen, Reisen, die schwierigen Zeiten. Er war immer mit dabei.
Kuscheltier-Kult
Vor allem seitdem wir das Wechselmodell leben, ist Hasi eben die Konstante für Junio. Auch Hasi muss immer wechseln. Wie wichtig er für Junio ist, merke ich beim Einschlafen: Ich habe beobachtet, dass Junio sich Hasis Pfote immer über die Augen legt. Jede Nacht. Und deshalb ist er auch wichtig für mich. Ja, ich habe mich auch schon dabei erwischt, an Hasi zu riechen, als Junio in der Kita war und ich ihn vermisste.
Über Junios Bett hängt ein Porträt von Hasi, das ich für Junio gemalt habe. Meine Absicht ist nicht, einen Kuscheltier-Kult zu betreiben, nein, ich freue mich einfach für Junio, dass dieses Stofftier so viel Bedeutung für ihn hat – das ist doch etwas Schönes, oder?
Manchmal sind Dinge eben doch mehr als bloße Gegenstände. Immer kommt es auf die Bedeutung an, die wir ihnen geben. Auch wenn sie langsam auseinanderfallen. Hasis Gliedmaßen sind schon etwas dünn an den Gelenken. Der Tag, an dem ihm ein Ohr oder eine Pfote abfällt naht – Nadel und Faden liegen schon bereit. Hasi soll uns noch lange begleiten.
Auch ich habe meinen Teddy, den ständigen Begleiter noch. Laut der Erzählung meiner Eltern wurde er mir von Freunden zur Geburt ins Bettchen gelegt – Freunde, die aus dem Westen zu Besuch waren. Aber nicht nur deshalb war der Teddy etwas ganz besonderes. Und irgendwie riecht er, trotz einer leichten Staubnote, immer noch wie früher.
Wie sieht euer Lieblingskuscheltier aus? Unser Hasi kam aus dem Hause Jelly Cat. Die Kuscheltiere sind unglaublich weich und am Po ein wenig beschwert (Sand?), sodass sie auch sitzen können. Generell kann man mit ihnen einfach gut kuscheln, Steiff – Tiere fanden wir eben oft etwas zu “steif”.
Jelly Cat Hase (so sah Hasi einmal aus)