18 köstliche Sommer mit unseren Kindern – oder auch ein paar mehr

Letzte Woche haben wir dieses Meme auf Instagram gepostet: Wir haben 18 köstliche Sommer mit unseren Kindern - das rückt alles in die richtige Perspektive. Ich denke seitdem oft daran. Einfach, wie schnell die Zeit vergeht, wie schnell die Kinder groß werden und dass ich möglichst viele Momente mit ihnen genießen will.

Denn wir sind eine absolute Sommerfamilie – uns kann es nicht zu heiß sein, wir sind alle Wasserratten, fahren gerne Rad. Wir gehen alle spät ins Bett im Sommer und genießen laue Sommerabende zusammen. Die Zeiten in denen ich am glücklichsten bin – sind eigentlich immer im Sommer. Und ich glaube, meinen Kindern geht es genauso.

Interessanterweise habe ich im Netz viele Stimmen gelesen, die das Gegenteil behaupten: Dieser Spruch, der mache Druck. “Mum guilt”. Man habe dann das Gefühl, nicht genug geschafft zu haben, nicht genug besondere Erlebnisse gehabt zu haben.

Bei mir löst es diese Gefühle gar nicht aus. Kein bisschen. Ganz im Gegenteil. Der Spruch erinnert mich daran, dass es die kleinen, einfachen Dinge sind, die einen schönen, köstlichen Sommer ausmachen: Schwimmbad, jeden Tag. Eis. Der Geruch von Sonnencreme. Schwimmhäute nach Stunden im Wasser. Auf der kitzeligen Wiese liegen. Langeweile. In die Luft kucken. Mit Sand spielen, mit Matsch. Pommes essen. Im Kastenrad einschlafen. Unter Bäumen dösen. Beeren essen, Kirschen essen. Sand in den Haaren.

All diese Dinge sind es, an die ICH mich erinnere, wenn ich an die langen, heißen Sommer aus meiner Kindheit denke. Ich denke nicht an Abenteuerbäder, Wasserrutschen, besondere Ausflüge oder aufwendig dekorierte Snackboxen. Ich denke vor allem an das Gefühl, auf dem warmen Schwimmbadboden zu liegen, es riecht nach Chlor, nach Sonnencreme, nach Wärme. In die Luft zu sehen und einfach nur da und glücklich zu sein. Das ist Sommer für mich.

Und wenn ich meinen Sohn so beobachte, wie er nach einem ausgiebigen Tauch-Manöver genau so auf den Steinen liegt, ganz ruhig. Wie er einfach nur vor sich hin lächelt und die Sonne genießt. Dann macht mich das so glücklich, weil ich genau weiß, wie er sich fühlt. Mit ihm ist das jetzt schon der siebte Sommer. Der ein oder andere davon war verregnet, dann mussten wir uns wirklich etwas überlegen. Viele Sommer waren aber auch einfach heiß und lang und wir haben dann immer genau das gemacht, was ich oben beschrieben habe und was wir auch dieses Jahr machen: See, Schwimmbad, Park, Eis, Radfahren. Kein Druck, wenig Programm. Es ist es wundervoll.

Und diese glücklichen Kinder! Diese kleinen, braunen Körper in Badeklamotten, die sich so frei und leicht bewegen. Die kleinen Ärmchen, die sich im Wasser um mich schlingen. die Beinchen, die über die Wiese rennen. Die schon ziemlich langen Kinderbeine, die sich elegant durchs Wasser schlängeln. Das Strahlen, wenn das Tauchen bis zum Boden und bis zum Beckenrand gelungen ist. Das Gekreische, wenn sie mit Freunden zusammen plantschen und Quatsch machen. Ihre erdbeerverschmierten Münder, die so viel lachen. Ihre zerzausten Haare, ihre schwarzen Füße nach einem langen Tag. Wie die kleinen Köpfe riechen, nach Sonnencreme und Wärme und kindlichem Wunderbar.

Mir macht das keinen Druck. Und wenn dann nur Druck, den Druck rauszunehmen. Und auch im Sommer kann ich meine Kinder am meisten genießen, wenn ich zwischendurch Zeit für mich habe. Morgens alleine Bahnen ziehen. Mittags in Ruhe essen. Mal einen Abend alleine mit Freunden den Sonnenuntergang begießen. Was ich damit sagen will: mir macht das nicht mal Druck, jeden Tag und jeden Sonnenstrahl mit den Kindern auszukosten. Es ist genug.

Egal also, ob ihr mitten im ersten Sommer oder im 18. Sommer oder in einem der Sommer dazwischen seid: macht weiter mit dem, was ihr am liebsten tut, wenn es warm ist. Aber nicht aus Angst davor, dass es bald vorbei ist, sondern aus Freude daran, dass zu tun, was euch glücklich macht. Denn es wird im Idealfall die ganze Familie glücklich machen.

Und ehrlich: Der Sommer mit großen Kindern hat doch auch was für sich. Keine Schwimmwindeln, kein Mittagsschlaf-Druck, kein Sand überall, kein Streit um den Sonnenhut, keine Schwimmflügel, weniger Sorgen, in Ruhe ein Buch lesen. Jedes Alter hat doch auch hier seine Tücken und seine besonderen Seiten. Es gibt keinen Grund, den kleinen Jahren hinterher zu weinen (auch wenn Kleinkinder schon ganz besonders süß sind in ihren Badehöschen :))

Irgendwann wird der 19. Sommer kommen und es wird wahrscheinlich nicht der letzte sein. Wenn ich so zurückdenke, war es bei mir so, dass es zwischen 13 und 17 wirklich kaum einen Sommertag gab, den ich gerne mit meiner Mutter verbringen wollte. Ich war sehr früh selbstständig und hing lieber mit Freunden rum. Danach bin ich aber wieder gerne mit meiner Mutter in den Urlaub und an den See gefahren. Und das bis tief in meine 20er hinein. Auch jetzt verbringen wir wieder viel Sommerzeit zusammen – nur eben anders, ich als Mutter und sie als Oma. Auch schön!