Sweets for my Sweet – Kinder und Süßigkeiten

Ah, Süßigkeiten... Als Kind habe ich davon definitiv zu viel gegessen. Ich kann mich noch gut an das komische (leere) Gefühl erinnern, wenn der Zuckerrausch der letzten Kaubonbons abflaute - und ich schlechte Laune bekam.

Auch als Erwachsener kennt man dieses Down-Gefühl nach dem High (das haben wir ja auch bei anderen Dingen), aber wenigstens können wir es dann besser einordnen als Kinder. Süßigkeiten machen also nicht nur schlechte Laune, sondern sind ungesund, machen Karies und verderben den Appetit. Warum, in aller Welt, ist das etwas, was ich meinem Kind geben sollte?

Weil ich Junios erstes Eis nie vergessen werde: Der überraschte Blick, wenn er die Kälte spürt und dann merkt wie süß und lecker es schmeckt. Weil ich finde, dass Süßigkeiten irgendwie zur Kindheit dazu gehören, wann hat man sonst später nochmal die Gelegenheit einfach nur komplett bedenkenlos zu schlemmen? Weil leuchtende Kinderaugen toll sind. Weil das Leben eben durch ein kleines bisschen Süße schöner wird. Deshalb war für mich klar, dass mein Sohn Süßigkeiten essen darf. Nicht in Unmengen, aber auch nicht überreguliert. Ich habe mal von Eltern gehört, die ihren Kleinkindern Süßigkeiten komplett verbieten. Für mich wäre das nicht der richtige Weg: Wenn man dann nämlich konsequent sein würde, müsste man auch auf Fruchtbreie, Früchteriegel und Saft verzichten. Die enthalten nämlich auch Unmengen an Zucker. Auch wenn es Fruchtzucker ist – beide Zuckerarten, also Saccharose (weißer Kristallzucker) und Fructose (Fruchtzucker) halten sich gesundheitstechnisch mit verschiedenen Vor- und Nachteilen die Waage. Bei uns gibt es also ab und zu etwas, und auch wenn wir woanders sind, lasse ich ihn meistens essen. Ich esse generell wenig Süßigkeiten, es gibt also davon eh nicht viel zu Hause. Wenn ich mal etwas kaufe, dann ist das für Junio. Sowieso finde ich: Das wichtigste ist, ein gutes Vorbild zu sein. Es gibt bei uns jeden Abend auch immer etwas Salat und Gemüse sowieso. Junio hat von klein auf gelernt, dass das einfach dazu gehört: Gurken, Karotten, Oliven gehören zum Standardrepertoire in Junios Speiseplan. Deshalb darf er auch Süßes essen – der Ausgleich ist ja da.

In Maßen, nicht in Massen

Ich bilde mir ein, dass mein lockerer Umgang mit Süßigkeiten, dazu geführt hat, dass es Junio auch von selbst mal reicht. Ich könnte ihn mit einer Tafel Schokolade allein lassen und er würde sie nicht aufessen. Nach ein paar Bissen merkt er oft selbst, dass es genug ist. Aber: Locker heißt nicht grenzenlos. Natürlich muss ich auch manchmal etwas verbieten, wenn er zum Beispiel nach dem Eis noch einen Lolli will, den der Späti um die Ecke leider auf Greifhöhe für Kleinkinder hat. Da wird dann schon unter Tränen der Chupa Chups wieder aus der Hand gerissen. Locker-Sein heißt für mich Süßigkeiten ja, aber in Maßen.

Es gibt aber auch Kinder wie Isabels Xaver, die da anders sind. Wenn der Kleine etwas Süßes isst, wird er richtig hyperaktiv und rastet förmlich aus, wenn er nicht die ganze Bonbontüte haben kann. Schon kleinste Mengen tun ihm irgendwie nicht gut. Bei Junio merke ich manchmal auch, dass er aufgedrehter ist, aber oft merke ich auch einfach gar keine Veränderung. Er steckt das einfach besser weg, und manchmal denke ich, dass er den Zucker auch braucht, so viel, wie er sich bewegt.

Kindergeburtstage

Manchmal kann man Unmengen von Süßigkeiten aber auch einfach nicht entgehen: auf Kindergeburtstagen zum Beispiel. Um so älter die Kids werden, desto mehr Süßigkeiten scheint es zu geben. Auch hier finde ich: Ganz ohne ist irgendwie traurig, zu viel endet im Wahnsinn. Piñatas finde ich lustig – aber ist danach die Party nicht meistens vorbei? Alle Kids sind überzuckert, überdreht und irgendwer heult. Vielleicht schafft man es auch hier einen Mittelweg zu finden. Bei Isabel gibt’s Obstkuchen. Bei Junios Party gabs Muffins und einen Schokokuchen, dazu ein paar Kekse. Die Kids waren happy, die Eltern entspannt. Und sicherlich ist die ein oder andere Mini-Haribotüte auch dabei. Muss mehr unbedingt sein? Wir finden nicht. Studien haben übrigens gezeigt, dass in Sachen Karies die Ernährung natürlich wichtig ist, aber viel ausschlaggebender ist gute Zahnpflege. Also Putzen, putzen, putzen, dann kann auch das nächste Schokoeis mit bunten Streuseln kommen.