Starke, unabhängige Mamas aus Island

Norden-Affinität die Zweite. Sorry! Aber Island fasziniert mich einfach. Dieses kleine Land soll nicht nur wunderschön sein, es ist auch das einzige, das die Verursacher der Finanzkrise ins Gefängnis geschickt hat. Und das kleine Mini-Land gilt als das feministischste und gleichberechtigtste der Welt.

Ein Zeichen dieser Gleichmacherei ist die Art, wie in diesem Land mit Mutterschaft umgegangen wird. Im New Yorker fand ich eine Story, in der es heißt: Im Gegensatz zu den Mommy-Wars und der ständigen Wettbewerbs-Situation, die amerikanische (und deutsche!) Mütter täglich unter Druck setzen, gibt es in Island eine gewisse Leichtigkeit unter Müttern.

Dies erklärt sich zum Teil natürlich dadurch, dass es umfangreiche Sozialleistungen und gute und erschwingliche Kinderbetreuung gibt. Aber man ist auch generell weniger ängstlich und da fast alle isländischen Mütter arbeiten, gibt es keine Diskussionen darüber. Natürlich sind die Isländer auch hinsichtlich der Familienform entspannt: zwei Drittel der Babys werden von unverheirateten Paaren auf die Welt gebracht (das ist die höchste Rate der Welt!) und es gibt viele Alleinerziehende. 

Die kanadische Fotografin Annie Ling war so fasziniert von den isländischen Mamas, dass sie sie zum Mittelpunkt eines Foto-Projekts gemacht, bisher hat sie sechs Frauen fotografiert. Die Fotos sind echt, stark, großartig! Sie sagt: “Zwei von ihnen haben fünf Kinder von drei verschiedenen Partnern, und eine ist alleinerziehende Mutter eines authistischen Jungen. Aber diese Frauen werden nicht von der Öffentlichkeit bewertet oder an den Pranger gestellt. Und weil sie akzeptiert werden, können sie viel gelassener mit ihrer Situation umgehen.”

Klingt gut, oder? Ab nach Island. War jemand schon mal dort und kann das bestätigen?

Foto: Annie Ling