Schneeurlaub im Familienparadies Silberregion Karwendel

Ein Urlaub im Schnee mit meiner Familie - das war etwas, was ich mir schon seit Langem gewünscht habe. Warum? Weil ich Skiurlaube aus der Kindheit kaum kannte, das Skifahren aber liebe und die Berge sowieso. Na gut, und weil ich beim Anblick kleiner Kinder auf Skiern immer ein Stechen im Herz bekomme, weil ich das so niedlich und so toll finde - und ich mir deshalb genau das für meine Kinder auch gewünscht habe.

Mein Sohn hat dann letztes Jahr mit fünf Jahren recht schnell Skifahren gelernt. So richtig Spaß machte es ihm nicht, aber er ließ sich dazu überreden, es noch mal zu probieren. Und bei der Dreijährigen dachte ich: wir versuchen es mal! Und dann haben wir auch noch die Silberregion Karwendel entdeckt und gedacht: das ist ja perfekt.

Warum? Ach, so viele Gründe. Weil die Skikurse für alle Kinder ab 4 Jahren umsonst sind, wenn man länger als eine Woche bleibt. Das fanden wir schon mal super, der Posten ist ja nicht unerheblich – und dann ist weniger Druck auf dem Skikurs. Auf die Kinder-Ausrüstung gibt es übrigens auch noch 50 Prozent Rabatt und in der Kurszeit ist die Liftkarte mit inbegriffen.
Weil es in der Gegend viele überschaubare, charmante Skigebiete gibt, die uns ziemlich ideal erschienen. Denn wir fahren Ski, sind aber nicht so passioniert, dass wir unbedingt ein großes Skigebiet brauchen. Auf diesen kleinen Hängen lernen übrigens auch die meisten Tiroler das Skifahren. Oft schon mit zwei Jahren – mehr braucht man wirklich erst Mal nicht. Aber wir fanden auch toll, dass es in der Region so viel abseits der Pisten zu tun gibt, denn man weiß ja nie, ob das mit dem Schnee und dem Skifahren so klappt, vor allem beim ersten Mal.

Und dann ging es los. Wir sind mit dem Zug gefahren, schön klimaneutral und da wir nicht so viel Gepäck hatten und gerne Zug fahren ging das auch easy. Es gibt aber auch einen Gepäckservice! Wir sind mit dem schnellen Zug von Berlin nach München gefahren, von dort aus waren es dann nur noch etwas mehr als 1,5 Stunden und ein Mal umsteigen. Wir hatten ein kinderfreundliches Hotel direkt am Skilift: die Pension Unterhof, direkt beim Restaurant Hofer Stub’n. Kein Schi Schi, dafür viel viel Freundlichkeit und Herzlichkeit. Meine Güte, was hatten wir eine schöne Woche dort. Wir sind ja sonst eher Fans von Ferienwohnungen, aber eine Woche keinen Finger rühren war mal richtig erholsam. Keine Spülmaschine, kein Kochen, keine Wäsche waschen – Traum! Man kann man aber alle mögliche Varianten buchen: es gibt Ferienwohnungen, Familienzimmer, Doppelzimmer. Man kann Frühstück, Halbpension oder Selbstversorger buchen. Wir hatten mit Frühstück (Buffet, mit vielen regionalen Produkten), haben aber dann doch auch fast jeden Tag in den Hofer Stub’n zu Mittag und zu Abend gegessen.

