Blogger-Sommer! Isa von Hauptstadtmutti über Work-Life-Balance

Als wir Little Years starteten, waren Isa und Claudia von Haupstadtmutti so ziemlich die ersten Mama-Bloggerinnen, mit denen wir Kontakt hatten. Und seitdem begegnen sie uns natürlich regelmäßig! Mit Isa verquatsche ich mich dann gerne gleich stundenlang und musste sie jetzt einfach mal in aller Deutlichkeit fragen: wie geht das, immer so adrett und gut gelaunt zu sein, zu bloggen, Bücher zu schreiben, zwei Söhne (2 und 5) zu erziehen und eine glückliche Ehe mit einem lässigen Mann zu führen? Klingt ja schon alles ziemlich perfekt! Isa stand mit gerne Rede und Antwort und hier ist das Ergebnis:

Liebe Isa, für mich sieht es immer so aus, als würdest du alles ziemlich gut unter einen Hut bekommen: Projekte, Bücher, Blog, Kinder, Urlaube und eine glückliche Ehe. Stimmt das?

Wenn ich mir das recht überlege, würde ich sagen: JA, stimmt! Wobei es für meine Verhältnisse manchmal etwas zu langsam geht. Ich bin immer noch dabei, zu lernen, dass mit Kindern nicht alles geht oder zwar alles geht aber langsamer. Und es gibt auch Projekte, die ich wieder aufgebe und ich habe auch noch einige in der Schublade. Ich muss mich selber auch manchmal zurückholen und mir eingestehen – mein Leben ist schon irgendwie toll!

Du bist auch oft auf Konferenzen, Events und für den Blog unterwegs: wie organisierst du dich mit zwei Kindern zuhause?

Zum einen gehen die Kids beide seit sie 1 Jahr alt sind in den Kindergarten, meist von 9 bis 16 Uhr, das ist schon eine Menge Zeit und dann wechseln mein Mann und ich uns mit der Nachmittagsbetreuung ab, also ich hab 2 lange Tage zum Arbeiten, die ich dann auch oft komplett ausnutze, mit Events am Abend oder Terminen außerhalb Berlins. Und für manchmal abends haben wir auch einen Babysitter.

Und dein Mann und du, wann habt ihr Zeit für euch?

Wir sind beide selbständig, wir können also beide unsere Zeit relativ frei einteilen. Zurzeit versuchen wir regelmäßig zusammen Sport zu machen und nutzen auch den Babysitter abends mindestens ein Mal in zwei Wochen aus, um irgendwas zu machen. Und, vor ein paar Wochen waren die Jungs zum ersten Mal auch zusammen eine ganze Woche bei den Großeltern. Das war für uns ein kleiner Urlaub, für die Kinder auch und die Großeltern haben es genossen. Und ganz ehrlich, auch zu Hause abends DVD gucken ist ja zusammen sein. Das machen wir auch, zumindest, wenn es draußen ungemütlicher ist, häufig. Wir müssen uns nur manchmal dazu zwingen, die Rechner auszuschalten. Sich abends am Rechner gegenüber sitzen, ist auf Dauer ein Killer!

Das kann ich bestätigen! Und wie war das, als die Kinder noch sehr klein waren, musstest du da mal ein Jahr komplett aussetzen, oder hast du eigentlich nie eine Pause gemacht?

Beim ersten Kind hatte ich ja reguläre Elternzeit, da ich noch angestellt war, aber nach drei Monaten wurde mir langweilig. Ich hab dann angefangen zu nähen und so einige DIY-Projekte gemacht und dann schließlich Hauptstadtmutti zusammen mit zwei befreundeten Muttis, die auch in Elternzeit waren, gegründet. Eine davon ist Claudia, mit der ich Hauptstadtmutti auch heute noch zusammen betreibe. Beim zweiten Kind war ich schon selbständig und habe durch gearbeitet. Auch, weil ich die Langeweilephasen vom ersten Kind noch in Erinnerung hatte und da auch schon wusste, dass es am Anfang schon sehr gut geht, noch nebenbei zu arbeiten. Am schwierigsten ist die Phase ab dem 8. Monat, wenn die Kinder weniger schlafen und am Tag schon recht anspruchsvoll sind aber noch nicht in den Kindergarten gehen. Dann habe ich tatsächlich komprimiert während des Vormittagsschlafs, Mittagsschlafs und viel am Abend gearbeitet. Das hat bei mir gut funktioniert. Natürlich tickt jede Mutter anders und man muss lernen, sich Pausen zu nehmen. Nachdem mein kleiner Sohn in den Kindergarten kam, hatte ich auch eine Phase, in der es mir sehr schwer viel, mich zu motivieren. Vielleicht sollte ich noch mehr Kinder bekommen. Das gibt mir immer viel Energie!

Hast du einen ultimativen Tip für Mütter, denen alles über den Kopf wächst?

Auszeit und zwar für die Mutti. Das Kind mal woanders “parken” und sich nur um sich selber kümmern, zum Frisör gehen, zur Kosmetikerin, mit Freundinnen treffen, tanzen gehen. Das hilft. Wir haben gerade einen Blogpost darüber geschrieben. Unsere Top 3 Tipps für müde Muttis.

Und jetzt mal eine Frage, die du deinen Mamas immer stellst: was hat sich modisch verändert, seit du Mutter bist?

Ich hab jetzt manchmal Wechselschuhe dabei, damit ich nicht in Highheels auf den Spielplatz muss und ich trage große Taschen, in die mein Rechner und der ganze Kinderkram reinpassen. Ansonsten eigentlich nichts oder nur die Veränderungen, die aber wahrscheinlich eher durch das Älterwerden kommen – oh je, klingt fürchterlich! Also ich kaufe zum Beispiel für mich jetzt weniger bei H&M dafür mehr bei COS.

Dein liebstes Mama-Kleidungsstück oder Accessoire?

Meine Nixon X Colette Uhr, damit hab ich die Zeit immer im Blick und sie wertet jedes Outfit auf.

Danke, Isa!

Foto: © Jules Villbrandt