Familienfreundliche Vorbild-Unternehmen: VCCP

Unser Vereinbarkeits-Artikel hat große Wellen geschlagen und das Echo war von vielen Seiten: Ja. Leider. Genau so. Weil ich das als alte Weltverbesserin nicht so hinnehmen kann, dachte ich: Let the revolution begin! Als ersten Schritt will ich euch Unternehmen vorstellen, die es anders machen. Die Eltern vertrauen und ihnen die Vereinbarkeit von Job und Familie ermöglichen. Ziemlich schnell bin ich bei meinen Recherchen auf VCCP gestoßen, eine Kreativagentur aus Berlin mit vielen Eltern, und vor allem Frauen in wichtigen Postitionen. Ja, eine KREATIVAGENTUR! Ich lehne mich hier wohl nicht sonderlich weit aus dem Fenster, wenn ich behaupte: Kreativagenturen und Start-ups sind bislang das familien-unfreundlichste, was es gibt. Nicht so VCCP! Hier läuft der Hase anders.

“Karriere hat nichts mit ständiger Präsenz zu tun”

Hier werden Eltern ernst genommen, flexibles Arbeiten ermöglicht und man hat auch mit einer Teilzeitstelle die Möglichkeit, die Karriereleiter hochzuklettern. Zu den Details habe ich Robin Karakash gefragt, den Managing Director bei VCCP, befragt:

Hallo Robin, ihr macht das ja alles ganz schön vorbildlich. Warum ist es denn vielleicht sogar von Vorteil, Mütter im Unternehmen zu haben?

Mütter sind die besten Zeitmanager, die es gibt. Sie müssen viel stärker planen, da die Kita schließt oder der Babysitter abgelöst werden muss. Dafür bedarf es einer gute Strukturierung des Arbeitsalltages, einer guten Priorisierung von Themen und natürlich auch ein hohes Maß an Flexibilität. Für lange Meetings oder E-Mail-Abstimmungen haben sie schlichtweg keine Zeit. Oftmals sind sie auch die besseren Teamplayer da sie gelernt haben zu Hause die Familie zu managen. In Agenturen ist das gute Management eines Teams ein wesentlicher Bestandteil erfolgreicher Arbeit.

Das stimmt!! Welche Möglichkeiten gibt es für Eltern bei VCCP?

Alle Mitarbeiter werden mit Laptop und Smartphone ausgestattet und können so auch flexibel von unterwegs oder zu Hause arbeiten. Auch die Übergabe von dringenden Anfragen an Kollegen im Falle von kurzfristigen Krankheitsfällen oder kurz vor Ende der Bürozeit sind essentiell für unsere Mütter. Es ist die Kombination aus flexibler technischer Basis und einem sehr kollaborativen Umfeld, dass die „Work-Life-Integration“ bei uns möglich macht.

Warum kann man bei euch auch mit Teilzeit-Job aufsteigen bzw. eine Führungsposition übernehmen?

Bei uns zählt die Kompetenz an erster Stelle, es ist daher egal, ob man Teilzeit arbeitet oder Mutter ist. Karriere hat nichts mit ständiger Präsenz zu tun, sondern mit dem Erfüllungsgrad des Aufgabenprofils und den individuellen Fähigkeiten des Einzelnen. Wenn man Verantwortung übernehmen will und kann, dann steht bei uns die Leiter bereit.

Und es geht ja nicht nur um Mütter. Wie sind Väter im Unternehmen aufgestellt?

Wir haben einige Väter in der Agentur und auch hier gilt das Prinzip der Flexibilität. Auch hier hilft die technische Ausstattung dabei Teams von zu Hause oder – sofern es notwendig ist – auch vom Spielplatz aus zu steuern.

Danke, Robin!

 

Mütter im Unternehmen

 

Ich finde ja, das klingt alles gar nicht so kompliziert. Flexible Strukturen, Organisation, Vetrauen und das technische Equipment, um von überall aus zu arbeiten… Das muss doch in mehr Unternehmen möglich sein! Wie es in der konkreten Umsetzung bei VCCP klappt? Drei Frauen erzählen, wie sie alles schaukeln, lasst euch inspirieren!

