Schönheit, Beauty-Routinen und Mama-sein: Mit Laura Glynn

Laura Glynn kenne ich schon seit Ewigkeiten aus München und sie ist wohl wirklich so etwas wie ein "Beauty-Profi". Denn Laura arbeitet seit Jahren in verschiedenen Beauty-Redaktionen, sie war bei der Madame, bei der InStyle, mittlerweile leitet sie das Beauty-Ressort der Bunten. Da hat jemand also WIRKLICH Ahnung! Und obwohl in ihrem Bad berufsbedingt Unmengen von Tiegeln und Fläschen herumstehen, obwohl sie immer Zugriff auf das Neueste, Innovativste und sicherlich auch Teuerste hat - ist sie privat eher der natürliche Typ. Das hat auch mit Sohn Joseph zu tun, der gerade ein Jahr alt geworden ist, aber Laura ist auch einfach nicht der Typ für viel Make-up oder aufwändige Föhn-Frisuren. Trotzdem hat die schöne Blondine sicher einige Beauty-Tipps parat, die sie gerne mit euch teilt. Et voilà:

Beauty ist ja bei dir mehr als ein Hobby, oder?

Ja, das stimmt auf jeden Fall. Allein durch meinen Beruf als Beautyjournalistin bin ich ja jeden Tag von den schönsten Tiegeln, Töpfchen und Flakons umgeben und beschäftige mich quasi permanent mit dem Thema Schönheit und den neuesten Beautytrends. Obwohl ich durch meinen Job weiß, dass es keine Zaubercreme gegen Falten gibt und kein Shampoo der Welt aus dünnen Haaren eine wallende Traummähne macht, finde ich innovative Produkte und Texturen immer wieder aufs Neue spannend und interessant.

Was machst du anders in Sachen Schönheit, seit du Mutter bist?

Wie wohl jede Neu-Mami verwende ich nur noch selten Parfüm. Grundlegend geändert hat sich auch meine Pflegeroutine. Früher habe ich so ziemlich jedes neue Produkt, das auf meinem Büro-Schreibtisch landete, getestet. Ob Serum, Creme, Maske oder Peeling, ich konnte mir eigentlich alles ins Gesicht schmieren, meine Haut nahm mir das nie krumm. Nach der Schwangerschaft ist das anders: plötzlich neige ich zu Rötungen, meine Haut ist stellenweise trocken, sensibel und manchmal richtig zickig. Deshalb achte ich jetzt sehr darauf welche Produkte und Inhaltsstoffe ich verwende und höre viel genauer in mich hinein, was der Haut wirklich gut tut.

FullSizeRender Kopie

Gibt es Lieblingsprodukte, denen du schon seit Jahren treu bist?

Klischeehaft für eine Beautyredakteurin, aber auch bei mir steht das Mizellenwasser von Bioderma zum Abschminken im Regal. Für mich die schnellste und einfachste Art Augen-Make-up und Foundation zu entfernen. Brennt nicht in den Augen und trocknet die Haut nicht aus. Und das Körperpeeling Crushed Cabernet Scrub von Caudalie kaufe ich gefühlt jeden Monat. Ich mag die Konsistenz, denn das Peeling ist nicht zu grobkörnig und hinterlässt vor allem keinen schmierigen Ölfilm auf der Haut. Und ich schwöre auf die Eyes to Kill Mascara von Armani. Die mogelt richtig tolle Wimpern.

Nicht ganz preiswert ist die Vitalumière Loose Powder Foundation von Chanel. Aber es ist das beste Make-up wenn es morgens schnell gehen muss. Einfach mit einem dicken Pinsel auftragen und fertig. Sieht super natürlich aus und hält den ganzen Tag.

Wie pflegst du dich morgens und abends?

Für mich ist die Reinigung der wichtigste Step und gleichzeitig das Geheimnis für eine gesunde Haut. Da bin ich ziemlich pedantisch. Abends abschminken ist Pflicht, egal wie spät es ist oder wie kaputt ich bin. Allein der Gedanke in der Früh aufzuwachen mit dem Make-up vom Vortag auf der Haut, finde ich gruselig. Nach der Reinigung verwende ich morgens eigentlich immer ein Serum, derzeit das Camu Camu Power Serum von Peter Thomas Roth. Das ist ganz leicht und zieht schnell ein und ist reich an Antioxidantien. Danach kommt als Tagescreme das Facial Moisture Elixier von The Organic Pharmacy.
Seitdem ich ungefähr zwanzig bin verwende ich morgens und abends Augencremes. Früher habe ich die natürlich nicht wirklich gebraucht, aber ich bilde mir ein, dass sich meine Konsequenz langsam auszahlt und sich die Fältchen um die Augen noch in Grenzen halten. Abends veranstalte ich nicht so viel Trara, meistens massiere ich einfach etwas Kokosnussöl in die noch feuchte Haut und gut ist.

FullSizeRender Kopie 2

Investierst du manchmal in Maniküren, Pediküren, Facials, solche Sachen?

