Letztes Jahr haben wir sie schon hier und da gesehen, dieses Jahr dann vermehrt: kleine Wichteltüren, angebracht kurz über der Fußleiste, oft mit entzückendem Zubehör. Dahinter verbirgt sich eine weitere Möglichkeit, Weihnachtszauber zu verbreiten. Denn hinter den kleinen Türen verstecken sich Wichtelchen, die für Überraschungen sorgen – und die natürlich niemand zu Gesicht bekommt.
Das Geheimnis hinter den Wichteltüren
Man kann jetzt sagen: noch so eine Bastelei, die Eltern machen müssen, aber wie immer gilt: niemand MUSS irgendwas. Aber manchen macht es einfach so viel Freude, zuhause Zauber zu versprühen, da sind die kleinen Wichtel schlicht eine weitere, kreative Idee, den Kindern die Weihnachtszeit zu versüßen. Vielleicht anstelle eines Adventskalenders?
Wie Susanne hier so schön schreibt: Wichteltüren bestimmen nicht deinen Wert als Eltern!! “Es ist nicht wichtig, ob wir den schönsten, dekorativsten Adventskalender geschaffen haben. Ob wir heimlich nachts eine Wichteltür aufgebaut haben, aus der die Weihnachtswichtel heraus (das sind ja wir! Und meistens die Mütter, die das heimlich und ungesehen tun) ihre Weihnachtswunder vollbringen. (…) All das sagt nichts über unseren Wert als Eltern aus. Wirklich wichtig ist, dass wir Beziehung gestalten. Zuhören, Zeit haben, Antworten, uns runter beugen oder Kinder hoch nehmen. Zeit haben, um zusammen ein Buch zu lesen und zusammen auf dem Sofa zu kuscheln bei einem Film. Und alles, was uns das wegnimmt, diese Ruhe und diesen Zauber, hat nichts mit Weihnachten zu tun. Mach das, was Euch wirklich gut tut.”
Dem kann ich nichts hinzufügen. Und ich muss gestehen, dass ich persönlich es LIEBE, in der Weihnachtszeit ein bisschen zu übertreiben. Selbstverständlich nur, wenn ich dafür Kapazitäten habe. Denn falls Mutter gestresst ist, kann sie keinen Zauber versprühen, ist ja irgendwie logisch.
Aber diese Wichteltüren! Sind die nicht niedlich! Jette hat zum Beispiel in diesem Jahr mitgemacht. Ich habe ein totales Faible für Puppenhäuser und Miniatur-Kram, das Puppenhaus meiner Tochter statte ich regelmäßig mit neuem Kram aus, ich habe sogar einen Mini-Teppich gewebt. Mir macht das vielleicht sogar mehr Spaß als ihr. Und nachdem mein Sohn in diesem Jahr alles durchschaut hat und ich das auch ganz schön finde, dass er jetzt weiß, dass all die tollen Überraschungen WIR waren, mag ich es umso lieber, dass ich wenigstens noch ein Kind habe, mit dem ich die Fantasie spielen lassen kann. Denn das macht doch am meisten Spaß: gemeinsam träumen, Geschichten erfinden, sich in diese Traumwelt reinfallen lassen. Eigentlich sollte man eine Wichteltür natürlich schon im November einziehen lassen, aber es reicht ja auch noch im Dezember: Hauptsache vor Weihnachten, oder?
Woher kommt dieser Brauch überhaupt? Na klar. Aus dem Norden. Aus Skandinavien, anscheinend aus Dänemark! Dort wird wohl traditionelle gewichtelt, die Wichtel heißen Nissen und die Wichteltüren Nissedør. Die Wichtel sind die kleinen Helferlein in der Weihnachtszeit, sie backen und dekorieren und schaffen Geschenke herbei und manchmal spielen sie den Menschen auch kleine Streiche. Viel Raum also für Zauber und magische Geschichten!
Natürlich sieht man die kleinen Wichtel nie, aber sie sind ja total präsent in der Weihnachtszeit, also sind sie eingezogen, siehe: Wichteltür! So geheimnisvoll, oder?
Und wie bekommt man nun so eine Wichteltür? Man kann sie einfach bestellen, hier gibt es ein super Set zu kaufen, das man wohl auch gut wieder von der Wand bekommt und wo sogar noch Zubehör dabei ist. Wobei ich ja die Idee auch mag, dass die kleine Tür dann einfach da bleibt… Ansonsten kann man natürlich auch basteln, hier haben wir eine schöne Anleitung gefunden und hier auch. Selbstverständlich gibt es auch Bausets mit Anleitung, die man dann individuell verschönern kann, hier zum Beispiel.
Es gibt sogar ein ganzes Buch über märchenhafte Wichteltüren und andere, niedliche Behausungen für Zahnfeen, und so weiter…
Wer noch weitergehen will, kann Zubehör besorgen, diesen kleinen Adventskranz finden wir zum Beispiel sehr niedlich. Kann man natürlich auch selbst machen, siehe hier. Oder diese kleine Parkbank, auf der die Wichtel dann manchmal vor der Tür sitzen, nachts, um sich von der Arbeit zu erholen. Manche faken Schnee und machen dann morgens Fußspuren rein, um zu beweisen, dass die Wichtel da waren! Man kann das total weit spielen und immer wieder neue kleine Details verändern. Mir würde das ja mega viel Spaß machen!!
Dazu macht es natürlich Sinn, Bücher über die Wichtel zu lesen, schließlich wollen die Kinder dann in der Regel ganz genau wissen, was da so abläuft, bei den Wichteln. Die Wichtel-Weihnachtszeit ist ein Klassiker, ebenso Das Geheimnis der Wichteltür.
Wichtig finde ich immer, dass es allen SPAß macht, dass man nicht zu viel erwartet, sondern die Kinder so reagieren lässt, wie sie eben reagieren. Was haben wir bei diesem Post hier gelacht. “Und ja, ihr vermutet richtig, ich bastle gerade sehr, sehr kleines Klopapier und fühle mich unheimlich besinnlich.” Haha! Und auch bei diesem, der erzählt, was NACH der Weihnachtszeit dann passiert ist. Danke an liniert.kariert!
Kinder sind so wunderbar und oft schlauer, als man denkt. Manchmal läuft es mit der Magie anders als erwartet. Aber so eine kleine Wichteltür kann eben auch total viel Spaß machen und eine tolle Stimmung verbreiten. Wenn ich es mir genau überlege, ist mir das aber dieses Jahr doch zu viel Stress. Und wir haben ja schon einen Adventskalender. Aber ich merke es mir für nächstes Jahr. Wie sieht es bei euch aus? Wichtelt ihr mit?
Foto: Gefunden bei Pinterest, Original von dem dänischen Blog Kemoland.