Blogger-Sommer! DIY-Tipps von Rebecca von Elfenkindberlin

Nähen, Stricken, Backen, Basteln. Dinge, von denen ich dachte: wird mit dem positiven Schwangerschaftstest mitgeliefert. Weit gefehlt! Bisher (leider) absolute Fehlanzeige. Umso mehr bewundere ich Mütter wie Rebecca von Elfenkindberlin. Bei ihr sieht immer so hübsch und mit Liebe gemacht aus, die Frau näht und bastelt wie eine Weltmeisterin, ist dabei unfassbar kreativ und hat sogar ein eigenes Kinderlabel gegründet. Demnächst bringt sie auch noch ein Buch heraus (wie viele Blogger, die wir diesen Sommer vorstellen!): Mama näht & ich helf mit. 33 zauberhafte Nähprojekte für Kinder. Wir sind gespannt – und haben ihr ein paar Fragen gestellt!

Liebe Rebecca, ich bin ja nicht so die DIY-Mama, du dafür umso mehr! Wann hast du mit dem Nähen angefangen und warum?

Als meine Tochter knapp ein Jahr alt war. Ich dachte irgendwie, wenn ich ein Kind habe, brauche ich auch eine Nähmaschine, um mal schnell das ein oder andere reparieren bzw. ändern zu können. Aber dann hat die Anwesenheit meiner ersten Nähmaschine und meines Babys irgendwie einen Kreativitätsschub in mir ausgelöst. Am Anfang konnte ich ehrlich gesagt noch gar nicht nähen, habe es mir also Schritt für Schritt selber beigebracht. Ich war immer auf der Suche nach schöner, biologischer Kinderkleidung fernab von kratzigen Pullovern und der Farbe Orange, und so habe ich angefangen, in der ganzen Welt schöne Stoffe  zu suchen und meine eigenen Designs zu machen. Am Anfang nur für meine kleine Tochter, aber irgendwie kamen die Sachen, die sie dann in all unseren Babymassage-, Rückbildungsyoga- und Emmi Pickler-Kursen trug, bei den anderen Mamas so gut an, dass ich angefangen habe, auch für andere Kinder zu nähen. Und so entstand mein Label “Elfenkindberlin”. Ich habe mir in den Kopf gesetzt, schöne tragbare Kindermode zu machen, die irgendwie “besonders ” ist. So besonders wie jedes Kind, das auf die Welt kommt. Meine Mode soll die Persönlichkeit des Kindes unterstreichen, sie zum Leuchten bringen, aber nicht im Vordergrund stehen. Für mich gibt es nichts Schlimmeres, als zu bunte Kindersachen, bei denen vor lauter lauten Mustern und Farben das Kind gar nicht mehr zu sehen ist.

Jetzt ist Laéna schon lange kein Baby mehr. Wie geht’s weiter?

Ja, meine Tochter wird immer älter und mit ihr wächst auch das Label. Für die kleinen Elfenkinder ist alles Ton in Ton und oft zart geblümt oder kariert, doch ich habe nun bald ein Schulkind, und die Elfenkindgeschichte wird mit viel Liebe weitergehen. Es wird eine neue Linie geben mit dem Namen “ohwelove”. Nun kommen etwas “coolere” Schulkindsachen ins Program, es wird für die “Großen” nicht mehr so viel Kleingeblümtes geben, aber dafür liegt ein Hauch von urbanen Indianern, Elfen und Peter Pan in der Luft. Bubikrägen, schöne Jerseys und ganz viel Leichtigkeit werden nun mein eigenes und viele andere Schulkinder umgeben, wie gewohnt mit ganz viel elfenhafter Leichtigkeit… Passend dazu habe ich einen  Schulranzen entworfen, das Muster steht nun schon bei uns zu Hause und ich bin unglaublich stolz und glücklich, dass er im nächsten Jahr hoffentlich viele viele Schulkindherzen erfreuen wird.

Ich schätze mal, deine Tochter ist deine größte Inspirationsquelle, oder? Wo findest du sonst Ideen und vor allem: woher sind die tollen Stoffe?

