Irgendwann doch erwachsen

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Man spricht beim Kind immer über Meilensteine, aber die gibt es doch bei uns Älteren auch, oder?

Kinder haben ist nämlich so ein Meilenstein, finde ich. Und damit erwachsen werden. Mir hat mal jemand gesagt, “So richtig erwachsen wird man erst durch ein Kind.” Und so langsam fühle ich mich auch so. Plötzlich macht man dann eben Dinge, die erwachsen sind, beziehungsweise Dinge, die man früher bei anderen Leuten als unglaublich erwachsen empfunden hat. Zum Beispiel einen Weihnachtskranz aufstellen, Spielzeug zu Weihnachten einkaufen, Versicherungen abschließen. Ein Sparkonto eröffnen. Über die Rente nachdenken. Jedes Mal nach dem Essen abwaschen und nicht alles tagelang stehen lassen (ok ja, ich war auch wirklich etwas unordentlich vorher).

Trust the process

Erwachsen werden heißt aber auch, Entscheidungen zu treffen und das nicht nur für sich, sondern auch für sein Kind. Wie leben wir unser Leben? Was ist gut für dich und für mich? Das kann einem manchmal ganz schön Angst machen und man fängt an, abzuwägen und zu reflektieren. Und dann vergeht die Zeit und man tut sich schwer, aber: “Trust the process”. Entscheidungen kann man nicht von heute auf morgen treffen, es gibt einen Findungsweg. Einen Entscheidungsprozess. Dabei ist es wichtig, auch auf die Gefahr hin, dass das jetzt abgedroschen klingt, eine gute Kombination aus Rationalität und Intuition anzuwenden. Und besonders mütterliche Intuition ernst nehmen, dass ist wichtig.

Erwachsen sein heißt auch, dass einem einfach niemand, wirklich niemand, die Entscheidungen abnehmen kann. Wenn es um einen selbst geht, ist das noch ein Kinderspiel. Wirklich schwierig wird es, wenn man für das Kind Entscheidungen trifft. Man kann sich Ratschläge holen, ewig mit Freundinnen unterhalten aber letztendlich ist man allein und trifft diese Entscheidung allein. Das ist nicht einfach, aber auch daran kann und wird man wachsen. Er-wachsen.

Neue Träume

Erwachsen werden heißt wohl auch, der Realität ins Auge zu sehen. Das bin ich, das kann ich, das werde ich nie sein. Vielleicht heißt es, alte Träume zu verabschieden (oh jeh, ich hoffe ich klinge nicht zu desillusioniert!). Aber das Gute daran: So macht man Platz für neue Träume. Vielleicht etwas realistischere, erreichbarere Träume. Man lernt die Dinge zu schätzen, die man hat. Man lernt sein eigenes Leben zu respektieren und nicht ständig zu vergleichen. Alles in allem ist das mit dem Erwachsen werden eigentlich eine ziemlich tolle Sache. Und wenn man eben manchmal wieder Kind sein will, dann ab ins Kinderzimmer, auf alle viere und bei einer Runde wildem Toben die Welt noch mal auf den Kopf stellen, das geht nämlich dann auch wieder, mit und dank Kind.