Es gibt ein kleines Schwimmbad, das wir viel genutzt haben, viele Tiere (Hasen, Pferde, Ziegen, Fische – und eine Katze!), einen Spielplatz, einen Wellness-Bereich (ein Mal pro Woche ist Kindersauna!), zwei Spielräume und das ganze Ambiente ist so kinderfreundlich, ohne ein klassisches Familienhotel zu sein – es war herrlich. Besonders angetan haben es mir Andrea und Manuela, die Schwestern führen die Hofer Stub’n, Manuela eher das Restaurant, Andrea eher die Pension – aber eine von beiden ist immer vor Ort. Die waren so nett, so herzlich, so “hands-on”, immer einen Tipp, immer da, immer cool mit den Kindern. Die beiden haben je auch zwei Kinder, die auch oft mit von der Partie sind – wenn sie nicht gerade selbstständig die Piste runtersausen. Ich habe in diesem Urlaub mal wieder festgestellt, dass mir Herzlichkeit und Kinderfreundlichkeit viel wichtiger sind als Design und Schick. Es war SO angenehm bei Manuela und Andrea, dass ich fast das Gefühl habe, sie wären jetzt gute Freundinnen von mir. Und dass ich da unbedingt wieder hin will! Kein Wunder, dass die Hofer Stub’n in der Region so beliebt sind, es gibt viele Stammgäste, ständig sind (Kinder-)Geburstagsfeiern, im Schwimmbad finden sogar Kinderschwimmkurse statt. Aber wie gesagt, es ist kein Familienhotel mit Animation. Einfach nur ein sehr nettes Familienunternehmen, das es Familien schön machen will.

Natürlich gibt es aber in der Region noch viele andere, familienfreundliche Hotels, sie haben alle das Prädikat „Familiennest“, also eine familiäre Atmosphäre.
Mir hat es besonders auch der Schiestlhof am Weerberg angetan. Dort findet im Sommer auch einmal wöchentlich ein Familienprogramm statt.

Angekommen sind wir am Samstag, den Nachmittag haben wir mit Rodeln verbracht (kann man sich im Hotel leihen), der Skikurs ging am Sonntag los. Der Sohnemann war schnell wieder drin, die Kleine war ja noch zu jung für den Skikurs, hat am Ende ein/zwei Privatstunden genommen, aber ich sag mal: nächstes Jahr ist sie vielleicht so richtig so weit. Vier ist glaube ich auch wirklich ein gutes Alter um anzufangen.

Am Montag hat es dann leider durchgeregnet, der Sohnemann zog den Skikurs trotzdem durch, nachmittags sind wir ins Silberbergwerk nach Schwaz gefahren, ein wahnsinnig tolles Erlebnis. Wir hatten einen super Guide (Markus), es war interessant, beeindruckend, ein echtes Erlebnis, auch für die Kinder. Die Tour dauert etwa eineinhalb Stunden (vorher unbedingt noch mal auf die Toilette gehen, im Bergwerk geht das nicht), und ja: sogar Quinn fand es richtig toll. Danach kann man iim Knappenkuchl noch eine Kleinigkeit essen, bei uns wurde es Apfelstrudel. Ha! Für diesen Besuch haben wir uns übrigens die Silbercard runtergeladen. Eine App, mit der man Vergünstigungen in der Region bekommt. Eislaufen, Bowling, Museen – und es gibt eben auch ein Eintritt umsonst im Silberbergwerk. Ich finde ja: das ist ein Must-Do in der Region!

Und dann kam der Schnee! Meine Tochter hatte noch nie Schnee gesehen und die dicken Flocken waren SO ein Erlebnis für sie. Aber auch für uns. Innerhalb von ein paar Stunden lagen sicher 30 cm Schnee und es hörte dann auch eineinhalb Tage lang nicht auf zu schneien. Urlaub gerettet!! Denn nach dem Regen hatten wir ja befürchtet, dass der ganze Schnee wegschmilzt, aber nix da. Ab Donnerstag hatten wir wirklich noch mal drei Tage lang perfekte Konditionen: Neuschnee, Sonnenschein – meine Güte, war das schön!!!

Unsere Skischule hieß Hansi’s Skischule, sie war etwa fünf Schritte vom Hotel entfernt. Xaver hat dort in wenigen Tagen richtig gut Skifahren gelernt. Auch ich bin viel Skigefahren, was mich wahnsinnig glücklich gemacht hat. Noch glücklicher hat mich aber mein glückliches Ski-Kind gemacht, das dann am Freitag sogar schon sein erstes Skirennen gefahren ist – mit Medaille und zweitem Platz. Stolz! Wunsch in Erfüllung gegangen!