Die Maniküre kommt bei mir leider viel zu kurz. Seitdem Joseph auf der Welt ist, habe ich mir vielleicht zweimal die Nägel lackiert. Dafür gehe ich regelmäßig zur Pediküre, allein schon, weil ich mich mit der Fußpflege nicht selbst beschäftigen mag, da bin ich ziemlich faul. Alle vier bis sechs Wochen gönne ich mir ein Hydra Facial bei meinem Dermatologen Dr. Timm Golüke in München. Das tut meiner Haut richtig gut, sie wird mit reichlich Feuchtigkeit versorgt, ist danach glatt, rein und strahlend. Und auch an die Augenbrauen lasse ich gerne einen Profi ran. Da gehe ich meistens ins Clarins Institut am Promenadeplatz.

Was haben deine Mutter, oder andere Frauen in deiner Familie dir über Schönheit beigebracht?

Meine Oma war das beste Beispiel dafür, dass man immer Sonnenschutz verwenden bzw. die pralle Mittagssonne meiden sollte. Meine Großeltern hatten einen riesigen Garten, in dem sie so ziemlich alles an Obst, Gemüse und Blumen selbst angepflanzt haben. Deshalb hat meine Großmutter viel Zeit im Freien verbracht, jedoch immer mit Sonnencreme oder langärmeliger Kleidung. Selbst mit über achtzig Jahren hatte sie noch eine beneidenswerte Haut und kaum Falten oder Pigmentstörungen.

Wenn du eine Tochter hättest: Was würdest du ihr gerne in Sachen Schönheit weitergeben?

Wahrscheinlich das, was für mich selbst gilt: weniger ist mehr. Make-up-Trends wie Contouring, Strobing, Baking und der Fake-Nails-Hype sind ja ganz lustig zum Ausprobieren. Generell finde ich aber, dass das nichts mit “Schön sein“ zu tun hat.  Hätte ich eine Tochter, dürfte sie aber natürlich jedes Make-up, jede Haarfarbe und jeden komischen Trend testen, das durfte ich schließlich früher auch.

Hast du einen verrückten Beauty-Tipp, an den du glaubst?

Ich wasche mir die Haare nie zweimal nacheinander mit dem gleichen Shampoo, deswegen stehen in meiner Dusche immer mindestens fünf verschiedene Shampoos, gerne von Aveda oder Philip B. Wahrscheinlich ist das totaler Quatsch, aber wenn ich, wie im Urlaub, über einen längeren Zeitraum nur ein Produkt verwende, fühlen sich meine Haare irgendwie anderes an, sind platt, strohig oder fetten schneller nach.

Aha! Und machst du sonst irgendetwas Besonderes mit deinen Haaren?

Abgesehen von meinem Spleen mit den vielen Shampoos mache ich eigentlich nicht viel, denn die Natur hat es gut mit mir gemeint. Ich hatte schon immer dickes und gesundes Haar, das mir so ziemlich alles verzeiht. Ich nehme nie eine Haarmaske, föhne viel zu heiß und mein Friseur sieht mich auch nicht so oft. Im Sommer lasse ich das Föhnen ganz sein, und sprühe nur etwas Surf Spray von Bumble and Bumble in die Länge. Das Färben habe ich vor fünf Jahren auch aufgegeben, weil mich das stundenlange beim-Friseur-sitzen ziemlich genervt hat. Und jetzt finde ich meine natürliche Haarfarbe eigentlich ganz gut.

Benutzt du Make-up?

Ich bin eigentlich immer ziemlich dezent, also natürlich geschminkt. Tagsüber nehme ich gerne die Lieth Foundation von Und Gretel. Die ist ganz leicht und verschmilzt schön mit der Haut. Concealer muss leider auch sein, denn ich neige zu Augenringen. Da habe ich schon so viel ausprobiert, komme aber immer wieder zu Armanis High Precision Retouch Concealer zurück.

Danach benutze ich noch etwas Creme Rouge von Bobbi Brown und getöntes Augenbrauengel von Benefit.

Benutzt du Lippenstift und /oder Parfüm?

Lippenstift benutze ich (leider) viel zu selten, egal ob knallrot oder ein Nude-Ton. Bei anderen Frauen finde das zwar wunderschön, bei mir selbst eher seltsam. Wenn ich aber doch mal Lippenstift benutze, dann Matte Lipstick von Mac in der Farbe Russian Red oder Lip Color von Tom Ford in der Farbe Pink Dusk.

Wenn ich Parfüm verwende, dann abends zum Ausgehen: meine Favoriten sind Flower Market aus der Replica Serie von Maison Martin Margiela oder Inflorescence von Byredo.

FullSizeRender

Gibt es bei dir irgendwelche Anti-Beauty-Sünden, die trotzdem sein müssen?

Klar! Zu wenig Schlaf, zu wenig Sport, lieber ein Burger anstatt Salat und auch gerne mal das eine oder andere Glas Wein. Nachdem das aber wohl so ziemlich jeder macht, habe ich da auch kein schlechtes Gewissen. Und die langen Spaziergänge mit dem Kleinen und ab und zu ein reiner Safttag gleicht das meiner Meinung nach auch wieder aus.

Duschen oder Baden?

Immer Duschen. Ich kann mit langen Badewannen-Sessions so gar nix anfangen.

Bist du eher ein Morgen- oder eine Abend-Mensch?

Eigentlich bin ich der klassische Morgenmuffel, brauche erstmal eine Dusche und Kaffee, um richtig ansprechbar zu sein. Trotzdem funktioniert mein Hirn besser am Vormittag und ich erledige wichtige Dinge oder Termine am liebsten früh am Tag. Der Abend ist dann zur Entspannung da.

Danke, Laura!

IMG_3802