1. Jasmin Riethmüller, Projektmanagerin, 1 Sohn (5), alleinerziehend

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Wie viele Stunden arbeitest du pro Woche?

Vollzeit, also vierzig Stunden.

Inwieweit arbeitest du flexibel?

Eigentlich kaum, ich habe feste Zeiten: montags und dienstags von 8:30-16:10 mittwochs bis freitags von 9:00-19:00 Uhr

Wie ist die Kinderbetreuung organisiert?

Ich habe ein Netzwerk aus Babysitter und Kita-Freunden, an einem Tag in der Woche ist der Vater dran.

Was passiert, wenn dein Sohn krank wird?

Dann bleibe ich zu Hause und mache Homeoffice!

Was schätzt du besonders an deinem Arbeitsmodell und Arbeitgeber?

Im Vergleich zu vorherigen Firmen wird mir bei VCCP ein hohes Maß an Vertrauen in meine Arbeiten entgegengebracht. Ich muss mich nicht für jede Minute oder einen Krankheitsfall rechtfertigen, sondern stelle sicher, dass meine Projekte laufen. Hier vertraut mir VCCP. Dies lässt mich im Arbeitsalltag eigenständiger agieren und das Gefühl ein „Sonderfall“ zu sein, wenn mein Kind krank ist oder ich kurzfristig in die Kita muss, bleibt aus. Außerdem kann ich von überall aus arbeiten, was mir VCCP mit der technischen Ausstattung ermöglicht!

 

2. Anja-Martina Hamann, Head of Studio & Design Director, 2 Kinder (5 & 9 Jahre alt)

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Wie viele Stunden arbeitest du pro Woche?

Ca. 30-35 Stunden

Inwieweit arbeitest du flexibel?

Im Grunde bin ich ca. 28-30 Stunden in der Agentur. Den Rest mache ich von zu Hause, bzw. unterwegs.

Wie ist die Kinderbetreuung organisiert?

Die Kinder gehen bis 16:00 Uhr in die Kita, bzw. Schule. Mein Mann ist selbständig und übernimmt 1x die Woche nachmittags die Kinder, bei Bedarf auch mehr.

Was passiert, wenn ein Kind krank wird?

Mein Mann und ich arrangieren uns oder ich arbeite von Zuhause.

Was schätzt du besonders an ihrem Arbeitsmodell und Arbeitgeber?

Die Flexibilität und vor allem mein gutes Team, ohne das es nicht funktionieren würde. Außerdem meinen Arbeitgeber, der mir und meiner Arbeit vertraut.

 

Andrea Foth, New Business und PR Manager, 1 Sohn (2)

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Wie viele Stunden arbeitest du pro Woche?

32-36 Stunden

Inwieweit arbeitest du flexibel?

Ich habe feste Bürozeiten (täglich von 9:00 bis 15.00 Uhr) und flexibel am Nachmittag/Abend, falls nötig.

Wie ist die Kinderbetreuung organisiert?

Mein Sohn ist meist bis 16:00 Uhr in der Kita. Sollte es mal länger werden, kann ich ihn bis 17:00 Uhr dort lassen. Wenn ich es bis dahin nicht schaffe, ihn abzuholen, übernimmt mein Partner oder ein Babysitter.

Was passiert, wenn dein Sohn krank wird?

Dann übernehme ich die Betreuung zu Hause und arbeite im Homeoffice während des Mittagsschlafes und am Abend. Teilweise kann mich mein Partner auch unterstützen wenn ich wichtige Termine wahrnehmen muss. Teamwork!

Was schätzt du besonders an deinem Arbeitsmodell und Arbeitgeber?

Die Basis ist die technische Ausstattung, die es mir erlaubt, von überall aus zu arbeiten und das Vertrauen in meine Arbeit sowie das Verständnis meines Arbeitgebers und meiner Kollegen, sodass ich im Falle einer Erkrankung meines Sohnes auch von zu Hause aus arbeiten kann.

 

 

Ich finde ja, VCCP ist ein wundervolle Beispiel, wie man familienfreundlich und erfolgreich sein kann, oder was sagt ihr?

Wenn ihr auch Vorbild-Unternehmen kennt – meldet euch gerne unter hello@littleyears.de!

Danke an VCCP für’s Mitmachen!