Was haben wir sonst noch so gemacht? Wir sind wirklich viel im Hotel rumgehangen. Erwähnte ich, dass es soooo nett dort war? Ich würde da auch im Sommer mal hinwollen. Es gab viele andere Kids, gemeinsam waren sie im Spielraum, im Schwimmbad… Es gibt auch überall Wickelmöglichkeiten und ein Kindermenü (Quinn hat sich eine Woche von Pommes ernährt – naja, Urlaub halt, nech…). Außerdem waren wir Rodeln auf der Kellerjochbahn, ein toller Tag war das – die Aussicht ist phänomenal. Und natürlich ist es auch einfach ein Erlebnis, mal ein bisschen weiter oben auf dem Berg zu sein. Unser Hauslift war super, aber weiter oben und in einem größeren Gebiet ist es natürlich schon auch schön. Dafür – das muss man eben auch sagen – kostete bei uns das Tagesticket auch nur 18 Euro, und man konnte auch Punktekarten kaufen – etwa ein Euro pro Fahrt. Zusammen mit den Gratis Skikursen und den anderen Rabatten, die man dank der Silbercard bekommt, ist ein Urlaub an einer kleinen Piste dann auch einfach ein Skiurlaub, den man sich leisten kann. In den größeren Gebieten kostet ein Tagesticket ja gerne mal 80 Euro, die Skikurse 50 pro Tag, das Equipment… ihr wisst, was ich meine. Skifahren ist teuer. Aber in der Silberregion gibt es viele Möglichkeiten, es zumindest erschwinglich zu machen.

Und es muss ja auch nicht immer Skifahren sein. Meine Mutter, die uns ein paar Tage besuchte, und ich haben uns auch auf Schneeschuhen durchs Gelände gewagt, was ein tolles Erlebnis war. Nicht unanstrengend – und so wunderbar relaxend. Schneeschuhe kann man sich in der Region an vielen Orten leihen, es gibt sie auch für Kinder und mit der Silbercard gibt es auch wieder viele Angebote. Rodeln macht auch so viel Spaß, und natürlich Langlaufen – es gibt viele sehr schön gelegene Loipen.

Wir waren ansonsten auch noch Bowlen im Hotel Rettenberg. Das war auch echt cool, danach gab es dort noch eine Pizza, was nach den vielen Tagen österreichisch essen, auch mal schön war. Die österreichische Küche ist zwar super! Aber eben auch recht fleischlastig und schwer – wir haben es geliebt! Aber ich sag mal so: abgenommen haben wir nicht, haha.

Und wie war das ohne Auto? Manuela und Andrea haben uns ab und zu mitgenommen, das war toll. Die Taxen in der Region sind leider recht teuer, unsere Ausflüge haben uns dann schon was gekostet. Aber es ging. Und wenn man vor allem plant, den Tag über Skizufahren, vielleicht sogar Halbpension hat – dann geht es absolut auch ohne Auto.

Hach ja, was soll ich sagen. Für mich ist mit diesem Urlaub ein Traum in Erfüllung gegangen und es ist genau das eingetreten, was ich erwartet hatte: die frische, kalte Luft, die Aussicht, die Ruhe, die viele Bewegung. Der gute Schlaf (wir sind immer früh ins Bett gegangen), die Entspannung – ich bin so erholt, wie ich selten nach einem Urlaub war. Und die Kinder übrigens auch. Urlaub in den Bergen ist einfach wirklich eine tolle Sache für Familien. Es tut so gut!

Wir wollen das jetzt traditionell jedes Jahr machen – nächstes Jahr vielleicht in Tschechien (etwas näher), aber eigentlich hat es uns in der Silberregion auch so gut gefallen, dass wir auf jeden Fall wiederkommen wollen.

Fahrt ihr in den Schneeurlaub mit euren Kids? Wohin?

Für die Transparenz: Die Übernachtungen und die Fahrt wurden von der Region und von der Deutschen Bahn / ÖBB übernommen. Danke dafür!