Ohne meine Tochter gäbe es Elfenkind nicht! Sie ist meine allergrößte Inspirationquelle, und ohne ihre Wünsche und Ideen, gäbe es manches Kleidchen sicher nicht in der Form! Ein kleines Beispiel wäre da nun ganz aktuell der Schulranzen. Eines Tages  kam sie zu mir mit einem selbstgnähtem Bild in der Hand “Mama kannst du mir bitte genau diesen Schulranzen nähen? Er soll aus Leder sein und mit zwei Schnallen vorne”. Ich war ehrlich gesagt ziemlich erstaunt: “Aus Leder? Aber Süße, es kann sein, dass du die Einzige in Deiner Klasse mit einem Lederranzen bist…” – “Mama das ist mir egal, ich möchte einen aus Leder mit viel Liebe von dir genäht”. Mein Mamaherz überschlug sich natürlich fast vor Liebe, und so habe ich in den letzten Wochen alles in Bewegung gesetzt, um einen Lederranzen für meine Tochter zu entwerfen und zu fertigen.
Meine Stoffe und mein Leder suche ich immer sehr sorgfältig aus. Einiges kommt aus Deutschland, England, Frankreich oder der Türkei. Da wir gerne und viel Reisen, habe ich glücklicherweise auch immer mal wieder die Möglichkeit, Stoffe in fernen Ländern zu finden. Wir waren Anfang des Jahres in Indien und ich habe wunderschönes hangetempelte Biobaumwolle dort gefunden und natürlich direkt nach Deutschland mitgebracht. Ich gehe mit sehr offenen Augen durch die Welt und werde täglich durch die kleinsten Dinge inspiriert. Sollte mir doch mal etwas nicht auffallen, habe ich ja glücklicherweise mein kleines Mädchen, das mich darauf aufmerksam macht.

Du veröffentlichst demnächst sogar ein Buch (Erscheint am 1. November!) Wie kam es dazu und was genau werden wir im Buch finden?

Jaaa, und es ist alles so aufregend! Es kommt im November im Edition Fischer Verlag raus. Ich bin so glücklich, dass genau dieser Verlag Lust auf mein Buchkonzept hatte, denn es ist mein liebster DIY Verlag. Ich glaube ich hatte einfach Glück, oder habe zum richtigen Zeitpunkt ein Konzept an den Verlag geschickt, das gerade gut in ihr Portfolio passte. In meinem Buch geht es darum, gemeinsam mit Kindern kreativ zu sein, fernab vom IPad, Fernsehprogramm und anderen digitalen Dingen. Ich habe versucht, in meinem Buch Näh- und DIY-Projekte vorzustellen, die auch von Eltern ohne große DIY-Erfahrung und Nähmaschine umgesetzt werden können. Es gibt Kostbarkeiten, die in 10 Minuten gemeinsam gebastelt werden können,  andere brauchen vielleicht einen ganzen Winter und viele Regentage, bis sie fertig sind. Alles in allem soll das Buch dazu anregen, gemeinsam mit dem Kind kreative Zeit zu verbringen und auch mal neue Dinge auszuprobieren. Es gibt immer extra beschriebene Kinderschritte, so dass das auch direkt von Anfang an klar ist, was das Kind alles machen kann, bzw. darf.

Ich hab ja einen Jungen… Mal ganz ehrlich: meinst du, man kann auch mit Jungs so gut basteln und nähen? Sie sitzen ja bekanntlich nicht so gerne still!

Ich denke schon! Ihr braucht nur das richtige Projekt. Ich habe für das Buch auch immer mal wieder Freunde meiner Tochter eingeladen und da waren auch Jungs dabei, die viel Spaß dabei hatten, hier Dinge zu werkeln und auszuprobieren. Kommt doch mal auf einen Bastelnachmittag bei uns vorbei, und wir schauen mal, wie viel Lust dein Kleiner hat/bekommt.

Oh, ja gern!!! Zuletzt noch: dein ultimativer Sommer-Tipp mit Kindern?

Mein Sommer DIY-Tipp: ein Unterhemd mit mit bunten Kreisen bedrucken. Dafür braucht ihr nur Textilfarbe, Korken und ein Unterhemd. Mein Sommer Koch-Tipp: mit Kindern selber Eis machen.
Mein Sommer Reise-Tipp in Deutschland: St. Peter Ording. Wir sind gerade über das Wochenende dort gewesen, und es war soooo toll. Auch in Deutschland gibt es Orte, die eine Reise wert sind.

Danke, Rebecca! Wir wünschen einen schönen Rest-Sommer und viel Erfolg mit dem Buch!

Tasche für dies und das Titel