Der erste Urlaub mit Baby – Formentera Teil 2

Bevor hier der Eindruck entsteht, ich sei einfach mit einem total entspannten Kind gesegnet: Das bin ich nicht! Xaver ist ein wahnsinnig süßer, aber auch ein sehr anspruchsvoller und vor allem lauter Zeitgenosse. Wir hatten die ersten Wochen oft schwere Zeiten mit ihm – er hat viel geweint, hatte oft Bauchweh und ist generell nicht gerade pflegeleicht. Im Urlaub jedoch war er wirklich ein Traum-Baby!

Nachdem Flug und Fähre so gut gelaufen waren, hatten wir Angst, dass einmal angekommen, das böse Erwachen kommen würde. Ich hatte mich auf schlaflose Nächte und viel Geschrei eingestellt. Jedoch: Nichts dergleichen. vielleicht war es die Ruhe, die Natur oder die Wärme. Er war jedenfalls genauso relaxt wie wir, hat die ganzen zwei Wochen kaum mal wirklich Theater gemacht. Wir sollten öfter weg fahren!

Beach Baby

Am Strand hatte ich zunächst Panik: Sonne! Sand! Wind! Oh mein Gott! Aber es war überhaupt kein Problem. Wir haben ihn immer entweder in die Wippe, oder in ein Nestchen aus Handtüchern und Decken gelegt, und natürlich darauf geachtet, dass er keine Sonne, keinen Sand und keinen Wind abbekommt. Je wärmer es wurde (eigentlich erst in Woche zwei), desto öfter haben wir ihn nur im Body gelassen, anfangs war er immer dick eingepackt. Er wurde außerdem dick mit LSF 50 eingeschmiert, man weiß ja nie.

Die Abende haben wir meistens zuhause verbracht und sein Schlafritual weiter durchgezogen (um acht liegt der Bub spätestens im Bett!). Bis auf die ersten Nächte, in denen es im spanischen Steinhaus und bei durchwachsenem Wetter recht kalt war, hat er auch sehr gut geschlafen.

Dank einem selig schlafenden Baby konnten wir auch das Champions-League Finale von Anfag bis Ende kucken und als uns nach 10 Tagen in letzter Sekunde die Unterkunft weggebrochen ist (und ich kurz scherzte: schlafen wir eben im Auto!) habe ich einfach mit dem iPhone ein Apartement bei booking.com gebucht, in das wir ein paar Stunden später umziehen konnten. Diese Aktion fand ich deshalb so toll, weil sie so spontan war und ich dachte, das sei mit Baby nicht mehr möglich. Ich hatte sogar Angst, ich würde jetzt nur noch Pauschal-Urlaub machen! Absolut unberechtigt, wenn man will, kann man mit einem Baby fast so spontan sein wie früher. Es geht auch ohne Equipment, ohne Deckchen, Baby-Badewanne und Wickeltisch zum Beispiel. Wir haben ihn einfach mit unseren Pullovern eingemummelt, wenn es abends überraschen abkühlte, er wurde in Plastikeimern und im Küchenwaschbecken gebadet und überall, wo es gerade ging, gewickelt.

Anders als früher

Natürlich war der Urlaub trotzdem viel weniger erholsam als ohne Kind – nicht durchschlafen und um 6:30 wach sein müssen, das hinterlässt Spuren. Man wird außerdem nicht so braun wie früher, denn man verbringt viel Zeit unterm Schirm und damit, dass es dem Kind gut geht. Trotzdem war es unheimlich schön und ich würde immer wieder mit so einem kleinen Baby verreisen! Wir hatten uns für diesen sehr frühen Trip entschieden, weil der Vater meines Freundes auf Formentera lebt. Außerdem reisen wir einfach beide gerne und wollten so früh wie möglich ausprobieren, ob das geht mit Kind. Ich kann jedem nur dazu raten, es ist so toll, dem Alltag zu entfliehen! Die nächste kleine Reise geht nach München, im Herbst wollen wir nach Griechenland und nächsten Januar ist eine große Fernreise angedacht. Ich hoffe, Xaver bleibt ein kleiner Traveller!

Image