Die fünf wichtigsten Tipps für den Wochenbett-Besuch

Wir haben es ja schon mal geschrieben. Der wichtigste Rat ist eigentlich, erst mal nicht zu Besuch zu kommen und die Familie so lange in Ruhe zu lassen, wie sie es sich wünscht. Aber jetzt konnte man so lange niemanden besuchen, langsam geht es wieder und viele wünschen es sich auch einfach. Deshalb haben wir heute noch mal unsere fünf Top-Tipps für den Wochenbett-Besuch zusammengefasst. Natürlich ist aber mal wieder jeder Mensch anders, alle haben unterschiedliche Bedürfnisse, jeder braucht etwas anderes. Lasst euch also nicht verunsichern, wenn das eine oder das andere so gar nicht auf euch zutreffen will. Dies sind aber die Dinge, die wir in den letzten Jahren bei uns und im Freundeskreis als sinnvoll beobachtet haben – und wir hatten den Eindruck, dass sie auf die Mehrheit zutreffen!

Pünktlich sein und nicht lange bleiben

Dass man nicht unangemeldet vorbei kommt, wenn just eben ein frisches Baby geschlüpft ist, versteht sich ja von selbst. Zudem sollte man flexibel sein, es kann gut sein, dass die Neu-Eltern spontan absagen oder den Zeitpunkt verändern. Das Leben mit einem kleinen Baby ist einfach noch so unvorhersehbar, von einer Sekunde auf die andere kann sich ALLES verändern – und Besuch passt dann manchmal gar nicht mehr. Schließlich will man sich auch vor guten Freunden zumindest in einigermaßen passabler Verfassung zeigen. Wenn ihr einen festen Zeitpunkt ausgemacht habt: unbedingt pünktlich sein. Und nicht zu lange bleiben, eine Stunde reicht meistens dicke. Seid feinfühlig, man merkt oft, wenn es der Mutter oder der Familie eigentlich schon genug ist, sie sich aber nicht trauen, das Treffen abzubrechen. Dann einfach unter einem Vorwand verabschieden und bald wieder kommen – das kann ein großer Freundschaftsdienst sein.

Hygiene und: Kein Parfüm!

Wer ein Neugeborenes besucht sollte sich zu hundert Prozent gesund fühlen, schon eine laufende Nase ist ein Grund für eine Absage. Zudem gilt: erstmal gründlich Hände waschen, bevor man in Baby-Nähe kommt. Ein weiterer, sehr wichtiger Hinweis: auf starke Parfüms verzichten. Die mögen Babies gar nicht und auch Mütter haben in dieser Phase oft eine sehr feine Nase und können starke Gerüche nicht gut aushalten. Außerdem soll das Baby ja den Menschen und seinen natürlichen Geruch kennenlernen.

Lieber Hilfe oder Essen statt Geschenke

Natürlich will man nicht mit leeren Händen aufschlagen! Blumen sind immer schön, ansonsten finden wir Essen oder Hilfe die besten und sinnvollsten Geschenke. Das Baby braucht wahrscheinlich nicht den zehnten Body oder eine weitere Rassel. Über eine Tupper mit selbstgemachtem Essen freuen sich die Eltern dagegen ganz sicher. Oder über einen Gutschein vom Lieferservice! Was auch richtig toll ist: Hilfe anbieten. Vielleicht mit einem selbst gebastelten Gutschein, auf dem steht, dass man das Baby mal nimmt für eine halbe Stunde, aufräumt, kocht, oder oder. Wichtig ist da natürlich, dass man den dann auch einlöst. Viele frischgebackenen Eltern trauen sich nicht, Hilfe anzunehmen, hakt hier also gerne immer wieder nach. Am Ende brauchen sie es ganz sicher!

Dem Geschwisterkind und der Mutter Aufmerksamkeit schenken

Klar: Alle wollen das Baby sehen. Aber das bekommt es im Zweifelsfall gar nicht mit, dass da jemand Neues ist. Wenn es schon Geschwisterkinder gibt, finden wir es sehr wichtig, dass dieses als ERSTES begrüßt und beglückwünscht wird – vor dem Baby. Hier sind auch Geschenke angebracht! (Natürlich in Absprache mit den Eltern). Die Geburt eines kleinen Geschwisterchens ist für die Erstgeborenen oft eine traumatische und schwierige Erfahrung. Viele leiden unter der “Entthronung”, auch unter den enormen Veränderungen und dass Papa und Mama plötzlich weniger Aufmerksamkeit für sie übrig haben. Hier ist also auch wieder Feinfühligkeit angesagt. Und natürlich: die Mutter hat Außergewöhnliches geleistet. Sie ist es, die vielleicht noch verarbeitet, heilen muss, unter Hormonchaos leidet. Das Stillen geht meist ebenfalls nicht von selbst, der Körper fühlt sich vielleicht weich, leer, wund und fremd an. Es ist einfach viel! Es ist schön, der Mutter extra viel Aufmerksamkeit zu schenken, sie zu feiern aber auch wieder empathisch zu sein und zu spüren, was ihr gut tut und darauf eingehen.

Keine Tipps!!

Es gibt den Begriff “Schwiegermuttermilchstau”. Und der kommt sicher nicht daher, dass die Schwiegermutter so lieb war und nach der Geburt zum Helfen kam. Viele Eltern und insbesondere Frauen sind sooo fragil nach einer Geburt. Wenn es das erste Kind ist, kommt auch noch Unsicherheit hinzu. Dazu die Hormone und oft muss die Geburt auch erstmal verarbeitet werden. Es braucht Zeit, um in der neuen Rolle anzukommen. Und keine Tipps. Das Wort “Ratschlag” beinhaltet “Schlag” und wie ein solcher kann sich ein Ratschlag auch tatsächlich anhören. “Du darfst das Kind nicht so lange stillen”. “Ich würde es nicht im Bett schlafen lassen”, “Jetzt schon ein Schnuller?”, “Jede Frau kann stillen!” – all diese Sprüche, spart sie euch einfach. Gebt keine Tipps, vor allem keine ungefragten. Besser: Zuhören. Raum lassen. Ruhe reinbringen. Das sind die Dinge, die Neu-Eltern brauchen.

Was habt ihr euch im Wochenbett gewünscht?