Baby-Flitterwochen – Erfahrungen im Wochenbett

Marie und ich sind dieser Tage etwas wehmütig. Denn vor genau einem Jahr haben wir unser Baby gelauncht und damals haben wir beide unsere Jungs noch im Bauch getragen. Ich denke ständig an die letzten Wochen der Schwangerschaft, an die Geburt und die ersten Wochen mit Xaver!

Vor allem das Wochenbett lief bei uns beiden komplett verschieden ab. Während ich nach vier Stunden das Krankenhaus verlassen konnte, und mich mit Mann und Kind zwei Tage lang eingesperrt habe, musste Marie Kaiserschnitt-bedingt in der Klinik bleiben. Dort hatte sie wenig Ruhe und viel Besuch. Und im Gegensatz zu mir, die die ersten Wochen wirklich in vollen Zügen genießen konnte, war sie sehr erschöpft nach ein paar Tagen und hat diese Zeit eher negativ in Erinnerung.

Marie:

Auch als ich dann zu Hause war, war Erholung schwierig. Viel Familienbesuch und das Gefühl allen gerecht werden zu müssen, haben wirkliche Erholung schwer gemacht. Deshalb kann ich nur sagen, fordert eure Ruhe ein! Und macht notfalls einfach die Tür zu, wenn wieder Besuch ansteht. Wie schon angedeutet, lag es aber auch an mir. Ich habe einfach zu schnell zu viel von mir erwartet. Ich wollte SOFORT eine “gute Mutter” sein (was auch immer das genau ist). Alles perfekt machen und habe dabei ganz vergessen, wie wichtig es ist, einfach innezuhalten und das alles erstmal passieren zu lassen: Der neue Mensch, man selbst als Mutter und das große Wunder.

Schon nach sechs Wochen ging es dann zu den Schwiegereltern ins Ausland. An sich eine schöne Idee, allerdings im Nachhinein für mich zu früh. Nicht weil das Reisen zu anstrengend gewesen wäre für das Baby, sondern eher weil der Ortswechsel für mich zu anstrengend war. Ich musste erstmal in meiner neuen Rolle ankommen und dafür brauchte ich mein Zuhause, meine Freunde, meine Familie.

Nun, Junio ist ein fröhliches Kind und auch ich bin eine happy Mama, warum ist die erste Zeit aber dann so wichtig? Weil es schön hätte sein können. Weil das Wochenbett für mich und den Kleinen eine Zeit des Innehaltens, des Ankommens hätte sein können. Stattdessen waren für mich die ersten Wochen geprägt von Stress, Baby-Blues und manchmal echter Verzweiflung. Ich war in dieser Zeit geschwächt, durchflutet von Weichmacher-Hormonen und sehr verunsichert und nicht stark genug meine Bedürfnisse einzufordern. Deshalb möchte ich allen, denen das bevorsteht diesen Artikel an Herz legen, er bereitet einen gut auf diese Zeit vor.

Und hier noch ein paar praktische Tipps:

– Besorgt ein sanftes Nachtlicht zum nächtlichen Stillen.

– Auch ein Kindle oder iPad, so könnt nachts ihr lesen oder surfen ohne das Licht anmachen zu müssen.

– Verteilt überall im Haus Mineralwasser. Ich habe, weil es manchmal so schnell gehen musste, oft vergessen mir Wasser hinzustellen und unter den Durstattacken während des Stillens ziemlich gelitten.

– Das Stillkissen mit den weichen Plastikkügelchen hat für mich gar nicht funktioniert (so habe ich das auch von den meisten Freundinnen gehört). Es ist immer wieder weggerutscht. Wir können das neue Ergobaby Stillkissen empfehlen, oder eben härtere Kissen – damit habe ich mir beholfen.