Von der Natur und schwulen Flamingos

Heute geht es mal um Natur, Gesellschaft und schwule Flamingos.


Aber vorab: Isabel hat hier Anfang der Woche über das etwas veraltete Familienkonzept gesprochen, das in unserer Politik vorherrscht. Die moderneren Gesetzte sind teilweise da – die Politik zieht hinter her. Dass es Patchworkfamilien gibt, dass das konventionelle Vater-Mutter-Kind-Konzept oft überholt ist und manches in der Politik an der Realität vorbei geht, wissen wir.

Im Zuge dieser veralteten Konzepte hört man noch etwas allzu oft: Die Natur hat das eben so eingerichet! Die Norm von Vater-Mutter-Kind-Familien, entspreche “der Natur”. Aber die Natur ist ja keine Person, die Natur kann nichts einfach so einrichten. Unsere sogenannten Naturgesetze (entschuldigt Biologen), sind unsere Art und Weise die Natur zu verstehen. Ganz wunderbar fand ich den Artikel in der FAZ “Schwule Flamingos: So lebt es sich nach der Natur”. Hier geht es nämlich um etwas, was nicht nur von Freud als Perversion beschrieben wurde: Das Thema sind schwule Flamingo-Paare, die Kinder aufziehen, keine Seltenheit unter Flamingos und anderen Tierarten, wie z.B. Pinguinen. Wie die FAZ schon schreibt:

“Pervers ist nur der Glaube, die Natur folge einem normativen Konzept, was sie schon deshalb nicht tut, weil sie keine Straßenverkehrsordnung kennt.”

Die gleichgeschlechtlichen Flamingo-Paare können sogar eine Familie gründen. Wie? Sie adoptieren unversorgte und verlassende Küken! Diese Flamingopaare leben ihrer eigenen Natur nach. Und das ist vielleicht der einzige Schlüssel zum persönlichen Glück: Seine eigene Natur leben. Kann man nur hoffen, dass man in einem Land wohnt, wo das möglich ist und die Politik die Diversität der Natur auch irgendwann erkennt.