Weihnachtsplätzchen für Kinder – mit praktischen Tipps & essbarem Teig

Ich backe wirklich ständig – ungesund oft, könnte man sagen. Seit ich Kinder habe und die einigermaßen gut den Schneebesen schwingen und Teig kneten können, auch mit ihnen zusammen. Dabei musste ich feststellen, dass Backen mit kleinen Kindern theoretisch schön ist, doch in der Praxis schnell unschöne Züge annimmt (etwa, wenn ein Großteil der Zutaten im Mund statt in der Schüssel und der Teig im Teppich landet). Mittlerweile habe ich ein paar persönliche Tipps, die das gemeinsame Backen entspannter gestalten und Rezepte aus Zutaten, die kleinen Bäcker*Innen keine Bauchschmerzen machen.

Vorab ein paar Tipps – wer keine braucht, kann getrost runter zu den Rezepten scrollen.

Tipp 1: Kindern große Lätzchen oder Mulltücher umbinden und Ärmel hochkrempeln. Noch besser: Kleidung überziehen, die eh schon für die Wäsche bestimmt ist und sich leicht reinigen lässt.
Tipp 2: Abwaschbare Tischdecke UNTERM Tisch platzieren. Oder ihr stellt euch mental schon mal darauf ein, später klebrigen Teig und Krümel vom Boden aufzulesen und nass zu wischen. Dann könnt ihr euch zu Weihnachten zumindest über einen richtig sauberen Boden freuen. ;)
Tipp 3: Wer selbst ein paar vorzeigbare Plätzchen haben will, etwa zum Verschenken, kann einen Teil des Teiges beiseite legen (im Kühlschrank hält er sich ca. drei Tage, im Eisfach mehrere Wochen) und später in Ruhe ohne Kinder ausstechen und verzieren.
Tipp 4: Kinder, wie gesagt, einfach naschen lassen. Wenn sich eure Mini-Bäcker den Teig so euphorisch wie meine in den Mund schaufeln, sind die ersten zwei Rezepte geeigneter als die Mürbeteig-Plätzchen. Der Teig kommt zwar ohne Ei und Backpulver aus, sollte wegen des Mehls roh aber nur in Maßen verzehrt werden. Wer das Mehl durch gemahlene Haferflocken ersetzt, kann dieses „Problem“ aber umgehen.
Tipp 5: Der ist von Isabel, hätte ich fast vergessen; Statt alles auf einmal zu machen, könnt ihr auch am ersten Tag den Teig vorbereiten, am zweiten Tag die Plätzchen ausstechen bzw. formen und am dritten Tag verzieren.
Doch noch einer von mir, Tipp 6: Wer es so richtig entspannt mag, macht Weihnachtsmusik an und gießt den Kindern Früchtetee und sich selbst eine Glas Glühwein ein.

Zimtsterne

(reicht für ein dicht belegtes Blech)

250 g Mandeln (blanchiert oder mit Schale, gemahlen oder ganze Kerne; dann in Küchenmaschine fein mahlen)
50 g Zucker (ich habe Kokosblüten- und Birkenzucker verwendet)
2 TL Zimt (Ceylon-Zimt ist besonders Cumarin-arm und daher für Babys und Kleinkinder besser geeignet als andere Zimt-Arten)
ca. 2 EL Milch (ich verwende Hafermilch, die zusätzlich natürliche Süße liefert)
opt. 1 Prise Salz

Den Ofen auf 150 °C Ober- und Unterhitze vorheizen. Alle Zutaten zu einem homogenen Teig verarbeiten (mit Knethaken des Mixers/Küchenmaschine/gründlich per Hand). Der Teig ist ausreichend geknetet/verarbeitet, wenn er sich mühelos zu einer festen Kugel formen lässt; evtl. wird etwas mehr Milch benötigt. Mit etwas Mehl den Teig ca. 0,5 mm – 1 cm dick ausrollen und ausstechen. Plätzchen auf mittlerer Schiene ca. 7 Minuten backen, bis die Ränder ganz leicht gebräunt sind (die Backzeit variiert in Abhängigkeit von Ofen und Plätzchen-Dicke; ggf. anpassen).

