Wie ist das, wenn noch gar nichts passt und man schwanger wird, Judith Poznan?
So ähnlich war es bei der Autorin Judith Poznan, der ich so gerne auf Instagram folge und die dort sehr offen über ihr Leben berichtet. Mit allen Hochs und Tiefs.
Sie und ihr Partner kannten sich noch nicht lange, als sie schwanger wurde, in der Frühschwangerschaft quälten sie deshalb wahnsinnige Ängste: “schaffen wir das? Werde ich bald alleinerziehend sein?”
“Ich bin total davon ausgegangen, dass wir es nicht schaffen, dass wir uns noch während der Schwangerschaft trennen werden”, sagt sie heute. Es kam anders, aber viele Hürden hatte und hat das Paar dennoch zu überwinden. Judith musste zum Beispiel irgendwann gestehen, dass sie tief im Dispo steckte, also wirklich finanzielle Probleme hatte. Ihr Partner konnte seine psychischen Besonderheiten nicht mehr vor ihr geheim halten. “Peter ist zwangskrank, hat viele Neurosen (er hat sogar ein Buch darüber geschrieben: “Für mich soll es Neurosen regnen“). Was mein Dispo war, sind seine Zwänge. Er hat versucht, das von mir fern zu halten, so wie ich mein Konto vor ihm.
Aber als wir zusammengezogen sind, mussten wir beide die Karten auf den Tisch legen.”
Dazu kam eine schwierige Schwangerschaft, und Judith zog in die Wohnung des Freundes, in der sie bis heute leben, und in der Judith sich aber eigentlich nie wirklich wohl gefühlt hat. Die Geburt war dann auch eher ernüchternd, auch mit dem Erwartungsdruck an Eltern im generellen und Frauen im Speziellen, kämpft Judith regelmäßig.
“Auch heute sagen wir noch: Wir werden nie heiraten, wir hangeln uns so durch.” Mit viel Ausprobieren, viel Streit, viel Liebe hat sich das Paar mittlerweile Strategien erarbeitet, um den Alltag gut zu meistern. Aber ein zweites Kind? Ein nächster Schritt? Mal sehen, sagt Judith. “Das finden sicher viele unromantisch, aber ich finde es einfach nur realistisch.”
Wir haben über Liebe und Beziehung, Über “Wunschlisten des Lebens”, über Paartherapie, Psycho-Hygiene, Buchverträge, Instagram und falsche Erwartungen gesprochen. Und es ist so ein schönes Gespräch geworden! Judith ist so reflektiert und ehrlich, so unbefangen und angstfrei – mir hat es richtig Freude gemacht, mit ihr zu sprechen. Und ich hoffe sehr, es geht euch genauso!
Den Podcast könnt ihr jetzt hier, oder bei iTunes, Spotify und so weiter hören. Wenn er euch gefallen hat, freuen wir uns über Sternchen und gute Bewertungen!
Foto: Norman Poznan