Schneebälle

90 g Walnüsse (alternativ: Mandeln/Pekanüsse)
100 g Streichfett (Margarine/(veg.) Butter)
70 g weiche Datteln
Mark einer Vanilleschote (alternativ: 1 Packung Vanillezucker/etwas Vanilleextrakt)
opt. 1 Prise Salz
etw. Puderzucker

Ofen auf 175 °C Ober- und Unterhitze vorheizen. Nüsse ca. 8-10 min im Ofen anrösten, bis sie ganz leicht gebräunt sind und anfangen zu duften; vollständig abkühlen lassen. Dann Nüsse zu feinem Mehl mahlen; das geht ganz schnell (auf keinen Fall zu lange mahlen, sonst entsteht eine ölige, klumpige Masse). Gemahlene Nüsse beiseite stellen.

Datteln in der Küchenmaschine zu einer möglichst homogenen Masse verarbeiten, dabei ggf. mehrmals die Masse von den Seiten der Küchenmaschine nach unten schieben. Dann Butter zur Dattelmasse geben; gut verquirlen, dann Vanille und Salz hinzugeben und wieder verquirlen. Zuletzt das Mehl hinzugeben und mixen bis ein gleichmäßiger Teig entsteht. Den Teig kurz kneten und zu einer Kugel formen, dann platt drücken, mit Frischhaltefolie umwickeln und ca. 30 min im Kühlschrank fest werden lassen.

Kugeln formen. Ofentemperatur auf 190 °C erhöhen und Kugeln auf mittlerer Schiene ca. 7 Minuten backen, bis sie von unten eine leichte Bräune angenommen haben (dazu vorsichtig mit einem Spachtel eine Kugel anheben und prüfen). Die Backzeit variiert stark in Abhängigkeit des Ofens und der Größe der Plätzchen; sehr große Kugeln können wesentlich länger brauchen.

Nach dem Backen sofort aus dem Ofen nehmen und ca. 5 Min abkühlen lassen. Die noch warmen Kugeln in Puderzucker wälzen. Nach ein paar Minuten ggf. erneut wälzen. Vollständig abkühlen lassen und in Blechdose (nicht in einem luftdichtem Behälter aufbewahren!).

Super einfache Mürbeteigplätzchen

(Ergibt ca. 30-40 Plätzchen)

225 g helles Dinkelmehl (alternativ: Weizenmehl; als glutunfreie, gesündere Variante können gemahlene Haferflocken verwendet werden)
ca. 65 g Zucker (ich habe eine Mischung aus Kokosblüten- und Birkenzucker verwendet)
100-140 g Streichfett, kalt und in Stücke geschnitten (Margarine/(veg.) Butter)
opt. 1 Prise Salz

Für eine einfache Zitronen-Glasur:
etwas Puderzucker
ein paar Tropfen Zitronensaft

Ofen auf 175 °C Ober- und Unterhitze vorheizen. Alle Zutaten (außer denen für die Zitronen-Glasur!) rasch zu einem glatten Teig verkneten und dann “zusammendrücken” (mit Knethaken, Küchenmaschine oder per Hand); falls der Teig mit 100 g Fett nicht gut “zusammenkommt”, die vollen 140 g verwenden. Der Teig lässt sich besser kalt verarbeiten; also entweder für kurze Zeit in den Kühlschrank oder direkt (mit ausreichend Mehl) ausrollen. Plätzchen ausstechen und mit etwas Abstand auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech legen. Ca. 8-12 Minuten backen, bis die Ränder leicht gold-braun sind (Backzeit variiert in Abhängigkeit von Ofen und Plätzchen-Dicke; ggf. weiter anpassen). Die vollständig ausgekühlten Plätzchen wahlweise mit Zitronen-Glasur (dazu einfach Puderzucker mit weniger Tropfen Zitronensaft mischen, bis ein zähflüssiger Guss entsteht) oder geschmolzener Schokolade verzieren.